Wissen

Für Affären und One-Night-Stands Frauen mögen manchmal aggressive Männer

Maskuline Männer sind für kurzfristige Beziehungen für Frauen attraktiv. Softies dagegen taugen eher als Lebenspartner.

Maskuline Männer sind für kurzfristige Beziehungen für Frauen attraktiv. Softies dagegen taugen eher als Lebenspartner.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dass Frauen während ihrer fruchtbaren Tage Männer mit besonders maskulinen Merkmalen bevorzugen, ist mehrfach bewiesen worden. Dass sie jedoch während dieser Phase auch auf Männer stehen, die einen Hang zu Aggressionen haben, war nicht bekannt. Die unbewussten Mechanismen könnten einen evolutionären Vorteil haben.

Frauen stehen eher auf aggressive Männer, vor allem für kurze Beziehungen und während ihrer fruchtbaren Tage. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung eines Forscherteams um die Doktorandin Gilda Giebel von der Universität Konstanz. Giebel wollte zusammen mit ihren Kollegen herausbekommen, welche Vorlieben Frauen bei ihrer Partnerwahl im Hinblick auf Dominanz und Aggressionen haben. "Ich habe mich dafür interessiert, ob die sogenannte appetitive Aggression, also die, bei der Menschen Lust daran verspüren, anderen wehzutun, einen evolutionären Sinn hat und zwar auch in Bezug auf die sexuelle Anziehungskraft der aggressiven Männer auf Frauen", sagt Giebel in einem Gespräch mit n-tv.de.

Um das herauszubekommen, kreierte die Doktorandin einen wissenschaftlichen Untersuchungsaufbau in Form einer Online-Befragung, an der 1586 Frauen freiwillig teilnahmen. 1212 der abgegebenen Antworten konnten für die Studie verwendet werden. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 25,4 Jahre; insgesamt gaben 476 Frauen an, als Single zu leben. Jeder Teilnehmerin wurde einer von insgesamt vier fiktiven Männern beschrieben; sie wurden anschließend nach der Wirkung dieses Mannes gefragt.

Aggressionen an sich sind für Frauen unattraktiv

Nicht jeder Soldat, der aus dem Krieg zurückkehrt, hat ein Trauma.

Nicht jeder Soldat, der aus dem Krieg zurückkehrt, hat ein Trauma.

(Foto: picture alliance / dpa)

Um die Aggression an sich nicht als abwertenden Faktor darzustellen, wurden die Männer als Kriegsheimkehrer mit verschiedenen psychischen Leiden aufgrund der Kriegserfahrungen dargestellt. Der erste Mann zeigte Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), gepaart mit viel sichtbarer appetitiver Aggression (s.o.). Der zweite Mann litt laut Beschreibung ebenfalls an einer PTBS, zeigte aber nur wenig appetitive Aggression. Der dritte Mann wurde als frei von traumatischen Symptomen, dafür aber mit hohen Werten von appetitiver Aggression beschrieben. Der vierte Mann hatte weder Traumata noch Aggressionen. In allen anderen Beschreibungen wie attraktiv, ungebunden, freundlich und fürsorglich stimmten die vier Männer überein.

Die befragten Frauen hatten die Aufgabe, das ihnen vorgestellte Profil eines Mannes in Bezug auf potenziell langfristige oder kurzfristige Beziehungen zu bewerten. Die Wahlmöglichkeiten für die Bewertung der Attraktivität der Männer als Lebenspartner/fester Freund beziehungsweise sexuelle Affäre/One-Night-Stand reichten von "überhaupt nicht attraktiv" bis "sehr attraktiv". Teilnehmerinnen, die bereits in Beziehungen lebten, sollten sich vorab vorstellen, dass sie Single wären.

Traumatisierte Männer sind trotzdem attraktiv

Die Untersuchung konnte zeigen, dass Frauen an Männern mit Posttraumatischen Belastungsstörungen kein geringeres Interesse zeigten als an den beschriebenen Soldaten ohne PTBS. Dies gilt sowohl in der Rolle als langfristiger Partner als auch als kurze Affäre. Männer hingegen, die nur geringe oder keine appetitive Aggression zeigten, wurden eher für eine verbindliche Langzeitbeziehung bevorzugt. Soldaten mit einem offensichtlichen Hang zur Aggression wurden dagegen von vielen Frauen für einen One-Night-Stand ausgewählt. Vor allem während ihrer fruchtbaren Phasen wählten Frauen diese Männer aus.

Die Forscher gehen davon aus, dass offene appetitve Aggressionen bei Männern als Zeichen für eine höhere genetische Fitness bewertet wird. Diese Einschätzung passiert offenbar unbewusst. Sie reiht sich demnach als Faktor von Partnerwahl in die Ergebnisse von früheren Studien ein, in denen Frauen während ihrer fruchtbaren Tage vor allem auf Männer mit besonders maskulinen Gesichtszügen und Körperformen stehen. "Als langfristige Lebenspartner bevorzugen die Frauen jedoch die weicheren Männer", erklärt Giebel die Ergebnisse ihrer Untersuchung.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen