Tiktok-Deal beflügelt Anleger Wall Street geht in Rekordlaune ins Wochenende
19.09.2025, 22:41 Uhr Artikel anhören
Das Haushaltsgesetz ist noch nicht in trockenen Tüchern. Trotzdem geht die Wall Street zufrieden ins Wochenende.
(Foto: AP)
Nach der Zinssenkung freuen sich US-Anleger über weitere gute Nachrichten. Präsident Trump berichtet von einem produktiven Gespräch mit Chinas Staatschef und deutet einen Deal über Tiktok an. Alle großen Indizes fahren Rekordhochs ein.
Freundlich haben die US-Börsen den Freitagshandel beendet. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 46.315 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent. Alle Indizes kletterten auf Rekordhochs. Die Zahl der Kursgewinner an der Nyse wurde vorläufig mit 982 (Donnerstag: 1797) angegeben. Ihnen standen 1784 (968) Verlierer gegenüber, während 64 (84) Titel unverändert schlossen.
Stützend wirkte die Aussage des US-Präsidenten, er habe ein "sehr produktives" Telefonat mit seinem chinesischen Pendant Xi Jinping geführt. Dabei seien die Fentanyl-Problematik und der Ukraine-Krieg erörtert worden. Zudem habe man sich auf eine Lösung für Tiktok geeinigt, sagte Präsident Trump, ohne Details zu nennen. Derweil hat das US-Repräsentantenhaus ein Haushaltsgesetz zwar gebilligt, mit dem die Schließung von Regierungseinrichtungen zum Monatsende verhindert werden soll. Allerdings fand sich im Senat nicht die notwendige Mehrheit, so dass die Gesetzesvorlage nochmals überarbeitet werden muss. Auch wegen des bevorstehenden Wochenendes wollten sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wichtige Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht.
Fedex steigen nach Zahlen - Hohe Zoll-Belastung
Bei den Einzelwerten ging es für die Fedex-Aktie um 2,4 Prozent nach oben. Der Paketdienstleister hat im ersten Geschäftsquartal mit den Zahlen und dem Ausblick die Erwartungen übertroffen. Die US-Zölle werden allerdings den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr massiv belasten. Wie der Konzern mitteilte, schätzt er die durch die Handelspolitik der US-Regierung verursachten Belastungen auf 1 Milliarde US-Dollar. Die Aktie des Wettbewerbers United Parcel Service (UPS) sank um 1,2 Prozent. Das Unternehmen hat den geplanten Kauf der mexikanischen Estafeta aufgegeben, um den es sich lange vergeblich bemüht hatte.
Apple rückten um 3,1 Prozent vor. Das neue iPhone 17 verkaufe sich besser als gedacht, kommentierten die Analysten von JP Morgan. Sie erwarten nun, dass Apple in den kommenden Jahren höhere Gewinne erzielt.
Jefferies (-1,2%) profitierten nicht davon, dass die japanische Sumitomo Mitsui ihre Beteiligung an der US-Investmentbank einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge auf 20 Prozent aufstocken will. Für die Papiere von Lennar ging es um 4,2 Prozent abwärts. Der Hausbaukonzern ist mit dem Gewinn für das dritte Geschäftsquartal hinter den Analystenprognosen zurückgeblieben.
Dollar steigt weiter
Der Dollar baute seine Vortagesgewinne aus. Der Dollar-Index kletterte um 0,3 Prozent. Weiter stütze die Tatsache, dass Fed-Chairman Jerome Powell keine Dringlichkeit für weitere Zinssenkungen verbreitet habe, erklärten Marktteilnehmer.
Der Goldpreis erholte sich von den jüngsten Abgaben, die Feinunze legte um 1,0 Prozent auf 3683 Dollar zu. Das Edelmetall liegt in diesem Monat weiterhin fast 10 Prozent im Plus. Es wird erwartet, dass es auch künftig von den antizipierten US-Zinssenkungen, dem unsicheren geopolitischen Umfeld sowie von Käufen der Zentralbanken und ETF-Zuflüssen profitieren wird.
Der feste Dollar drückte erneut auf die Ölpreise. Überdies hat die EU ihre Sanktionen gegen Russland ausgeweitet und im Zuge dessen die Preisobergrenze für das Barrel auf 47,60 Dollar gesenkt. Die Notierungen für Brent und WTI reduzierten sich um bis zu 1,5 Prozent. Es bestünden ferner unverändert Bedenken hinsichtlich möglicher Störungen der russischen Lieferungen nach jüngsten ukrainischen Angriffen auf wichtige Energieinfrastrukturen und dem Aufruf von Präsident Trump an die Nato-Verbündeten, den Kauf von russischem Öl einzustellen, berichteten Marktteilnehmer.
Am Anleihemarkt ging es für die Renditen weiter nach oben. Die Rendite zehnjähriger Titel verbesserte sich um 4 Basispunkte auf 4,14 Prozent. Anleger sorgten sich, dass sich die US-Notenbank bei ihrem geldpolitischen Kurs mehr von der Schwäche des Arbeitsmarkts als von der hartnäckig hohen Inflation leiten lassen könnte, hieß es.
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Quelle: ntv.de, mau/DJ