Angst vor Rezession sorgt für Dax-Ausverkauf
Die sich mehrenden Hinweise auf eine weltweite Rezession lösen zur Wochenmitte eine Verkaufswelle am deutschen Aktienmarkt aus. Ein deutliches Warnsignale für einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten ging diesmal vom US-Anleihemarkt aus. Der Dax büßt 2,19 Prozent ein und schließt mit 11.492 Punkten auf dem niedrigsten Niveau seit Ende März. Der August macht somit seinem Ruf als schlechter Börsenmonat alle Ehre.
"Heute Mittag geschah etwas historisch Bemerkenswertes" sagte Analyst Bernd Krampen von der Norddeutschen Landesbank. Erstmals seit zwölf Jahren sei die Rendite zehnjähriger US-Anleihen und die Rendite zweijähriger Papiere gefallen. Fachleute bezeichnen dies als inverse Zinskurve, weil die Zinsen normalerweise mit der Wertpapierlaufzeit ansteigen und nicht fallen. Eine inverse Zinskurve gilt als Ausdruck extrem pessimistischer Wachstumserwartungen. "Eine inverse Zinskurve war in der Vergangenheit oftmals ein Vorbote für eine baldige Rezession", sagte Krampen.
Verkauft wurden zyklische Titel wie Autos, Stahl und Techaktien. Thyssenkrupp fielen 4,2 Prozent, Salzgitter 9 Prozent, BMW 2,4 Prozent, Daimler 3,1 Prozent, Deutsche Bank 5,2 Prozent oder Infineon 5,5 Prozent und Wirecard 2,4 Prozent.
Gegen den Trend legen RWE 0,6 Prozent zu. Der Versorger hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr wegen außerordentlicher Zuwächse beim Energiehandel deutlich gesteigert. Das Essener Unternehmen, das vor einem grundlegenden Umbau seiner Geschäftsfelder steht, bekräftigte angesichts der guten Geschäftszahlen sowohl seinen Ausblick als auch sein Dividendenversprechen für 2019. Die defensive Beiersdorf-Aktie schaffte ein Plus von 0,4 Prozent. Unternehmenszahlen aus der zweiten Reihe