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Privat in den WeltraumAll letzte Grenze für Mega-Reiche

22.05.2012, 15:56 Uhr

Die private Raumfahrt ist inzwischen eine Spielwiese der Superreichen: Der private Raumtransporter "Dragon" ist erfolgreich vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet. Ein Vorbote auf den Weltraumtourismus mit astronomischen Kosten?

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Die Falcon-9-Rakete von SpaceX vor ihrem Start in Cape Canaveral. (Foto: dpa)

Schon Kleopatra segelte

in einer prunkvollen Barkasse den Nil hinauf, um Marcus Antonius zu beeindrucken.

Auch heute bevorzugen die Reichen und Mächtigen der Erde exklusive und aufregende

Transportmittel. Doch einigen gutsituierten Milliardären dieser Welt reichen ihre

Lamborghinis, Maybachs und Ferraris nicht mehr, und auch Privatjets und Luxusjachten

sind nicht genug. Wer wirklich etwas auf sich hält, der steckt sein Geld in die

private Raumfahrt. Elon Musk, der Gründer von Erfolgsunternehmen wie Paypal und

Tesla Motors, hat es allen vorgemacht und am Dienstagmorgen den ersten privaten

Raumtransporter ins All geschickt.

Doch der gebürtige Südafrikaner

Musk ist nicht der einzige, der sich auf dieser Spielwiese für Superreiche tummelt.

Ebensowenig ist die private Raumfahrt nur dazu da, das Bedürfnis nach Selbstdarstellung

und Medienpräsenz zu befriedigen: Auch wirtschaftlich lohnt es sich inzwischen,

in diese Branche zu investieren. Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX, das hinter dem

"Dragon"-Flug zur ISS steht, hat Verträge mit staatlichen und privaten

Auftraggebern mit einem Gesamtvolumen von vier Milliarden Dollar (rund 3,1 Milliarden

Euro) abgeschlossen.

Ein anderer Milliardär mit

Blick ins All ist Microsoft-Mitbegründer Paul Allen. Er schuf im vergangenen Jahr

das Unternehmen Stratolaunch Systems, um den Abflug ins All zu revolutionieren.

Raumfahrzeuge sollen bald von einem riesigen Trägerflugzeug aus die Erdanziehung

überwinden, um die Kosten und Risiken des Raumstarts zu senken.

Auch Branson bietet All-Flug an

Auch Richard Branson, der

gewiss nicht öffentlichkeitsscheue britische Unternehmen, hat seine Finger im Spiel.

Er will den Weltraumtourismus erschwinglich machen - zumindest für Multimillionäre.

Die soll der Flug mit dem Branson-Unternehmen Virgin Galactic dann nur noch wenige

Hunderttausend Dollar kosten. Dabei soll ebenfalls zunächst ein Trägerflugzeug einen

Raumtransporter auf eine gewisse Höhe bringen, der von dort aus abhebt. Der Transporter

wird aber nicht in einer Umlaufbahn die Erde umkreisen. Gut 200.000 Dollar (rund

160.000 Euro) wird ein Ticket bei Virgin Galactic nach Unternehmensangaben kosten.

Angemeldet haben sich schon so illustre Reisende wie Tom Hanks, Ashton Kutchner

und das Hollywood-Vorzeigepaar Brad Pitt und Angelina Jolie.

Aber der Weltraumtourismus

ist nur eine mögliche Einnahmequelle für die private Raumfahrt. Das Unternehmen

Planetary Resources will in Zukunft vollautomatische Raumsonden auf erdnahe Asteroiden

schicken, die dort wertvolle Substanzen wie Platin sammeln. Google-Mitbegründer

Larry Page und Google-Präsident Eric Schmidt, aber auch "Titanic"- und

"Avatar"-Regisseur James Cameron gehören zu den Investoren.

"Es hat schon immer

Visionäre und Träumer gegeben, die sich vom Weltraum angezogen gefühlt haben",

sagte der Wissenschaftler John Logson von der George Washington University der Zeitung

"USA Today". "Aber zumindest bisher hatten die keine allzu dicken

Geldbörsen." In Zukunft könnte sich das ändern: Einige sehr kluge und auch

zahlungskräftige Menschen haben das Weltall für sich entdeckt.

Quelle: ntv.de, Andy Goldberg, dpa

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