Der Börsen-Tag Blackstone warnt vor "verlorenem Jahrzehnt" mit "anämischen" Renditen
16.09.2020, 11:04 UhrDer Vize-Chef des US-Finanzinvestors, Tony James, zeichnet ein düsteres Szenario für die Aktienmärkte in den kommenden Jahren. Sie könnten ein "verlorenes Jahrzehnt" für Unternehmen und Anleger werden, sagte er dem US-Sendet CNBC.
Die Zinssätze würden sich perspektivisch normalisieren und die Unternehmen dadurch "viel Gegenwind" ausgesetzt sein. Höhere Zinssätze bedeuten höhere Kreditkosten, das dürfte die Unternehmensgewinne und in der Folge auch die Aktienkurse belasten. Als weitere Bremsklötze nennt James in seinem Szenario höhere Steuern, höhere Betriebskosten, weniger effiziente Lieferketten und eine "Deglobalisierung", die die Produktivität der Unternehmen beeinträchtigen wird, so James weiter. All das würde in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu "anämische Aktienrenditen" führen.
Den Boom an der Wall Street führt James allein auf die Niedrigzinspolitik der Fed zurück. Anleger, die nach Renditen suchten, hätten nur wenig andere Möglichkeiten, ihr Geld irgendwo zu parken: "Nullzinssätze sind die treibende Kraft." Der Begriff "verlorenes Jahrzehnt", den der Blackstone-Manager verwendet, ist eine Anspielung auf die 90er Jahre, in denen Japan in einer wirtschaftlichen Stagnation gefangen war.
Quelle: ntv.de, ddi