Wirtschaftsboss aus Frankreich Unternehmer Serge Dassault ist gestorben
28.05.2018, 18:29 Uhr
Der Unternehmer Serge Dassault starb in seinem Büro.
(Foto: imago/IP3press)
Mit Serge Dassault ist der drittreichste Mann Frankreichs gestorben. Der 93-Jährige war Teil eines Familienimperiums zu dem Rüstungs- und Medienbeteiligungen gehörten. Außerdem war er für die französischen Konservativen politisch aktiv.
Serge Dassault, einer der einflussreichsten französischen Unternehmer, ist tot: Der 93 Jahre alte Chef des Luftfahrt- und Medienkonzerns Dassault Groupe sei in seinem Büro an Herzversagen gestorben, hieß es in einer Mitteilung seiner Familie, die die Zeitung "Le Figaro" auf ihrer Webseite veröffentlichte.
Serge Dassault saß auch von 2004 bis 2017 für die französischen Konservativen im Senat. Das Vermögen von Dassault und seiner Familie wurde vom Magazin "Forbes" auf rund 26 Milliarden US-Dollar (gut 22 Mrd. Euro) geschätzt. Der Firmenerbe und studierte Luftfahrtingenieur stand seit 1986 der nach seinem Vater benannten Familienholding Groupe Industriel Marcel Dassault (GIMD) vor. Dazu gehört der Luftfahrtkonzern Dassault Aviation, der unter anderem die Kampfflugzeuge Mirage und Rafale herstellt.
Ärger mit der Justiz
Als weiteres Standbein kaufte Serge Dassault mehrere Mediengruppen auf. Er kontrollierte zeitweise bis zu 70 Titel, darunter neben der konservativen Tageszeitung "Le Figaro" auch die Zeitschrift "L'Express". Immer wieder hatte er allerdings Ärger mit der Justiz: Im Februar 2017 wurde er wegen Schwarzgeldkonten im Ausland zu einer Geldstrafe von zwei Millionen Euro und fünf Jahren Unwählbarkeit verurteilt. Dies führte zum Rückzug von seinem Amt als Senator. Zudem war der Vater von vier Kindern langjähriger Bürgermeister des Pariser Vororts Corbeil-Essonnes. Im Jahr 2014 geriet er unter anderem in den Verdacht des Stimmenkaufs.
Sein Vater Marcel Dassault war vor seiner Wirtschaftskarriere Flugzeugbauer. Der Sohn eines jüdischen Arztes wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nazis im Konzentrationslager Buchenwald interniert. Marcel Dassault überlebte das Lager und wurde nach Kriegsende befreit. Sein am 4. April 1925 geborener Sohn Serge entging nur knapp der Deportation durch die Gestapo. Mehrere Politiker würdigten Dassaults Verdienste. Der frühere Premierminister Jean-Pierre Raffarin nannte ihn eine "bemerkenswerte Persönlichkeit" und einen "großen Unternehmer".
Quelle: ntv.de, sgu/AFP/dpa