Wirtschaft

Trump sorgt für Vollbremsung War es das jetzt mit der Gold-Rallye?

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Der Goldpreis ist dieses Jahr kräftig gestiegen.

Der Goldpreis ist dieses Jahr kräftig gestiegen.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Monatelang ging es für den Goldpreis nach oben. Doch dann wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt, und das Edelmetall wurde deutlich billiger. Analysten bleiben dennoch zuversichtlich.

Für Gold lief es in diesem Jahr lange prächtig. Der Preis kletterte von einem Rekordhoch zum anderen. Doch seit Anfang November geht es abwärts, mit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen beschleunigte sich die Talfahrt. Was ist da los?

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.846,97

In Zahlen ausgedrückt: Von Jahresbeginn bis Ende Oktober legte der Goldpreis um 35 Prozent zu. Doch dann stürzte der Preis um 7,5 Prozent ab, alleine am Tag nach dem Triumph Trumps ging es um 3 Prozent nach unten. Mittlerweile hat sich der Preis wieder etwas gefangen - und noch immer stellen sich Investoren auf die neue US-Politik nach dem Amtsantritt Trumps im kommenden Januar ein.

Noch ist völlig unklar, welche der zahlreichen von Trump angekündigten Maßnahmen in welchem Umfang überhaupt umgesetzt werden. Doch mit dem Wahlsieg Trumps hat der Dollar deutlich an Wert gewonnen. Außerdem wird an den Finanzmärkten davon ausgegangen, dass die Zinsen in den USA durch Trump weniger stark sinken werden als bisher erwartet. Beides belastet tendenziell den Preis für Gold.

Zum einen wird das Edelmetall in Dollar gehandelt. Steigt die US-Währung, verteuert sich Gold für Investoren außerhalb des Dollarraums. Das dämpft die Nachfrage. Zum anderen wirft Gold keine Zinsen ab - ein höheres Zinsniveau macht andere Anlageformen also attraktiver.

Zentralbanken kaufen Gold

Der "Financial Times" zufolge ist der Preisrutsch auch auf spekulative, kurzfristig orientierte Anleger zurückzuführen. Sie waren in die Goldrallye eingestiegen und zogen nach den US-Wahlen Geld ab, um es in so genannte Trump-Trades zu stecken - etwa in Bitcoin oder Tesla-Aktien. Das lässt sich an vom Gold Council veröffentlichten Daten ablesen. Demnach flossen netto in der Woche bis zum 8. November weltweit 700 Millionen Dollar aus börsengehandelten Gold-ETFs ab. In der folgenden Woche waren es 1,8 Milliarden Dollar - der größte wöchentliche Abfluss seit mehreren Jahren.

Der Wall-Street-Riese Goldman Sachs geht derweil davon aus, dass Gold wieder in den Rally-Modus schalten wird und sagt für Ende des kommenden Jahres einen Preis von 3000 Dollar je Feinunze voraus - das wäre vom jetzigen Niveau ein Plus von immerhin 14 Prozent. Preistreiber werden den Analysten zufolge sowohl Zentralbanken als auch private Investoren sein.

Zentralbanken tragen seit etwa zwei Jahren massiv zum steigenden Goldpreis bei, da sie ihre Vorräte aufstocken. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass einige ihre Reserven weniger abhängig vom Dollar machen wollen. Bei vielen Notenbanken aus Schwellenländern besteht der Großteil der Devisenvorräte vor allem aus US-Staatsanleihen - und zu einem vergleichsweise geringen Teil aus Gold. Privatinvestoren dürften Goldman Sachs zufolge vor allem aufgrund der - wenn auch wohl geringer als erwartet ausfallenden- Zinssenkungen der US-Notenbank Fed weiterhin in erheblicher Menge Gold kaufen.

Quelle: ntv.de

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