Wirtschaft

100er-Schein bald wertlos Venezolaner bekommen neue Geldscheine

500er und 5000er-Scheine. Der größte Schein ist nun 20.000 Bolívares wert.

500er und 5000er-Scheine. Der größte Schein ist nun 20.000 Bolívares wert.

(Foto: REUTERS)

Venezuela steckt in einer Rundum-Krise. Inflationsraten von mehreren Hundert Prozent verschärfen die Lage immer weiter. Neue Scheine sollten eigentlich schon im Dezember Abhilfe schaffen - doch da fehlte das Papier zum Drucken. Nun sind sie da.

Mit einem Monat Verzögerung hat in dem von einer Hyperinflation betroffenen Venezuela die Ausgabe größerer Geldscheine begonnen. Dort sind nun auch Scheine im Wert von 500, 5000 und 20.000 Bolívares erhältlich. Zudem soll es bald Scheine im Wert von 1000, 2000 und 10.000 Bolívares geben. Bisher war der 100er-Schein der größte.

Eigentlich sollte die Ausgabe schon Mitte Dezember beginnen, aber in dem von einer dramatischen Versorgungskrise gebeutelten Land mit den größten Ölreserven der Welt fehlte es an Papier zum Gelddrucken. Das Geld ist bisher nur an Bankschaltern, noch nicht an Automaten erhältlich.

Auf dem Schwarzmarkt gibt es für einen Euro bis zu 3700 Bolívares - das waren bislang mindestens 37 Scheine. Größere Rechnungen wurden mit ganzen Tüten voller Geld bezahlt.

Proteste und Plünderungen an der Tagesordnung

Venezuela kämpft mit der höchsten Inflation weltweit. Experten rechnen mit 600 bis 700 Prozent Teuerung 2016. Der 100er-Schein wurde bereits für wertlos erklärt. Da sich die Ausgabe der Scheine aber verzögerte, verlängerte der sozialistische Präsident Nicolás Maduro die Gültigkeit der Scheine bis mindestens 20. Februar.

Die Opposition kämpft für Maduros Absetzung, Proteste und Plünderungen sind an der Tagesordnung. Wegen der Inflation können in dem stark importabhängigen Land kaum noch Lebensmittel und Medikamente aus dem Ausland bezahlt werden, da es an Devisen mangelt. Lange Schlangen vor Supermärkten und Schwarzmarktgeschäfte bestimmen den Alltag.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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