Wirtschaft

Energie-Aktien gewinnen Punkte Wagner-Aufstand verunsichert Anleger

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Der Rubel gab im Verlauf des Tages zeitweise auf ein 15-Monats-Tief nach.

Der Rubel gab im Verlauf des Tages zeitweise auf ein 15-Monats-Tief nach.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Börsianer warten auf ein Zeichen der US-Notenbank Fed, da bislang Ungewissheit herrscht, ob Ende Juli eine Zinserhöhung kommt. Zudem macht die versuchte Rebellion der Söldner-Gruppe Wagner gegen den Kreml die Investoren nervös.

Geopolitische Sorgen nach der Söldner-Rebellion in Russland und die Erwartung neuer Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf haben die US-Anleger vorsichtig gestimmt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte in New York kaum verändert mit 33.741,71 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verringerte sich um 0,45 Prozent auf 4328,82 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 1,16 Prozent auf 13.335,78 Stellen nach. Die Anleger warteten auf weitere Entwicklungen in Russland nach dem abgebrochenen Söldner-Aufstand.

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Zudem erhoffen sie sich von den für die nächsten Tage geplanten Konjunkturdaten Hinweise auf die nächsten Zinsschritte der US-Notenbank Fed. Im Kalender stehen etwa die Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt. "Die Art und Weise, wie die Anleger jetzt kaufen oder verkaufen, wird von der Erwartung abhängen, ob es Ende des nächsten Monats eine Zinserhöhung geben wird", sagte Randy Frederick vom Brokerhaus Charles Schwab. "Deshalb werden alle Wirtschaftszahlen, die wir bis dahin erhalten, einen Einfluss auf den Aktienmarkt haben."

Der Rubel gab im Verlauf des Tages zeitweise auf ein 15-Monats-Tief nach. Die russische Landeswährung, die am Samstag und Sonntag nicht gehandelt worden war, stabilisierte sich zwar am Nachmittag mit 85,08 zum US-Dollar. Im Frühhandel lag der Rubel bei 87,23 und war damit so schwach wie seit März 2022 nicht mehr. "Der Höhepunkt der Spannungen ist vorbei, aber die schlechte Stimmung wird noch einige Zeit bleiben", sagte Alexei Antonow vom Moskauer Broker Alor.

Aktien von Lucid legen zu

Pfizer
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An den Ölmärkten gaben Versorgungsängste wegen der Unruhen beim weltweit drittgrößten Produzenten unterdessen den Preisen etwas Schub. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich auf 74,4 beziehungsweise 69,4 Dollar pro Barrel. Die Verteuerung stützte die Aktien der Energiekonzerne. Branchenriesen wie Exxon Mobil, Chevron und Marathon Oil gewannen zwischen eins und 1,85 Prozent. Die geopolitischen Sorgen ermuntern die Investoren auch zum Einstieg bei als "sichere Häfen" geltenden Anlagen wie Gold und Staatsanleihen.

Bei den Einzelwerten schickte der versuchte Söldner-Aufstand Aktien der Rüstungskonzerne in den Keller. So bröckelten Raytheon um 0,36 Prozent ab. Die Branche hat von höheren Militär- und Sicherheitsausgaben mehrerer Länder nach Beginn des Ukraine-Krieges profitiert. Dabei zeigten die Ereignisse vom Wochenende Analysten und Händlern zufolge, dass der russische Präsident Wladimir Putin geschwächt sein könnte. Aus den Depots flogen auch Pfizer. Die Anteilsscheine des Pharmakonzerns verloren 3,66 Prozent. Zudem teilte er mit, er stelle die Entwicklung seines Fettleibigkeits- und Diabetesmittels Lotiglipron ein, nachdem bei Patienten während der klinischen Studie hohe Werte von Leberenzymen festgestellt worden seien. Ein anderes Mittel gegen Fettleibigkeit will Pfizer weiterentwickeln.

Skeptische Analystenkommentare nach der jüngsten Tesla-Rally setzten der Aktie zu. Die Titel des US-E-Autobauers verloren mehr als sechs Prozent, nachdem sie in den vergangenen zwei Monaten um insgesamt mehr als 50 Prozent gestiegen waren. Die Experten von Goldman Sachs haben die Aktie aufgrund von Margen-Sorgen auf "Neutral" von zuvor "Buy" heruntergestuft. Gefragt waren dagegen die Aktien von Lucid, die um 1,74 Prozent zulegten. Der Sportwagenbauer Aston Martin will mit dem US-Elektroautohersteller künftig Luxus-Elektrofahrzeuge entwickeln.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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