Dax-Anleger blicken voller Neid in die USA
Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank und wichtigen Quartalszahlen aus dem amerikanischen Technologiesektor haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt auf die Bremse getreten. Auch das anstehende Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi sorgte für Zurückhaltung.
Der Dax schloss mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 24.124 Zählern, wozu insbesondere das Indexschwergewicht SAP mit einem Minus von 4,2 Prozent beitrug. Der MDax gab knapp ein Prozent auf 29.940 Punkte nach.
Zurzeit spielt die Musik in den USA, wo das KI-Fieber für immer neue Kursrekorde sorgt. Am Abend wurde zudem die Zinsentscheidung des geldpolitischen Gremiums der US-Notenbank erwartet. Marktteilnehmer gingen von einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte aus. Nach US-Börsenschluss wurden außerdem die Quartalszahlen einiger der wertvollsten Technologiekonzerne erwartet, darunter Microsoft, Alphabet und Meta.
Laut Marktteilnehmern sorgten Spekulationen, dass der Softwareriese SAP Geld in die Hand nehmen könnte, um den US-Bilanzsoftware-Anbieter Blackline zu übernehmen, mit dem das Unternehmen bereits eng zusammenarbeitet, für Druck auf die SAP-Aktie. Analysten griffen das Thema auf, nachdem die Nachrichtenagentur Reuters am Vortag bereits über ein angebliches Gebot von SAP für Blackline in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar berichtet hatte.
Mit Blick auf die laufende Berichtssaison stand auch Adidas im Fokus: Die Aktie brach um 10,4 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller hatte zwar lediglich endgültige Geschäftszahlen vorgelegt, diese hatten es im Detail aber offenbar in sich. So zeigte sich, dass Adidas den Umsatz in Europa zwar mit 9 Prozent stärker als erwartet steigern konnte. In Nordamerika verfehlte das Umsatzplus mit einem Prozent die Markterwartung von 7,5 Prozent aber deutlich. Im Sog von Adidas fielen auch Puma um 3,0 Prozent.
Die Titel der Deutschen Bank waren mit einem Plus von fast 5 Prozent Dax-Tagessieger. Die Bank erzielte einen Rekordgewinn und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Bei der Eigenkapitalrendite liegt sie auf Kurs für das Gesamtjahr. Auch die Zahlen der Tochter DWS kamen gut an, deren Kurs um 4,6 Prozent stieg. Hier wurde auf den Vorsteuergewinn im dritten Quartal verwiesen, der dank erneuter Kostenkontrolle deutlich über der Markterwartung lag.
Mercedes-Benz übertraf im dritten Quartal die Erwartungen, wenngleich der Autohersteller, belastet von schwachen Autoverkäufen in China und US-Importzöllen, einen Gewinneinbruch bei leicht rückläufigen Umsätzen verzeichnete. Zugleich übertraf die bereinigte operative Rendite im Kerngeschäft mit Premiumautos die Schätzungen von Analysten. Der Dax-Konzern bekräftigte die Jahresprognose für das Kerngeschäft mit Premiumautos (Cars) und für Vans. Die Aktien von Mercedes-Benz verteuerten sich um 4,4 Prozent. BMW gewann im Sog 1,1 Prozent hinzu.
Das war der Börsen-Tag am Mittwoch. Ab jetzt halten Sie unsere Kollegen von der Spät- und Nachtschicht auf dem Laufenden. Schauen Sie also gerne immer wieder bei ntv.de vorbei. Hier an dieser Stelle geht es morgen früh munter weiter.
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10.000 zusätzliche Aushilfskräfte: DHL rüstet sich für Paketflut zu Weihnachten
Mit mehr Personal und zusätzlichen Fahrzeugen wollen DHL und die Tochter Deutsche Post die Paketflut im Weihnachtsgeschäft stemmen. DHL habe rund 10.000 zusätzliche Aushilfskräfte eingestellt, die die über 150.000 Beschäftigten in Verteilzentren und Zustellung unterstützen sollen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Zudem wurden rund 11.000 zusätzliche Fahrzeuge angemietet. "Der boomende Onlinehandel und stark schwankende Sendungsmengen – insbesondere rund um Black Friday und Cyber Week – stellen hohe Anforderungen an Planung und Steuerung", sagte die für das Brief- und Paketgeschäft in Deutschland zuständige Vorständin Nikola Hagleitner.
Boeing-Flugzeug 777X kommt noch später - und wird teurer
Erneuter Rückschlag für Boeing: Nach dem Debakel um den Kurzstrecken-Bestseller 737 Max entwickelt sich nun die neue Langstrecken-Baureihe 777X zur Belastung. Weil sich die Zulassung der Maschinen weiter verzögert, kommen die Flugzeuge nun erst Anfang 2027 auf den Markt. Boeing schrieb deswegen nach Angaben von heute weitere fast fünf Milliarden Dollar ab. Der Airbus-Rivale habe zwar mehr als 4000 Test-Flugstunden mit den neuen Maschinen absolviert, das seien mehr als doppelt so viele wie sonst üblich, sagte Boeing-Chef Kelly Ortberg. "Trotzdem müssen wir aber immer noch einen signifikanten Teil des Zertifizierungsprogramms absolvieren."
Boeing erklärte, man sei zwar unzufrieden mit dem verzögerten Zeitplan, das Flugzeug schneide bei Flugtests aber weiterhin gut ab. Die milliardenschwere Rückstellung drückte das Unternehmen im dritten Quartal tief in die roten Zahlen. Der Nettoverlust summierte sich auf 5,34 Milliarden Dollar. Analysten hatten zwar mit einem Verlust gerechnet, aber nicht in dieser Höhe. Der Umsatz übertraf mit 23,3 Milliarden Dollar aber die Analystenschätzungen deutlich.
Wacker Chemie will Stellen abbauen
Wacker Chemie will angesichts der weiterhin angespannten Geschäftslage die Kosten senken. Eine Konzernsprecherin teilte auf Nachfrage von Dow Jones Newswires mit, der Spezialchemiekonzern wolle "signifikant und nachhaltig Kosten im Produktionsumfeld und der Verwaltung" sparen. Der Fokus liege vor allem auf fixen Herstellkosten, hinzu kämen Maßnahmen zur Senkung der Verwaltungskosten. Zur Größenordnung und zur Ausgestaltung der Maßnahmen, die auch einen Arbeitsplatzabbau beinhalten werden, könne Wacker Chemie aber noch keine Aussage machen, da diese erst von einem Projektteam erarbeitet würden. Erste Maßnahmen sollen im ersten Quartal 2026 umgesetzt werden.
Die Sprecherin verwies darauf, dass der Münchener Konzern wie viele andere Unternehmen in der Branche unter Druck stehe. "Die wirtschaftliche Lage ist sehr angespannt, die Nachfrage am Markt schwach", sagte sie. "Gleichzeitig verändert sich das Marktumfeld; der Wettbewerbsdruck ist hoch." Wacker Chemie hatte die Jahresprognose im Juli wegen einer schwachen Nachfrage gesenkt.
DIW-Konjunkturbarometer sackt deutlich ab
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Oktober merklich abgesackt. Nachdem der Barometerwert im September noch einen Jahreshöchstwert von gut 96 Punkten erreicht hatte, sinkt er nun auf 91,1 Punkte und entfernt sich damit wieder deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt.
Laut DIW belasten zahlreiche Unsicherheiten: Die Exportindustrie schwächelt aufgrund der feindseligen US-Handelspolitik, des starken Wettbewerbs mit China und der insgesamt schwachen Weltwirtschaft. Zudem sind viele Unternehmen offenbar noch skeptisch, ob etwas aus dem von der Bundesregierung angekündigten "Herbst der Reformen" wird. "Die beschlossenen finanzpolitischen Maßnahmen dürften zwar nach und nach Wirkung entfalten und die Binnenwirtschaft ankurbeln, aktuell ist davon allerdings noch wenig zu spüren", sagt Geraldine Dany-Knedlik, Konjunkturchefin des DIW Berlin.
Hier mehr zum Thema "Herbst der Reformen":
Und wer noch Zeit und Muße hat, möchte vielleicht gerne noch dieses Interview zum Niedergang der deutschen Industrie auf sich wirken lassen:
Weltbank: Rohstoffpreise fallen 2026 auf Sechs-Jahres-Tief
Die weltweiten Rohstoffpreise werden nach Berechnungen der Weltbank aufgrund von politischen Unsicherheiten und des schwachen Wirtschaftswachstums 2026 auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren fallen. "Für 2025 und 2026 wird ein Preisrückgang von jeweils sieben Prozent prognostiziert", teilte das Institut in Washington mit. Auch die verstärkten Spannungen im Handel spielten eine Rolle. Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel seien rückläufig. Edelmetalle würden dagegen teurer.
So habe das Überangebot an Öl im laufenden Jahr deutlich zugenommen. Die Ölnachfrage wächst nach Weltbank-Angaben langsamer, weil der Verbrauch in China stagniert und sich mehr Menschen für Elektro- und Hybridfahrzeuge interessieren. Die niedrigeren Ölpreise würden helfen, die Inflation weltweit abzuschwächen. Nur die jüngste Ankündigung neuer US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne habe zu einem sprunghaften Anstieg geführt.
Dax fällt zurück - SAP sacken kräftig ab
Der Dax fällt zurück, er liegt nun 0,6 Prozent hinten. Bemerkbar macht sich die Schwäche des Indexschwergewichts SAP mit einem Minus von 4,2 Prozent. Grund für die Kursschwäche dürfte eine Studie der UBS sein. Dort wird der US-Bilanzsoftware-Anbieter Blackline als möglicher Übernahmekandidat genannt, nachdem am Vortag Reuters bereits über ein angebliches Gebot von SAP für Blackline über 4,5 Milliarden Dollar berichtete, das SAP im Juni abgegeben haben soll. Dies sei allerdings zurückgewiesen worden. SAP erwäge nun ein neues Gebot, so Reuters mit Verweis auf Insider. SAP und Blackline arbeiten bereits eng zusammen.
Übergeordnet sind die Anleger vorsichtig im Vorfeld des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea. Ergebnisse des Treffens könnten am Donnerstag die Börsen stärker bewegen.
"Trump reguliert KI-Sektor auf Null - das gibt Auftrieb"
Kann die Rückkehr zu mehr Verbrennern Mercedes retten?
Strategische Fehler, keine klare Modellpalette und eine stagnierende E-Strategie: Mercedes steht vor Herausforderungen, auch weil die Verkäufe in China rückläufig sind. Wird die Rückkehr zu mehr Verbrennern den Konzern retten? Wirtschafts-Chefkorrespondent Ulrich Reitz kommentiert.
Nvidia-Hype treibt auch die Wall Street weiter voran
Die Aussicht auf sinkende Zinsen und die anhaltende Euphorie im KI-Sektor treiben die US-Aktienmärkte erneut an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte klettert um 0,4 Prozent auf 47.926 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 steigt um 0,3 Prozent auf 6911 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq steht 0,6 Prozent höher bei 12.971 Punkten.
Nvidia gelang ein Meilenstein: Der Börsenwert des Anbieters von Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) übersprang als erstes Unternehmen der Welt die Schallmauer von fünf Billionen Dollar. Die Aktien gewannen zum handelssstart weitere vier Prozent, nachdem ein Auftrag für sieben KI-Supercomputer für das US-Energieministerium zuletzt für Aufwind gesorgt hatte. Die Papiere zählen zu den stärksten Treibern für US-Aktien im Jahr 2025.
Eine anhaltende Nachfrageschwäche setzt hingegen dem Lebensmittelkonzern Kraft Heinz zu. Der Ketchup-Hersteller vergraulte die Anleger mit einer gesenkten Jahresprognose, die Aktien verloren rund zwei Prozent.
Nvidia erreicht als erste Firma einen Börsenwert von mehr als fünf Billionen Dollar
Der Chipkonzern Nvidia hat als erstes Unternehmen die Marke von fünf Billionen Dollar beim Börsenwert geknackt. Die Nvidia-Aktie ist auf einem Höhenflug, weil das Unternehmen eine Schlüsselrolle im aktuellen Boom rund um Künstliche Intelligenz spielt. In den ersten Handelsminuten stieg der Kurs zeitweise um gut 4,5 Prozent auf über 210 Dollar. Die vorherige Billionen-Marke hatte Nvidia erst Anfang Juli durchbrochen.
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"Redundanzen" beseitigen: Paramount schwingt die Jobkeule
Der Medienkonzern Paramount entlässt rund 2000 Mitarbeiter, beginnend am heutigen Mittwoch. CEO David Ellison erklärte in einem Memo an die Mitarbeiter, der Fokus der Entlassungen liege darauf, "Redundanzen" im Unternehmen zu beseitigen und den sich verschiebenden Prioritäten Rechnung zu tragen. So solle sich die Sendergruppe CBS darauf konzentrieren, das große US-Publikum in der politischen Mitte anzusprechen.
"In einigen Bereichen gehen wir Redundanzen an, die in der gesamten Organisation entstanden sind", schrieb Ellison. "In anderen Bereichen streichen wir Positionen, die nicht mehr mit unseren sich entwickelnden Prioritäten und der neuen Struktur im Einklang stehen, die unseren Fokus auf Wachstum stärken soll." Die Entlassungen werden Mitarbeiter im gesamten Unternehmen betreffen, einschließlich der CBS-News-Abteilung.
Diesen Titel werfen Anleger vor US-Börsenstart aus den Depots
Die Ankündigung eines Chefwechsels und enttäuschend aufgenommene Geschäftszahlen belasten die Aktien von Etsy. Die Papiere des Online-Marktplatzes rutschen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um neun Prozent ab.
Die Spitzenmanagerin Kruti Goyal wird zum 1. Januar den langjährigen Konzernchef Josh Silverman ablösen, wie das Unternehmen mitteilt. Zudem verfehlte Etsy im dritten Quartal mit einem Bruttowarenvolumen von 2,72 Milliarden Dollar die Markterwartung von 2,76 Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich um eine wichtige Kennzahl für die Geschäftsentwicklung im Onlinehandel.
Kraft Heinz verdirbt Anlegern den Appetit - Kurs fällt
Eine anhaltende Nachfrageschwäche setzt dem US-Lebensmittelkonzern Kraft Heinz zu. Der Ketchup-Hersteller vergrault die Anleger mit einer gesenkten Jahresprognose, die Aktien verlieren im vorbörslichen US-Handel rund zwei Prozent. Die Verbraucher halten sich laut Kraft Heinz angesichts des wirtschaftlich ungewissen Umfelds und steigender Preise bei teureren Snacks und Würzmitteln zurück. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem organischen Umsatzrückgang von 3,0 bis 3,5 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird zwischen 2,50 und 2,57 Dollar erwartet.
Adidas zu Kosten durch US-Zölle: "Bisher haben wir einen ganz guten Job gemacht"
Die neuen US-Zölle wirken sich in diesem Jahr weniger stark auf den Gewinn von Adidas aus als gedacht. Die direkten Effekte schlügen sich voraussichtlich mit 120 Millionen Euro negativ im Betriebsergebnis nieder, größtenteils im laufenden vierten Quartal, sagte Vorstandschef Björn Gulden am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Im Sommer hatte er noch mit rund 200 Millionen Euro gerechnet.
Der fränkische Sportartikelhersteller habe die Effekte mit einem Maßnahmenpaket gedämpft, erläuterte Gulden: Zum einen habe Adidas die - vor allem in Asien angesiedelte - Produktion in die Länder mit den niedrigsten Zöllen verlagert. Zum anderen habe man die Preise in den USA für neue Produkte erhöht - vor allem im höheren Preissegment, wo die Kunden weniger empfindlich auf Preiserhöhungen reagierten. "Bisher haben wir einen ganz guten Job gemacht. Aber wir wissen noch nicht, wie sich das auf die Nachfrage auswirkt", räumte Gulden ein. "Das kommt auch darauf an, was die anderen Hersteller machen."
"Es gibt viele schöne Zahlen": Deutsche Bank-Chef Sewing feiert seine Strategie
Christian Sewing hat allen Grund zur Freude: Die Deutsche Bank überrascht bei der aktuellen Berichtsaison mit einem starken Plus. Der CEO sieht das als eine Bestätigung des eigenen Kurses. Nicht nur für sein Unternehmen, auch für Deutschlands Wirtschaft hegt er Zuversicht.
Still ruht der Dax - Börsen kommen kaum voran
Vor einer Reihe wichtiger Termine sind die Börsenanleger nur mit angezogener Handbremse unterwegs. Der Dax notiert gegen Mittag leicht schwächer bei 24.243 Punkten. Der EuroStoxx50 rückte um knapp ein halbes Prozent auf 5729 Zähler vor. Leicht im Plus lagen auch die Futures für die wichtigsten US-Indizes.
Spritpreise steigen deutlich - Diesel "überteuert"
Tanken ist deutlich teurer geworden. Binnen Wochenfrist stieg der Preis pro Liter Diesel um 4,2 Cent, wie der ADAC mitteilt. Bei Benzin ging es um 2,1 Cent nach oben. Konkret kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags 1,607 Euro, bei Superbenzin der Sorte E10 waren es 1,677 Euro.
Als wichtigsten Treiber für den kräftigen Anstieg sieht der ADAC den gestiegenen Ölpreis. Beim Diesel könnte zudem das Einsetzen der Heizperiode hinzukommen. Weil sich Heizöl und Diesel sehr ähnlich sind, treibt eine verstärkte Nachfrage nach Heizöl in der Regel den Dieselpreis. Insgesamt ist der Preisabstand zwischen Diesel und Benzin derzeit mit 7 Cent pro Liter aber unterdurchschnittlich. Der ADAC hält Diesel daher aktuell für "überteuert". Autofahrern, die sparen wollen, rät der Automobilclub dazu, abends zu tanken. Dann sind die Preise in der Regel deutlich niedriger als am Morgen.
Caterpillar verdient weniger, übertrifft die Erwartungen aber dennoch
Caterpillar hat im dritten Quartal weniger verdient. Einem von einer soliden Nachfrage nach Baumaschinen getriebenen Umsatzwachstum standen höhere Kosten gegenüber. Die Erwartungen übertraf das US-Unternehmen. Der Gewinn sank auf 2,3 Milliarden US-Dollar von 2,5 Milliarden im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 4,95 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 4,52 Dollar gerechnet.
Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 17,64 Milliarden Dollar. Hier hatten die Analysten 16,78 Milliarden Dollar erwartet. Gleichzeitig stiegen die Kosten um 16 Prozent auf 11,67 Milliarden Dollar. Der Umsatz mit Baumaschinen legte um 7 Prozent auf 6,76 Milliarden Dollar zu. Die Erlöse mit Bergbaumaschinen erhöhten sich um 2 Prozent auf 3,11 Milliarden Dollar. In der Sparte Energie und Transport setzte Caterpillar mit 8,4 Milliarden Dollar 17 Prozent mehr um als im Vorjahr.
Die Chancen für eine Fortsetzung der Wall-Street-Rally stehen gut
Die Wall Street scheint nach dem jüngsten Rekordlauf weiter nicht zu bremsen zu sein. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen - inklusive möglicher Allzeithochs. Neben der Zuversicht der Börsianer auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im späten Geschäft und möglicherweise auch darüber hinaus setzen Anleger auf ein Ende des Handelskonflikts zwischen den USA und China am Donnerstag, wenn die Präsidenten beider Staaten zusammenkommen. Dazu scheint die KI-Rally wieder in Gang zu kommen.
Denn neben starken Geschäftsausweisen der Branche von SK Hynix und Advantest in Asien hoffen Investoren auch auf positive Geschäftszahlen von Meta Platforms, Alphabet und Microsoft. Die drei Technologieriesen öffnen ihre Bücher aber erst nach der Schlussglocke.
Weltweite Premiere: Nvidias Börsenwert nähert sich der Fünf-Billionen-Dollar-Marke
Der US-Halbleiterriese nähert sich als erstes Unternehmen der Welt einem Börsenwert von fünf Billionen Dollar. Die Aktien des Anbieters von Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) legten im vorbörslichen US-Handel um gut drei Prozent zu. Wenn das Plus nach der Eröffnung anhält, wird der Konzern die Marke erreichen.
Am Dienstag waren die Aktien bereits um knapp fünf Prozent gestiegen, nachdem der Konzern einen Auftrag für sieben KI-Supercomputer für das US-Energieministerium bekannt gegeben hatte. "In vielerlei Hinsicht ist in den vergangenen 24 Stunden alles, was für die Firma hätte gut laufen können, auch gut gelaufen", sagte Michael Brown, Stratege beim Broker Pepperstone. Auch Nvidias jüngste Partnerschaften mit Nokia, Palantir und Uber zeigen Experten zufolge, dass der Konzern seine Reichweite über das Kerngeschäft mit Rechenzentrumskunden hinaus ausbauen kann.
Das kam am Vortag gut an:
Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt wieder
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im Oktober nach einer mehrmonatigen Stagnation wieder gesunken. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) fiel um einen auf 97 Punkte, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Grund für die Entwicklung sei die anhaltende wirtschaftliche Schwäche. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verlor der Indikator, der die Arbeitskräftenachfrage misst, zehn Punkte.
Goldpreis steigt vor Fed-Zinsentscheid wieder über 4000 Dollar
Der Goldpreis erholt sich im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend und steigt wieder über die Marke von 4000 Dollar. Er erhöht sich um 2,1 Prozent auf 4018 Dollar. Händler erwarten weiterhin, dass die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird, was zinslose Anlagen wie Gold stützt.
"Eine Senkung um 25 Basispunkte ist vollständig eingepreist, weshalb sich die Anleger auf die Kommentare des Vorsitzenden Powell konzentrieren, um Hinweise darauf zu erhalten, ob im Dezember ein weiterer Schritt folgen könnte", sagt Daria Efanova von Sucden Financial. Das Edelmetall ist in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen, gestützt durch Käufe von Zentralbanken und Anlegern, die zur Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten in sichere Häfen flüchteten.
VW-Nutzfahrzeugtochter wird pessimistischer
Die VW -Nutzfahrzeugtochter Traton wird angesichts der schwierigen Branchenlage bei ihren Jahreszielen noch zurückhaltender. Bei der um Sondereffekte bereinigten operativen Marge sowie dem Mittelzufluss im Fahrzeuggeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - geht Unternehmenschef Christian Levin nun vom unteren Ende der Prognosebandbreiten aus, wie Traton in München mitteilte. Bei der Marge strebt das Unternehmen seit einer Gewinnwarnung im Juli 6,0 bis 7,0 Prozent an, beim Netto-Cashflow im Fahrzeuggeschäft einen Zufluss von 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro.
In den ersten neun Monaten ging der Umsatz des Unternehmens mit den Marken Scania, MAN, International und der südamerikanischen VW Truck & Bus um 8 Prozent auf 32,3 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis fiel um über ein Drittel auf 2,04 Milliarden Euro, die entsprechende Marge sackte um 3 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent ab.
Aldi, Lidl, Rewe & Co. senken den Butterpreis erneut
Der Butterpreis im Einzelhandel fällt auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Supermarktketten und Discounter reduzieren den Betrag für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter ihrer Eigenmarken in dieser Woche um weitere 10 Cent auf 1,39 Euro. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch andere Butterprodukte sollen günstiger werden. Erst im September hatten die Händler ihre Preise zweimal gesenkt.
"In Deutschland und in der EU wird im Herbst 2025 mehr Milch erzeugt als im Vorjahr", sagt Marktexpertin Kerstin Keunecke von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft. Dem erhöhten Angebot stehe eine teils verhaltene Nachfrage gegenüber. Ein weiterer Grund für die sinkenden Preise sei der höhere Fettgehalt in der Rohmilch. Je weniger Fett die Milch enthält, desto mehr Milch wird für die Butterproduktion benötigt
Hier mehr zum Thema Lebensmittelinflation:
Anleger fliegen auf niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen
Adyen ist im dritten Quartal über alle Regionen hinweg gewachsen. Der niederländische Zahlungsdienstleister profitierte vor allem von höheren Volumina bei bestehenden Kunden. Für den Zeitraum bis Ende 2026 rechnet der Konzern weiterhin mit deutlichem Wachstum. Die Aktie steigt am Vormittag um knapp 10 Prozent.
Der Umsatz stieg im Quartal um 20 Prozent auf 598 Millionen Euro, was einem wechselkursbereinigten Anstieg von 23 Prozent entsprach. Das verarbeitete Zahlungsvolumen legte um 8 Prozent auf 347 Milliarden Euro zu.
Adyen habe die Konsenserwartung beim Umsatz übertroffen, meinen die Analysten von Citi. Der zusätzliche Ausblick für 2026 liege im Rahmen der Erwartungen. Dies werde angesichts der Sorgen der Anleger über das zugrunde liegende Kunden- und Marktwachstum als positives Zeichen gewertet.
Aston Martin drückt kräftig auf die Kostenbremse - Aktienkurs verkommt zur Luftnummer
Im Rahmen umfassenderer Bemühungen zur Kostensenkung überprüft Aston Martin seine Pläne für die Modellpalette. Wie das Unternehmen mitteilte, werde die Produktüberprüfung voraussichtlich zu geringeren Kapitalinvestitionen in Technik und Entwicklung führen als bisher erwartet. Diese sollen in den nächsten fünf Jahren von den zuvor veranschlagten 2 Milliarden Pfund auf rund 1,7 Milliarden Pfund sinken. Gleichzeitig sollen sofortige Maßnahmen zur Senkung der Kosten und Investitionsausgaben umgesetzt werden. Das Ziel besteht darin, die Investitionsausgaben von einem bereits reduzierten Ziel von 375 Millionen Pfund auf 350 Millionen Pfund zu senken. Auch die Betriebskosten sollen sinken.
Aston MartinDer britische Hersteller von Luxus-Sportwagen wird weiter von US-Zöllen und einer schwachen Nachfrage in China belastet. Im dritten Quartal weitete sich der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern den weiteren Angaben des Unternehmens zufolge auf 50,6 Millionen Pfund aus, nach einem Verlust von 21,7 Millionen Pfund im Vorjahr.
Der Börsenkurs ist seit Jahren schwer gebeutelt. Ihr Allzeithoch erreichte die Aktie am 03. Oktober 2018 bei einem Kurs von 43,08 britischen Pfund. Heute notiert die Aktie um 98,5 Prozent tiefer bei 0,65 Pfund.
Weg von Giga-Projekten: Staatsfonds Saudi-Arabiens will sich neu ausrichten
Saudi-Arabien bereitet einem Insider zufolge eine strategische Neuausrichtung seines fast eine Billion Dollar schweren Staatsfonds vor. Der Public Investment Fund (PIF) solle sich von kostspieligen Immobilien-Gigaprojekten wie der Zukunftsstadt Neom abwenden, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Ziel der neuen Strategie sei es, nachhaltigere kurzfristige Erträge zu sichern. Der Fokus solle sich auf Bereiche wie Logistik, die Ausbeutung von Bodenschätzen und den religiösen Tourismus verlagern. Zudem setze das Königreich auf Investitionen in Künstliche Intelligenz und Rechenzentren. Der PIF, der 925 Milliarden Dollar schwer ist, lehnte eine sofortige Stellungnahme ab.
Trotz des Gewinneinbruchs jubeln die Aktionäre: Mercedes-Aktien legen deutlich zu
Trotz des Gewinneinbruchs bei Mercedes-Benz greifen Anleger bei den Aktien des Autobauers zu. Die Titel schnellen um mehr als sieben Prozent nach oben und sind damit die größten Gewinner im Dax.
Stark sinkende Absätze in China und Belastungen durch den US-Importzoll ließen neben Sondereffekten im dritten Quartal den Gewinn des Konzerns einbrechen. Von Juli bis September schrumpfte das bereinigte Betriebsergebnis um 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.
"Die hohe Zahl an Einmalposten wirft zwar einige Fragen auf, doch die bereinigten Zahlen und der freie Cashflow dürften ausreichen, um zu überzeugen", kommentiert ein Händler. Auch die Experten der US-Investmentbank JP Morgan sprachen von einem "insgesamt sehr soliden Quartal". Neben dem bereinigten Ergebnis und dem starken Mittelzufluss hoben sie die über den Erwartungen liegenden Margen von Mercedes hervor.
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Schweizer Großbank verdient Milliarden
Die Schweizer UBS hat dank reger Wertpapiertransaktionen von privaten und professionellen Kunden im dritten Quartal deutlich mehr verdient. Der Nettogewinn stieg von Juli bis September im Vergleich zur Vorjahresperiode um 74 Prozent auf 2,48 Milliarden Dollar, wie der Finanzkonzern mitteilte. Damit übertraf der größte globale Vermögensverwalter für Millionäre und Milliardäre die Erwartungen deutlich.
Der Dax schwächelt
Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit leichten Verlusten in den Tag. Der Dax gibt 0,1 Prozent auf 24.251 Punkte nach. Der Handel beschäftigt sich überwiegend mit der Berichtssaison, während der Leitindex nur kleinere Schwankungen aufweist. Derweil geht die globale KI-Rally am deutschen Aktienmarkt vorbei.
Und so lief es am Vortag an den New Yorker Börsen:
Santander verdient so gut wie nie
Die spanische Großbank Santander verdient dank höherer Gebühren prächtig. Der Gewinn markierte im abgelaufenen Quartal mit 3,5 Milliarden Euro einen Rekordwert und lag zudem höher, als Analysten erwartet hatten. Ein Plus bei den Gebühren sowie ein Anstieg der gesamten Einnahmen um 0,87 Prozent machten einen Rückgang im Kreditgeschäft mehr als wett. Dazu kommen geringere Provisionen.
Santander ist die größte Bank der Eurozone und hat zudem ein starkes Geschäft in Lateinamerika.
Chipmangel in der Industrie wächst
In der deutschen Industrie zeichnet sich ein steigender Chipmangel ab.
Bei den Herstellern von elektronischen und optischen Produkten klagten im Oktober 10,4 Prozent über Materialknappheit, wie das Münchner Ifo-Institut auf Basis seiner regelmäßigen Befragungen mitteilt. Im April waren es erst 3,8 Prozent.
"Die Kontrollmechanismen und Handelsbeschränkungen für seltene Erden zeigen ihre Wirkung", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe und warnt: "Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und verschärfen, wird das auch das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen."
Auch bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen klagt mit 10 Prozent ein relativ hoher Anteil über Lieferengpässe. In der gesamten deutschen Industrie sind es dagegen 5,5 Prozent, die von Materialmangel berichten. Das entspricht etwa dem Durchschnitt aus den Vor-Corona-Jahren, sagt Wohlrabe.
Die Autoindustrie, in der aktuell von Sorgen vor einem Chipmangel berichtet wird, ist in der Umfrage mit einem Prozent klagender Unternehmen minimal betroffen. Die meisten Antworten stammten aber vom Monatsanfang, sagte Wohlrabe. Er sei gespannt auf die Antworten im November. Zuletzt hatte Volkswagen vor möglichen Produktionsausfällen gewarnt. Grund sind Lieferprobleme beim wichtigen Halbleiterproduzenten Nexperia.
Deutsche Startups stehen vor Riesen-Auftrag für Kamikaze-Drohnen
Die Bundesregierung plant, einen Auftrag für Kamikaze-Drohnen an die Verteidigungs-Startups Helsing und Stark zu vergeben, um die Verteidigung gegen Russland zu stärken und den Wettbewerb im Verteidigungssektor anzukurbeln. Das berichtet die "Financial Times".
Die beiden deutschen Startups und der Rüstungskonzern Rheinmetall werden demnach einen Anteil an dem Auftrag im Wert von jeweils fast 300 Millionen Euro erhalten. Allerdings müssten zuvor noch formelle Vereinbarungen unterzeichnet werden, außerdem müsse der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Deal genehmigen.
Im Rahmen der Vereinbarung werden die drei Unternehmen laut einer der mit den Gesprächen vertrauten Personen bis zu 12.000 Drohnen herstellen. Sie sollen an eine neue deutsche Brigade in Litauen geliefert werden, deren Aufgabe es ist, die Ostflanke der Nato gegen Russland zu sichern.
Adidas verdient unter dem Strich mehr
Die starken operativen Zuwächse bei Adidas haben sich im dritten Quartal kaum im Nettogewinn widergespiegelt. Das Nettoergebnis aus dem fortgeführten Geschäft stieg zwischen Juli und September nur um drei Prozent auf 482 Millionen Euro, wie der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller nach Nike mitteilte. Das liege an Währungs- und Inflationseffekten sowie höheren Steuern. Das Betriebsergebnis war dagegen um 23 Prozent auf 736 Millionen Euro nach oben geschnellt.
Nach den ersten neun Monaten hat Adidas einen Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 1,29 (Vorjahreszeitraum: 0,85) Milliarden Euro in der Tasche, das entspricht einer Steigerung von 52 Prozent.
Es läuft nicht bei BASF
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat auch im dritten Quartal eine schwache Nachfrage zu spüren bekommen. "In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend", wird der Vorstandsvorsitzende Markus Kamieth in einer Mitteilung zitiert.
Der Umsatz schrumpfte im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 15,23 Milliarden Euro. Rechnet man das verkaufte Lacke-Geschäft heraus, ging der Erlös um 3,3 Prozent auf 14,33 Milliarden Euro zurück.
Unter dem Strich brach der Konzerngewinn auf 172 Millionen Euro ein, nach 287 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damals hatte ein Sonderertrag aus dem Verkauf der Beteiligung am Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea an Harbour Energy das Ergebnis gestützt.
Dax vor schwachem Start
Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Verlusten in den Handel starten. Der Broker Lang & Schwarz sieht den Leitindex zur Eröffnung 0,2 Prozent schwächer bei 24.227 Punkten. Gestern hatte der Dax knapp im Minus bei 24.278 Punkten geschlossen.
Deutsche Bank überrascht mit Rekordgewinn
Die Deutsche Bank steuert auf Rekordkurs. Das Frankfurter Geldhaus schrieb auch wegen florierender Geschäfte im Investmentbanking von Juli bis September nach Steuern und Anteilen Dritter einen Gewinn von 1,56 Milliarden Euro. Damit übertraf das Institut die Erwartungen des Marktes. In den ersten neun Monaten des Jahres hat die Bank gut 4,8 Milliarden Euro verdient. Im Gesamtjahr soll die Eigenkapitalrendite auf mehr als 10 Prozent klettern. In den ersten neun Monaten lag sie bei 10,9 Prozent.
Gewinn von Mercedes-Benz bricht ein
Stark sinkende Absätze in China und Belastungen durch den US-Importzoll haben auch im dritten Quartal den Gewinn bei Mercedes-Benz gedrückt. Einschließlich Sonderfaktoren wie der Kosten für den seit Frühjahr laufenden Personalabbau brach der operative Gewinn um 70 Prozent auf 750 Millionen Euro ein.
Advantest-Aktienkurs geht durch die Decke
Der Optimismus über das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI) sowie die Aussicht auf eine Senkung der US-Zölle prägt die asiatischen Börsen. In Tokio legt der 225 Werte umfassende exportorientierte Nikkei-Index um 2 Prozent auf 51.222 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notiert dagegen 0,1 Prozent niedriger bei 3282 Zählern.
Am japanischen Markt schießen die Aktien des Chip-Ausrüsters Advantest um mehr als 20 Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose angehoben hatte. Auch in China legen Aktien mit Bezug zum Chip-Riesen Nvidia zu.
Die Börse in Shanghai gewinnt 0,4 Prozent auf 4002 Stellen, und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 0,5 Prozent auf 4714 Punkte. Die Börse in Hongkong ist wegen eines Feiertags geschlossen. Der südkoreanische Kospi-Index erreicht ein neues Rekordhoch, beflügelt von starken Zahlen des Chip-Herstellers SK Hynix.
Fed, Banken, Big Tech – viel Brennstoff fürs Risikofeuer
Während es an den US-Börsen am Vortag weiter aufwärtsging, herrschte hierzulande Stillstand. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 24.278,63 Punkten. "Im Bereich Künstliche Intelligenz hat der deutsche Leitindex nun mal wenig zu bieten", kommentiert Christine Romar von CMC Markets.
Zur Wochenmitte steht Börsianern heute ein Tag mit einer prall gefüllten Agenda bevor. Im Fokus: der Zinsentscheid der US-Notenbank, starke Dax-Werte und Quartalszahlen der amerikanischen Tech-Giganten. "Die Geschäftszahlen der Großkonzerne könnten dem Risikofeuer weiteren Brennstoff zuführen", machte Marktstratege Michael Brown von Pepperstone den Anlegern im Vorfeld Mut.
Die Fed dürfte ihre Geldpolitik weiter lockern – erwartet wird eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt vor "signifikanten Abwärtsrisiken" für den Arbeitsmarkt gewarnt – ein Hinweis, der Anleger hellhörig werden lässt.
Im Dax richtet sich der Blick auf die Deutsche Bank. Nach guten Zahlen der US-Konkurrenz hoffen Anleger, dass auch Deutschlands größtes Geldhaus im dritten Quartal vom regen Investmentbanking und höheren Handelserträgen profitiert hat. Entscheidend ist, ob CEO Christian Sewing Kurs auf die für dieses Jahr angepeilte Eigenkapitalrendite von über zehn Prozent hält.
Auch Airbus steht im Rampenlicht. Analysten rechnen für das dritte Quartal mit einem Umsatzplus von elf und einem Ebit-Zuwachs von 25 Prozent – der Flugzeugbauer dürfte zudem seine Jahresprognose von 820 ausgelieferten Jets bestätigen.
Im Finanzsektor lohnt zudem ein Blick in die Schweiz: die UBS präsentiert ihre Zahlen zum dritten Quartal. Wie bei den US-Rivalen dürften starke Handelserträge das Ergebnis gestützt haben. Wegen geringerer Bewertungsanpassungen im Zusammenhang mit der Credit-Suisse-Übernahme erwarten Analysten dennoch einen leichten Gewinnrückgang. Wichtiger als die reinen Zahlen dürften jedoch Einschätzungen zu möglichen zusätzlichen Kapitalanforderungen und den UBS-Gegenstrategien sein. Auch Verluste in Fonds mit Krediten an insolvente US-Industriefirmen könnten Thema werden.
Spannend wird es auch bei BASF. Der Chemiekonzern legt nach seiner Gewinnwarnung im Sommer neue Zahlen vor. Anleger hoffen auf Hinweise, ob sich die Nachfrage stabilisiert hat und wie die Sparprogramme unter Vorstandschef Markus Kamieth greifen. Analysten rechnen mit einem bereinigten Ebitda von rund 1,5 Milliarden Euro - nach 1,62 Milliarden im Vorjahr.
Am Abend folgen die US-Techriesen mit ihren Drittquartals-Zahlen: Meta Platforms wird ein starkes Wachstum bei Umsatz und Gewinn zugetraut, trotz steigender Ausgaben für Forschung, Verwaltung und KI. Anleger hoffen zudem auf neue Hinweise zu den KI-Investitionen. Alphabet-Anleger achten besonders auf die Werbeeinnahmen, die Entwicklung von Google Cloud und den Ausblick für KI-Investitionen.
Und der Softwaregigant Microsoft dürfte mit seiner Cloud-Sparte und der hohen Nachfrage nach KI-Diensten im ersten Quartal 2025/26 erneut glänzen. Doch die massiven Investitionen in neue Rechenzentren und Infrastruktur lassen die Kosten steigen – spannend wird, wie schnell sich der KI-Boom für den Softwarekonzern rechnet.
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