Thema Inflation prägend Wall Street zögert wegen Firmenbilanzen
18.10.2021, 22:51 Uhr
Die Wall Street weiß noch nicht, wie sie mit der laufenden Bilanzsaison umgehen soll.
(Foto: AP)
Die US-Börsen bewegen sich nicht einheitlich. Ausschlaggebend sind dafür anstehende Firmenbilanzen, die vom Thema Inflation geprägt sein sollen. Unabhängig davon fiebern Investoren dem Handelsstart des ersten börsennotierten Bitcoin-Fonds in den USA entgegen.
In Erwartung einer Welle von Firmenbilanzen haben die US-Börsen keine gemeinsame Richtung gefunden. Wieder aufgeflammte Inflationssorgen dämpften die Kauflaune der Anleger. Unterstützung kam hingegen von Kursgewinnen bei den Hochtechnologiewerten. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,1 Prozent tiefer auf 35.258 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,8 Prozent auf 15.021 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 4486 Punkte zu.
Die laufende Bilanzsaison werde vom Thema Inflation geprägt, sagten Börsianer. Daher richte sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf Aussagen zum Umgang mit dem gestiegenen Kostendruck. Unternehmen, die diesen nicht an ihre Kunden weitergeben könnten, müssten mit Kursrückschlägen rechnen. In den kommenden Tagen legen unter anderem die Online-Videothek Netflix, die IT-Firma IBM und der Chip-Hersteller Intel Zahlen vor.
Unabhängig davon fieberten Investoren dem Handelsstart des ersten börsennotierten Bitcoin-Fonds (ETF) in den USA entgegen. Dies hielt den Kurs der Cyber-Devise mit rund 62.000 Dollar in Schlagdistanz zu seinem Rekordhoch von knapp 65.000 Dollar vom April. Sofern die US-Börsenaufsicht SEC nicht in letzter Minute einschreitet, könnte der ProShares Bitcoin Strategy ETF ab Dienstag gehandelt werden. Das sei zwar ein Schritt vorwärts für Kryptowährungen, aber kein Wendepunkt, sagt Chris Weston, Chef-Analyst des Brokerhauses Pepperstone. Schließlich liege vor den Behörden noch eine Menge Regulierungsarbeit für diese relativ neue Anlageklasse.
Corona-Impfstoff gibt Dynavax Auftrieb
Bei den Unternehmen rückte Dynavax ins Rampenlicht. Die Aktien der Pharmafirma stiegen um 1,2 Prozent, nachdem Entwicklungspartner Valneva ermutigende Testergebnisse für einen Coronavirus-Impfstoff vorgelegt hatte. Den Angaben zufolge ist das Vakzin effektiver als das von Astrazeneca und hat weniger Nebenwirkungen. Valneva-Papiere verteuerten sich in Paris um fast 33 Prozent.
Walt-Disney-Papiere gaben indes gut drei Prozent nach. Zuvor hatte Barclays die Aktie des Unterhaltungskonzerns herabgestuft.
Zu den Kursgewinnern zählten Apple mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent. Der Konzern bringt zwei neue MacBook-Pro-Modelle mit neuen hauseigenen Halbleitern auf den Markt. Die Chips M1 Pro und M1 Max seien leistungsfähiger als frühere Apple-Halbleiter, teilte das kalifornische Unternehmen mit. Dabei verbrauchten sie weniger Energie als die Produkte von Rivalen wie Intel oder AMD. Bisher waren in den leistungsstärksten Apple-Laptops Intel-Chips eingebaut, während die ersten selbst entwickelten M1-Halbleiter schon in einigen anderen Apple-Geräten zum Einsatz kamen.
Quelle: ntv.de, dbe/rts