Wirtschaft

Zinssenkung erwartet Wall Street freut sich über neue Allzeithochs

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Die Tech-Rally an der Wall Street geht weiter.

Die Tech-Rally an der Wall Street geht weiter.

(Foto: AP)

Kursanstiege bei den US-Technologiewerten sorgen für neue Allzeithochs an der Wall Street. Auch die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung noch im Dezember nehmen wieder mächtig Fahrt auf und halten die Anleger bei bester Laune.

Von Allzeithoch zu Allzeithoch: An der Wall Street scheint es Richtung Jahresende nur noch in eine Richtung zu gehen - nach oben. Am Abend markierten der S&P-500- und die Nasdaq-Indizes wieder neue Allzeithochs. Treiber war in erster Linie erneut die Erwartung weiter sinkender Zinsen, wenn die US-Notenbank darüber am 18. Dezember entscheidet. Die Wahrscheinlichkeit dafür am Zinsterminmarkt stieg weiter, sie lag zuletzt bei rund 78 Prozent. Neue Wirtschaftsdaten, die die Erwartungen des Marktes verfehlten, befeuerten die Zinshoffnungen zusätzlich. Insbesondere der ISM-Index für den Dienstleistungssektor enttäuschte. Auch der Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft verfehlte die Erwartung, wenn auch nicht allzu stark.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 45.014 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,6 Prozent und für die als zinsreagibler geltenden Nasdaq-Indizes ging es um bis zu 1,3 Prozent nach oben. Hier sorgten auch gute Quartalsergebnisse aus der Technologiebranche für Rückenwind, so von Salesforce, Marvell, Okta oder Pure Storage. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1399 (Dienstag: 1144) Kursgewinner und 1.388 (1.654) -verlierer. Unverändert schlossen 67 (54) Titel.

Powells Aussagen bremsen nicht

Die Renditen am Anleihemarkt fielen deutlicher, passend zu den Zinserwartungen. Der Dollar gab mit den sinkenden Zinsen leicht nach. Der Euro kostete zuletzt 1,0515 Dollar, nachdem er im Tagestief bei rund 1,0475 gelegen hatte. Der Sturz der französischen Regierung am Abend durch ein Misstrauensvotum, drückte den Euro allenfalls leicht.

Tendenziell positiv auf Aktien- und Anleihekurse wirkten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell während des späten Handels. Er wiederholte, dass es die Notenbank angesichts der starken Wirtschaft nicht eilig haben müsse, die Zinsen zu senken. Für die Zinssenkungserwartung bedeutete das dennoch kein Störfeuer. Powells Kollege Christopher Waller hatte zuletzt für eine Zinssenkung plädiert, sofern nicht noch starke Wirtschaftsdaten dazwischenkommen sollten. Im Fokus stehen daher weiter der US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag und in der nächsten Woche neue Inflationszahlen.

Salesforce mit erhöhter Prognose gesucht

salesforce.com
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Bei den Einzelwerten schossen Salesforce um 11,0 Prozent nach oben. Der SAP-Wettbewerber hatte die Umsatzprognose und die Schätzung für den unbereinigten Gewinn erhöht, nachdem die Umsätze im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen hatten. Unitedhealth gewannen 0,9 Prozent. Der Krankenversicherer rechnet für 2025 mit einem höheren Umsatz als die Analystengemeinde. Das Unternehmen sagte derweil seinen Kapitalmarkttag abrupt ab, nachdem der Chef der Versicherungssparte vor einem Hotel in New York City erschossen worden war.

Marvell Technology
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Marvell Technology schnellten um 23,2 Prozent nach oben. Der Chiphersteller übertraf dank einer starken KI-Nachfrage die Erwartungen im Berichtsquartal. Okta stiegen um 5,4 Prozent. Das Cybersicherheitsunternehmen schlug mit Gewinn, Umsatz und Umsatzprognose die Konsensschätzungen. Foot Locker knickten um 8,9 Prozent ein. Das Unternehmen enttäuschte mit den Ergebnissen für das dritte Quartal und senkte den Ausblick. Eli Lilly (+2,0%) wurden gestützt von Studienergebnisse zur Abnehmspritze Zepbound. Laut dem Pharmakonzern zeigt Zepbound bessere Ergebnisse als das Konkurrenzprodukt Wegovy von Novo Nordisk.

Pure Storage machten einen Satz um gut 22 Prozent. Das Datenspeicherunternehmen hat seine Jahresumsatzprognose nach einem besser als erwarteten dritten Quartal erhöht. Der Suppen- und Snackhersteller Campbell's meldete einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze und den Weggang des Unternehmenschefs. Die Aktie verbilligte sich um 6,2 Prozent.

Ölpreise fallen leicht

Die Ölpreise gaben nach den Vortagsgewinnen um rund 1,5 Prozent nach, nachdem sie zunächst noch die Aufwärtsbewegung vom Vortag fortgesetzt hatten. Neue Öl- und Vorratsdaten fielen durchwachsen aus. Während die US-Ölvorräte in der zurückliegenden Woche überraschend deutlich sanken, stiegen die Benzinvorräte trotz des Thanksgiving-Feiertags unerwartet stark. Der nächste Impuls dürfte vom Opec+-Treffen am Donnerstag kommen, bei dem es darum geht, die Förderkürzung zu verlängern.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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