Mittwoch, 23. August 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX kämpft gegen schlechte Stimmung

Während an der Börse das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole lange als Highlight der Woche angesehen wurde, haben zur Wochenmitte die Einkaufsmanager-Indizes eine negative Überraschung geliefert. Dass diese schwach ausfallen werden, war im Vorfeld erwartet worden - doch wurden die Erwartungen dann nochmals verfehlt. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im August zum vierten Mal in Folge gesunken. Mit 48,3 Punkten liegt er nun auf einem Niveau, bei dem in der Vergangenheit die Wirtschaft in der Regel schrumpfte.

DAX
DAX 23.674,53

Die Daten sprechen für die Volkswirte der Commerzbank gegen eine weitere Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Kollaps der Einkaufsmanagerindizes schürt Zinsspekulationen, am Anleihemarkt sinken die Renditen deutlich. Die Zehnjahresrendite fällt um 11 Basispunkte auf 2,54 Prozent. Der DAX, der am Vormittag noch deutlich fester notierte, schließt mit 15.727 Punkten etwa 0,2 Prozent im Plus.

"Der DAX kämpfte um die 15.700er Marke", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Schlechter ausgefallene Einkaufsmanagerdaten belasteten etwas. Gleichzeitig lautete das Thema des Tages: Warten auf Nvidia. Der Konzern gilt bislang als Hauptprofiteur des KI-Booms, liefert die nötigen Halbleiter und nach US-Börsenschluss Geschäftszahlen", erläutert sie. "Bei 200 Prozent Kurszuwachs in diesem Jahr ist natürlich auch Enttäuschungspotenzial vorhanden."

Adidas
Adidas 182,15

Enttäuscht haben in den USA vor allem die Zahlen von Foot Locker. Die Folge ist ein Kurssturz, der auch an den deutschen Sportartikelherstellern nicht spurlos vorübergegangen ist: Adidas-Papiere geben etwa fünf Prozent ab, Puma-Titel rund vier Prozent. Die beiden Aktien führen die DAX- und MDAX-Verliererlisten an.

Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die EZB treiben Aktien aus zinssensitiven Sektoren. Gesucht sind vor allem Versorgertitel und Immobilienwerte. Vonovia gewinnen etwa zwei Prozent.

17:32 Uhr

Run auf Abnehmspritze - Novo Nordisk reagiert

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk will einem Insider zufolge mit Hilfe eines zweiten Auftragsherstellers die immense Nachfrage nach seiner Abnehmspritze Wegovy besser bedienen. Novo Nordisk habe dazu den US-Konzern Thermo Fisher engagiert, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Thermo Fisher übernehme die Abfüllung der Wegovy-Spritzen in seiner Fabrik in Greenville im US-Bundesstaat North Carolina. Die Papiere von Thermo Fisher klettern knapp drei Prozent.

Novo Nordisk
Novo Nordisk 52,45

Der Hype um die Spritze, die Promis wie Tesla-Chef Elon Musk und Reality-Star Kim Kardashian beim Abnehmen geholfen haben soll, ist immens. In den USA muss Novo Nordisk bereits den Zugang zu dem Mittel für neue Patienten beschränken, da der Konzern mit Lieferengpässen kämpft. Neben der immensen Nachfrage sind dafür Probleme beim Auftragshersteller Catalent verantwortlich. Die Fabrik von Catalent in Brüssel, in der Wegovy-Spritzen abgefüllt werden, hat in den vergangenen Jahren wiederholt gegen die US-Vorschriften für sterile Sicherheit verstoßen, wie Unterlagen zeigen, über die die Nachrichtenagentur Reuters Ende Juli berichtete. Inspektoren der US-Arzneimittelbehörde FDA suchten das Werk in Brüssel im Oktober 2021 und im August 2022 auf, um die Einhaltung der Herstellungsvorschriften zu überprüfen, wie aus detaillierten FDA-Berichten hervorgeht. Den Berichten zufolge hat Catalent die Anlage zwischen den beiden Inspektionen zweimal stillgelegt.

17:24 Uhr

Dienstleister-Schwäche testet EZB-Optimismus

Die anhaltende Schwäche der Einkaufsmanagerindizes (PMI) ist nach Aussage von Deutsche-Bank-Volkswirt Mark Wall ein Test für den Wachstumsoptimismus der Europäischen Zentralbank (EZB). "Die anhaltende industrielle Schwäche ist möglicherweise nicht nur zyklischer Natur", schreibt Wall in einem Kommentar zu den Einkaufsmanagerindizes für August. Vielleicht handele es sich auch um einen eher persistenteren und strukturellen Schock von der Wettbewerbsfähigkeit. "Die Abschwächung im Dienstleistungssektor könnte darauf hindeuten, dass die Übertragung der Geldpolitik stärker ist als die Falken annehmen." Für September erwartet der Analyst keine EZB-Zinserhöhung.

17:12 Uhr

Positive Studiendaten bei Roche beflügeln US-Rivalen

Positive Daten aus einer Medikamentenstudie von Roche treiben auch die Aktien anderer Krebsarzneimittel-Hersteller an. Die Anteilsscheine des Schweizer Pharmakonzerns rücken um 4,3 Prozent vor. Konkurrenten wie Merck und Gilead Sciences steigen im vorbörslichen Geschäft an der Wall Street um jeweils rund 2,5 Prozent. Die kleineren Rivalen iTeos Therapeutics und Arcus Biosciences, die Medikamente aus derselben experimentellen Klasse entwickeln, springen vorbörslich um jeweils rund 35 Prozent in die Höhe. Roche hat auf seiner Internetseite irrtümlich positive Zwischenresultate einer spätklinischen Studie mit seiner Lungenkrebstherapie Tiragolumab veröffentlicht.

Roche
Roche 280,80

17:02 Uhr

Ist die Talsohle in der Immobilienfinanzierung erreicht?

Im schleppenden Geschäft mit der Immobilienfinanzierung ist nach Einschätzung der Pfandbriefbanken womöglich Licht am Ende des Tunnels zu sehen. "Die Summe aller zugesagten Wohn- und Gewerbeimmobiliendarlehen nahm nun das zweite Quartal in Folge leicht zu", teilt der Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), Jens Tolckmitt, mit. "Das lässt sich als Anzeichen dafür werten, dass die Talsohle im Immobilienfinanzierungsgeschäft erreicht sein könnte." Im zweiten Quartal sagten die vdp-Institute Kredite für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Höhe von 28,2 Milliarden Euro zu. Das ist zwar ein kräftiger Rückgang binnen Jahresfrist um 38,2 Prozent. Doch im Vergleich zum Auftaktquartal 2023 nahmen die Zusagen dagegen um 10,1 Prozent zu.

Einen raschen Aufschwung in dem Geschäft erwartet Tolckmitt allerdings nicht. "Der vor uns liegende Weg der Markterholung wird jedoch von vielen kleinen Schritten geprägt sein und möglicherweise bis 2024 andauern." Investoren und Privatleute benötigten noch Zeit, um sich an das gestiegene Zinsniveau zu gewöhnen. Seiner Einschätzung nach wird das Finanzierungsgeschäft erst dann wieder Fahrt aufnehmen können, wenn sich der Transaktionsmarkt wieder deutlich belebt.

16:51 Uhr

Stellantis könnte VW in China in die Parade fahren

Die Opel-Mutter Stellantis zieht einem Medienbericht zufolge eine Partnerschaft mit dem chinesischen E-Autobauer Zhejiang Leapmotor in Betracht. Die Überlegungen dazu seien aber noch nicht abgeschlossen und eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen, berichtet Bloomberg News unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Neben Stellantis gebe es auch andere Autobauer mit Interesse an einer Zusammenarbeit mit Leapmotor, darunter Volkswagen, heißt es weiter.

Stellantis
Stellantis 8,34

16:34 Uhr

Kurssturz bei Foot Locker zieht auch Adidas &-Aktie abwärts

Foot Locker vergrault die Anleger mit einer gesenkten Umsatz- und Gewinnprognose für das Geschäftsjahr. Die Aktien des US-Sportartikelherstellers stürzen im US-Handel rund 30 Prozent ab. Under Armour büßt vorbörslich um 2,3 Prozent ein, Nike um drei Prozent. Die deutschen Mitbewerber geraten ebenfalls unter Druck: die Papiere von Puma fallen um rund sechs Prozent, Adidas um 4,3 Prozent.

Adidas
Adidas 182,15
Under Armour
Under Armour 4,25

 

16:16 Uhr

Wall Street wartet auf Nvidia

In Erwartung glänzender Zahlen des Chipentwicklers Nvidia trauen sich die Anleger an der Wall Street vorsichtig voran. Der Dow-Jones-Index notiert 0,3 Prozent höher bei 34.383 Punkten, der S&P-500 legt 0,4 Prozent auf 4406 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq steigt 0,6 Prozent auf 13.583 Punkte.

Nvidia
Nvidia 149,52

Börsianer hoffen, dass Nvidia bei der Vorlage seiner Zahlen nach Handelsschluss die ohnehin schon über den Analystenerwartungen liegende Umsatzprognose noch übertreffen könnte. Die Aktien, die sich dank des erwarteten Booms für Produkte für Künstliche Intelligenz (KI) seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht haben, traten bei 458 Dollar auf der Stelle. "Alles andere als absolut fantastisch könnte eine starke Abwärtskorrektur des Nvidia-Aktienkurses auslösen", sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank.

16:04 Uhr

Agfa nach Zahlen auf Achtjahrestief

Enttäuschende Quartalszahlen machen der belgischen Agfa-Gevaert zu schaffen. Die Anteilsscheine des auf bildgebende Systeme wie Röntgenaufnahmen spezialisierten Konzerns rutschen zeitweise 7,7 Prozent auf 2,16 Euro ab und sind damit so billig wie seit 2015 nicht mehr. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) brach im zweiten Quartal um knapp 60 Prozent auf zwei Millionen Euro ein.

15:43 Uhr

Container-Umschlag im Hamburger Hafen bricht ein

Der schwächelnde Handel mit China und die maue Konjunktur in Deutschland haben den Container-Umschlag im Hamburger Hafen stark schrumpfen lassen. Im ersten Halbjahr wurden mit 3,8 Millionen Standardcontainern (TEU) 11,7 Prozent weniger Stahlboxen über die Kaimauern der Hansestadt gehievt als im Vorjahr, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing mitteilte. Damit ging der Containerumschlag in Deutschlands größtem Hafen stärker zurück als in den führenden Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen. Die Häfen in Bremen und Bremerhaven schlugen sogar gut 15 Prozent weniger Container um.

Am stärksten war der Rückgang im Verkehr mit China, dem größten Handelspartner der Hamburger. Hier schrumpfte die Containerzahl um fast ein Fünftel auf 1,1 Millionen TEU. Auf Platz zwei folgten unverändert die USA mit einer Zunahme des Containerumschlags um 7,4 Prozent auf 313.000 Einheiten. Der Handel mit Indien legte in der ersten Jahreshälfte um 9,3 Prozent zu, war mit 99.000 Einheiten aber noch vergleichsweise gering. Auch der Handel mit Japan und Thailand stieg.

15:26 Uhr

Spielerisch gewinnen: Trader 2023 startet

Anlegen ohne Risiko: Am Aktienmarkt geht das natürlich nicht - bei Börsenspielen schon. Dort können alle Erfahrungen sammeln, ganz ohne die Gefahr, echtes Geld zu verlieren. Und zu gewinnen gibt’s obendrein was. Über das Börsenspiel Trader 2023 spricht Raimund Brichta mit Patrick Kesselhut von der Société Générale. Wer mitmachen will, kann sich hier anmelden.

15:09 Uhr

Nvidia liefert KI-Lackmustest

Für den Nasdaq-Future geht es um 0,7 Prozent aufwärts. Hier wird mit Spannung auf die nach der Schlussglocke anstehenden Ergebnisse von Nvidia gewartet. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal des Grafikkarten-Herstellers sind ein Lackmustest für den Siegeszug der KI, heißt es. "Anleger werden sich darauf konzentrieren, ob Nvidias Umsatz die Schätzung von 11 Milliarden Dollar erreicht. Alles, was weniger als absolut fantastisch ist, könnte eine scharfe Abwärtskorrektur des Aktienkurses von Nvidia auslösen, der seit dem Einbruch im Oktober um 345 Prozent gestiegen ist", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei Swissquote Bank. Die Nvidia-Aktie legt vorbörslich um 1,6 Prozent zu.

Nvidia
Nvidia 149,52

14:51 Uhr

Quartal gibt Bavarian Nordic Auftrieb

Quartalsergebnisse über den Analystenerwartungen beflügeln die Aktie von Bavarian Nordic. Die Papiere des dänischen Biotech-Unternehmens steigen in Kopenhagen um mehr als zehn Prozent. Eine starke Nachfrage nach Affenpocken-Impfungen trieb den Umsatz im zweiten Quartal auf 1,99 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 267 Millionen Euro), teilte das Unternehmen mit. Von Refinitiv befragte Analysten sind im Schnitt von 1,66 Milliarden Kronen ausgegangen.

14:38 Uhr

Fast 30-Prozent-Kursrutsch erschüttert Peloton

Der amerikanische Heimtrainer-Anbieter Peloton Interactive blickt pessimistischer auf das Geschäft im ersten Quartal als erwartet und löst damit eine Talfahrt seiner Aktien aus. Die Anteilsscheine fallen im vorbörslichen US-Geschäft um 29 Prozent und steuern damit auf ein Allzeittief zu. Laut Marktbeobachtern erwartet das Unternehmen nun für das erste Quartal einen Umsatz zwischen 580 und 600 Millionen Dollar und liegt damit unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 655,9 Millionen Dollar. Im vierten Quartal waren die Erlöse bereits auf 642,1 Millionen Dollar von 678,7 Millionen Dollar im Vorjahr geschrumpft. Die Firma bekommt die Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu spüren, die ihr Geld eher für Reisen und Erlebnisse sparen.

Peloton
Peloton 6,80

14:26 Uhr

Baugenehmigung in den USA gibt Orsted Rückenwind

Eine neue Baugenehmigung in den USA gibt der Aktie des Ökostrom-Anbieters Orsted Rückenwind. Die Anteilsscheine klettern in Kopenhagen um gut drei Prozent. Das US-Innenministerium hat die Pläne des Unternehmens für den Bau eines Windparks vor der Küste des US-Bundesstaats Rhode Island genehmigt. Die Anlage mit einer Leistung von 704 Megawatt könnte nach Angaben des Ministeriums fast 250.000 Haushalte mit Strom versorgen.

14:11 Uhr

Drosselung in Grünheide? Tesla-Kurs wackelt

Ein Medienbericht über ein gesenktes Produktionsziel von Tesla im brandenburgischen Werk Grünheide zieht die Aktien des E-Autobauers nach unten. Sie verlieren im vorbörslichen US-Geschäft 2,3 Prozent. Einem Bericht von "Business Insider" zufolge sollen im Juli und August 4350 Autos pro Woche vom Band rollen und damit weniger als die im März erreichten 5000 Stück. Zudem plane Tesla, die Zahlen weiter zu reduzieren, heißt es in dem Bericht weiter. Das in Grünheide gebaute SUV-Modell Y, das auch in China und den USA gefertigt wird, war im ersten Quartal das meistverkaufte Auto in Europa.

Tesla
Tesla 354,25

14:03 Uhr

Urban-Outfitters-Aktie liegt im Trend

Die Titel von Urban Outfitters gewinnen vor US-Handelsbeginn 6,4 Prozent. Der Modehändler hatte im zweiten Quartal besser als vorausgesagt abgeschnitten.

Urban Outfitters
Urban Outfitters 62,52

13:51 Uhr

Deutsche Exporte nach China schrumpfen - auch in Drittstaaten

Die deutschen Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union sind im Juli gegenüber dem Vormonat gesunken. Kalender- und saisonbereinigt ergab sich im Ausfuhrgeschäft mit diesen Drittstaaten ein Minus von 2,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt. Demnach wurden im Juli Waren im Wert von 59,0 Milliarden Euro in Länder außerhalb der EU exportiert. Nicht kalender- und saisonbereinigt waren es 58,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Ausfuhren um 1,2 Prozent.

Wichtigster Handelspartner waren auch im Juli die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,7 Milliarden Euro exportiert - ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Handel mit China ergab sich ein Warenexport in Höhe von 8,3 Milliarden Euro - das sind 6,2 Prozent weniger als im Juli 2022. Der Handel mit Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator liefert damit erste Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels. Die ausführlichen Ergebnisse für Juli gibt Destatis Anfang September bekannt.

13:36 Uhr

Versorger bei Anlegern gefragt


Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die EZB treiben Aktien aus zinssensitiven Sektoren. Gesucht sind vor allem Versorgertitel, ihr Subindex liegt 1,8 Prozent und Immobilienwerte 1,4% im Plus. Vonovia gewinnen 1,7 Prozent.

Auslöser sind teils stark gesunkene Einkaufsmanagerindizes (PMIs) sowohl in der Eurozone als auch in einzelnen Ländern wie insbesondere Deutschland. Hier liegen nun die PMIs für beide Sektoren - Industrie und Dienstleistungen - im Rezession anzeigenden Bereich. Vor allem der Einbruch des deutschen Service-PMI ist eine stark negative Überraschung. Seine Stärke nach Ende der Corona-Pandemie hatte maßgeblich für die Wirtschaftserholung in Europa gesorgt.

13:18 Uhr

Dienstleister ziehen Euro-Wirtschaft Richtung Rezession


Schwächelnde Dienstleister bremsen die Wirtschaft in der Eurozone zunehmend. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - sank im August überraschend deutlich um 1,6 auf 47,0 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilt. Das ist der tiefste Stand seit November 2020. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer entfernte sich damit noch weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Ökonomen hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 48,5 Punkte gerechnet.

"Es mehren sich Anzeichen dafür, dass der Servicesektor in der Eurozone mit der schwachen Leistung des verarbeitenden Gewerbes gleichzieht", sagt Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert. Die gesamte Wirtschaft im Währungsraum dürfte deshalb im laufenden dritten Sommer-Quartal um 0,2 Prozent schrumpfen.

13:00 Uhr

Einkaufsmanagerindizes im Wall-Street-Fokus

Mit leicht steigenden Kursen wird zur Wochenmitte an der Wall Street gerechnet. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,6 Prozent zu. Jedoch dürfe sich das Warten auf die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole am Freitag fortsetzen. Ob es allerdings Aussagen zum weiteren Zinskurs der US-Notenbank geben wird, bleibt ungewiss. Zuletzt gab es von Fed-Mitgliedern vermehrt Stimmen, die auf eine weitere Zinserhöhung im September schließen lassen. Und wie lange die Zinsen auf dem erhöhten Niveau verharren werden, bleibt eine weitere den Markt bewegende Frage.

Da die Fed zuletzt betont hatte, "datenabhängig" über den weiteren Zinskurs zu entscheiden, dürften die kurz nach der Eröffnung anstehenden Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicesektor für August im Fokus stehen. Erneute Anzeichen für eine anhaltend robuste US-Konjunktur könnten die Fed in ihrer Meinung bestärken, weiter an der Zinsschraube zu drehen.

12:44 Uhr

Investoren schlagen vor Arm-Börsendebüt Alarm

Potenzielle Investoren in den Börsengang von Arm haben der "Financial Times" gegenüber Bedenken hinsichtlich des Engagements des britischen Chipdesigners in China geäußert, nachdem das Unternehmen im Börsenprospekt vor "erheblichen Risiken" in diesem Land gewarnt hatte. 

Manager von vier verschiedenen Fonds, die eine Investition in Arm in Erwägung ziehen, sagten der Zeitung, der IPO-Prospekt bestätige einige ihrer Befürchtungen über die globale Halbleiterindustrie angesichts der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Washington und Peking. Arm erzielt laut IPO-Prospekt etwa ein Viertel seiner Umsätze in China. 

12:27 Uhr

"Große Erwartungen bergen großes Enttäuschungspotenzial"

Der DAX liegt am Mittag 0,5 Prozent fester bei 15.790 Punkten. Im Montags- und Dienstagsgeschäft hatte der deutsche Börsenleitindex Gewinne verbucht. "Der DAX blickt auf zwei Gewinntage in Folge, jetzt heißt es erst einmal abwarten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Nach US-Börsenschluss gibt es dann noch Zahlen von Nvidia, in die Anleger große Erwartungen stecken. Aber das birgt auch erhebliches Enttäuschungspotenzial."

11:36 Uhr

Xiaomi arbeitet an Elektroauto-Plan

Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi ist seinem Plan zum Bau von Elektroautos am hart umkämpften Automarkt des Landes einen großen Schritt nähergekommen. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), die Investitionen und Produktionskapazitäten in der Autoindustrie Chinas regelt, habe Anfang August eine Genehmigung erteilt, sagen zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Der weltweit drittgrößte Smartphone-Produzent hatte den Einstieg in die E-Autoproduktion vor mehr als zwei Jahren angekündigt. Für den im kommenden Jahr anvisierten Start der Serienproduktion braucht es noch grünes Licht des Ministeriums für Industrie und Information, das über Technik- und Sicherheitsanforderungen wacht.

Xiaomi wagt den kostspieligen Markteintritt mitten in einem harten, vom US-Elektroautopionier Tesla ausgelösten Preiskampf bei Elektroautos am weltweit größten Automarkt. Rund 50 Hersteller reiner batterieelektrischer Autos buhlen bereits um die Gunst der Kunden bei schwächelnder Nachfrage und Überkapazitäten.

11:15 Uhr

Tech-Aktien im Fokus der Anleger

Im Blick stehen Technikaktien, die zuletzt für viele überraschend Fahrt nach oben aufnahmen. Mit Spannung warten Marktteilnehmer auf die Geschäftszahlen von Nvidia am Abend. Die Aktie gilt als eine Art Vorzeigekind für die KI-Branche. Sollte es beim Chipriesen Nvidia Anzeichen geben, dass sich der KI-Hype nicht in deutlich steigenden Gewinnen niederschlägt, könnte der bisherige Kurstreiber für die Technikbranche in sich zusammenfallen, sagen Händler.

Infineon
Infineon 33,73
Aixtron
Aixtron 13,96

 

10:57 Uhr

"Klarer könnten die Rezessionssignale nicht sein"

Die Reihe schlechter Nachrichten von den Einkaufsmanagerindizes (PMIs) in der Eurozone hat sich mit den August-Daten fortgesetzt. Die Eurozoneen-PMIs sind deutlich in den Rezession anzeigenden Bereich unter dem Wert 50 gerutscht. Der Industrie-PMI legte zwar auf 43,7 Prozent leicht und etwas stärker als erwartet zu, bleibt damit aber tief im Kontraktionsbereich. Der Service-PMI sackte unerwartet auf 48,3 nach 50,9 im Vormonat ab. Hier war ein Wert von 50,5 erwartet worden.

Die Rentenmärkte zeigen sich in Reaktion darauf in Rallylaune, weil weitere Zinserhöhungen der EZB nun immer unwahrscheinlicher werden.

Chef-Volkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sagt zum Einbruch des deutschen Service-PMI, dass nun jede Hoffnung verflogen sei, der Sektor könne die deutsche Wirtschaft retten. Er schließe sich stattdessen der Rezession der Industrie an. Und Thomas Gitzel von der VP Bank betont mit Blick auf die Eurozone: "Klarer könnten die Rezessionssignale nicht sein."

10:16 Uhr

Zweitgrößte Schweizer Bankengruppe steigert Gewinn kräftig

Die Schweizer Raiffeisen-Bankengruppe hat den Gewinn im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 701 Millionen Franken gesteigert. Alle Ertragspositionen legten zu, teilt die zweitgrößte Bankengruppe des Landes mit. Das Institut arbeitete rentabler: Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 50,6 Prozent von 57,2 Prozent ein Jahr zuvor. Die Hypothekarforderungen stiegen um 1,7 Prozent auf 207 Milliarden Franken und der Netto-Neugeldzufluss in Vorsorge- und Anlagedepots von betrug 1,8 Milliarden Franken. Für das gesamte Jahr stellte Raiffeisen einen Ergebnisanstieg in Aussicht.

09:55 Uhr

Umfrage: Deutsche Wirtschaft auf rasanter Talfahrt Richtung Rezession

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt im August beschleunigt und steuert offenbar auf eine Rezession zu. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft - also Industrie und Dienstleister - sackte auf 44,7 Zähler von 48,5 Punkten im Juli ab, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter etwa 800 Unternehmen mitteilte.

Es war der vierte Rückgang in Folge. Zugleich wurde der niedrigste Wert seit Mai 2020 erreicht. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 48,3 Zähler erwartet. Mit dem starken Rückgang im August ist die Wachstumsschwelle von 50 Zählern nunmehr deutlich entfernt.

09:48 Uhr

Börse in Shanghai schwach - Anleger fliegen auf Baidu

Der Aktienmarkt in Asien hat sich heute ohne klare Richtung präsentiert. Auffallend waren die Verluste im chinesischen Kernland. Vor Beginn des Notenbankertreffens in Jackson Hole am Donnerstag sei die Bereitschaft, ins Risiko zu gehen und Aktien zu kaufen, nicht sehr ausgeprägt gewesen, hieß es.

Nikkei
Nikkei 45.303,43

An den chinesischen Börsen war die Tendenz trotz der bekannten Probleme uneinheitlich. Während der Schanghai-Composite 1,3 Prozent abgab, hielt sich der HSI in Hongkong mit 0,3 Prozent im Plus. Am Vortag war es dort jeweils zu einer etwas deutlicheren Erholung gekommen nach den jüngsten geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der weiter drohenden Immobilien- und Finanzkrise. Mit dem Absturz am Mittwoch verlor Schanghai mehr als am Vortag gewonnen wurde. Die wirtschaftlichen Probleme seien weiter nicht gelöst, hieß es.

Mit dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu wartete ein Schwergewicht aus dem Technologiesektor mit positiven Nachrichten auf. Baidu hatte den Gewinn im zweiten Quartal dank Wachstum im Online-Marketing und bei Video-Streaming-Diensten um 43 Prozent gesteigert. Der Kurs hatte an der Nasdaq bereits um 2,8 Prozent zugelegt, in Hongkong geht es um 4,5 Prozent im späten Geschäft nach oben.

In Japan zeigte sich der Nikkei-225 mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent bei 32.010 Punkten. Hier sprachen Händler von Zurückhaltung vor Jackson Hole. Der Kospi in Südkorea verlor 0,4 Prozent.

09:29 Uhr

Konkurrenz aus China wächst: Deutscher Maschinenbau fällt zurück

Im Wettbewerb um Marktanteile hat sich die Position deutscher Maschinenbauer laut einer Ifo-Umfrage verschlechtert. "Auf Absatzmärkten außerhalb der EU hat die Konkurrenz vor allem aus China für den deutschen Maschinenbau besonders zugenommen", sagte Ifo-Experte Nicolas Bunde.

Der Umfragewert für die Wettbewerbsposition sank auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Juli 1994 - und zwar auf minus 14,3 Punkte, nach minus 7,3 Zählern im April. Zuletzt hatte das Barometer auf ein ähnlich niedriges Niveau in der Finanzkrise im Januar 2009 nachgegeben. Auf den EU-Märkten fiel die Wettbewerbsposition nun auf minus 8,5 Punkte und auf dem deutschen Binnenmarkt auf minus 4,1 Zähler.

Die branche ist ein wichtiger Arbeitgeber in Deutschland. Im Jahr 2021 waren rund 1.007.000 Beschäftigte im deutschen Maschinenbau tätig. Das Fehlen geeigneter Fachkräfte und der Mangel wichtiger Vorprodukte schränkten die Produktion im Maschinenbau häufig ein, gaben etwa 40 Prozent der befragten Firmen an.

09:21 Uhr

Gamescom startet: Spielebranche muss mit weniger Fördergeld rechnen

Zum Start der Computerspiel-Messe Gamescom muss die heimische Branche weiter um Fördergeld bangen. Denn nach einem Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums sollen im kommenden Jahr nur 48,7 Millionen Euro an Games-Firmen fließen. Für 2023 wurden 70 Millionen vergeben.

Die weltgrößte Computerspiel-Messe startet am Morgen in Köln. Entwickler, Händler und anderes Fachpersonal der Branche sowie Journalisten und einige ausgewählte Fans sind am ersten Messetag zugelassen. Von Donnerstag bis Sonntag darf dann jeder in die Hallen der Kölner Messe. Für Samstag ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

09:11 Uhr

Verknappung des Rohölangebots lässt Ölpreise innehalten

Die Ölpreise haben nach sich ihren jüngsten Verlusten stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Mittwoch 84,15 US-Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 79,79 Dollar.

Am Ölmarkt wurden die zuletzt dominierenden Sorgen über eine nachlassende Nachfrage des wichtigen Importeurs China durch frische Daten des American Petroleum Institute gemildert, die auf einen Rückgang der US-Lagerbestände hindeuten. Dies würde für eine Verknappung des Angebots an Rohöl sprechen und wäre somit ein positives Signal, wenn es im weiteren Handelsverlauf von offiziellen Daten des US-Energieministeriums bestätigt würde.

09:04 Uhr

Warten auf Jackson Hole: Anleger fürchten "auf der falschen Seite positioniert" zu sein

Der deutsche Aktienmarkt startet zur Wochenmitte erwartungsgemäß ruhig in den Handel. Der DAX notiert zur Eröffnung bei 15.755 Punkten, 0,3 Prozent höher als zum Handelsschluss am Vortag.

DAX
DAX 23.674,53

"Einen Tag vor dem Beginn des Notenbankentreffens in Jackson Hole lautet das Motto für viele an den Börsen Abwarten", heißt es bei QC Partners. Jackson Hole gehöre zu den Ereignissen, bei denen die Angst, auf der falschen Seite positioniert zu sein, riesig sei. "An der Börse erhoffen sich viele weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed in den kommenden Monaten. Anleger sollten allerdings nicht zu viel Konkretes erwarten." US-Notenbankchef Jerome Powell dürfte sich nicht festlegen. Dazu hatten die US-Notenbank wie auch die EZB zuletzt immer wieder betont, bei zukünftigen Maßnahmenentscheidungen datenabhängig agieren zu wollen.

Im Tagesverlauf kommen wichtige Daten in Gestalt der Einkaufsmanagerindizes (PMI), die das Potenzial haben, für Bewegung an den Märkten zu sorgen. Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage weiter mehr als dünn. Einige Händler halten derweil die Rückkehr von "Corona" als Börsenthema wieder für denkbar

08:45 Uhr

Impfstoffhersteller gefragt: Wird Corona wieder zum Börsenthema?

Die Rückkehr von Corona" als Börsenthema halten einige Händler mittlerweile zumindst wieder für denkbar. Hintergrund seien die wieder anziehende Krankenhausaufnahmen und Erfolgsmeldungen der Impfhersteller über gelungene Anpassungen an neue Varianten.

Biontech
Biontech 81,90

"So richtig fundamental einordnen kann das aber noch keiner", schränkte jedoch ein Händler: "Das ganze kann nach anderhalb Jahren Kursabsturz auch nur ein marketing-technischer Wiederbelebungsversuch sein". Unbestritten sei aber, dass es am Vorabend an Wall Street die kräftigsten Kursgewinne in der Branche seit langem gegeben habe: Die Biontech-ADRs stiegen 5,4 Prozent, Moderna um 4,6 Prozent und Novavax sprangen sogar um 13,5 Prozent.

08:27 Uhr

Rauf oder runter?: Für den DAX ist alles möglich

Händler rechnen heute mit einem ruhigen Börsenstart. Große Impulse gibt es noch nicht. Im Tagesverlauf werden dann aber wichtige Daten in Gestalt der Einkaufsmanagerindizes (PMI) erwartet, die den weiteren Kurs bestimmen könnten. Leicht positiv wird im Handel schon vermerkt, dass die PMI-Daten aus Japan besser als erwartet ausgefallen sind.

DAX
DAX 23.674,53

In Deutschland sind noch schlechtere Daten als zuletzt insbesondere im verarbeitenden Gewerbe kaum noch möglich. Der Industrie-PMI war im Juli tief im Schrumpfungsbereich unter 50 abgestürzt mit einem Wert von 38,8. Für den Servicebereich sieht es etwas besser aus, er wird im Expansionsbereich und leicht über der 51er-Marke erwartet, nach 52,3 zuvor.

Für den DAX scheint derweil alles möglich: Denn der Index erholte sich am Vortag erneut an die wichtige Widerstandslinie bei 15.800 Punkten und drehte dann nach unten ab. Damit besteht die Gefahr, dass die bisherige Kurserholung nur ein Test dieser Marke von unten war. Positive PMI-Daten könnten aber für einen Sprung über das Kurshindernis sorgen.

Mit Spannung warten Marktteilnehmer auch auf die Geschäftszahlen von Nvidia am Abend. Die Aktie gilt als "poster child" für die KI-Branche. Sollte es beim Chipriesen Nvidia Anzeichen geben, dass sich der Hype um KI nicht in deutlich steigenden Gewinnen niederschlägt, könnte der bisherige Kurstreiber für die Branche in sich zusammenfallen. Ein Auspreisen der KI-Fantasie könnte auch andere Technikaktien in den USA mit nach unten ziehen und aufgrund von deren extremen Marktkapitalisierungen dann auch die marktbreiten Indizes wie den S&P-500. Den Börsen ist diese Abhängigkeit mittlerweile aber bewusst, das Überraschungspotenzial damit nicht mehr so hoch.

Und so hat sich die Wall Street am Vorabend geschlagen:

08:16 Uhr

Bericht: Huawei baut in China geheime Fabriken zur Chipherstellung

Der führende Verband globaler Chiphersteller warnt davor, dass Huawei eine Reihe geheimer Halbleiterfabriken in China aufbaut. Laut einer Präsentation, die Bloomberg vorliergt, soll es sich um ein Schatten-Netzwerk zur Chipherstellung handeln, das es dem auf der schwarzen Liste stehenden Unternehmen ermöglichen soll, US-Sanktionen zu umgehen.

Der ehemalige Telekomkonzern ist im vergangenen Jahr in die Chipproduktion eingestiegen und erhält nach Angaben der in Washington ansässigen Semiconductor Industry schätzungsweise 30 Milliarden US-Dollar an staatlichen Fördermitteln, sowohl aus Peking, als auch seiner Heimatstadt Shenzhen. Den Angaben zufolge hat Huawei mindestens zwei bestehende Werke erworben, mindestens drei weitere sollen sich im Bau befinden.

08:06 Uhr

Wie beeinflussen die Streiks in Australien den Gaspreis?

Massimo Di Odoardo, Leiter des globalen Gas-Analyse-Teams bei Wood Mackenzie, erwartet keine großen Probleme durch die drohenden Streiks in drei australischen Gasfabriken. Sie dürften nur kurz und bis September andauern, sagt er. "Europa schwimmt im Gas dank einer geringen Gasnachfrage und hohen LNG-Importen, die Speicherniveaus liegen um 90 Prozent."

Er ergänzt: "Wenn es überhaupt ein Risiko gibt, dann das eines Gaspreiskollapses im September oder Oktober, bevor die Preise dann wieder in Richtung Heizsaison anziehen". Das Risiko eines langen Streiks wie bei Shells Prelude Plant vergangenes Jahr sei unwahrscheinlich.

07:44 Uhr

Hongkong meldet die schlechtesten Verkaufsraten neu fertiggestellter Häuser seit 2019

Chinas Immobilienmarkt kommt nicht zur Ruhe: Immobilienentwickler in Hongkong verzeichneten zuletzt die niedrigsten Verkäufe seit 2019 bei fertiggestellten neuen Wohneinheiten. Das berichtet die Finanzagentur Bloomberg. Hintergrund sind die hohe Kreditkosten, die den Immobilienmarkt belasten.

Nach Angaben der Immobilienagentur JLL verkauften Bauherren nur 55 Prozent der in den ersten sechs Monaten fertiggestellten Wohnungen, verglichen mit der durchschnittlichen Durchverkaufsrate von 78 Prozent in den letzten fünf Jahren. "Die neuen Massenwohnprojekte müssen einen größeren Rabatt bieten, um Käufer anzulocken," forderte Norry Lee, Senior Director bei JLL, in einer Erklärung.

Chinas Wirtschaft steckt in einer tiefen Immobilienkrise. Kürzlich ließ die Nachricht aufhorchen, dass Evergrande, eine der größten Immobilienfirmen Chinas, in den USA Zahlungsunfähigkeit angemeldet hat. Ein weiterer chinesischer Immobilienkonzern, Country Garden, stürzte an der Börse ab.

Erfahren Sie hier mehr:

07:42 Uhr

US-Rohöllagerbestände sinken

Hier ein kurzer Blick zurück auf US-Daten vomr Vorabend: Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 2,4 Millionen Barrel zurückgegangen, wie das private American Petroleum Institute (API) mitteilte. In der Vorwoche war ein Minus von 6,2 Millionen Barrel berichtet worden.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 67,52

Die Benzinbestände erhöhten sich um 1,9 Millionen Barrel nach plus 0,7 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die heute veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,4 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,5 Millionen Barrel.

07:17 Uhr

Mercedes setzt beim Batterie-Recycling auf Know-how aus Australien

Der deutsche Autobauer Mercedes-Benz setzt beim Batterierecycling auf australisches Können. Wie das australische Unternehmen Neometals mitteilte, wird sein Joint Venture Primobius mit dem deutschen Ingenieurbüro SMS Group für die Schwaben eine Batterie-Zerkleinerungsanlage in Süddeutschland bauen.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 51,83

Die Anlage wird das geschredderte Batteriematerial an die Mercedes-Recyclinganlage LIB liefern, wo Materialien wie Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan zurückgewonnen werden. Die recycelten Seltenen Erden werden dann bei der Produktion von 50.000 Batteriemodulen verwendet, die in neuen Mercedes-Fahrzeugen verbaut werden.

07:01 Uhr

Märkte in China vor Nvidia-Zahlen nervös

Schauen wir als Erstes nach Asien, wo bereits munter gehandelt wird: Der japanische Aktienindex Nikkei macht frühe Verluste wieder wett und notiert leicht im Plus. "Die Anleger kauften Aktien zurück, nachdem sie die Gewinne bei den US-Aktienfutures gesehen hatten", erklärt Jun Morita von Chibagin As set Management die Kauflaune. "Sie haben erkannt, dass es keinen Grund gibt, Aktien überstürzt zu verkaufen."

Nikkei
Nikkei 45.303,43

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte zuletzt 0,3 Prozent höher bei 31.963 Punkten. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,2 Prozent auf 2271 Punkte.

Der Besitzer der Modemarke Uniqlo, Fast Retailing, stieg um 0,76 Prozent und gab dem Nikkei den größten Auftrieb. Der Klimaanlagenbauer Daikin gewann 2,67 Prozent, während der Sojasoßenhersteller Kikkoman um 3,66 Prozent zulegte.

Die Börse in Shanghai lag dagegen 0,7 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor sogar 0,8 Prozent.

Nvidia
Nvidia 149,52

In China erwarten die Anleger heute mit wachsender Spannung die anstehenden Geschäftszahlen des US-Chipkonzerns Nvidia. Die Aktien stiegen über Nacht auf ein Allzeithoch von 481,87 Dollar, da Optionsdaten darauf hindeuten, dass Händler nach den Quartalszahlen mit einem stärkeren Kursanstieg als üblich rechnen.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Nach den Verlusten in der Vorwoche ist es am Dienstag an den europäischen Börsen bereits den zweiten Tag in Folge nach oben gegangen. Auch der DAX setzte seinen Aufstieg fort. Am Anleihemarkt kam es nach den deutlicheren Kurseinbußen am Montag ebenfalls zu einer merklichen Erholung, was die Stimmung für Aktien stützt.

Nun ist der Blick auf Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming gerichtet. Dort treffen sich ab Donnerstag die wichtigsten Notenbanker. Am Freitag steht in Jackson Hole die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf der Agenda. Börsianer hoffen weltweit auf brauchbare Aussagen des Fed-Chefs zur weiteren Zinspolitik.

Doch davor steht erst einmal das heutige Tagesgeschäft. In den wichtigsten Eurostaaten, Großbritannien und den USA, werden zum ersten Mal die Industrie-Einkaufsmanagerindizes für August veröffentlicht. Diese geben Aufschluss auf den Zustand der Konjunkturen. In den USA werden noch Daten zu den Neubauverkäufen im Juli veröffentlicht.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen