Die Eigentümer der BayernLB haben in Absprache mit der Bank das Investmenthaus Rothschild eingeschaltet, um die Optionen des Instituts in der anstehenden Landesbankenkonsolidierung zu prüfen. Das geht nach Angaben der "Financial Times Deutschland" aus einem Brief des bayerischen Sparkassenpräsidenten und BayernLB-Verwaltungsratschefs Siegfried Naser an alle bayerischen Sparkassenchefs hervor.

Rothschild solle ein Gutachten erarbeiten, "welche Lösung (stand alone, Zweierlösung, Dreierlösung) für die BayernLB die Richtige ist", heißt es in dem dreiseitigen Schriftsatz. Anteilseigner der BayernLB sind jeweils zur Hälfte das Land Bayern und der regionale Sparkassenverband.

Der Auftrag an Rothschild zeige, wie ernsthaft die Bayern über die Zukunft ihrer Landesbank diskutierten, schreibt die Zeitung. Bis vor Kurzem war nur über einen Zusammenschluss der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit der WestLB geredet worden. Vor zwei Wochen wurden auch Gespräche über eine mögliche Kooperation zwischen BayernLB und WestLB aufgenommen.

Naser sprach sich für einen Zusammenschluss der BayernLB mit der LBBW aus: Die bayerischen Sparkassen hätten schon in früheren Jahren "mitgeteilt, dass wir eine so genannte Südlösung BayernLB/LBBW sowie Versicherungskammer Bayern/SV Stuttgart-Wiesbaden fachlich für richtig halten". Es hätten ihn auch "zahlreiche Reaktionen aus baden-württembergischen Sparkassen inoffiziell erreicht, dass sie auch eine Südlösung favorisieren."

Naser erklärte aber, dass sein Verband erst dann Gespräche mit der Landesregierung führen könne, "nachdem sich der Freistaat Bayern eine Meinung gebildet hat". Dazu bräuchte die Regierung jedoch angesichts des anstehenden politischen Wechsels an der Regierungsspitze eine gewisse Zeit. Das Gutachten von Rothschild soll nach Nasers Angaben "zeitnah vorliegen".