Mittwoch, 02. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Juliane Kipper
17:54 Uhr

Dax schließt vor "Liberation Day" mit Verlusten

Der deutsche Aktienmarkt hat mit Verlusten geschlossen. Der Dax büßte nach volatilem Verlauf 0,7 Prozent auf 22.391 Punkte ein. Warten lautete das Motto des Tages, denn um 22.00 Uhr MESZ steht der mit größter Spannung erwartete Auftritt von US-Präsident Donald Trump auf der Agenda. Am "Liberation Day" dürfte Trump neue Zölle verkünden. Zuvor gingen die Anleger auf Nummer Sicher. "Was auch immer der Präsident ankündigt, kann leicht am nächsten Morgen wieder abgeschafft werden", gab Don Calcagni, CIO von Mercer Advisors, zu bedenken. "Als professioneller Anleger will ich Permanenz, kein dauerndes Ändern der Regeln."

Dax
Dax 23.744,35

Zollszenarien, Gegenmaßnahmen und deren Wechselwirkungen seien umfangreich, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Kurzfristig könnte ein gegenseitiger Handelszoll von 25 Prozent zwischen den USA und der EU laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft die US-Wirtschaft rund 0,3 Prozent Wachstum kosten, die EU gut 0,5 Prozent. Mittelfristig dürften die Folgen eines längeren und eskalierenden Handelskonflikts für beide Seiten deutlich höher ausfallen. Dies seien gute Gründe, sich zu einigen.

Verkauft wurden Pharmaaktien. Der US-Absatzmarkt sei für Teile des Sektors von sehr hoher Bedeutung - entsprechend hoch sei die Nervosität vor den Zoll-Ankündigungen, hieß es im Handel. Verkauft wurden auch Titel aus dem Rüstungsuniversum; hier dürfte es sich nach dem Hausselauf lediglich um Gewinnmitnahmen gehandelt haben. Rheinmetall fielen 4,2 Prozent, Hensoldt 1 Prozent und Renk 2,1 Prozent.

Bayer
Bayer 27,46

Für das Bayer-Papier ging es 4 Prozent nach unten, Fresenius Medical Care büßten 0,7 Prozent ein. Bayer ist über die Tochter Monsanto stark in den USA engagiert, für FMC ist das dortige Dialysegeschäft wichtig.

Derweil konnte sich Nordex (+3,3%) zwei Aufträge über insgesamt 750 Megawatt (MW) von einem Windenergieprojektentwickler aus der Türkei sichern. Der Windkraftanlagenhersteller wird ab Mitte kommenden Jahres 108 Turbinen für zwei Windprojekte liefern und installieren. Die Fertigstellung der Windparks ist für 2027 geplant. Nach einer Verkaufsempfehlung durch Quirin brachen Norma um 7,4 Prozent ein.

17:41 Uhr

EU bastelt an Notfallmaßnahmen gegen Trump-Zölle

Die Europäische Union soll an einem Paket potenzieller kurzfristiger Maßnahmen zum Schutz von Sektoren, die von den geplanten US-Zöllen voraussichtlich am stärksten betroffen sein werden, arbeiten, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.

Die Europäische Kommission stelle wirtschaftliche Vorschläge zusammen, die parallel zu Plänen zur Reform einiger Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Blocks in Schlüsselsektoren laufen. Eine informierte Person sagte Bloomberg, die Maßnahmen würden davon abhängen, was Trump ankündige. Ein Sprecher der Kommission lehnte eine Stellungnahme gegenüber Bloomberg ab.

16:52 Uhr

Piloten stellen sich bei Sparprogramm der Lufthansa quer

Lufthansa
Lufthansa 7,85

Die Lufthansa kommt beim Sparprogramm ihrer Kerngesellschaft nicht recht voran. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat entsprechende Vorschläge zum effizienteren Einsatz des vorhandenen Personals abgelehnt, wie aus einem Rundschreiben an die Mitglieder hervorgeht.

Das Unternehmen hat in den Verhandlungen verschiedene Maßnahmen zur Mehrarbeit im Cockpit vorgeschlagen. Zudem sollen die Piloten auf der Kurz- und Mittelstrecke auf Gehaltsbestandteile verzichten, die Nachteile durch kürzere Flugzeiten ausgleichen. Damit könnten wieder mehr eigene Flugzeuge der Lufthansa auf der Kurz- und Mittelstrecke eingesetzt werden.

16:21 Uhr

Webasto streicht in Deutschland 650 Stellen

Der angeschlagene bayerische Autozulieferer Webasto trennt sich in Deutschland von jedem sechsten Mitarbeiter. Geschäftsführung und Betriebsrat hätten sich auf den Abbau von 650 der rund 3700 Arbeitsplätze in der Zentrale in Stockdorf bei München und an vier weiteren Standorten noch in diesem Jahr geeinigt, teilte das Familienunternehmen mit.

"Dies war eine schwere, aber angesichts der Marktentwicklung bei Webasto unumgängliche Entscheidung", sagte der neue Vorstandschef Jörg Buchheim. Der Hersteller von Schiebedächern und Standheizungen gilt angesichts der Krise in der Autoindustrie als Sanierungsfall. Auf Druck der Banken hatte Webasto Anfang des Jahres einen Chef-Restrukturierer von der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal angeheuert.

16:03 Uhr

US-Börsen vor Trumps Zoll-Erklärung schwächer

Wenige Stunden vor der Einführung neuer US-Zölle zeigen sich die Anleger an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung jeweils rund ein halbes Prozent tiefer bei 41.832 und 5608 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor in etwa genauso viel auf 17.344 Zähler.

Das von US-Präsident Donald Trump geplante Zollpaket, das am Abend (MESZ) verkündet werden soll, dürfte sich gegen eine Vielzahl von Ländern richten, die Handelsüberschüsse mit den USA haben. Am meisten verunsicherten Anleger dabei die bislang fehlenden Details, sagte Chris Beauchamp, Chefanalyst beim Broker IG. "Wenn es Hinweise darauf gibt, dass man eine weniger drakonische Art von Zöllen anstrebt, könnte das den Markt ein wenig entlasten."

15:18 Uhr
Breaking News

Tesla liefert deutlich weniger Autos aus

Die Auslieferungen von Tesla sind im vergangenen Quartal um rund 13 Prozent gefallen. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Elektroauto-Hersteller brachte 336.681 Fahrzeuge zu den Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Tesla
Tesla 378,35

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15:08 Uhr

Blackberry bröckeln vorbörslich

Blackberry
Blackberry 4,32

Eine pessimistische Prognose drückt die Aktie von Blackberry. Die US-notierten Papiere des kanadischen Softwareherstellers bröckeln im vorbörslichen Handel an der Wall Street um vier Prozent ab.

Blackberry teilte mit, rückläufige Umsätze zu erwarten: Für das bis Ende Februar 2026 laufende Geschäftsjahr geht das Unternehmen von Erlösen zwischen 504 und 534 Millionen Dollar aus, nach 534,9 Millionen im Vorjahr. Hintergrund sei eine schwache Nachfrage nach Cybersicherheitsdiensten, da sich die Kunden wegen Wirtschaftssorgen mit Ausgaben zurückhielten.

14:43 Uhr

US-Privatsektor schafft im März mehr Stellen als erwartet

Die US-Unternehmen haben einer Umfrage zufolge im März weit mehr Stellen geschaffen als gedacht. In der Privatwirtschaft entstanden 155.000 Jobs, nach (aufwärts revidiert) 84.000 im Februar, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Firmenbefragung des Personaldienstleisters ADP hervorgeht. Damit übertraf der Stellenzuwachs im März die Erwartungen der von Reuters befragten Volkswirte bei weitem: Deren Prognose lautete auf 115.000.

"Trotz politischer Unsicherheit und pessimistischer Verbraucher lässt sich unter dem Strich sagen: Die Zahlen für März waren für die Wirtschaft und Unternehmen jedweder Größe gut - wenn auch nicht unbedingt in allen Branchen", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson.

14:31 Uhr

US-Börsen dürften am "Liberation Day" leichter starten

Die US-Börsen dürften heute leichter in den Handel starten. Die Futures auf die großen Aktienindizes liegen vorbörslich bis zu 1 Prozent im Minus. Nach Börsenschluss wird US-Präsident Donald Trump Details zu den zahlreichen Zollerhöhungen bekannt geben, die er in den zurückliegenden Wochen angedroht hat. Bis dahin dürften sich die Anleger zurückhalten.

Die Erhöhungen sollen am Folgetag, also am 3. April, in Kraft treten, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Strafzölle von 25 Prozent auf Autos und Autoteile, die nicht in den USA hergestellt wurden, wurden vergangene Woche angekündigt und gelten schon ab dem heutigen Mittwoch, den Trump zum "Liberation Day" (Befreiungstag) erklärt hat.

14:09 Uhr

Porsche rüstet sich für US-Zölle

Porsche SE
Porsche SE 33,44

Porsche rüstet sich nach Einschätzung der Deutschen Bank mit Vorablieferungen und geplanten Anpassungen der Preisstrategie, einschließlich einer teilweisen Weitergabe an die Kunden, für US-Zölle. Die Bank hatte zuvor den neuen Finanzvorstand des Sportwagenherstellers zu Gast. Insgesamt erwartet die Deutsche Bank, dass die Volatilität im Zusammenhang mit den Ankündigungen von Zöllen hoch bleiben wird. Das erste Quartal werde ein schwacher Start ins Jahr sein, wobei die Marge höchstwahrscheinlich unter dem Korridor für das Gesamtjahr liegen dürfte.

Porsche erwarte mittelfristig keine signifikanten Verbesserungen in China und führe daher Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ein, wie z. B. Kostensenkungen, um die Marge zu schützen, so die Deutsche Bank. Sie bewertet die Porsche-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 70 Euro. Die Aktie fällt um 0,4 Prozent auf 45,44 Euro.

13:41 Uhr

Absatz in China: Tesla schafft es wieder in die Top 3

Teslas China-Verkäufe sind im März weiter gesunken, jedoch schaffte es der Elektroautohersteller inmitten des intensiven Wettbewerbs wieder in die Top 3 auf dem chinesischen Automarkt.

Tesla verkaufte im März 78.828 in China hergestellte Fahrzeuge, teilte die China Passenger Car Association mit. Das ist ein Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, aber mehr als doppelt so viel wie im Vormonat. Tesla begann im Februar mit der Auslieferung seines überarbeiteten Model Y in China.

Tesla
Tesla 378,35

BYD blieb mit 371.419 verkauften Fahrzeugen die Nummer 1, während Geely mit 119.696 Fahrzeugen den zweiten Platz belegte.

13:16 Uhr

Handelskrieg kann EU-Exporte in die USA langfristig halbieren

Ein Handelskrieg kann einer Studie zufolge die Exporte aus der Europäischen Union (EU) in die USA drastisch reduzieren. Ein von den Vereinigten Staaten eingeführter pauschaler Zollsatz von 25 Prozent auf EU-Importe mit entsprechenden Gegenmaßnahmen würde die Ausfuhren dorthin langfristig um die Hälfte verringern, heißt es in der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Zugleich könnte die EU-Produktion in Schlüsselbranchen wie Pharma (-9,3 Prozent), Transportausrüstung (-7,7 Prozent), Kraftfahrzeuge (-4,1 Prozent) und Elektronik (-2,3 Prozent) sinken, ergeben die Simulationen der Berliner Forscherinnen und Forscher. In diesem Szenario sinkt das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU im Durchschnitt über alle Mitgliedstaaten hinweg um 0,25 Prozent. Die Exportnation Deutschland wäre demnach besonders betroffen: Hier könnte das BIP um etwa 0,33 Prozent schrumpfen.

12:32 Uhr

US-Zölle kommen: "Hoffnung auf symbolische Politik war naiv"

Anleger dürften sich mit Blick auf die US-Zölle verrechnet haben, meint Andrzej Skiba, Leiter des BlueBay U.S. Fixed Income bei RBC Global Asset Management. "Die Hoffnung vieler Anleger auf eine rein symbolische Eskalation war aus unserer Sicht naiv", betont er. Skiba rechnet mit der Ankündigung umfassender Zollerhöhungen - zusätzlich zu den bereits bekannten -, der eine Welle an Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder folgen dürfte: "Auch wenn einzelne Schritte später durch Zugeständnisse zurückgenommen werden könnten, gehen wir davon aus, dass der Großteil bestehen bleibt.

Unser Basisszenario sieht einen durchschnittlichen Zollsatz von 10 Prozent vor - mit teils deutlich stärkeren Belastungen für bestimmte Länder und Branchen". Ein solcher Zollschub dürfte inflationsfördernd wirken und könnte bis zu 1 Prozentpunkt auf den Verbraucherpreisindex aufschlagen. Das wiederum könnte die US-Notenbank davon abhalten, in den kommenden Monaten die Zinsen zu senken - selbst bei einer Abschwächung der Konjunktur.

12:16 Uhr

Euro hält sich noch wacker

Der Euro steigt im Vorfeld der Zollankündigungen in den USA am Mittag um 0,1 Prozent auf 1,0806 US-Dollar. An den beiden Vortagen hatte die Gemeinschaftswährung aber nachgegeben. ING-Devisenanalyst Francesco Pesole spricht von Hinweisen auf starkes Kaufinteresse am Euro unter der Marke von 1,08 Dollar. Dies wiederum deute daraufhin, dass die Märkte "noch nicht bereit sind, sich in ein negatives, zollgeleitetes Euro-Narrative zu vertiefen".

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

Sollte ein 20-prozentiger genereller Zoll Wirklichkeit werden, werde das Argument für einen Euro-Rückgang überzeugender. Vielleicht bedürfe es jedoch noch härterer Schritte gegen EU-Produkte oder -Länder, um den relativ sicheren Status des Euro gegenüber anderen risikosensiblen Währungen zu beeinträchtigen, sagt er.

11:52 Uhr

Dollar-Anleger sind auf der Hut

Im Vorfeld der erwarteten Zollmaßnahmen der US-Regierung tritt der US-Dollar auf der Stelle. Der Dollar-Index, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, notiert nahezu unverändert bei 104,18 Punkten. Die von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle dürften sich gegen eine Vielzahl von Ländern richten.

"Je härter die Ankündigung wahrgenommen wird, desto wahrscheinlicher ist eine Abschwächung des Dollars", sagt Analyst Ricardo Evangelista vom Broker ActivTrades. Investoren würden sich dann auf ein Szenario eines langsameren US-Wachstums einstellen, das die Notenbank Federal Reserve möglicherweise zu schnelleren Zinssenkungen zwingen könnte als bisher erwartet. Seit Jahresbeginn hat der Dollar-Index rund vier Prozent verloren, nachdem er 2024 um sieben Prozent gestiegen war.

11:18 Uhr

Pharma-Aktien fliegen aus den Depots

Pharma-Aktien fliegen aus den Depots, nachdem US-Präsident Donald Trump im US-Gesundheitssektor mit Massenentlassungen für Unruhe sorgt. Der europäische Branchenindex fällt um 2,3 Prozent. Aktien von Bayer und Sartorius gehören mit Abschlägen von je 4,5 Prozent zu den größten Dax-Verlierern.

"Die schlechte Stimmung schwappt aus den USA herüber, nachdem Trump in dem Sektor gewütet hat", sagte ein Händler. Die Kürzungen, die mehrere hochrangige Behörden des Gesundheitsministeriums betreffen, darunter die FDA, die CDC und die National Institutes of Health, sind Teil eines umfassenden Plans der Regierung, die Ausgaben drastisch einzudampfen.

Bayer
Bayer 27,46
Sartorius
Sartorius 193,75

10:51 Uhr

VW und BMW legen auf US-Markt nochmal kräftig zu

In den USA handeln Kunden und Kundinnen vor möglichen Zöllen auf EU-Importe offenbar noch schnell: Die deutschen Autobauer legten auf dem für sie sehr wichtigen Markt im ersten Quartal mehrheitlich zu. Volkswagen und BMW konnten ihre Verkäufe teils spürbar steigern, die VW-Tochter Audi blieb dagegen unter Druck.

Mit den angekündigten höheren US-Einfuhrzöllen dürften die Konzerne künftig in Zugzwang geraten. Die Festsetzung der Zölle durch US-Präsident Donald Trump wird an diesem Abend deutscher Zeit in Washington erwartet.

Volkswagen steigerte die Verkäufe in den USA um 7,1 Prozent auf 87.915 Fahrzeuge, wie das Unternehmen in Reston mitteilte. Die Verkäufe des SUV-Modells Taos und der Limousine Jetta trieben das Wachstum der Marke an. Auch das Elektroauto ID.4 kam besser an. Vom neu aufgelegten Elektro-Bulli ID.Buzz verkaufte Volkswagen aus dem Stand rund 1.900 Fahrzeuge.

BMW konnte in den ersten drei Jahresmonaten in den USA ebenfalls Fahrt aufnehmen. Von der Hausmarke BMW lieferten die Bayern 87.615 Autos aus, das waren 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen in Woodcliff Lake (New Jersey) mitteilte.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 92,04
BMW
BMW 85,42

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10:34 Uhr

Aktionärsberater greift Großbank wegen 80-Millionen-Dollar-Bonus an

Goldman Sachs ist wegen der geplanten Gehaltspakete für seine Top-Manager in den Fokus zweier einflussreicher Aktionärsberater geraten. Sowohl Institutional Shareholder Services (ISS) als auch Glass Lewis empfehlen Investoren, bei der Hauptversammlung in diesem Monat gegen der Vorschlag der Bank zur Vergütung ihrer Führungskräfte zu stimmen.

Im Mittelpunkt der Kritik stehen zwei 80-Millionen-Dollar-Boni in Form so genannter Restricted Stock Units, die Goldman Sachs CEO David Solomon und President und Chief Operating Officer John Waldron gewährt hat. In der Branche gilt Waldron als wahrscheinlichster Anwärter auf die Nachfolge Solomons.

Die Boni kommen zu den Jahresgehältern von Solomon und Waldron hinzu, die sich nach Unternehmensangaben für 2024 auf 39 bzw. 38 Millionen US-Dollar belaufen - ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 26 Prozent.

10:07 Uhr

Ryanair stellt neuen Passagierrekord auf

Der Billigflieger Ryanair hat als erste Airline in Europa 200 Millionen Passagiere im Jahr befördert. In dem bis Ende März laufenden Geschäftsjahr zählte Ryanair 200,2 Millionen Fluggäste, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Ursprünglich hatte Ryanair, schon länger die größte europäische Fluggesellschaft nach Passagieren, sogar 210 Millionen Kunden angepeilt. Doch wegen der verzögerten Auslieferung neuer Boeing-737-Flugzeuge fehlten dafür die Kapazitäten. Das Ziel wurde deshalb auf 206 Millionen Passagiere gesenkt. Mit einer Auslastung von 94 Prozent waren die Flieger der Iren gut besetzt.

Die zehn Airlines der Lufthansa-Gruppe, darunter Swiss, Austrian Airlines und der Ferienflieger Eurowings, beförderten im vergangenen Jahr zusammen 131 Millionen Fluggäste.

09:42 Uhr

"Klares Zeichen der Deindustrialisierung" - Industrie baut Zehntausende Stellen ab

Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr viele Stellen abgebaut - und das in fast allen großen Branchen. Ende 2024 waren rund 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 68.000 oder 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Im Vergleich zum Jahresende 2018 - als mit 5,7 Millionen Mitarbeitern der Höchststand erreicht wurde - sind es nun 172.000 oder 3,0 Prozent weniger. Dennoch bleibt im Zehnjahresvergleich ein Plus: Zuletzt arbeiteten in der Industrie 185.000 oder 3,5 Prozent Beschäftigte mehr als 2014.

Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht in der Entwicklung "ein klares Zeichen einer Deindustrialisierung", wie dessen wissenschaftlicher Direktor Sebastian Dullien sagte.

09:21 Uhr

Dax-Anleger treten auf die Bremse

Nach der deutlichen Kurserholung am Vortag treten die Anleger bei deutschen Aktien wieder auf die Bremse. Am Tag der erwarteten Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump stand der Dax kurz nach der Eröffnung mit 0,40 Prozent im Minus bei 22.450 Punkten.

Laut der Commerzbank wird darüber spekuliert, ob die USA einen pauschalen Gegenzoll auf alle Handelspartner, einen pauschalen Zoll auf bestimmte Länder oder von Land zu Land unterschiedliche Zollsätze erheben werden.

Von der Helaba hieß es, die Verunsicherung bleibe hoch, denn es werde eine Verschärfung des Handelskonflikts befürchtet. Trump will die neuen Zölle bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses (22.00 Uhr deutscher Zeit) ankündigen.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank zur Wochenmitte um 0,13 Prozent auf 27.655 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor ein halbes Prozent.

09:08 Uhr

Nach Rekordanstieg: Analyst prophezeit massiven Preisverfall bei Gold

Gold wird seit Jahren immer teurer. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump, der weiter an den Fundamenten des Dollar-basierten Weltfinanzsystems sägt, hat sich der Preisanstieg noch einmal beschleunigt. Ein Rekordhoch jagt das nächste. Da die Unsicherheit anhalten dürfte, rechnen viele Beobachter damit, dass dieser Trend anhält.

Der Analyst Jon Mills vom Ratinghaus Morningstar warnt dagegen vor einem massiven Preisverfall in den kommenden Jahren. Der Preis für eine Feinunze Gold könnte von derzeit über 3100 auf weit unter 2000 Dollar sinken, sagte er dem "Business Insider". In fünf Jahren werde das Edelmetall nur noch 1820 Dollar wert sein, prognostiziert Mills. Die Gründe: Das Angebot werde, getrieben von hohen Preis steigen. Die Nachfrage dagegen, die in den letzten Jahren vor allem von Zentralbanken angeheizt wurde, dürfte sinken.

08:43 Uhr

Visa bietet Apple 100 Millionen Dollar, um Erzkonkurrent auszustechen

Der Kampf um die Partnerschaft mit Apple im Kreditkartengeschäft heizt sich auf. Visa habe Apple eine Zahlung von rund 100 Millionen US-Dollar angeboten, um exklusiver Partner im Kreditkartengeschäft des Konzerns zu werden, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Auch American Express sei im Rennen, um die Apple-Kreditkarte anbieten zu können und damit Mastercard zu verdrängen.

Es wird erwartet, dass Apple zunächst eine Kreditkartenfirma als Partner auswählt, bevor sich der Konzern für eine Bank dahinter entscheidet, um Goldman Sachs zu ersetzen. Diese hatte angekündigt, sich aus dem Geschäft mit Konsumentenkrediten zurückzuziehen. Schon seit Monaten kämpfen JP Morgan und Synchrony Financial um den Platz von Goldman Sachs. Ebenso heftig sei der Kampf von Visa und American Express, um den Platz von Mastercard einzunehmen. Mastercard wolle ebenfalls weiter Partner von Apple bleiben, so die Informanten.

Apple hat eines der größten Co-Branding-Kreditkartenprogramme und die Kartenunternehmen verdienen Geld, wenn mehr Geld durch ihre Netzwerke fließt. Hinzu kommt, dass Apple immer mehr zum Zentrum der täglichen Zahlungen der Nutzer wird. Es wird auch erwartet, dass der iPhone-Hersteller noch größere Ambitionen im Zahlungsbereich hat.

08:13 Uhr

Mehr als 2000 Prozent Anstieg: Trumptreuer US-Sender wird zum Börsenstar

Der Aktienkurs des rechten US-Nachrichtensenders und Börsenneulings Newsmax ist förmlich explodiert. Gestern gingen die Papiere an der Wall Street mit einem Preis von 233 Dollar aus dem Handel. Der Ausgabepreis in der vergangenen Woche lag bei 10 Dollar. Am Montag startete der Börsenhandel bereits mit einem kräftigen Aufschlag, dann ging es immer steiler nach oben. An der Börse ist die Rede von einem Meme-Stock, einer Aktie, die sich wie ein virales Internetphänomen verhält, und nicht aufgrund fundamentaler wirtschaftlicher Annahmen gehandelt wird.

Bei dem Mini-IPO hatte Newsmax vergangene Woche rund 75 Millionen Dollar ein. Der Trump treu ergebene Sender will seine Reichweite nach der Rückkehr des Republikaners ins Weiße Haus weiter steigern. "Es ist wahrscheinlich der perfekte Zeitpunkt für Newsmax, einfach wegen all der Volatilität in der politischen Arena derzeit", sagte Peter Andersen, von Andersen Capital Management.

Inzwischen hat er eine Bewertung von rund 28 Milliarden Dollar erreicht. Senderchef und Gründer Christopher Ruddy ist - auf dem Papier - nun Milliardär.

08:01 Uhr

Dax-Anleger warten auf Klarheit bei Zöllen, die nicht kommen wird

Auf einen weiteren Tag des Abwartens stellen sich Händler ein. Die mit Spannung erwarteten US-Strafzölle gegen den Rest der Welt werden erst am Abend europäischer Zeit bekannt gegeben. Geplant ist die Ankündigung bislang für 22:00 Uhr mitteleuropäischer. Von den Börsen werden daher keine signifikanten Bewegungen und Umsätze erwartet. Nach der Kurserholung vom Vortag wird der Dax wenig verändert um 22.500 erwartet.

Dax
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Die Zolldetails von Trump könnten für eine weitere Markterholung sorgen, da dann die Leidtragenden seiner Politik klar von den Davongekommenen getrennt werden können. Allerdings ist der zynisch als "Liberation Day" für die USA bezeichnete Schritt nur einer von vielen im laufenden Handelskrieg.

Was auch immer der Präsident ankündige, "kann leicht am nächsten Morgen wieder abgeschafft werden", gibt Don Calcagni, CIO von Mercer Advisors, zu bedenken: "Als professioneller Anleger will ich Permanenz, kein dauerndes Ändern der Regeln". Offen wird zudem bleiben, mit welchen Gegenmaßnahmen die Wirtschaftsblöcke in den USA und Europa zurückschlagen werden.

Bis zur Trump-Ankündigung am Abend ist der Kalender relativ leer: Nach den Preisdaten vom Vortag stehen nun vor allem Wirtschaftsdaten an. In den USA werden die Auftragseingänge und in Deutschland die VDMA-Aufträge für den Maschinenbau bekannt gegeben. Auch der Arbeitsmarkt rückt wieder mehr in den Fokus, am Nachmittag stehen die ADP-Arbeitsmarktdaten in den USA an. Erwartet wird ein Anstieg auf 120.000 nach 77.000 neuen Stellen.

Völlig offen bleibt danach dennoch, wie der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ausfallen wird. Angesichts des Entlassungschaos durch die Musk-Behörde Doge im öffentlichen Bereich können die Zahlen stark verzerrt sein.

07:37 Uhr

Tödlicher Unfall von Xiaomi-Auto lastet auf Elektrokonzern

In Hongkong fallen die Aktien des hierzulande vor allem als Handy-Hersteller bekannten Unternehmens Xiaomi noch einmal um knapp 1 Prozent. Der Kurs war bereits am Vortag unter Druck geraten und hatte rund 5 Prozent eingebüßt. Auslöser war ein tödlicher Unfall eines Xiaomi-Elektroautos in China.

In einem Beitrag auf der Social-Media-Website Weibo erklärte Xiaomi, dass sich das SU7-Modell im Modus "Navigation auf Autopilot" befunden und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 116 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sei.

07:14 Uhr

Mehr als Hundert Milliarden Euro: Deutschland Spitzenreiter bei illegalen Geldflüssen

750 Milliarden US-Dollar an illegalen Geldern sind im Jahr 2023 durch das europäische Finanzsystem geschleust worden, ein Viertel der weltweiten Flüsse in Höhe von 3,1 Billionen Dollar. Das zeigt die Studie "Financial Crime Insights: Europe" der Nasdaq-Tochtergesellschaft Verafin, die auf Technologie zur Betrugserkennung und Geldwäschebekämpfung spezialisiert ist.

Auf Deutschland entfallen demnach mit knapp 130 Milliarden Dollar 17 Prozent des Volumens, was im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands 3,07 Prozent entspricht. Damit ist die Bundesrepublik europäischer Spitzenreiter, was die absolute Größenordnung der illegalen Geldflüsse angeht, und liegt knapp nach Großbritannien und Italien auf Rang 3, wenn es um relative Werte geht.

06:48 Uhr

Nikkei im Verlauf auf Mehr-Monats-Tief

Die Unsicherheit der Anleger vor den mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu seinen Zollplänen hält die Börsen in Asien in Schach gehalten. Eine klare Richtung an den Aktienmärkten fehlte. "Es ist sehr schwierig abzuschätzen, was passieren wird, das ist die Situation, in der wir uns befinden", sagte Kazuo Kamitani, Aktienstratege bei Nomura Securities. "Wir müssen die Nachrichten aus den USA genau beobachten."

Die US-Regierung will am Mittwoch neue Zölle verkünden. Trump hatte zuletzt von einem "Tag der Befreiung" gesprochen. Die Zölle dürften sich gegen eine Vielzahl von Ländern richten, die Handelsüberschüsse mit den USA haben.

In Tokio fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zeitweise um 0,6 Prozent auf 35.426,33 Punkte, den tiefsten Stand seit September. Im weiteren Verlauf stabilisierte er sich wieder und notierte kaum verändert. Der breiter gefasste Topix fiel um 0,6 Prozent. Gefragt waren die Aktien von Nikkei-Schwergewichten wie der Uniqlo-Mutter Fast Retailing und des Herstellers von Maschinen für die Chipindustrie Tokyo Electron, die beide um knapp drei Prozent zulegten.

Die Börse in Hongkong legte um 0,6 Prozent zu, der koreanische Leitindex fiel dagegen um 0,3 Prozent.

06:42 Uhr

Chinesische Autobauer arbeiten an Milliardenfusion

Die chinesischen Autohersteller Dongfeng Motor und Chongqing Changan Automobile führen einem Zeitungsbericht zufolge fortgeschrittene Fusionsverhandlungen. Die beiden staatlich kontrollierten Unternehmen hätten ausführliche Gespräche über die Zusammenlegung ihres Geschäfts geführt und ihre ausländischen Partner über die Fusionsgespräche informiert, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Dongfeng ist an der Börse umgerechnet 4,5 Milliarden Euro wert, Changan Auto hat nach LSEG-Daten eine Marktkapitalisierung von 14,5 Milliarden Euro.

06:30 Uhr

Dax im Sog von Trumps "Tag der Befreiung"

An den europäischen Aktienmärkten haben sich Investoren am Dienstag vor der erwarteten breit angelegten Erhöhung der US-Zölle in Stellung gebracht. Dax-Anleger nutzten die jüngsten Verluste zum Wiedereinstieg. Der deutsche Leitindex zog deutlich an.

Heute ist ein spannender Tag. Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will neue Zölle verkünden. Trump hatte zuletzt von einem "Tag der Befreiung" gesprochen. Sie dürften sich gegen eine Vielzahl von Ländern richten, die Handelsüberschüsse mit den USA haben. Bei diesen will Trump "reziproke Zölle" erheben, sich also an deren oft höheren Sätzen orientieren. Das Vorgehen dürfte die Sorgen vor einem Handelskrieg weiter steigern.

In Deutschland legen die Chefvolkswirte der Privatbanken ihre aktualisierte Konjunkturprognose vor. Im September hatten sie einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent für 2025 vorhergesagt. Der deutsche Branchenprimus Deutsche Bank erwartet allerdings einen schwachen Start der Konjunktur ins laufende Jahr, das nur ein Wachstum von 0,3 Prozent bringen dürfte. 2026 könnte sich das Blatt demnach mit einem Plus von 1,5 Prozent wenden - auch getragen vom großen Finanzpaket von Union und SPD.

Und dann wieder Tesla: Der E-Autobauer veröffentlicht Zahlen zu Absatz und Produktion weltweit im ersten Quartal. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang um 3,6 Prozent auf 373.000 Autos. In Europa verkaufte Tesla in den ersten beiden Monaten des Jahres 49 Prozent weniger Neuwagen. Tesla leidet unter dem politischen Engagement von Konzernchef Elon Musk, der im Auftrag von US-Präsident Trump Behörden rigoros verkleinert.

Zudem legt der Arzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vor und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung. Der Familienkonzern aus Ingelheim am Rhein hatte Bayer im Jahr 2023 dank kräftigen Wachstums als größtes deutsches Pharmaunternehmen abgelöst. Für 2024 hatte Boehringer bereinigt um Währungseffekte ein leichtes Umsatzplus in Aussicht gestellt.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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