Unter 15.000: Rezessionsgespenst vergrault den DAX
Der deutsche Aktienmarkt hat heute unter Abgabedruck gestanden, der DAX ist unter die Marke von 15.000 Punkten gerutscht. Damit nahm die von vielen erwartete Korrektur Fahrt auf. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot widersprach Aussagen, dass die Notenbank das Ausmaß ihrer Zinserhöhungen nach dem für Februar erwarteten Schritt von 50 Basispunkten drosseln wird. Auch Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos sprechen nicht für eine zukünftig weniger restriktive Gangart der Währungshüter.
"Schwächere Wirtschaftsdaten, wieder aufkommende Rezessionsangst, ein holpriger Start in die Berichtssaison und ein Plus von mehr als neun Prozent beim DAX waren die perfekte Einladung für Gewinnmitnahmen", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Schließlich hat der DAX seit seinem Tief im Herbst 27 Prozent zugelegt und bekanntlich ist die Börse keine Einbahnstraße."
So ging der DAX mit einem dicken Minus von 1,7 Prozent auf 14.920 Punkte aus dem Handel, sein Tagestief lag bei 14.906 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 1,8 Prozent tiefer bei 4101 Stellen.
Bei den Einzelwerten litten Continental weiter unter den am Dienstagabend veröffentlichten Gewinnmargen. Nach Verlusten von rund drei Prozent am Mittwoch ging es nun um 5,4 Prozent abwärts.
An der DAX-Spitze legten Beiersdorf um 0,6 Prozent zu. Analyst Fulvio Cazzol von der Privatbank Berenberg hob sein Kursziel von 120 auf 144 Euro an und bekräftigte seine Einstufung "Kaufen".
Henkel büßten ein Prozent ein. Händler verwiesen vor allem auf den Wettbewerber HB Fuller. Der US-Klebstoffkonzern hatte unter anderem wegen Rohstoffkosten und eines starken Dollars mit seinem vierten Quartal und dem Ausblick enttäuscht.
Linde gaben um 1,3 Prozent nach. Der mit einer Börsenbewertung von fast 150 Milliarden Euro wertvollste DAX-Konzern verabschiedet sich demnächst von der Frankfurter Börse. Dem hatten Aktionäre am Vortag zugestimmt. Der Rückzug soll voraussichtlich um den 1. März herum wirksam werden.