Wohl gute Chancen für Frankfurt Zieht die EU-Bankenaufsicht an den Main?
28.04.2017, 19:26 Uhr
Der Finanzplatz Frankfurt am Main könnte künftiger Sitz der Europäischen Bankenaufsicht werden.
(Foto: imago/Hans Scherhaufer)
Ist der Brexit vollzogen, muss auch die EU-Bankenaufsicht von London in ein EU-Land verlegt werden: Neben Paris und Luxemburg steht auch Frankfurt am Main als Standort zur Debatte. Einem Medienbericht zufolge hat die Stadt wichtige Fürsprecher.
Der Finanzplatz Frankfurt am Main hat einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge gute Chancen darauf, nach dem Brexit neuer Sitz der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zu werden. Wie die Zeitschrift berichtet, sprach sich EBA-Chef Andrea Enria intern für einen Umzug der Behörde nach Frankfurt aus. Aus dem Umfeld des Vize-Präsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, verlautete demnach, auch er sehe "Vorteile" beim Standort Frankfurt.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich im März dafür ausgesprochen, die EBA in die Main-Metropole zu verlegen und dort mit der europäischen Versicherungsaufsicht zu verschmelzen. Die EBA hat ihren Sitz derzeit in London, nach dem EU-Austritt Großbritanniens muss der Standort aber in ein EU-Land verlegt werden. Frankfurt konkurriert dabei unter anderem mit Paris. Auch Luxemburg hatte kürzlich Anspruch auf den Sitz der Bankenaufsicht erhoben.
Verlegt werden muss zum Beispiel auch die EU-Arzneimittelbehörde. Für diesen Standort interessieren sich außer Frankreich auch Belgien, Italien und Spanien. Über die endgültige Verlegung der Behörden entscheiden die Staats- und Regierungschefs der 27 verbliebenen EU-Mitgliedstaaten - womöglich beim EU-Gipfel im Juni.
Quelle: ntv.de, jug/AFP