Zwei DAX-Schwergewichte reichen nicht
Der nach wie vor schwelende politische Streit um die Schuldenobergrenze in den USA ist auch zur Wochenmitte Thema am deutschen Aktienmarkt. Gleichzeitig sorgen aber zwei Index-Schwergewichte dafür, dass der DAX sich nach oben schraubt. Der deutsche Börsenleitindex schließt bei einem Stand von 15.951 Punkten 0,3 Prozent im Plus. Im Tageshoch war der DAX bis auf rund sieben Stellen an die 16.000er Marke herangeklettert.
US-Präsident Joe Biden wird wegen des drohenden Zahlungsausfalls seines Landes bereits am Sonntag nach Beendigung des G7-Gipfels in Japan in die Heimat zurückkehren. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte, dass der Zahlungsausfall bereits am 1. Juni eintreten könnte. Nach einem hochrangigen Treffen zur Beilegung des US-Schuldenstreits hatte sich Biden unlängst jedoch "optimistisch" geäußert.
"Der DAX pirscht sich erst an die 16.000er Marke heran, knackt sie dann aber doch wieder nicht", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Stützend wirken die überraschend guten Zahlen von Siemens. Auch das von SAP angekündigte Aktienrückkaufprogramm hilft" erläutert er. "Diese zwei Schwergewichte halten die DAX-Fahnen hoch."
Im DAX fallen Commerzbank-Titel zeitweise fast acht Prozent und notierten damit so tief wie seit sieben Wochen nicht mehr. Aus Sicht von Coba-Finanzchefin Bettina Orlopp ist der Höhepunkt beim Zinsüberschuss im laufenden Jahr voraussichtlich erreicht. Die auf 7 Milliarden Euro im Gesamtjahr angehobene Prognose liege noch unter den Schätzungen einiger Analysten, sagt ein Händler. Anlegern schmecke zudem nicht, dass bei der polnischen Tochter mBank weitere Belastungen nicht auszuschließen sind.
Siemens können dagegen bei den Anlegern punkten. Die vorgelegten Ergebnisse seien "hervorragend", fassten die Analysten von Berenberg zusammen. Anleger sollten angesichts der anhaltend guten Auftragslage und starker Margen erfreut sein. "Es gibt wenig für die Bären zu bemängeln, und vieles wird den Bullen gefallen." Siemens-Papiere steigen um bis zu drei Prozent.
Auch bei SAP zeigten sich die Investoren mit den angehobenen Mittelfrist-Prognosen und geplanten Aktienrückkäufen zufrieden. Die Papiere des Softwarehauses ziehen gut 1,5 Prozent an.