Tiefrot präsentiert sich der DAX in der bisherigen Wochenentwicklung. Mit den deutlichen Verlusten zur Wochenmitte beläuft sich das Minus bislang auf rund 2,7 Prozent. Am Mittwoch verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex mit 15.842 Zählern aus dem Handel und liegt damit bereits wieder ein Stück entfernt vom erst am Freitag erreichten Allzeithoch von 16.331,90. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 15.880 Stellen taxiert, auch weil sich die Verluste an der Wall Street in Grenzen hielten. Termine, die Impulse in die eine oder andere Richtung auslösen könnten, gibt es heute einige.
So steht etwa das GFK-Konsumklima auf dem Tableau sowie detaillierte Zahlen zur deutschen Wirtschaftsleistung im ersten Quartal. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte den vorläufigen Zahlen zufolge im Zeitraum von Januar bis März. Die deutsche Wirtschaft schrammte damit haarscharf an einer Rezession vorbei - nach einem Minus beim BIP von 0,5 Prozent Ende 2022. Die Aussichten bleiben mau: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 0,4 Prozent, die EU-Kommission nur mit einem Plus von 0,2 Prozent.
Bei der Verbraucherstimmung erwarten Experten eine leichte Aufhellung - der Indikator dürfte demnach auf minus 24,0 Zähler von minus 25,7 Punkten im Vormonat steigen. Zuletzt hatte sich die Stimmung der Konsumenten wegen besserer Konjunktur- und Einkommensaussichten aufgehellt und war so gut wie seit über einem Jahr nicht mehr.
BIP-Daten kommen am Nachmittag auch aus den USA. Das US-Handelsministerium legt eine zweite Schätzzahl für das erste Quartal vor. Den vorläufigen Zahlen zufolge hat sie stark an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt legte demnach von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent zu. Im vierten Quartal 2022 hatte es noch zu einem Plus von 2,6 Prozent gereicht. Nun wird sich zeigen, ob die Zahlen Bestand haben oder möglicherweise revidiert werden.
Mitten im türkischen Präsidentschaftsrennen wird auch die türkische Zentralbank heute über die Zinsen entscheiden. Marktteilnehmer erwarten, dass sie den Zinssatz bei 8,5 Prozent belassen. Der ungewisse Wahlausgang hatte die Aktienmärkte in der Türkei zuletzt belastet, da erst eine Stichwahl die Entscheidung bringen dürfte. Amtsinhaber Tayyip Erdogan führte zuletzt in den Umfragen. Er gilt als Befürworter von Zinssenkungen trotz schwindelerregender Inflation, um die Konjunktur anzukurbeln. Letztes Jahr senkte die Zentralbank ihren Leitzins um 500 Basispunkte.
Unternehmensseitig geht die Hauptversammlungssaison weiter. Heute sind unter anderem die Aktionäre von Patrizia Immobilien, der Deutschen Pfandbriefbank und von Salzgitter zu Treffen eingeladen. Alle weiteren Wochentermine finden Sie hier.