Wirtschaft

Weniger als 4000 Autos pro Woche Grünheide produziert deutlich weniger Teslas als angekündigt

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Die Fabrik des Elektroauto-Pioniers nahe Berlin enttäuscht laut internen Berichten mit niedrigen Fertigungszahlen.

Die Fabrik des Elektroauto-Pioniers nahe Berlin enttäuscht laut internen Berichten mit niedrigen Fertigungszahlen.

(Foto: picture alliance / Jochen Eckel)

Die Produktionsziele für Teslas einzige Fabrik in Deutschland werden immer unrealistischer. Laut Insidern hinkt Unternehmenschef Elon Musk den im Frühjahr versprochenen 5000 Autos pro Woche immer mehr hinterher.

Tesla-Chef Elon Musk ist für vollmundige Ankündigungen bekannt, aber auch dafür, nicht zu liefern. Dass es in Musks einziger deutscher Fabrik in Brandenburg nicht so läuft wie geplant, passt demnach ins Bild. Großmundig angekündigt waren im März eigentlich 5000 Fahrzeuge, die er in der "Gigafactory" in Grünheide pro Woche bauen lassen wollte. Eine Recherche des Wirtschaftsportals Business Insider ergab jedoch: Es sind deutlich weniger Teslas.

Das ursprüngliche Ziel wurde offenbar inzwischen einkassiert. Unter Berufung auf Fabrikangestellte und interne Dokumente schreibt das Portal: "Interne Unterlagen aus Juli und August zeigen das Produktionsziel von 870 Fahrzeugen pro Tag und 4350 Autos pro Woche." Das wären 650 Autos weniger als versprochen.

Selbst dieses niedrigere Ziel soll mehrfach unterschritten worden sein. Angeblich verlassen im Schnitt nur 750 Autos pro Tag die Fabrik, was weniger als 4000 Fahrzeuge pro Woche wären. Und an manchen Tagen scheint selbst das nicht zu erreichen zu sein. Fotos aus dem Werk sollen belegen, dass am 25. Juli 2023 beispielsweise nur 692 Tesla fertiggestellt wurden.

Akuter Personalmangel

Tatsächlich soll das Ziel von 5000 Autos pro Woche nur ein einziges Mal erreicht worden sein - und das auch nur mithilfe von Sonderschichten. Begründet wird die schleppende Produktion mit eklatantem Personalmangel sowie hohem Krankenstand. Die Ferienzeit verschlimmere die Lage noch, heißt es.

Laut "Bild"-Zeitung reagierte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der Tesla nach Deutschland geholt hat, überrascht auf diese Zahlen. Das Blatt zitiert ihn mit den Worten: "Ich kenne die aktuellen Produktionszahlen nicht, bei den Arbeitskräften haben uns noch keine negativen Botschaften des Unternehmens erreicht."

Teslas Plan für die derzeitige erste Phase in Grünheide sieht vor, dass in der Fabrik eine Million Teslas pro Jahr gebaut werden, das sind rund vier Mal so viele, wie derzeit tatsächlich fertiggestellt werden. Ein Ausbau des Werks in Grünheide ist dafür bereits geplant. Derzeit arbeiten an dem europäischen Standort rund 11.000 Mitarbeiter. Eine Anfrage von ntv.de zu Produktionszahlen in Grünheide blieb unbeantwortet.

Quelle: ntv.de, ddi

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