Drei Gründe drücken den DAX deutlich unter 16.000
Der anhaltende US-Schuldenstreit hat zur Wochenmitte die Abwärtsdynamik beim DAX beschleunigt. Der deutsche Börsenleitindex weitet im Handelsverlauf seine Verluste immer weiter aus und schließt 1,9 Prozent tiefer bei 15.842 Punkten. Der DAX notiert damit wieder unter der psychologisch wichtigen 16.000er Marke und auch klar unter seinem erst am vergangenen Freitag erreichten neuen Allzeithoch von 16.331,90 Zählern.
Mit dem Fall unter die Marke von 16.011 Punkten hat sich das technische Bild im DAX laut Analyst Marcel Mußler merklich eingetrübt. Das vorläufige Ziel einer neuen Abwärtsbewegung müsse wieder die altbekannte "Super-Unterstützung" bei 15.658 Punkten sein, so der technische Analyst weiter.
Neben dem US-Schuldenstreit stand das IFO-Geschäftsklima im Fokus, das sich im Mai erstmals seit einem halben Jahr wieder eingetrübt hatte. Nach Einschätzung von Experten ist der Dämpfer beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer kein Ausreißer.
"Der DAX rutscht deutlich unter die 16.000", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Das Minus war aber auch schon vor den IFO-Daten da", erläutert er. "Der US-Schuldenstreit belastet auf der einen Seite. Befürchtungen vor einer neuen Corona-Welle in China setzen dem DAX ebenfalls zu. Experten rechnen damit in den kommenden Wochen."
Bei den Einzelwerten setzen Rüstungstitel ihre Korrektur fort. Im DAX sacken Rheinmetall ab und verlieren in zwei Tagen mehr als neun Prozent. Vom Rekord im April bei gut 281 Euro korrigierten die Titel bereits 15 Prozent.
Abseits des DAX brechen die Anteilsscheine von Varta ein. Nachdem die Analysten von Oddo BHF am Vortag das Kursziel deutlich reduziert hatten, senkten die Kollegen von Goldman Sachs das Votum auf "Verkaufen". Oddo verwies auf die gedämpfte Ertragskraft, den Kapitalbedarf und weitere Wertminderungen. Die Prognose der Analysten für das bereinigte EBITDA 2023 impliziere eine neue Gewinnwarnung, da die Marktdynamik verhalten sei und der Druck auf der Rohstoffseite weiter bestehe.