"Laufbursche Putins" Schröder bleibt auch im Krieg Lobbyist
25.02.2022, 14:44 Uhr
Gerhard Schröder ist Aufsichtsratschef von Rosneft.
(Foto: imago images/localpic)
Gerhard Schröder bleibt sich treu. Statt auf seine Posten bei russischen Unternehmen zu verzichten, äußert er lediglich lauwarme Kritik am Überfall auf die Ukraine. Seine Loyalität zu Wladimir Putin ist würdelos.
Das muss man Gerhard Schröder lassen: Er ist konsequent. Obwohl Wladimir Putin die Ukraine mit einem Angriffskrieg überzieht, bleibt der Ex-Kanzler treu an der Seite des russischen Präsidenten. Das ist allerdings zugleich so würdelos, dass es wehtut.
Selbstverständlich kündigt Schröder nicht an, seine Posten beim staatlichen Ölkonzern Rosneft und bei Nord Stream aufzugeben. Selbstverständlich kündigt er nicht an, auf die Berufung in den Aufsichtsrat von Gazprom zu verzichten.
Während russische Soldaten sich durch die Ukraine kämpfen, ringt sich Schröder lediglich zu einem kurzen Posting beim Karrierenetzwerk LinkedIn durch. Dort schreibt er, dass "der Krieg und das damit verbundene Leid in der Ukraine schnellstmöglich" beendet werden müsse. "Das ist die Verantwortung der russischen Regierung." Nicht einmal hier gelingt es dem Kanzler, den Verantwortlichen beim Namen zu nennen: Putin.
Schröder kann davon ausgehen, dass Putin den Krieg ganz sicher so schnell wie möglich beenden will - durch eine vollständige Niederlage der ukrainischen Armee und die Installierung einer dem Kreml ergebenen Regierung. Sein Arbeitgeber drückt es so aus: "Wir werden uns bemühen, eine Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine zu erreichen."
Dazu schweigt Schröder. Stattdessen behauptet er, es seien viele Fehler gemacht worden - sowohl vom Westen als auch von Russland. Damit tut er absurderweise so, als seien beide Seiten verantwortlich für den Krieg. Bezeichnend ist, dass er die Ukraine in diesem Zusammenhang nicht erwähnt. Auch für Putin ist die Ukraine lediglich ein Spielball der Interessen des Westens und Russlands. In einer finsteren Rede hatte der russische Präsident der Ukraine vor dem Einmarsch das Existenzrecht abgesprochen.
Dass Schröder hinterher schiebt, "auch Sicherheitsinteressen Russlands rechtfertigen nicht den Einsatz militärischer Mittel" macht die Sache nicht besser. Denn damit suggeriert er, dass die Ukraine wirklich ein Problem für die Sicherheit Russlands sei. In der Realität ist es genau umgekehrt - das sollte selbst jemand wissen, der als Lobbyist für Putin arbeitet.
Seit Jahren verbreitet Schröder die Propaganda des Kremls. Kurz vor dem Angriff Russlands hatte er der Ukraine allen Ernstes "Säbelrasseln" - also Kriegstreiberei - vorgeworfen. Da hatte Moskau schon zehntausende russische Soldaten mit schwerem Gerät an die ukrainische Grenze verlegt.
Nun warnt Schröder vor zu harten Sanktionen gegen Russland. Ihm gelingt es auch jetzt nicht, die PR-Abteilung Putins zu verlassen. Der erst vergiftete und dann eingesperrte Oppositionelle Alexej Nawalny hat Schröder mal als "Laufbursche Putins" bezeichnet. Für Deutschland ist der Ex-Kanzler eine große Belastung geworden. Es ist durchaus möglich, dass er in Kürze von Sanktionen der USA oder sogar der EU getroffen wird. Es geschähe ihm recht.
Quelle: ntv.de