Kein Zugriff auf Online-Dienste Cyberangriff auf Kanadas Außenministerium
25.01.2022, 10:43 Uhr
Manche Online-Dienste können die kanadischen Diplomaten immer noch nicht nutzen.
(Foto: picture alliance / Jochen Tack)
Jeden Tag ist die kanadische Regierung Cyber-Bedrohungen ausgesetzt. Ein Angriff auf das Außenministerium in der vergangenen Woche ist dabei überaus erfolgreich. Noch Tage später können Diplomaten auf bestimmte Dienste nicht zugreifen.
Auf das kanadische Außenministerium ist eine Cyberattacke verübt worden. Auch mehrere Tage nach dem Angriff hätten kanadische Diplomaten noch immer keinen Zugriff auf bestimmte Online-Dienste, teilten die Behörden des Landes mit. Wer den Angriff ausgeführt hat, war nach Regierungsangaben noch unklar. Weitere Ministerien waren nach ersten Erkenntnissen demnach nicht betroffen.
Der Cyberangriff ereignete sich den Angaben zufolge bereits am vergangenen Mittwoch. Einen Tag später mahnte die für Cyber-Sicherheit zuständige Behörde in Kanada eine Stärkung wichtiger Strukturen gegen "von Russland unterstützte Cyber-Bedrohungen" an.
Am Montag erklärte die Regierung dann, es sei unklar, von wo aus die Attacke vorgenommen worden sei. Das Finanzministerium erklärte, dass die Regierung jeden Tag Cyber-Bedrohungen ausgesetzt sei. Diese könnten auf die "Angreifbarkeit von Systemen oder Anwendungen" zurückgehen oder aber auf "gezielte Attacken von äußeren Akteuren", die "Informationen abgreifen" wollten.
Spannungen zwischen Westen und Russland
Der Cyberangriff erfolgte inmitten der großen Spannungen zwischen dem Westen und Russland im Ukraine-Konflikt. Die Regierung in Kiew gibt an, "Beweise" für eine russische Verwicklung in einen großen Cyberangriff zu haben, bei dem vor kurzem mehrere ukrainische Regierungs-Websites attackiert worden waren. Der Kreml bestreitet eine Beteiligung an dem Angriff.
An der ukrainischen Grenze hat Russland in den vergangenen Wochen Zehntausende Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP