Wirtschaft

Ölpreis klettert weiter Wall Street tritt auf der Stelle

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Der Schwung an der Wall Street ist erstmal dahin.

Der Schwung an der Wall Street ist erstmal dahin.

(Foto: picture alliance / newscom)

Die Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung geben Aktienkursen zunächst etwas Schwung, doch im Laufe des Handelstages verpuffen die Gewinne wieder. Bei einigen Einzelwerten lösen Quartalszahlen starke Kursbewegungen aus, so geht es etwa für Foot Locker um gut 16 Prozent nach oben.

Nach einem verheißungsvollen Start sind Anfangsgewinne an der Wall Street schnell wieder geschmolzen. Zum Ende des Handels lagen die Indizes nahe an ihren Vortagsschlusständen. Der Dow-Jones-Index schloss minimal im Plus mit 35.430 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gingen einen Tick tiefer aus dem Handel.

Treiber zum Handelsstart waren weiter fallende Marktzinsen und das in zweiter Lesung stärker ausgefallene US-BIP-Wachstum im dritten Quartal. Dann ebbten diese Effekte aber wieder ab. Diesmal kam der Impuls für die Zinsen von den Inflationsraten in Deutschland, die deutlich stärker gesunken sind als erwartet. Das fachte die Spekulation über 2024 wieder fallende Zinsen weiter an, die an den Vortagen bereits für eine positive Grundstimmung gesorgt hatte - und für fallende Marktzinsen. Einige Akteure warnten denn auch, der Rentenmarkt sei überkauft und damit anfällig für eine Korrektur.

An eine nochmalige Erhöhung der Zinsen glaubt der Markt nicht mehr. Ganz im Gegenteil preist er eine erste Reduzierung der Leitzinsen im März mit einer Wahrscheinlichkeit von 48 Prozent ein, für Mai liegt der Wert schon bei 78 Prozent. Unter anderem hatte am Dienstag US-Notenbanker Christopher Waller mit Aussagen aufgewartet, die der Markt als taubenhaft interpretierte. Wichtig für die Bewertung der Inflationsentwicklung dürfte nun der PCE-Deflator am Donnerstag werden, ein wichtiges Preismaß für die US-Notenbank.

Als der während des späten Handels veröffentlichte Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank zeigte, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten für die nächsten sechs bis zwölf Monate verschlechtert haben, trübte sich die Stimmung im späten Handel etwas ein.

Spannung vor dem Treffen der Opec+

Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,01

Der Dollar konnte sich nach seinem jüngsten Rücksetzer stabilisieren. Der Euro ging zuletzt mit 1,0975 Dollar um, nach einem frühen Tageshoch von 1,1017.

Mit den Ölpreisen ging es erneut nach oben, um bis zu 1,8 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen als Treiber zum einen auf einen Sturm in der Schwarzmeerregion, der Schäden an russischen und kasachischen Ölanlagen verursacht hatte; vor allem aber auf das Treffen der Opec+ am Donnerstag. Dort könnte man sich auf weitere Förderkürzungen um bis zu 1 Million Barrel am Tag einigen, sagten Delegierte im Vorfeld. Sicher sei dies aber nicht, zumal es innerhalb der Opec beträchtlichen Widerstand gebe. Eine Weiterführung der bisherigen Fördersenkungen sei somit das wahrscheinlichste Szenario.

Quartalszahlen lösen sehr starke Kursbewegungen aus

Am Aktienmarkt machten General Motors (GM) einen Satz um 9,4 Prozent. Der Automobilkonzern will die Ausschüttung an die Aktionäre deutlich aufstocken und kündigte einen beschleunigten Aktienrückkauf im Wert von 10 Milliarden Dollar an.

Hewlett-Packard Enterprise verteuerten sich um 6,4 Prozent. Der IT-Konzern erzielte trotz eines Umsatzrückgangs eine Gewinnsteigerung und schnitt über den Schätzungen von Analysten ab.

Crowdstrike Holdings (+10,4%) schrieb im dritten Quartal dank eines Umsatzanstiegs wieder schwarze Zahlen. Der Anbieter von Cybersecurity-Produkten übertraf zudem die Gewinnschätzung des Marktes.

Foot Locker
Foot Locker 20,52

Auch für Workday (+11,0%) ging es steil nach oben - ebenfalls nach stark ausgefallenen Quartalszahlen. Der Gewinn des Softwareherstellers Intuit sprang sprunghaft an und außerdem stärker als gedacht. Der Kurs gewann 2,2 Prozent.

Foot Locker schossen um gut 16 Prozent nach oben, nach einem angehobenen Ausblick des Sportartikelherstellers. Im Sog gewannen Nike 1,5 und Under Armour 1,9 Prozent. GameStop sprangen im Vorfeld des Geschäftsausweises in der nächsten Woche um 20,5 Prozent nach oben. Das Papier des Einzelhändlers von Unterhaltungssoftware gilt als sogenannte Meme-Aktie und wird insbesondere von Privatanlegern immer wieder sehr spekulativ gehandelt.

Nach einem gesenkten Ausblick büßte der Kurs des Elektronik-Auftragsfertigers Jabil fast 12 Prozent ein. Las Vegas Sands verloren fast 5 Prozent. Großaktionärin Miriam Adelson hat Aktien im Wert von 2 Milliarden Dollar verkauft. Hintergrund ist, dass Adelson beim NBA-Basketballclub Dallas Mavericks des Milliardärs Mark Cuban einsteigen will.

Quelle: ntv.de, ino/DJ

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