Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:43 Kuleba: je mehr Waffen, desto schneller ende der Krieg +++

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert im Kampf gegen Russland mehr Waffen. Die Gegenoffensive habe gezeigt, dass die Ukraine die Streitkräfte aus Moskau besiegen könne, sagt er bei einer Pressekonferenz mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Einige Verbündete seien am Anfang wegen des Risikos, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verärgern, zögerlich gewesen, Kiew Waffen zu geben. Die Ukraine höre dieses Argument aber nicht mehr. Die ukrainischen Streitkräfte hätten bewiesen, dass sie in der Lage seien, die russische Armee zu schlagen. Die Ukraine schaffe dies mit den Waffen, die dem Land geschickt worden seien. Je mehr Waffen die Ukraine erhalte, desto schneller werde sie gewinnen und der Krieg enden.

+++ 23:19 Selenskyj lässt Kohle-Lieferungen nach Polen prüfen +++
Die Ukraine erwägt, Polen 100.000 Tonnen Kraftwerkskohle zu liefern, damit das Nachbarland durch den Winter kommt. Er habe habe das Kabinett angewiesen, die Möglichkeit eines Exports von Kraftwerkskohle zu prüfen, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkyj in seiner abendlichen Video-Botschaft. Die Ukraine habe selbst genügend Kohle.

+++ 22:15 Ukraine: Seit Kriegsbeginn wollten 8000 Männer illegal das Land verlassen +++
Nach Angaben des staatlichen Grenzschutzdienstes haben seit Beginn des Krieges insgesamt 8000 Männer versucht, die Ukraine auf illegalem Weg zu verlassen. Demnach betreffen 5600 Fälle Personen, die dabei erwischt wurden, wie sie versucht haben, die Grenze außerhalb der offiziellen Kontrollpunkte zu überqueren. Seit dem Beginn der Invasion ist es Männern im Alter von 18 bis 60 Jahren, die für den Dienst an der Waffe geeignet sind, verboten, das Land zu verlassen. Ausnahmen gelten nur unter besonderen Umständen.

+++ 21:42 Putin zeigt sich vergnügt und weiht Riesenrad ein +++
Zum Teilrückzug der eigenen Truppen im Osten der Ukraine äußert sich Russlands Präsident Wladimir Putin bislang nicht - stattdessen weiht er in der Hauptstadt Moskau ein Kampfsportzentrum und ein Riesenrad ein. In einem von Staatsmedien veröffentlichten Video ist unter anderem zu sehen, wie Putin gemeinsam mit Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Nachmittag im Sportkomplex Luschniki steht und mit jungen Sportlern scherzt. Außerdem lässt er sich anlässlich des 875. Geburtstags der Stadt Moskau per Videoübertragung zur Eröffnung eines Riesenrads zuschalten, das nun das größte Europas sein soll. In sozialen Netzwerken zeigen sich mehrere Nutzer irritiert darüber, dass der Kremlchef sich an solch einem Tag Vergnügungsattraktionen widmet.

+++ 21:16 Selenskyj: In Gegenoffensive 2000 Quadratkilometer zurückerobert +++
Die Ukraine meldet im Zuge ihrer Gegenoffensive weitere Geländegewinne. Die ukrainischen Streitkräfte haben seit Beginn der Offensive ein Gebiet von mehr als 2000 Quadratkilometern zurückerobert, wie Präsident Wolodymyr Selenkyj in seiner abendlichen Video-Botschaft sagt.

+++ 20:43 Baerbock: Putin macht "AKW zum Kriegspfand" +++
Außenministerin Annalena Baerbock fordert den vollständigen russischen Abzug vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine. Mit der Besetzung des Kernkraftwerks setze der russische Präsident Wladimir Putin die gesamte Region der Gefahr eines nuklearen Zwischenfalls aus, sagt die Grünen-Politikerin in Kiew. "Er macht ein AKW zum Kriegspfand in einem Kriegsgebiet", betont sie und forderte: "Russland muss dieses Spiel mit dem Feuer sofort beenden."

+++ 20:21 Ukraine erwartet im Herbst Flugabwehrsystem Iris-T aus Deutschland +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erneuert Kiews Forderung nach Panzern des Typs Leopard. "Wir sehen keine Hindernisse dafür", sagt der 41-Jährige nach einem Treffen mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Bis sich Berlin dazu entschließe, solle Deutschland weiter Artilleriemunition liefern. "Das erhöht spürbar unsere Offensivmöglichkeiten und das hilft uns bei der Befreiung neuer Gebiete", sagt der Chefdiplomat mit Blick auf die laufenden ukrainischen Offensiven in der Ost- und Südukraine. Kuleba erwähnt ebenfalls, dass Kiew diesen Herbst das Flugabwehrsystem Iris-T erwarte. Kuleba ermahnt Deutschland und die anderen Partner, die Zeitpläne einzuhalten. "Jeden Tag müssen in der Ukraine neue Waffenarten und die Munition dazu eintreffen", unterstrich er.

+++ 20:05 Baerbock erwägt Lieferung von Kampfpanzern +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sichert der Ukraine weitere militärische Hilfe zu, mit Blick auf die laufende Gegenoffensive schließt sie dabei auch die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart nicht aus. Gefragt, ob Deutschland bereit sei, auch Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, sagt die Ministerin in Kiew: "So, wie sich die Lage vor Ort verändert, so schauen wir auch immer wieder unsere Unterstützung an und werden weitere Schritte gemeinsam mit unseren Partnern besprechen." Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba betont Baerbock: "Ich weiß, dass die Zeit drängt." Sie fügt hinzu: "Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend."

+++ 19:49 Ukrainische Truppen haben jetzt volle Kontrolle über Balaklija +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die östliche Stadt Balaklija erlangt. Das teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar mit. Angesichts des raschen Vormarschs ukrainischer Truppen im Nordosten der Ukraine gab Russland seinen wichtigsten Stützpunkt an dieser Front auf.

+++ 19:24 Kiew: Teile russischer Luftwaffe im Wert von 155 Millionen Euro vernichtet +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben innerhalb von drei Tagen Teile der russischen Luftwaffe zerstört, die insgesamt 157,5 Millionen Dollar (etwa 155 Millionen Euro) wert sind. Das Luftwaffenkommando der Ukraine gibt an, dass unter anderem sechs Marschflugkörper Ch-101, zwei luftgestützte Abstandswaffen Ch-59, zwei Kampfhubschrauber Kamow Ka-52 Alligator, ein Kampfhubschrauber Mi-24, zwei Erdkampfflugzeuge Suchoi Su-25 sowie zehn Aufklärungsdrohnen Orlan-10 vernichtet zu haben.

+++ 18:55 Russische Besatzer rufen alle Bewohner Charkiws zur Flucht auf +++
Nach Bekanntgabe des Truppenrückzugs rufen die russischen Besatzer im ostukrainischen Gebiet Charkiw alle Bewohner der bislang unter ihrer Kontrolle stehenden Orte zur Flucht auf. "Ich empfehle nochmals allen Bewohnern der Region Charkiw, das Gebiet zum Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit zu verlassen", sagt der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung, Witali Gantschew, laut der Agentur Tass. "Jetzt in seinem Haus zu bleiben, ist gefährlich."

+++ 18:34 Baerbock verspricht in Kiew weitere Waffenlieferungen +++
Angesichts des russischen Teilrückzugs aus dem Nordosten der Ukraine kündigt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock weitere deutsche Militärhilfe an. "Wir sehen mit Blick auf den Osten und den Süden der Ukraine, wie wichtig die Waffenlieferungen sind", so Baerbock im Interview mit RTL/ntv bei ihrem Besuch in Kiew. "Dank gerade auch unseren Waffenlieferungen konnte jetzt erreicht werden, dass einzelne Städte befreit werden konnten." Bislang sei aber nur ein kleiner Teil der russisch besetzten Gebiete zurückerobert, sagte die Ministerin. "Deswegen müssen wir in den nächsten Monaten die Waffenunterstützung aufrechterhalten."

+++ 18:15 Bürgermeister: Russen halten bislang ukrainischem Angriff auf Lyman stand +++
Oleksandr Zhuravlyov, der Bürgermeister der von Russland eingenommenen Stadt Lyman in der Region Donezk, sagt dem ukrainischen Fernsehsender Suspilne television, dass ukrainische Streitkräfte zwar die Stadt zurückerobern wollten. Bislang hielten die Truppen des Kremls diesem Angriff jedoch Stand. Die ukrainische Flagge sei in Lyman noch nicht gehisst worden, so Zhuravlyov.

+++ 17:58 Gouverneur: Besatzer verlassen Luhansk scharenweise +++
Der Militärgouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, erklärt, russische Besatzer und Kollaborateure verließen ihre Siedlungen in der Region scharenweise. Ihm zufolge haben Anwohner bereits ukrainische Soldaten am Stadtrand von Lyssytschansk gesehen. Nach Hajdajs Angaben hissten ukrainische Partisanen bereits die ukrainische Flagge in Kreminna, einer Ortschaft nahe Sjewjerodonezk in Luhansk.

+++ 17:39 Separatisten-Führer in Donezk sieht "schwierige Lage" +++
Der Chef der prorussischen Separatisten in der selbsternannten "Volksrepublik" Donezk, Denis Puschilin, sprach von einer "schwierigen Lage". Die Situation in der Stadt Lyman sei "ziemlich schwierig, ebenso wie in einer Reihe anderer Orte im Norden der 'Volksrepublik'", sagte Puschilin in einem auf dem Online-Dienst Telegram veröffentlichten Video.

+++ 17:22 Russland räumt auch Rückzug aus Balaklija ein +++
Neben Isjum bestätigt Russland auch den Rückzug aus der Stadt Balaklija, die die Ukrainer schon in der vergangenen Woche als befreit gemeldet hatten. Offiziell begründet wurde der Abzug damit, dass durch die Umgruppierung die Einheiten im angrenzenden Gebiet Donezk verstärkt werden sollen. Viele Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass die Russen mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn angesichts des massiven ukrainischen Vorstoßes im Charkiwer Gebiet so stark unter Druck geraten sind, dass sie sich zur Flucht entschieden haben.

+++ 17:02 Ukraine meldet Auslaufen fünf weiterer Getreideschiffe +++
Nach Angaben des ukrainischen Infrastrukturministeriums können fünf weitere Schiffe mit Getreide im Hafen von Odessa in See stechen. Auf den Schiffen befinden sich demnach insgesamt 90.000 Tonnen landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Ukraine. Über 2,6 Millionen Tonnen an Lebensmitteln haben die Ukraine durch das Schwarze Meer verlassen, seitdem die Schifffahrt im August wieder eingesetzt hat.

+++ 16:39 Russland gibt Aufgabe von Isjum bekannt +++
Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven gibt Russland die Verlegung von Truppen im Osten der Ukraine bekannt. Soldaten sollten aus dem Gebiet Charkiw etwa aus der strategisch wichtigen Stadt Isjum abgezogen werden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau. Zuvor hat die ukrainische Seite von erfolgreichen Rückeroberungen im Gebiet Charkiw berichtet.

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+++ 16:19 Animierte Karte zeigt Vorstöße der ukrainischen Truppen in Charkiw +++
Eine animierte Karte zeigt, wie die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive in den vergangenen Tagen Gebietsgewinne im Norden nahe der Region um die strategisch wichtige Stadt Kupjansk erreicht hat. Darauf sind Vorstöße zwischen dem 6. September und 9. September in Charkiw zu sehen, allerdings nicht der Verlauf am heutigen 10. September. Die Karte stellt dar, wie sich ukrainische Truppen allmählich von Westen her nähern und Schritt für Schritt die Frontlinie zu ihren Gunsten verschieben. Dabei drängen sie die russische Armee nach Norden beziehungsweise Süden ab.

+++ 15:35 Netzagentur warnt vor massenhaftem Gebrauch von Heizlüftern +++
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bekräftigt Warnungen vor einem möglichen Strom-Blackout bei einem massenhaften Gebrauch von Heizlüftern im kommenden Winter. "Heizlüfter zu nutzen, ist selbst bei den sehr hohen Gaspreisen teurer als Heizen mit Gas", sagt Müller dem "Tagesspiegel". "Und wenn zu viele Menschen gleichzeitig mit Heizlüftern heizen, kann das die Stromnetze lokal an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus bringen", sagt Müller weiter. Zuvor hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, ebenfalls vor einer Überlastung der Stromnetze gewarnt.

+++ 14:58 Merz bietet Ampel-Koalition Zusammenarbeit in Energiekrise an +++
CDU-Chef Friedrich Merz bietet der Ampel-Regierung wegen der Energiekrise und Inflation eine Zusammenarbeit an. Angesichts der enormen Probleme sei eine Kooperation von Regierung und Opposition wichtig, sagt Merz auf dem CDU-Parteitag in Hannover. "Wenn die Bundesregierung jetzt dieses Angebot nicht annimmt, dann ist dies allein ihre Verantwortung", fügt er hinzu und verwies auf den Bundesrat, der etlichen Gesetzesvorhaben der Regierung zustimmen muss.

EnergieGaspreise für Haushalte in Deutschland

+++ 14:21 DIW-Chef: Bund muss Hilfspakete mindestens "verdoppeln" +++
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert die Bundesregierung auf, bei ihren Hilfspaketen zur Abfederung der Energiekrise massiv nachzulegen, wenn sie keine Welle an Privatinsolvenzen riskieren will. "Wir reden viel über Unternehmensinsolvenzen, meine größte Sorge aber sind Privatinsolvenzen", sagt Fratzscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Viele Bürgerinnen und Bürger werden wegen der explodierenden Strom- und Gaspreise ihre Rechnung nicht bezahlen können", so der Ökonom weiter. Die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung hätten zwar gute Elemente, würden aber von ihrem Volumen her nicht ausreichen, erklärt Fratzscher. "Die Bundesregierung wird die jetzigen Hilfen über die nächsten sechs Monate verdoppeln oder sogar verdreifachen müssen", so der DIW-Chef.

+++ 13:19 Ukraine meldet Einnahme von Kupjansk +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Stadt Kupjansk in der Region Charkiw zurückerobert. Der Regionalrat der im Nordosten gelegenen Stadt veröffentlicht auf Facebook Fotos, die ukrainische Soldaten vor dem Rathaus zeigen. Natalia Popowa, die Beraterin des Vorsitzenden des Rates, schreibt dazu: "Kupjansk ist die Ukraine. Ehre den Streitkräften der Ukraine." Auf den Fotos halten die Soldaten die blau-gelbe Flagge der Ukraine hoch, während die russische Fahne zu ihren Füßen liegt. Kupjansk ist so bedeutsam, weil dort die Eisenbahnlinien in der Ostukraine mit der Bahnstrecke nach Russland zusammentreffen.

+++ 13:03 Russische Quellen: Besatzer haben Isjum verlassen +++
Die russischen Streitkräfte haben sich offenbar aus der von ihnen besetzten Stadt Isjum im Osten der Ukraine zurückgezogen. Das berichten mehrere russische Quellen übereinstimmend, darunter die Nachrichtenseite Readovka. Die russische Armee sei gezwungen gewesen, Isjum zu verlassen, schreibt Readovka auf Telegram. Eine unabhängige Bestätigung gibt es noch nicht. Eine Rückeroberung der Stadt wäre ein strategisch wichtiger Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive.

+++ 12:12 Polen kritisiert "Berlins Zögern" scharf +++
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erneuert seine Kritik an der Haltung der Bundesregierung im Ukraine-Krieg. Es sei enttäuschend, dass die Deutschen ihre Fehler in der Energiepolitik so spät eingesehen hätten, sagte Morawiecki dem "Spiegel". "Die Ukraine hat den Feind schneller zurückgeschlagen, als die Deutschen Entscheidungen getroffen haben." Mit Blick auf den vereinbarten Ringtausch von Rüstungsgütern sagte Morawiecki, Polen habe dem Nachbarland Waffen im Wert von deutlich mehr als zwei Milliarden Dollar geliefert, darunter auch 300 Panzer und anderes schweres Gerät. "Berlins Zögern, die Untätigkeit, stellt den Wert des Bündnisses mit Deutschland ernsthaft infrage." Dies höre er auch von vielen anderen Regierungschefs in Europa.

+++ 11:05 Scholz: "Wir kommen da durch" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht den Bürgerinnen und Bürgern in der Energiekrise Mut zu. "Wir werden uns als Land unterhaken, weil wir ein solidarisches Land sind. Wir kommen da durch", sagt der SPD-Politiker in seiner wöchentlichen Videobotschaft. Die Menschen in Deutschland spürten, das sie in einer ernsten Zeit leben. "Wir haben uns aber vorbereitet", versichert der Kanzler. So sei man bereit dafür, dass Russland seine Gaslieferungen wegen des Krieges gegen die Ukraine weitgehend einstellt.

+++ 10:43 London: Russische Truppen von Gegenoffensive "überrascht" +++
Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt. Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russisch besetztes Gebiet vorgestoßen, teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. In dem Gebiet seien nur wenige russische Truppen versammelt gewesen, heißt es weiter. "Die russischen Kräfte wurden offenbar überrascht". "Ukrainische Einheiten haben mehrere Orte eingenommen oder umzingelt", so das Ministerium weiter.

+++ 09:59 Frau stirbt nach russischem Beschuss bei Charkiw +++
Bei einem russischen Angriff auf das Dorf Nova Vodolaha in der Ostukraine ist eine 62-Jahre alte Frau getötet worden. Das berichtet "The Kyiv Independent" unter Berufung auf den Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov. Demnach ist die Frau gestorben, als ihr Haus in der Nacht von Raketen getroffen wurde.

+++ 09:06 Grünen-Chefin Lang: Weitere Entlastungen kommen +++
Grünen-Chefin Ricarda Lang stellt weitere Entlastungspakete in Aussicht. "Wir haben für den Herbst und Winter eine gute Grundlage geschaffen. Aber die Energiekrise, in die uns der Angriffskrieg auf die Ukraine gestürzt hat, wird nicht in drei, fünf oder acht Monaten enden", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir haben mit den bisherigen drei Entlastungspaketen gezeigt: Wir lassen niemanden allein. Daran wird sich nichts ändern." In den nächsten Wochen werde es um Unternehmenshilfen gehen, bekräftigt Lang. "Wir sollten hier vor allem an kleine und mittlere Unternehmen denken, Bäcker oder Handwerksbetriebe etwa." Neben kurzfristigen Entlastungen brauche es aber auch "strukturelle Veränderungen - vom Mindestlohn über das Bürgergeld bis hin zur Kindergrundsicherung".

+++ 08:31 Großbritannien: Ukrainische Armee rückt auf Kupjansk vor +++
Die ukrainischen Streitkräfte bedrohen nach britischen Erkenntnissen die russischen Besatzer in der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk in der Region Charkiw. Sollte der Ort zurückerobert werden, wäre das ein schwerer Schlag für die russischen Truppen, heißt es im jüngsten Lagebericht des britischen Militärgeheimdienstes. Kupjansk liegt an den russischen Nachschublinien zur Front im Donbass im Osten der Ukraine.

+++ 08:13 Baerbock ist überraschend in Kiew +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist erneut in Kiew. "Ich bin heute nach Kiew gereist, um zu zeigen, dass sie [die Ukrainer] sich weiter auf uns verlassen können", sagt Baerbock bei ihrer Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt. Deutschland werde der Ukraine beistehen, so lange es nötig ist - "mit der Lieferung von Waffen, mit humanitärer und finanzieller Unterstützung". Aus Sicherheitsgründen ist Baerbock mit dem Nachtzug in die Ukraine gereist. Es ist ihr zweiter Besuch seit Kriegsbeginn.

+++ 07:09 Generalstab: Russland schickt 1300 tschetschenische Kämpfer nach Cherson +++
Russland entsendet dem ukrainischen Generalstab zufolge 1300 Soldaten aus Tschetschenien in die Region Cherson im Süden des Landes. Dort sollen sie die russischen Streitkräfte bei der Abwehr der ukrainischen Gegenoffensive unterstützen, heißt es. Die Ukraine wirft den tschetschenischen Einheiten immer wieder eine besondere Brutalität vor.

+++ 05:39 Bundeswehr nimmt an NATO-Manöver "Baltic Tiger" im Oktober teil +++
Spezialisierte Kräfte von Luftwaffe und Marine sollen in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur des östlichen NATO-Partners trainieren. An der Übung "Baltic Tiger 2022" im Oktober werden sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Spitzenzeit mehr als 150 Soldaten aus Deutschland beteiligen. Zum Trainingsprogramm gehört auch die Absicherung von Verbindungswegen sowie von Truppen "auf dem Marsch", wie sie bei der Verlegung von Verstärkungskräften nötig sein kann. Die gemeinsame Übung mit estnischen Verbänden ist im Großraum der Hauptstadt Tallinn und des NATO-Flugplatzes Ämari geplant.

+++ 04:48 Audi-Chef fordert Weiterbetrieb aller drei deutschen AKW +++
Audi-Chef Markus Duesmann fordert die Bundesregierung auf, die Atomlaufzeiten zu verlängern. "In der jetzigen Situation können wir gar nicht genug Energiequellen zur Verfügung haben", sagt Duesmann der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" laut Vorabbericht. Aus Klimagründen und um das Stromnetz zu stabilisieren, sollten die drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke weiterlaufen. Das beruhige die Menschen und könnte stabilisierend auf die Strommärkte wirken.

+++ 03:48 Grünen-Chefin Lang steht hinter Habecks Reserve-Plan für AKW +++
Grünen-Chefin Ricarda Lang steht hinter der Entscheidung von Wirtschaftsminister Habeck, zwei Atomkraftwerke bis ins nächste Jahr in Reserve zu halten. "Es werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die Blackouts verhindern werden - abgesichert durch die Einsatz-Reserve als Ultima Ratio", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Zugleich lehnt Lang in dem Artikel einen weiteren Aufschub des Atomausstiegs ab. Dem Vorabbericht zufolge konkretisiert Lang zudem die Vorstellungen der Grünen zur geplanten Strompreisbremse. "Ich denke da an Kohle und Atom, aber auch an die Erneuerbaren. Die Gewinne, die über der Obergrenze liegen, werden abgeschöpft und über die Absenkung der Preise auf der Stromrechnung direkt an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben", so Lang.

+++ 02:31 Ukraine will 75 russische Soldaten im Süden getötet haben +++
Das "ukrainische Einsatzkommando Süd" meldet, dass die Lage in der Südukraine weiterhin "angespannt, aber unter Kontrolle" sei. Das ukrainische Militär zerstört binnen 24 Stunden nach eigenen Angaben neun Panzer, zwei Haubitzen und acht gepanzerte Fahrzeuge. Zudem sollen 75 russische Soldaten getötet worden sein, so das Kommando. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 01:30 Deutsche Kommunen warnen vor flächendeckenden Stromausfällen +++
Die deutschen Kommunen warnen angesichts der drohenden Energieknappheit im Winter vor flächendeckenden Stromausfällen. "Eine Überlastung des Stromnetzes, etwa wenn die 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter ans Netz gehen, sollte die Gasversorgung ausfallen, sind realistische Szenarien", sagt Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der Zeitung "Welt am Sonntag" laut einem Vorabbericht.

+++ 00:24 Selenskyj zeichnet Bayraktar-Schöpfer aus - und vereinbart Zusammenarbeit +++
Der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj trifft sich mit Haluk Bayraktar, CEO des türkischen Unternehmens Baykar. Dabei geht es um die weitere Zusammenarbeit der Ukraine mit dem Unternehmen zur Stärkung der Verteidigungskapazitäten der ukrainischen Streitkräfte. Es werden auch Einzelheiten des Baus eines Baykar-Werks in der Ukraine und die Herstellung neuer Produkte unter Verwendung ukrainischer Teile beraten. Selenskyj würdigt den Beitrag von Haluk Bayraktar und seinem Unternehmen zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte und überreicht ihm den Verdienstorden erster Klasse. Die gleichnamige Bayraktar-Drohne hat besonders zu Beginn des Krieges viele russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört.

+++ 23:32 Kurz vor der Gegenoffensive: ukrainische Soldaten singen Nationalhymne +++
Nachdem die Gegenoffensive der Ukraine in der Region Charkiw mit großem Tempo anläuft, können nach übereinstimmenden Berichten zahlreiche Ortschaften zurückerobert werden. In sozialen Medien taucht nun ein Video auf, das ukrainische Soldaten beim Singen der Nationalhymne zeigt. Es soll kurze Zeit vor dem Beginn der Gegenoffensive entstanden sein.

+++ 22:44 Selenskyj spricht von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen +++
Die ukrainische Armee hat dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge mehr als 30 Siedlungen in der Region Charkiw zurückerobert. Zudem setzten die Kiewer Streitkräfte im Rahmen einer Gegenoffensive ihre Operationen in mehreren Gebieten erfolgreich fort, sagt das Staatsoberhaupt in seiner täglichen Videoansprache.

+++ 22:14 Ukraine bittet Westen um Dutzende weitere Mehrfachraketensysteme +++
Die Ukraine bittet ihre Partner um 50 bis 80 weitere Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS), wie Präsidentenberater Mychajlo Podoljak mitteilt. Der Westen hat der Ukraine bislang mehrere verschiedene solcher Systeme geliefert. Eines davon ist das deutsche "MARS", Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem. Es kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen, etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind auf Kettenfahrzeuge montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometer pro Stunde entwickeln können. Die Reichweite der Geschosse liegt teilweise bei mehr als 100 Kilometern.

+++ 21:38 Selenskyj: Türkischer Drohnenhersteller baut Fabrik in Ukraine +++
Die TB2-Drohne des türkischen Rüstungsunternehmens Baykar ist in der Ukraine sehr beliebt. Sie trug zur Zerstörung zahlreicher russischer Artilleriesysteme und gepanzerter Fahrzeuge bei. Nun plant Baykar dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge den Bau einer Fabrik für Drohnen in der Ukraine. "Wir haben die Einzelheiten der Konstruktion einer Baykar-Fabrik in der Ukraine und die Produktion neuer Waren unter Verwendung ukrainischer Komponenten besprochen", schreibt Selenskyj in einem Online-Beitrag nach einem Treffen mit dem Chef des Konzerns.

Eine unbemannte Baykar-Drohne vom Typ TB2

Eine unbemannte Baykar-Drohne vom Typ TB2

(Foto: REUTERS)

+++ 21:11 Weltbank und EU: Ukraines Wiederaufbau könnte 350 Milliarden Euro kosten+++
Der Wiederaufbau der Ukraine nach der russischen Invasion könnte fast 350 Milliarden Dollar kosten. Das geht aus einem Bericht der Weltbank, der ukrainischen Regierung und der EU-Kommission hervor. Die russische Invasion habe der Ukraine bis zum 1. Juni direkte Schäden in Höhe von 97 Milliarden Dollar zugefügt. Dazu kämen 252 Milliarden Dollar an Verlusten durch die Unterbrechung der Wirtschaftsströme und der Produktion sowie durch zusätzliche Ausgaben im Zusammenhang mit dem Krieg. Zudem habe die Vertreibung eines Drittels aller Ukrainer die Armutsquote des Landes von zwei Prozent vor dem Krieg auf 21 Prozent ansteigen lassen. Für den 25. Oktober ist eine G7-Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine geplant.

+++ 20:35 Ukraines Naftogaz verklagt Gazprom - in Zürich +++
Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat den russischen Gaskonzern Gazprom wegen weggefallener Transitgebühren verklagt. "Wir fordern von Gazprom, in vollem Umfang zu bezahlen", schreibt Naftogaz-Chef Jurij Witrenko bei Facebook. Das russische Unternehmen habe seit Mai seinen Transit reduziert und daher weniger überwiesen. Der 2019 unterzeichnete Vertrag sehe jedoch in einer Klausel eine Mindesttransitmenge vor. Diese müsse unabhängig vom realen physischen Transport bezahlt werden. Der Gerichtsstandort ist Zürich. 2019 erstritt Naftogaz in einem ähnlichen Fall bereits umgerechnet über drei Milliarden Euro von Gazprom. Trotz des laufenden russischen Angriffskrieges hat die Ukraine seit dem 24. Februar über 12,4 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas in Richtung Westen transportiert. Im Mai wurde der Erdgastransit über das von Russland besetzte Gebiet Luhansk eingestellt.

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, als/lve/rts/AFP/dpa

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