Fehler in Motorsoftware VW-Chef verhängt Fertigungsstop für Diesel
26.05.2018, 15:14 Uhr
Die Produktion der Diesel-Modelle Passat, Passat Variant und Arteon mit 2,0 Liter TDI-Motor liegt bis auf weiteres auf Eis.
(Foto: picture alliance / Silas Stein/d)
Wegen eines Softwarefehlers bei mehreren VW-Dieseln greift der Autobauer zu einem drastischen Mittel: Bis zur Entwicklung eines Updates gilt ein Fertigungsstopp. Auch die Auslieferung wird angehalten - dafür sollen Kunden einen Preisvorteil bekommen.
Volkswagen muss nach Medieninformationen ein Software-Update für den 2.0-TDI-Motor entwickeln, der in den Modellen Passat, Passat Variant und Arteon verbaut wurde. Konzernchef Herbert Diess habe einen Fertigungsstopp für die betroffenen Autos verhängt, berichtet die "Automobilwoche" laut Vorabmeldung in ihrer neuen Ausgabe.
"Fahrzeuge, die bereits produziert worden sind, können nicht mehr an Kunden oder Endabnehmer ausgeliefert werden", zitiert das Blatt aus internen Unterlagen. Das Unternehmen erwarte eine Lösung für das Problem nicht vor dem vierten Quartal 2018. Auf Anfrage der Branchenzeitung teilte VW mit, es könne "vorkommen, dass über die gelbe Motorkontrollleuchte auf ein Problem mit dem Abgasnachbehandlungssystem hingewiesen wird, obwohl tatsächlich kein derartiges Problem besteht". Kunden sollten trotzdem jede Aktivierung der gelben Motorkontrollleuchte ernst nehmen und eine Vertragswerkstatt aufsuchen, um den angezeigten Fehler analysieren zu lassen, hieß es in Wolfsburg.
Dem Bericht zufolge bietet VW nun für "den gesamten Bestellbestand (Kunden-, Lager- und Vorführfahrzeuge)" den Allradantrieb 4Motion an. Dies geschehe "kostenneutral" für die Käufer, den Mehrpreis von 2050 Euro brutto trage der Hersteller. "Mit dem gleichen Preisvorteil", heißt es laut "Automobilwoche" firmenintern, könnten Händler alternativ Diesel-Interessenten zu den entsprechenden Benziner-Varianten locken.
Um für bereits ausgelieferte Fahrzeuge schnellstmöglich ein Software-Update anbieten zu können und um die Auslieferung betroffener Neu-Fahrzeuge so bald wie möglich wieder aufnehmen zu können, werde an einer Abstellmaßnahme gearbeitet. "Nach heutiger Einschätzung werde diese "im vierten Quartal 2018 zur Verfügung stehen", hieß es.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP/dpa