Der Börsen-TagPowell zieht beim DAX den Stecker
Der DAX hat den Aufschlägen zur Wochenmitte weitere im Donnerstagsgeschäft folgen lassen und steuert nun auf die zweite Gewinnwoche in Serie zu, nachdem der deutsche Börsenleitindex davor sechs Verlustwochen in Folge hinnehmen musste. Der DAX zog 0,8 Prozent auf 15.353 Punkte an. Die Wall Street schloss allerdings leichter, wenn es auch ein knappes Rennen war - und beendete damit ihre mehrtägige Gewinnsträhne. Der Grund: Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell.
Trotz aller Vorsicht beim weiteren geldpolitischen Kurs sind Zinserhöhungen laut Powell weiter eine Option. Die Währungshüter seien "nicht überzeugt", dass das Zinsniveau zur Bekämpfung der Inflation ausreichend restriktiv sei, erklärt der Fed-Chef in einer Rede auf einer Konferenz des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. "Wenn es angemessen sein sollte, die Geldpolitik weiter zu verschärfen, werden wir nicht zögern, dies zu tun." Zugleich bekräftigt Powell, dass die Notenbank vorsichtig agieren werde. Die Entscheidungen würden von "Sitzung zu Sitzung getroffen". Im Kampf um Preisstabilität sei noch ein langer Weg zurückzulegen. Powell macht auf der Konferenz zugleich klar, dass die Zeiten rasanter Zinsschritte vorbei seien: "Tempo ist nicht mehr die Hauptsache", so der Fed-Chef und fügt an: "Natürlich wollen wir nicht zu weit gehen."
Von der Terminseite endet die vor allem an Quartalsberichten reiche Woche eher ruhig. Im Blick haben die Anleger etwa die Zahlen zum britischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal. Experten erwarten ein Minus von 0,1 Prozent. Die im internationalen Vergleich noch immer recht hohe Inflation und kräftig gestiegene Leitzinsen lasten auf der Wirtschaft, insbesondere auf dem Konsum. Das BIP war von April bis Juni dennoch gestiegen - und zwar um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Die Konjunkturaussichten sind jedoch wenig rosig: Die Notenbank in London erwartet für 2024 eine Stagnation und für 2025 ein Wachstum von lediglich 0,25 Prozent. Weitere Wochentermine finden Sie hier.