Wirtschaft

Auch Morgan Stanley kauft Aktien Unicredit rechnet bei Commerzbank-Übernahme mit Jobabbau

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Von der EZB hat Unicredit-Chef Andrea Orcel die Genehmigung für eine Commerzbank-Beteiligung in Höhe von 29,9 Prozent erhalten.

Von der EZB hat Unicredit-Chef Andrea Orcel die Genehmigung für eine Commerzbank-Beteiligung in Höhe von 29,9 Prozent erhalten.

(Foto: dpa picture alliance/ZUMAPRESS.com/Roberto Monaldo)

Unicredit will die Commerzbank mit der HypoVereinsbank fusionieren. Die italienische Bank verspricht, bei einer Übernahme am bisherigen Banken-Netzwerk in Frankfurt am Main festzuhalten. Als eigenständiges Geldhaus werde die Commerzbank nicht lange überleben, prophezeit der Unicredit-CEO.

Bei der geplanten Übernahme der Commerzbank geht es Unicredit-Chef Andrea Orcel mehr um höhere Erträge als um den Abbau des bisherigen Commerzbank-Netzwerkes am Sitz in Frankfurt am Main, sagte der Chef des zweitgrößten italienischen Geldhauses auf einem "Handelsblatt"-Bankengipfel. "Das heißt, wir würden das Netzwerk verbessern und in das Netzwerk investieren," versprach Orcel beim Branchentreffen in Frankfurt.

Zu möglichen Stellenstreichungen sagte Orcel: "Ich denke, dass es in der Zentrale eine beträchtliche Anzahl davon geben wird, aber viel weniger als die Zahlen, die bisher im Umlauf waren." Als eigenständiges Unternehmen müsse die Commerzbank in fünf bis sieben Jahren wahrscheinlich mehr Arbeitsplätze abbauen als bei einer Übernahme durch Unicredit.

Die Mailänder Großbank will die Commerzbank mit ihrer Münchener Tochter HypoVereinsbank fusionieren. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Unicredit grünes Licht für eine Commerzbank-Beteiligung in Höhe von 29,9 Prozent erhalten. Auch das Bundeskartellamt winkte den Einstieg durch. Bei der Bundesregierung stößt das Vorhaben dagegen auf Ablehnung.

Das Commerzbank-Management pocht ungeachtet der Avancen auf die Eigenständigkeit des Bankhauses. Unicredit hatte erst vor kurzem mitgeteilt, den Einfluss bei der Commerzbank wie geplant auszubauen. Dadurch nehme der Stimmrechtsanteil auf 26 Prozent zu.

Zu gegebener Zeit werde Unicredit erneut Terminkontrakte tauschen, wodurch der Anteil dann auf 29 Prozent steige. Mit diesen Derivaten hatte sich Unicredit den Zugriff auf Commerzbank-Papiere gesichert. Unterdessen stockt auch Morgan Stanley ihren Anteil an der Commerzbank auf: Die US-Großbank hält nun 5,19 Prozent an Deutschlands zweitgrößter börsennotierter Bank, wie aus einer Pflichtmitteilung der Commerzbank am Donnerstag hervorgeht. Zuvor belief sich Morgan Stanleys Anteil an Stimmrechten und Finanzderivaten auf 2,89 Prozent.

Quelle: ntv.de, bho/rts

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