Dax schafft in Fed-Warteschleife ein Plus
Spekulationen über die Zinsaussichten haben den deutschen Aktienmarkt weiter in Atem gehalten. Nach dem stabilen Wochenstart zog der Dax heute um 0,5 Prozent auf 24.163 Punkte an. Der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 5721 Stellen. Mit Spannung warteten die Frankfurter Börsianer auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank Fed. Im Fokus stehen dabei Hinweise auf die künftige Zinsentwicklung. Eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte am Mittwoch gilt als so gut wie sicher.
"Von den möglichen Meinungsverschiedenheiten über den Ton von Fed-Chef (Jerome) Powell bis hin zu den Wirtschaftsprognosen gibt es meiner Meinung nach viele Möglichkeiten, die Märkte zu überraschen", sagte Erica Camilleri, Analystin bei Manulife Investment Management. Diese würden auch zeigen, ob der nächste Fed-Chef ein Gremium übernehmen werde, das weiteren Zinssenkungen gegenüber zurückhaltend ist oder bereit ist, den Wünschen von Präsident Donald Trump nach einer lockereren Geldpolitik zu folgen.
Bei den Einzelwerten deckten sich Anleger vor allem bei Rüstungskonzernen ein. Rheinmetall zogen im Dax um 3,6 Prozent an. Hensoldt und Renk verteuerten sich um 5,9 beziehungsweise 5,5 Prozent. Bei den Gesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine gab es zuletzt keine Fortschritte. Einem Bericht von Bloomberg zufolge werden deutsche Abgeordnete voraussichtlich nächste Woche Beschaffungsverträge im Rekordwert von 52 Milliarden Euro genehmigen.
Dagegen gerieten Thyssenkrupp nach Vorlage eines enttäuschenden Ausblicks unter die Räder. Zeitweise rutschten die Titel um 6,5 Prozent ab.
Wird es nach drei Boomjahren auch noch ein viertes geben?
Die letzten Jahre an der Börse sind außergewöhnlich gut gelaufen. Wir stehen die Chancen, dass auch 2026 ein weiteres gutes Börsenjahr wird? Das hängt ganz davon ab, ob der KI-Boom anhält und ob weitere Zinssenkungen zu erwarten sind, sagt Kay-Peter Tönnes von der Fondsgesellschaft Antecedo. Mit ihm hat Friedhelm Tilgen an der Frankfurter Börse gesprochen.
Thyssenkrupp: Klappt die indische Stahl-Übernahme?
Thyssenkrupp-Chef Miguel López hat sich optimistisch zu einer möglichen Übernahme der Stahlsparte durch den indischen Stahlkonzern Jindal Steel geäußert. «Die Gespräche sind sehr intensiv und auch sehr vertrauensvoll. Es geht da gut voran», sagte López bei der Vorlage der Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2024/25, das Ende September zu Ende gegangen war. "Wir gehen (...) davon aus, dass die Gespräche mit Jindal, weil es einfach ein optimaler Fit ist, dass das auch wirklich funktionieren wird", sagte López weiter. Europa sei für Jindal Steel ein attraktives Marktumfeld.
Die angeschlagene Stahlsparte von Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Ende September waren rund 26.000 Menschen in der Sparte beschäftigt. Ein harter Sanierungskurs soll sie wieder wettbewerbsfähig machen. Er sieht den Abbau und die Auslagerung von Tausenden Stellen vor.
An der Wall Street wird gewartet
Das Warten an der Wall Street geht weiter, entsprechend wenig tut sich im Frühhandel bei den Indizes. Der Dow-Jones-Index liegt 0,3 Prozent höher bei 47,906 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes liegen nah an en Vortagesschlussständen. Die Akteure warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank, die ihre Beratungen begonnen hat und am Mittwoch während des späten Handels ihre Entscheidung verkünden wird.
Alphabet geben um 0,1 Prozent nach und zeigen sich unbeeindruckt davon, dass die EU eine kartellrechtliche Untersuchung gegen das Unternehmen eingeleitet hat. Dabei geht es um Inhalte, die Google zum Training seiner KI-Werkzeuge verwendet. Dem Unternehmen droht im Extremfall eine Geldstrafe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Nvidia verlieren 0,4 Prozent, nachdem US-Präsident Trump nun doch die Lieferung eines technisch anspruchsvolleren KI-Chips nach China gestatten will.
Neuer BMW-Chef "kennt Werkbank - auch Engpässe"
BMW bekommt einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Milan Nedeljkovic. Wie seine Vorgänger kommt er aus den eigenen Reihen. Die Vorschusslorbeeren sind groß - aber auch die Herausforderungen, kommentiert ntv-Wirtschaft-Chefkorrespondent Ulrich Reitz.
Probleme bei Airbus: Airlines müssen Türverschlüsse überprüfen
Erneut Ärger mit Airbus-Flugzeugen: Nach Problemen mit Bordcomputern und Rumpfplatten müssen Fluggesellschaften in den USA nun Türverschlüsse von vielen Flugzeugen häufiger überprüfen. Grund seien mögliche Risse, erklärte die US-Luftfahrtbehörde FAA in einer Anweisung an Betreiber von fast 2000 Airbus-Jets aus der Modellfamilie A320. Die Aufseher aktualisierten eine entsprechende Lufttüchtigkeitsanweisung. Darin verlangen sie die Inspektion von Türanschlägen sowie bereits vorgeschriebene Prüfungen an Rumpfteilen.
Betroffen sind insgesamt 1924 in den USA registrierte Airbus-Flugzeuge. Türbolzen und andere Teile stehen bei der Luftsicherheit im Fokus, seit ein fast neuer Passagierjet des US-Herstellers Boeing Anfang 2024 im Flug ein türgroßes Rumpfteil verloren hatte. Bei dem Zwischenfall wurde zwar niemand ernsthaft verletzt, doch Boeing musste sich seitdem wegen etlicher Produktions- und Qualitätsmängel einer strengen Kontrolle unterwerfen.
Maschinenbauer Voith streicht massiv Jobs
Beim schwäbischen Maschinenbauer Voith könnte gut ein Zehntel der Mitarbeiter den Job verlieren. Im Rahmen von Anpassungen werde eine Reduzierung von bis zu 2500 Stellen erwartet, teilte das Familienunternehmen aus Heidenheim mit.
Pfizer lizenziert Gewichtsabnahme-Medikament aus China
Der US-Pharmariese Pfizer hat von einer Tochtergesellschaft von Shanghai Fosun Pharmaceutical ein potenzielles Medikament zur Gewichtsreduktion lizenziert. Die Zusammenarbeit hat für das chinesische Gesundheitsunternehmen einen potenziellen Wert von über zwei Milliarden US-Dollar. Wie Pfizer bekannt gab, umfasst die Vereinbarung die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von YP05002, einem GLP-1-Rezeptoragonisten, der sich derzeit in der ersten Phase der klinischen Entwicklung für den Einsatz zur chronischen Gewichtskontrolle befindet. GLP-1-Medikamente ahmen ein Darmhormon nach, um den Appetit zu zügeln.
Den Angaben zufolge leistet Pfizer eine Vorauszahlung in Höhe von 150 Millionen US-Dollar an die Fosun-Tochter YaoPharma für eine weltweite Exklusivlizenz für YP05002. YaoPharma wird darüber hinaus Anspruch auf bis zu 1,935 Milliarden Dollar an Meilensteinzahlungen für Entwicklung, Zulassung und Vermarktung sowie auf Umsatzbeteiligungen haben, wie der New Yorker Pharmakonzern mitteilte.
Wöchentliche ADP-Daten zeigen Stellenzuwachs im US-Privatsektor
Nach Angaben des Personaldienstleisters ADP haben US-Privatunternehmen ihre Lohnsummen über weite Strecken des Novembers per Saldo leicht erhöht. Nach den neuesten wöchentlichen Daten von ADP ist die Beschäftigung im Privatsektor in den vier Wochen bis zum 22. November um durchschnittlich 4750 Stellen pro Woche gestiegen. Die Schätzung ist Teil einer volatilen wöchentlichen Datenreihe und folgt auf einen Monatsbericht von ADP aus der Vorwoche. Nach diesem Bericht hat der Privatsektor im vergangenen Monat insgesamt 32.000 Arbeitsplätze abgebaut.
Die Zahlen deuten auf ein unbeständiges Umfeld hin. Gleichzeitig warten Ökonomen auf die offiziellen Zahlen, die sich durch den Stillstand der Regierung zu Beginn des Herbstes verzögert haben. Die neuesten verfügbaren offiziellen Daten belegen für September einen unerwartet hohen Zuwachs von 119.000 Arbeitsplätzen. Gleichwohl ist die Arbeitslosenquote leicht auf 4,4 Prozent gestiegen.
Insider: EZB arbeitet an einfacheren Bankenregeln
Die Europäische Zentralbank (EZB) will die nach der Finanzkrise eingeführten komplexen Kapitalregeln für Banken vereinfachen. Die Zahl der Anforderungen soll verringert werden, sagten zwei Insider. Die Gesamthöhe des Kapitals, das die Institute als Puffer für Krisenzeiten vorhalten müssen, soll dagegen nicht angetastet werden. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos will die Vorschläge am Donnerstag vorstellen. Die Euro-Notenbank lehnte eine Stellungnahme ab.
Kern des Vorschlags ist es demnach, den Systemrisikopuffer (SyRB) und den antizyklischen Kapitalpuffer (CCyB) zusammenzulegen. Beide wurden nach der weltweiten Finanzkrise 2008 eingeführt, um das Bankensystem widerstandsfähiger zu machen. Banker beklagen jedoch seit Langem, die Regeln seien zu komplex und benachteiligten sie im Wettbewerb mit US-Konkurrenten.
Thyssenkrupp-Aktie tiefrot
Die Aktie von Thyssenkrupp bricht um 8,9 Prozent ein. Das bereinigte Ebit ist im vierten Quartal laut Jefferies zwar 19 Prozent über den Erwartungen ausgefallen, was allerdings vor allem auf Kostensenkungen und nicht etwa eine generelle Markterholung zurückzuführen sei. Belastend wirkt der Ausblick 2025/26. So wird ein Ebit von 500 bis 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt, dem steht aber eine Konsensschätzung von 920 Millionen Euro entgegen.
Wassertreten an der Wall Street
Die Situation an der Wall Street ist heute praktisch die gleiche wie am Montag. Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank herrscht weiterhin große Zurückhaltung. Der Aktienterminmarkt deutet einen wenig veränderten Handelsbeginn am Kassamarkt an. Zwar rechnet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent mit einer Zinssenkung, doch immer stärker rückt der künftige Zinspfad ins Bewusstsein der Akteure. Im Handel wird über eine "falkenhafte Zinssenkung" spekuliert mit einer Pause oder gar einem Ende des Zinssenkungszyklus nach Mittwoch.
Die im Wochenverlauf noch anstehenden Geschäftsausweise von Software-Entwickler Oracle und Halbleiterhersteller Broadcom werden als Hemmschuhe für Börsenaktivität genannt. Denn die Zahlenvorlagen könnten Hinweise auf die Geschäftsentwicklung im KI-Sektor liefern. Anleger suchten weiterhin nach jeder Rechtfertigung der aktuell hohen Bewertungen im Sektor, heißt es.
Neues vom Geldmarkt
Fast unverändert zeigen sich die Sätze am Euro-Geldmarkt in Frankfurt. Die Märkte warten weiter auf den Entscheid der US-Notenbank am Mittwoch. An einer Senkung um 25 Basispunkte gibt es keine Zweifel, jedoch wird mit Spannung auf die Begründung und vor allem den Ausblick von Fed-Chef Jerome Powell gewartet. Denn viele Marktteilnehmer erwarten nun eine "hawkishe Zinssenkung", bei der Powell keine weiteren Senkungen ankündigen wird. Dafür sprechen die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten wie die Job-Komponente im ISM-Index, die sogar eine Verbesserung im Service-Bereich gezeigt hatte.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,97 - 2,15 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 2,03 - 2,24 (2,03 - 2,24), 6-Monats-Geld: 2,09 - 2,32 (2,09 - 2,32), 12-Monats-Geld: 2,22 - 2,44 (2,20 - 2,42), Euribors: 06.12. 05.12. 3 Monate: 2,0690 2,0750, 6 Monate: 2,1500 2,1470, 12 Monate: 2,2460 2,2540
25 Jahre BVB-Aktie: Hat sich das für Anleger gelohnt?
Schon ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Borussia Dortmund vom Fußballrasen aufs Parkett tritt. Nach einer anfänglichen Euphorie stand der Verein 2005 vor dem finanziellen Aus, schrammte aber daran vorbei. ntv blickt auf die turbulente Aktiengeschichte zurück.
Neuer Investor fordert Abspaltung von Siemens-Energy-Windsparte
Der US-Investor Ananym Capital ist einem Insider zufolge beim Energietechnikkonzern Siemens Energy eingestiegen und fordert eine Überprüfung des über Jahre verlustreichen Windturbinen-Geschäfts. Nach Ansicht des Investors könne durch eine Abspaltung oder einen Verkauf des Windturbinen-Geschäfts der Aktienkurs um 40 Prozent steigen, sagte der Insider. Siemens Energy erklärte, dass der Konzern konstruktive Vorschläge zugunsten der Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden und Partner schätze. Siemens Energy habe sich kürzlich auf dem Capital Markets Day mit dem Windgeschäft befasst. Dies solle 2026 die Gewinnschwelle erreichen.
Dax im Plus - Euro stabil - Öl etwas teurer
Update von der Frankfurter Börse: Dem Dax ist eine kleine Vorwärtsbewegung gelungen. Der Leitindex stieg am Mittag um 0,4 Prozent auf 24.132 Punkte. Der EuroStoxx50 gab um 0,1 Prozent auf 5720 Stellen nach. Der Euro lag kaum verändert bei 1,1644 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI stiegen um 0,3 beziehungsweise 0,4 Prozent.
Dax steckt fest
Seit Monaten pendelt der Dax mehr oder weniger seitwärts. Warum die Impulse fehlen, wie Anleger auch von einer Seitwärtsphase profitieren können und ob alternativ ein Blick auf einzelne Branchen lohnender ist, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Rüstungswerte gehen nach Studie kräftig hoch
Eine Studie der US-Bank Morgan Stanley stützt Rüstungswerte. Nach Einschätzung der Analysten mehren sich die Anzeichen für eine kräftige saisonale Erholung des Sektors. Das Geldinstitut verweist auf die Entwicklungen in der Ukraine, in der Zwischenzeit wieder attraktive Bewertungen wie auch die Veröffentlichung der "National Security Strategy" der USA. Letztere mache deutlich, dass Europa zukünftig eine sehr viel größere Verantwortung für die eigene Verteidigung werde tragen müssen. Rheinmetall gewinnen 4,5 Prozent, Hensoldt 7,2 Prozent, Leonardo 3,3 Prozent oder Thales 3,1 Prozent.
Eni macht Gasfund in Indonesien
Eni hat im Kutei-Becken vor der Küste der Provinz Ost-Kalimantan in Indonesien Gaslagerstätten entdeckt. Der italienische Energiekonzern teilte mit, dass Tests in der Explorationsbohrung Konta-1, die bis zu einer Tiefe von rund 4,6 Kilometern gebohrt wurde, ein geschätztes Potenzial für eine Gasfördermenge von bis zu 2,27 Millionen Kubikmeter pro Tag ergeben hätten.
Nach vorläufigen Schätzungen des Konzerns beläuft sich das Gasvolumen in den vier Lagerstätten, die von der Bohrung getroffen wurden, auf rund 17 Milliarden Kubikmeter. Eni gab außerdem bekannt, dass weitere Lagerstättensegmente in dem Gebiet, die nicht von der Bohrung erfasst wurde, das Gesamtgasvolumen auf über 28 Milliarden Kubikmeter erhöhen könnten.
Renault und Ford rüsten sich gegen China-Rivalen
Renault und Ford wollen sich mit der gemeinsamen Entwicklung günstiger Elektroautos für den europäischen Markt gegen die wachsende Konkurrenz aus China wappnen. Zudem wollen die beiden Konzerne bei der Produktion von Nutzfahrzeugen zusammenarbeiten, wie sie mitteilten. "Wir wissen, dass wir in unserer Branche um unsere Existenz kämpfen", sagte Ford-Chef Jim Farley. Renault-Chef Francois Provost erklärte: "Die Chinesen werden bald kommen, und deshalb will ich nicht warten." Das erste von zwei geplanten kleinen elektrischen Fords soll in einem Renault-Werk in Nordfrankreich produziert werden und 2028 auf den Markt kommen. Beide Seiten betonten, eine Fusion sei nicht geplant.
Westliche Autobauer geraten immer mehr unter Druck durch chinesische Anbieter wie BYD oder Xpeng. Ford will mit den neuen E-Autos, die kleiner sind als seine US-Modelle, Lücken in seiner Flotte schließen. Seit 2019 hat sich der europäische Marktanteil des US-Konzerns von 6,1 auf 3,3 Prozent nahezu halbiert.
Nedeljkovic wird neuer BMW-Chef
Der Münchner Autobauer BMW wechselt den Chef aus. Ab Mai soll Produktionschef Milan Nedeljkovic den Posten des Vorstandsvorsitzenden von Oliver Zipse übernehmen. Der BMW-Aufsichtsrat habe die Entscheidung zur geplanten Nachfolge getroffen. Zipse werde sein Mandat als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands "im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat" mit Ablauf des 13. Mai 2026, dem Tag der Hauptversammlung, beenden. Nedeljkovic ist seit 1993 für die BMW Group tätig und leitet seit dem 1. Oktober 2019 das Vorstandsressort Produktion.
Deutschem Maschinenbau geht es so schlecht wie zu Anfang der 90er-Jahre
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schrumpft 2025 das dritte Jahr in Folge. Man rechne unverändert mit einem Produktionsrückgang von fünf Prozent, erklärte der Präsident des Branchenverbands VDMA, Bertram Kawlath. Die Produktion gehe seit Anfang 2023 und nun bereits das zwölfte Quartal in Folge zurück. "Damit ist die Situation jetzt vergleichbar mit der schweren Rezession Anfang der 90er-Jahre, als es 13 Minusquartale in Folge gab." Die Fabriken seien nur noch zu 78,3 Prozent ausgelastet und damit deutlich unter dem mittleren Wert von gut 85 Prozent. Erst für das kommende Jahr rechne man wieder mit einem leichten Produktionsanstieg um 1,0 Prozent.
Die schlechte Lage hinterlässt dem Verband zufolge immer deutlichere Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Beschäftigung um 2,4 Prozent auf gut eine Million Menschen zurückgegangen. In den Betrieben werde häufiger Kurzarbeit angewandt. «Unsere Betriebe wollen ihre Stammbelegschaften weiter halten und wir suchen auch weiterhin Fachkräfte, um dem demografischen Wandel zu begegnen», betonte Kawlath.
Zigarettenriese mit milliardenschwerem Aktienrückkauf
British American Tobacco (BAT) will Aktien des Zigarettenkonzerns im Wert von 1,3 Milliarden Pfund zurückkaufen. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, die selbst gesteckten Finanzziele für das laufende Jahr zu erreichen, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Der in London notierte Konzern erklärte, er werde für 2025 ein organisches Wachstum von zwei Prozent beim Umsatz und beim bereinigten Gewinn aus laufender Geschäftstätigkeit liefern.
Analysten erwarteten laut einem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens für 2025 einen Gesamtumsatz von 25,54 Milliarden Pfund und einen bereinigten Betriebsgewinn von 11,28 Milliarden Pfund, was einem Wachstum von jeweils 2,1 Prozent entspricht.
Deutsche Exporte wachsen minimal
Die deutschen Exporte sind im Oktober überraschend den zweiten Monat in Folge gewachsen. Angesichts der sinkenden Nachfrage aus den USA und China war das Wachstum allerdings nur minimal. Die Ausfuhren legten insgesamt um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,3 Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dazu trug vor allem das anziehende Geschäft mit den EU-Staaten bei. Ökonomen hatten einen Rückgang von 0,5 Prozent erwartet, nach einem Wachstum von 1,5 Prozent im September.
Die meisten Ausfuhren gingen im Oktober trotz eines Rückgangs erneut in die USA. Dorthin wurden deutsche Waren im Wert von 11,3 Milliarden Euro geliefert und damit 7,8 Prozent weniger als im September.
EU-Kommission geht wegen Datennutzung für KI gegen Google vor
Die EU-Kommission geht wegen der Nutzung anderer Webseiten für mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellte Suchergebnisse gegen Google vor. Die Brüsseler Wettbewerbshüter vermuten, dass die Alphabet-Tochter ihre Quellen für die KI-Übersicht in der Google-Suche nicht angemessen bezahlt und ihre KI mit Youtube-Videos trainiert. Bestätigen sich die Vorwürfe, droht Google ein hohes Bußgeld.
Die 24.000 steht, der Fokus liegt anderswo
Der Dax bleibt sich auch zum Start ins heutige Geschäft treu – und bewegt sich leicht aufwärts. Der deutsche Börsenleitindex, der am Freitag die 24.000er-marke zurückerobert hatte und gestern leicht fester mit 24.046 Punkten aus dem Handel gegangen war, notiert aktuell im Bereich von 24.125 Zählern.
"Vor der morgen anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank halten die Anleger erst einmal weitestgehend ihr Pulver trocken", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Erwartet wird eine Zinssenkung von 25 Basispunkten. Interessant wird dann sein, ob und wie sich Fed-Chef Jerome Powell zum weiteren Vorgehen im kommenden Jahr äußert."
Wirtschaftsweise warnt Bundesregierung
Die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm kritisiert die Renten- und Finanzpolitik der Bundesregierung als sozial ungerecht. "Die Bundesregierung treibt eine Politik auf Kosten der kleinen Leute voran, die das Land an den Abgrund manövriert", sagte die Ökonomin der "Augsburger Allgemeinen". "Schon 2029 sind wir in einer Situation, in der allein die Sozialausgaben, Zinslasten und die Verteidigungsausgaben die gesamten prognostizierten Einnahmen des Staates aufbrauchen", warnte Grimm. Der Wirtschaft sei klar, dass deutliche Steuererhöhungen in Deutschland drohten, weshalb viele Unternehmen Standortverlagerungen ins Ausland prüften.
"Ich befürchte deshalb, dass wir zunehmend eine Abwanderung von Unternehmen sehen. Das wiederum senkt die Wachstumschancen", sagte Grimm. Junge, gut ausgebildete Menschen seien international mobil und gingen bei zu hohen Steuern und Abgaben in andere Länder. "Treffen wird es daher die Normalverdiener, die nicht so mobil sind", so Grimm.
Deutscher LKW-Zulieferer verliert größten Aktionär
Beim LKW-Zulieferer Jost-Werke steht der größte Aktionär vor dem Ausstieg. Die Hamburger Peter Möhrle Stiftung habe ihre restlichen bis zu 1,5 Millionen Aktien auf den Markt geworfen, teilte die mit der Platzierung beauftragte Berenberg Bank mit. Die Papiere, die knapp 10,1 Prozent des Jost-Grundkapitals entsprechen, sollen bei Investoren untergebracht werden. Zum Xetra-Schlusskurs vom Montag sind die Papiere rund 73 Millionen Euro wert.
Erst im September hatte die Familienstiftung des ehemaligen Eigentümers der Baumarktkette Max Bahr ihre Beteiligung an Jost Werke halbiert. Möhrle hatte die Kette im Jahr 2007 an den Rivalen Praktiker verkauft und investiert mit dem Erlös in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen.
Die Stiftung stellt auch ein Mitglied im Aufsichtsrat von Jost Werke. Nach Möhrles Ausstieg steigen die Fondsgesellschaften Allianz Global Investors und Fidelity mit jeweils zehn Prozent zu den größten Jost-Aktionären auf.
Zinsen und KI-Chips sind Themen an Asien-Börsen
Mit leichten Abgaben zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte. Teilnehmer verweisen auf die erneute Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Zwar gilt eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte als sicher, wichtiger werden allerdings die begleitenden Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Denn der weitere geldpolitische Kurs der Fed sei angesichts fehlender neuer US-Konjunkturdaten alles andere als sicher, heißt es.
Am deutlichsten fallen die Abgaben erneut in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 1,0 Prozent nach unten geht. Der Shanghai Composite verliert 0,1 Prozent und der Kospi in Seoul büßt 0,4 Prozent ein. Vor allem die Chipwerte zeigen sich in Hongkong mit Verlusten.
Die US-Regierung plant, Nvidia den Export ihres H200-Chips nach China zu genehmigen. Dies ist die jüngste Wendung in den Bemühungen des Entwicklers von Chips für künstliche Intelligenz, den Zugang zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu erhalten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Demnach plane das Handelsministerium, Lizenzen für China zu genehmigen, damit Nvidia ihren H200 verkaufen könne. In Hongkong fallen die Aktien von Hua Hong Semiconductor um 4,0 Prozent und Semiconductor Manufacturing International geben um 0,3 Prozent nach.
Thyssenkrupp erwartet hohen Nettoverlust
Thyssenkrupp stellt sich nach einer teilweisen Erholung im vergangenen Geschäftsjahr auf erneut hohe Belastungen ein. Unter dem Strich rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende September) mit einem Fehlbetrag zwischen 400 und 800 Millionen Euro, wie der Industriekonzern mitteilte. Darin enthalten sei insbesondere die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen für die Stahlsparte.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 konnte der Ruhrkonzern einen Überschuss nach Anteilen Dritter von 465 Millionen Euro einfahren. Gestützt wurde dieses Ergebnis unter anderem von einer Zuschreibung in Höhe von 902 Millionen Euro auf die verbliebene Beteiligung an dem veräußerten Aufzugsgeschäft. Das bereinigte Ebit konnte Thyssenkrupp um 13 Prozent auf 640 Millionen Euro verbessern und damit die Markterwartungen übertreffen. In einer vom Konzern zur Verfügung gestellten Erhebung hatten Analysten im Schnitt mit 602 Millionen Euro gerechnet. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten.
Wird der Renditeanstieg zum Belastungsfaktor?
Europas Börsen dürften wenig verändert in den Handel starten. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürften sich Anleger weiter zurückhalten. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt an den Märkten als ausgemacht. Allerdings könnte es eine größere Zahl an Abweichlern geben. Im Blick dürften allerdings vor allem die begleitenden Kommentare von Fed-Chairman Jerome Powell stehen. Analysten halten es für möglich, dass Powell hohe Hürden für weitere Zinssenkungen hervorheben wird, was auf eine Pause im Zinssenkungszyklus hindeutete.
Derweil wird der Renditeanstieg an den Anleihemärkten genau beobachtet. Bislang ist dieser an den Börsen nicht zum Belastungsfaktor geworden. Das kann sich allerdings schnell ändern. Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen hat am Vortag ein neues 14-Jahreshoch erreicht. Die 10-jährigen nähern sich ihrem Hoch aus dem März wieder an. "Und auch international werden die Renten zur größeren Konkurrenz von Aktien. Und steigende Zinsen zur Bedrohung von Aktien und Wirtschaft", so QC Partners. Die Bereitschaft, nun neue Risikopositionen einzugehen, sei äußerst verhalten.
Trump-Kehrtwende bei Nvidia hinterlässt Spuren
Die Anleger halten sich vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurück. Die asiatischen Börsen tendieren uneinheitlich. Eine Zinssenkung der Fed am Mittwoch gilt als sicher. Die Aufmerksamkeit der Investoren richtet sich jedoch darauf, wie es danach weitergeht. Anleiheinvestoren positionieren sich für einen flachen Lockerungszyklus in den USA. Viele Wall-Street-Banken prognostizieren für 2026 weniger Zinssenkungen aufgrund anhaltender Inflationssorgen und der Erwartung einer widerstandsfähigeren US-Wirtschaft.
In Tokio legt der Nikkei-Index 0,4 Prozent zu. Der Shanghai Composite verliert dagegen 0,1 Prozent. Für Unruhe sorgt hier zudem eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, wonach die USA den Export von Nvidias zweitbesten KI-Chips nach China gegen eine Gebühr von 25 Prozent erlauben wollen. Der chinesische CSI Semiconductor Industry Index gibt daraufhin rund ein Prozent nach. Ein schweres Erdbeben in Japan hat dagegen kaum Auswirkungen auf die Märkte.
Ölpreise fallen, Goldpreis nicht
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise zunächst nach. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 62,38 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,2 Prozent schwächer bei 58,73 Dollar. Der Goldpreis legt dagegen leicht auf 4194,11 Dollar je Feinunze zu.
Nvidia darf KI-Chips nach China verkaufen
US-Präsident Donald Trump erlaubt dem Chipriesen Nvidia den Verkauf leistungsstärkerer KI-Chips nach China. Es gehe dabei nur um die H200-Chipsysteme der vorherigen Nvidia-Generation Hopper, betonte Trump. Die US-Regierung werde dabei einen Anteil von 25 Prozent der Erlöse einbehalten. Für Nvidias aktuelle Chipgeneration Blackwell und das nächste System Rubin gelte die Vereinbarung nicht.
Nvidia ist der mit Abstand wichtigste Anbieter von Chipsystemen für Training und Betrieb Künstlicher Intelligenz. In China hat der US-Konzern allerdings nach handelspolitischen Manövern von Washington und Peking aktuell so gut wie kein Geschäft mehr.
Ursprünglich durfte Nvidia nach China nur abgespeckte Chips mit dem Namen H20 verkaufen. Dann untersagte die Trump-Regierung im Frühjahr auch das. Später wurde das Verbot aufgehoben - mit der Auflage, dass ein Anteil vom Verkaufserlös beim amerikanischen Staat landet. Doch da wollte die chinesische Regierung die in ihrer Leistung deutlich reduzierten H20-Chips nicht mehr und wies Unternehmen an, sie nicht zu kaufen.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 155,84 Yen und legt leicht auf 7,0689 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8061 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1644 Dollar.
Plus 29 Prozent: Hier griffen Wall-Street-Anleger zu
Aktien von Confluent sind an der Wall Street um 29 Prozent in die Höhe geschossen. Als Kurstreiber erwies sich dabei der Technologieriese IBM. Dieser hatte die Übernahme des Dateninfrastruktur-Unternehmens für rund elf Milliarden Dollar angekündigt.
Was kocht der Dax denn da zusammen?
Der Dax macht es sich über der 24.000er-Marke bequem. Nachdem er sie am vergangenen Freitag überwunden hatte, konnte der deutsche Börsenleitindex diese zum Wochenstart halten – und sogar noch ein paar Zähler draufpacken. Der Dax beendete das gestrige Geschäft mit 24.046 Punkten. Marktteilnehmer sprachen von einem zurückhaltenden Geschäft und verwiesen auf die am Mittwoch anstehende geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), bei der eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet wird.
Heute blicken die Anleger zum einen auf die Zahlen von Thyssenkrupp und zum anderen auf frische Exportdaten: Dabei dürften die Ausfuhren im Oktober erneut unter dem schwächelnden Geschäft mit den beiden größten Volkswirtschaften USA und China gelitten haben. Die Warenausfuhren dürften insgesamt um 0,5 Prozent zum Vormonat gesunken sein, sagen Ökonomen voraus. Im September hatte es noch ein Wachstum von 1,4 Prozent gegeben.
Thyssenkrupp stellt die Bilanz des Geschäftsjahres 2024/25 vor. Anleger werden darauf achten, ob das Unternehmen wieder eine Dividende zahlen will. Zudem wird sich der Blick auf die Prognosen richten sowie auf Aussagen zu den Gesprächen mit dem indischen Konzern Jindal Steel International, der ein Angebot für die schwächelnde Stahltochter Thyssenkrupp Steel Europe vorgelegt hat.