Marktberichte

Wall Street kaum verändert Dax schließt erneut etwas fester

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(Foto: REUTERS)

Die Erfolgsstrecke des Dax hält an - auch heute schließt der deutsche Leitindex mit einem kleinen Gewinn. Fehlende Negativ-Meldungen aus Griechenland und ein solides Wirtschaftswachstum in den USA stützen den Markt. Der Euro gibt wieder etwas nach.

Käufe von Anlegern prägten auch am heutigen Mittwoch den deutschen Aktienmarkt - der deutsche Leitindex Dax schloss erneut mit einem Gewinn, wenn auch mit einem kleinen. Am Ende war es ein Plus von 0,2 Prozent auf 11.540 Punkte. Unterstützung kam aus Griechenland, indem es rund um die Schuldenkrise keine neuen Negativ-Nachrichten gab.

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Gute Daten aus der US-Wirtschaft gaben ebenfalls Halt: Die Industrieproduktion in den USA ist im Juni um 0,3 Prozent gestiegen und somit etwas mehr als erwartet. Dies im Zusammenspiel mit dem Anstieg der US-Erzeugerpreise stützte den Dollar.

Der Euro ist zum Greenback gefallen, nachdem er am Mittag im Tageshoch noch 1,1037 Dollar kostete. Zwischenzeitlich sank er bis auf 1,0935 US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Wert seit gut einer Woche. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1009 Dollar festgelegt.

Aussagen der Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses haben die Finanzmärkte nicht stärker bewegt. Beobachtern zufolge deckten sich ihre Anmerkungen zur Konjunktur, zu den wirtschaftlichen Risiken und der allgemein erwarteten Zinserhöhung noch in diesem Jahr mit den Anmerkungen Yellens in den vergangenen Wochen.

Stärkere Gewinne beim Dax wären durchaus möglich gewesen, allerdings bremsten die Autoaktien den Index erneut aus. Anlass war eine Studie der Credit Suisse, die zur Vorsicht bei dem Sektor rät. Im Markt wurde die anhaltende Underperformance auf die Sorgen vor einer Schwäche beim China-Absatz begründet. Hier soll auch der Druck auf die Hersteller zu Preisnachlässen wachsen.

In Europa warten Marktteilnehmer auf die Abstimmungen zu den geplanten Renten- und Mehrwertsteuerreformen in Griechenland. Das Parlament in Athen muss damit über die Auflagen der Gläubiger entscheiden. Das dürfte sich aber bis nach Börsenschluss in den USA hinziehen. Eine Zustimmung könnte den Weg für eine Brückenfinanzierung und damit für die Wiedereröffnung der griechischen Banken sowie der Athener Börse ebnen.

Deutschland: Autowerte erneut unter Druck

Deutsche Börse
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Der Dax schloss am Ende leicht verbessert und 0,2 Prozent erhöht auf 11.540 Punkten. Beim Nebenwerte-Index MDax zeigte sich ein Gewinn von 0,4 Prozent auf 20.654 Zähler. Der TecDax legte sogar 1,6 Prozent zu auf 1774 Punkte - ein 52-Wochen-Hoch. Im Plus mit 0,5 Prozent schloss auch der Euro-Stoxx-50 bei 3626 Zählern.

Spitzenreiter im Dax waren die Aktien von Fresenius, die 1,8 Prozent zulegten. Ebenfalls stark: Lufthansa und Deutsche Börse mit einem Plus von jeweils 1,6 Prozent. Einen schwachen Handelstag erwischten hingegen die Autowerte: Volkswagen verloren 1,4 Prozent und waren damit Vorletzter, BMW büßten 1,2 Prozent ein und Continental sanken um 1,9 Prozent - und damit auf den letzten Platz.

Im SDax sorgte ein deutlicher Kurssprung von Hella für Aufsehen. Der Spezialist für Autoscheinwerfer steigerte Umsatz und Gewinn. Die Aktie stiegen um 4,0 Prozent. Im MDax fielen Talanx dagegen um 3,3 Prozent. Der japanische Lebensversicherer Meiji Yasuda Life hatte 3,9 Millionen Talanx-Papiere zum Preis von je 27,45 Euro verkauft.

Eine Hochstufung von "Halten" auf "Kaufen" durch die Bank Hauck & Aufhäuser trieb den Kurs von Evonik um 3,3 Prozent nach oben. SMA Solar stiegen um 17,8 Prozent und hatten seit der Erhöhung der Gewinnprognose des Solarunternehmens am Donnerstag um 55 Prozent zugelegt auf den höchsten Stand seit zwei Jahren.

USA: Börsen zeigen sich mit leichten Gewinnen

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Die US-Börsen starten mit geringen Kursänderungen in den Handel. Die Turbulenzen im Ausland dürften die weltweit größte Volkswirtschaft nicht aus der Bahn werfen, sagte sie. "Das zeigt, dass die Wirtschaft gesund ist", sagte Peter Cardollo, Chefvolkswirt bei Rockwell Global Capital.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert 0,02 Prozent auf 18.050 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 notiert mit 2107 Punkten 0,07 Prozent niedriger als der Schlusskurs vom Vorabend. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert 0,12 Prozent auf 5098 Punkte.

Die Aktien der Bank of America gewinnen 3,3 Prozent. Das Geldhaus hat den höchsten Gewinn seit fast vier Jahren erwirtschaftet. Besonders gut lief es zuletzt im Hypothekengeschäft. Zudem musste das Geldhaus weniger Geld für Rechtsstreitigkeiten zurücklegen.

Die Papiere von Receptos schnellen gut elf Prozent in die Höhe. Der Rivale Celgene will die Biotechnologiefirma für 7,2 Milliarden Dollar kaufen. Celgene gewinnen gut sieben Prozent.

Die Aktien der Fluggesellschaft Delta Airlines notieren dagegen 1,5 Prozent schwächer. Das Unternehmen stimmte die Investoren auf einen geringeren Umsatz im dritten Quartal ein. Auch die Papiere anderer Fluggesellschaften geben nach.

Rohstoffe: Händler sehen Ölpreis auf dem Weg zu 45 Dollar

Die Ölpreise geben nach der kurzem Atempause schon wieder nach. "Unmittelbar nach der Einigung im iranischen Atomstreit wurden Short-Positionen gedeckt", sagt ein Händler. Auch die starken chinesischen Konjunkturdaten vom Morgen hätten die Preise noch etwas gestützt. "Jetzt wird aber wieder nach dem Motto 'sell the highs' verfahren", sagt ein Händler.

Einige Marktteilnehmer sehen WTI schon auf dem Weg zur Marke von 45 Dollar je Barrel. Denn das Angebot werde sich mit dem Ende der Iran-Sanktionen deutlich erhöhen. "Der Deal ist unzweifelhaft bearish für den Ölmarkt", so die Analysten der Citibank. Wie bearish, werde sich erst mit der Zeit herausstellen. In London verliert Brent 2,5 Prozent auf 57,95 Dollar je Fass. WTI fällt in New York etwas deutlicher um 3,3 Prozent auf 52,27 Dollar.

Asien: China-Börsen erneut unter Druck

Während positiv ausgefallene Wirtschaftsdaten aus China den Börsen in der Region Ostasien Rückenwind verliehen haben, kam ausgerechnet an den chinesischen Aktienmärkten keine Freude auf. Dort ging es im Verbund nach unten. Der Shanghai-Composite sank um 3,0 Prozent auf 3806 Punkte. In diesem Sog drehte auch Hongkong ins Minus, wenngleich nicht so deutlich. Üppige Verluste meldeten darüber hinaus Shenzhen und das Startup-Marktsegment ChiNext.

Die Hauptursache für die Verluste in China sahen Händler indes darin, dass nach der jüngsten Erholungsbewegung immer mehr zuletzt ausgesetzte Aktien wieder gehandelt werden. Andere Stimmen sprachen zudem von Gewinnmitnahmen nach der dreitägigen Zwischenerholung bis Montag. Dagegen äußerten sich Marktteilnehmer zu den Konjunkturdaten aus China überwiegend positiv.

In Tokio legte der Nikkei-225 um 0,4 Prozent auf 20.463 Punkte zu, auch in Sydney und Seoul stützten die chinesischen Daten die Börsen. Für beide Staaten ist China ein wichtiger Handelspartner, für Australien sogar der wichtigste. Die Daten aus China ließen die Folgen der MERS-Ausbreitung, die Arbeitsmarkt sowie Geschäftsklima und Verbraucherstimmung bremste, in Südkorea in den Hintergrund treten.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts/dpa

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