Wirtschaft

Angst vor neuem "Whispergate" Unternehmen wappnen sich gegen Cyberangriffe

Angriffe auf die Ukraine könnten auch Folgen für Unternehmen in anderen Ländern haben.

Angriffe auf die Ukraine könnten auch Folgen für Unternehmen in anderen Ländern haben.

(Foto: Sina Schuldt/dpa/Illustration)

Viele Unternehmen prüfen derzeit ihre Verbindungen zu ukrainischen Firmen. Ihre Angst: Cyberattacken auf die Ukraine könnten auch sie in Mitleidenschaft ziehen. Sicherheitsexperten sind in Alarmbereitschaft.

Unternehmen wie Energieversorger, Produzenten und Finanzdienstleister bereiten sich auf potenzielle Auswirkungen von Cyberattacken auf die Ukraine von russischer Seite vor. Vertreter der US-Regierung warnten, dass Systeme in der Ukraine gehackt werden könnten und sich dies auch auf Unternehmen außerhalb des Landes auswirken könnte.

Viele Unternehmen prüfen derzeit ihre Verbindungen zu ukrainischen Firmen. Sie verstärken ihre Computersysteme gegen digitale Kampagnen, die einen militärischen Vorstoß Russlands in das osteuropäische Land begleiten könnten.

Hacker haben in den vergangenen Wochen Dutzende ukrainische Webseiten angegriffen und Computersysteme in mindestens zwei Behörden mit einer destruktiven Malware namens "Whispergate" lahmgelegt. Laut Sicherheitsleuten von Microsoft, die die Schadsoftware untersuchten, waren mehrere Regierungs-, Nonprofit- und IT-Organisationen, alle mit Sitz in der Ukraine, betroffen. Microsoft wollte darüber hinaus keine Stellungnahme abgeben. Vertreter der Ukraine beschuldigten Russland. Der Kreml dementierte, involviert gewesen zu sein.

Cypersicherheitsexperten warnen, dass Einbrüche in Sicherheitssysteme im schlimmsten Fall ähnliche Folgen haben könnten wie der Angriff 2017 mit der Malware "Notpetya" auf eine ukrainische Buchhaltungsfirma. Dieser ermöglichte es Hackern, in andere Unternehmensnetzwerke einzudringen. Global wurde ein geschätzter Schaden von 10 Milliarden US-Dollar verursacht.

Team in Alarmbereitschaft

"Ich habe mein Team in Alarmbereitschaft versetzt", sagte Selim Aissi, Sicherheitschef des kalifornischen Fintechs Blackhawk Network Holdings. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir eine politische Situation sehen, die in Cyberangriffen münden kann."

Blackhawk habe kein Geschäft in der Ukraine, so Aissi. Das bedeute aber nicht, dass das Unternehmen vor Cyberangriffen in dem Land geschützt sei. Derzeit würden seine Mitarbeiter in Schichten potenzielle Bedrohungen überwachen.

"Wir müssen uns für die reale Möglichkeit wappnen, dass die Methoden, die gegen die Ukraine eingesetzt werden, auch gegen die USA und andere genutzt werden", sagte Scott Algeier, Direktor der Nonprofit-Organisation Information Sharing and Analysis Center.

Quelle: ntv.de, ghö/DJ

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