Routenänderung wegen Belarus Moskau verweigert Flug aus Wien die Einreise
27.05.2021, 18:35 Uhr
Am Boden geblieben.
(Foto: imago images/Xinhua)
Aufgrund der EU-Sanktionen gegen Belarus möchte Austrian Airlines das Land auf dem Weg von Wien nach Moskau umfliegen. Es sind die Folgen der erzwungenen Landung zur Verhaftung eines Journalisten. Die dafür erforderliche Genehmigung aus Russland kommt aber nicht - und der Flug fällt aus.
Die zur Lufthansa gehörende Austrian Airlines hat sich zur Absage eines Linienflugs von Wien nach Moskau gezwungen gesehen. Die Maschine hätte aufgrund einer Empfehlung der EU-Agentur für Luftsicherheit (EASA) Belarus umfliegen sollen, teilte die österreichische Fluglinie mit. Eine Änderung der Flugroute müsse aber behördlich genehmigt werden. "Die russischen Behörden haben uns diese Genehmigung nicht erteilt", hieß es von der Fluglinie. Der Flug musste daher gestrichen werden. Die russischen Luftfahrtbehörden lehnten eine Stellungnahme ab.
Die Fluggesellschaft Air France hatte bereits am Vortag von einem Flug von Paris nach Moskau berichtet, der "aus betrieblichen Gründen im Zusammenhang mit der Umgehung des belarussischen Luftraums" und der Erfordernis einer "neuen Genehmigung der russischen Behörden zur Einreise in ihr Hoheitsgebiet" gestrichen werden musste. Gleiches gelte für den Rückflug.
Die Europäische Union hat ihre Fluggesellschaften aufgefordert, Belarus und seinen Luftraum zu meiden, da am Sonntag ein Ryanair-Jet auf dem Weg von Griechenland nach Litauen vom belarussischen Militär zur Landung in Minsk gezwungen worden war. Die Behörden hatten die Landung genutzt, um den Regierungskritiker und Journalisten Roman Protassewitsch am Flughafen festnehmen zu lassen. Der autoritär regierte Republik hatte das Flugzeug der irischen Airline Ryanair auf dem Weg von Griechenland nach Litauen mit einem Kampfjet vom Typ MiG-29 zur Landung gebracht - angeblich wegen einer Bombendrohung. Später stellte die sich jedoch als Fehlalarm heraus. Mehr als 100 Menschen waren an Bord, darunter Protassewitsch und seine Freundin Sofia Sapega. Beide wurden festgenommen.
Die EU hat wegen der Geschehnisse bereits neue Sanktionen gegen den Machtapparat in Belarus auf den Weg gebracht. Dazu gehört ein Flugverbot für Fluggesellschaften der früheren Sowjetrepublik. Einzelne Mitgliedstaaten hätten zudem bereits ihre nationalen Luftverkehrsabkommen mit Belarus annulliert. Zahlreiche derzeitige und frühere Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sprachen von einer "neuen und extrem gefährlichen Phase der Kampagne der Behörden von Belarus zur Unterdrückung des eigenen Volkes", wie es in einer Mitteilung der UN-Vertretung Estlands hieß, die von Deutschland, Frankreich, Irland, Belgien, Norwegen, Großbritannien und den USA unterstützt wurde.
Quelle: ntv.de, tsi/rts/dpa