Fundsache

Lebensweise wie Krokodile Überreste eines uralten Riesenlurchs in Bayern entdeckt

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Vor mehr als 200 Millionen Jahren gingen in Bayern riesige Lurche wie Cyclotosaurier auf Beutefang.

Vor mehr als 200 Millionen Jahren gingen in Bayern riesige Lurche wie Cyclotosaurier auf Beutefang.

(Foto: Dr. Matthias Kranner)

Spektakulärer Fund in Bayern: Experten entdecken Überreste zweier fleischfressender Riesenlurche aus der Triaszeit. Die Tiere weisen Ähnlichkeit zu Krokodilen auf. Wie sie vor rund 230 Millionen Jahren starben, können die Forschenden nur mutmaßen.

Forscher haben in einem Wald in Bayern Überreste eines Riesenlurchs entdeckt, der Krokodilen ähnelt. In Sandsteinbrocken aus dem Steigerwald wurden insgesamt zehn Schädel von zwei Arten dieser Lurche gefunden, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt mitteilte. Diese sind rund 230 Millionen Jahre alt.

"Vor vier Jahren haben wir in einem Sandsteinbruch bei Rauhenebrach den versteinerten, mit Zähnen bestückten Unterkiefer eines Riesenlurchs geborgen", erklärte Roland Eichhorn vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. Bei der Nachsuche seien weitere Sandsteinbrocken entdeckt worden, in denen Schädelfragmente vermutet wurden. Diese seien mit einem speziellen Computertomographen durchleuchtet worden, was letztlich zur Gewissheit führte.

Bei den gefundenen Arten handelt es sich um Cyclotosaurier und Metoposaurier. Sie ähneln Krokodilen, sind aber fleischfressende Riesenlurche. Ihr Kiefer ist über einen halben Meter lang und mit spitzen Zähnen versehen. Wie sie zu Tode kamen, bleibt unklar. Ihre Schädel wurden wohl durch starken Regen aus einem schlammigen Tümpel in ein sandiges Flussbett geschwemmt, wo sie letztlich gefunden wurden.

In diesen Tümpeln warteten während der Triasperiode vor rund 201 bis 250 Millionen Jahren mindestens zwei Riesenlurcharten auf Beute - ähnlich wie heute Alligatoren und Krokodile. Bei einer Trockenzeit konzentrierten sie sich möglicherweise in einem Tümpel. Als dieser wegen einer Dürre ganz austrocknete, könnten sie verendet sein.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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