Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 14:53 Lawrow: "Russland lehnt Verhandlungen mit Ukraine nicht ab" +++

Die russische Führung stellt kurz nach einer schweren Niederlage des eigenen Militärs in der Ukraine Verhandlungen mit Kiew in Aussicht. "Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab, doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen", sagt Außenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. Die Verhandlungen, die kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland begannen, sind seit Monaten ausgesetzt. Offiziell macht Moskau für den Verhandlungsstopp Kiew verantwortlich. Russland stellt für einen Frieden allerdings harte Bedingungen. So soll die Ukraine nicht nur auf einen Nato-Beitritt verzichten, sondern auch hohen Gebietsverlusten zustimmen. So hat Moskau die Abtretung der Gebiet Donezk und Luhansk gefordert. Weitere offizielle Forderungen des Kremls bestehen in einer "Entmilitarisierung" und einer "Entnazifizierung" der Ukraine.

+++ 14:25 Gouverneur: Russen töten zehn Menschen bei Angriffen in Donezk +++
Russische Truppen haben nach Angaben des Gouverneurs von Donezk, Pavlo Kyrylenko, bei Attacken auf die Region im Dobass zehn Menschen getötet und 19 weitere verletzt. Drei Menschen sind demnach in Pokrovsk umgekommen, drei in Krasnohorivka, zwei in Bakhmut, und einer in Raihorodka. Die ukrainische Polizei berichtet von insgesamt 24 russischen Attacken in Donezk innerhalb der vergangenen 24 Stunden.

+++ 13:52 Russland: Greifen ukrainische Truppen in Region Charkiw an +++
Die russischen Streitkräfte greifen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Stellungen der ukrainischen Truppen in der Region Charkiw präzise an. Die Angriffe erfolgten durch Luftlandetruppen, Raketen und Artillerie, teilt das Ministerium in sozialen Medien mit. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht unmittelbar möglich.

+++ 13:33 Was West-Kameras in besetzter Ukraine filmen sollen +++

+++ 13:12 Russische Truppen ziehen aus Norden der Region Charkiw ab +++
Nach erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen ziehen sich die russischen Truppen offenbar auch aus dem nördlichen Teil des Charkiwer Gebiets zurück. Medienberichten nach hissten Einwohner in der Ortschaft Kosatscha Lopan, 30 Kilometer nördlich der Metropole Charkiw, die ukrainische Flagge. Zuvor hatten die russischen Einheiten den knapp vier Kilometer von der russischen Grenze entfernten Ort verlassen, der zu Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar besetzt worden war.

+++ 13:02 Grünen-Politikerin Brugger: Deutschland muss mehr tun +++
Die Verteidigungs-Expertin der Grünen, Agnieszka Brugger, wirbt für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. "Gerade in den Bereichen Luftverteidigung, geschützter Transport, Artillerie und Schutzausrüstung sollten wir alles nur Mögliche tun", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Alle Optionen müssen noch einmal ohne Denkverbote auf den Prüfstand, denn es sind entscheidende Monate für die Menschen in der Ukraine und für die Ordnung auf unserem Kontinent." Die derzeitigen Erfolge der ukrainischen Armee zeigten, dass moderne Waffensysteme die Befreiung besetzter Gebiete ermöglichten. "Gerade weil die internationale Unterstützung den entscheidenden Unterschied macht, sollten wir auch weiter umfassend liefern, alle Möglichkeiten ausschöpfen und noch mehr tun."

+++ 12:41 Strack-Zimmermann drängt auf Leopard-2-Lieferung +++
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert schnelle weitere Waffenlieferungen an die Ukraine zur Unterstützung des Vormarsches. "Deutschland muss umgehend seinen Teil zu den Erfolgen der Ukraine beitragen und geschützte Fahrzeuge, den Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzer Leopard 2 liefern", sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Deutschland stehe damit an der Seite des ukrainischen Volkes und übernehme eine "führende Rolle in Europa im Kampf für Demokratie in Frieden und Freiheit". Strack-Zimmermann fordert auch, keine Zeit zu verlieren. "Und schon gar nicht ist dies die Zeit des Zauderns und Zögerns", sagt sie.

+++ 12:20 ntv-Reporterin aus Charkiw: "Gouverneur sagt: Russen fliehen" +++

+++ 11:55 Ukraine: Haben mehr als 3000 Quadratkilometer zurückerobert +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Heeresleitung seit Anfang September mehr als 3000 Quadratkilometer russisch besetzten Gebiets zurückerobert. Geländegewinne habe es um die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw im Norden gegeben, wo die Streitkräfte bis zu 50 Kilometer an die russische Grenze herangerückt seien, teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, mit. Auch im Süden und Osten von Charkiw kämen die ukrainischen Streitkräfte voran. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor in einer Videoansprache gesagt, die Ukraine habe in den vergangenen zehn Tagen rund 2000 Quadratkilometer zurückerobert.

+++ 11:27 ISW bescheinigt ukrainischer Offensive durchschlagenden Erfolg +++
Die ukrainischen Soldaten haben laut US-Experten innerhalb von fünf Tagen mehr Gelände zurückgewonnen als die russischen Truppen insgesamt seit April besetzt haben. "Die Befreiung von Isjum wird der größte militärische Erfolg der Ukraine seit dem Sieg in der Schlacht vor Kiew im März", urteilt das Institute for the Study of the War (ISW) in seiner Lageanalyse. Damit sei der von Russland geplante Vormarsch auf den Donbass von Norden her gescheitert, meinen die Experten.

+++ 10:58 ntv-Reporter: "Umgruppierung" umschreibt Front-Zusammenbruch +++

+++ 10:41 Ukrainische Gegenoffensive geht weiter +++
Die ukrainische Armee setzt nach Angaben aus Kiew ihre Rückeroberung russisch besetzter Gebiet im Osten der Ukraine fort. "Die Befreiung von Ortschaften in den Distrikten Kupjansk und Isjum ist im Gang", schreiben die ukrainischen Streitkräfte in einem Lagebericht. Mindestens 30 Orte in der ostukrainischen Region Charkiw haben die Truppen zuletzt zurückerobert.

+++ 10:17 Bericht: Russen verlassen Städte in Luhansk +++
Wie das belarussische Oppositions-Medium Nexta berichtet, sollen russische Besatzer aus der seit 2014 besetzten Region Luhansk fliehen. Nexta beruft sich dabei auf Aussagen des ukrainischen Militärgouverneurs der Region, Serhij Haidai. "Berichten zufolge begannen die Angreifer massenhaft aus dem besetzten Luhansk und Alchevsk zu fliehen", schreibt Nexta auf Twitter. Die Informationen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 09:19 Briten dementieren Putins Aussagen zu Getreide-Lieferungen +++
Großbritannien weist Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück, wonach nur ein Bruchteil der ukrainischen Getreidelieferungen an arme Länder gehe. Putin sagte am Mittwoch, dass nur zwei von 87 Schiffen 60.000 Tonnen Getreide in arme Länder geliefert hätten. Dazu erklärt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf UN-Zahlen, dass rund 30 Prozent des exportieren Getreides an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Afrika, Asien und im Nahen Osten geliefert worden seien. Russland verfolge eine Strategie der bewussten Falschinformation, um die Verantwortung für Ernährungsprobleme abzuwenden, erklärt das Ministerium auf Twitter und zitiert aus dem täglichen Geheimdienstbulletin. So solle die Ukraine in Misskredit gebracht werden.

+++ 08:45 London: Weiterhin Kämpfe im Umkreis befreiter Städte +++
Nach dem Rückzug russischer Truppen aus mehreren besetzten ukrainischen Ortschaften dauern die Kämpfe in der Umgebung nach Einschätzung britischer Militärexperten an. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg vom Sonntag hervor. "In den vergangenen 24 Stunden haben ukrainische Kräfte weiterhin erhebliche Fortschritte in der Charkiw-Region gemacht", heißt es in der Mitteilung auf Twitter. Russland habe Einheiten aus dem Gebiet zurückgezogen, "aber es wird weiter gekämpft im Umkreis der strategisch wichtigen Städte Kupjansk und Isjum".

+++ 08:15 Betrieb von AKW Saporischschja komplett eingestellt +++
Der Betrieb des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerkes Saporischschja ist nach Angaben des staatlichen Betreibers vollkommen eingestellt worden. Auch der sechste und damit letzte Block der Anlage sei vom Stromnetz genommen worden, teilt Energoatom mit. Rings um das größte AKW in Europa kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen ukrainischen und russischen Truppen. Das Gelände des in der Stadt Enerhodar gelegenen Kraftwerkes wurde wiederholt getroffen.

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+++ 07:53 Ukraine meldet Verletzte nach russischem Angriff auf Dnipro +++
Bei einem russischen Angriff auf die Metropole Dnipro sind nach Angaben des Bürgermeisters, Boris Filatov, mehrere Menschen verletzt worden. Das berichtet "The Kyiv Independent". Demnach haben russische Streitkräfte in der Nacht das Stadtzentrum angegriffen. Das zentralöstlich gelegene Dnipro ist die viertgrößte Stadt der Ukraine und ein wichtiger Industriestandort.

+++ 06:42 Bericht: Weiteres Munitionslager zerstört +++
In der Stadt Kachowka im Gebiet Cherson ist ein weiteres Munitionslager zerstört worden, berichtet "Euromaidan Press". Lokalen Quellen zufolge ist es am Morgen zu mehreren Explosionen im Industriegebiet der Stadt gekommen.

+++ 06:13 Ukraine: Haben Munitionslager und Fährüberfahrt bei Cherson zerstört +++
Die Ukraine gibt an, am Samstag ein russisches Munitionslager bei Cherson und einen Fährübergang in der nahegelegenen Stadt Nowa Kachowka zerstört zu haben. Das berichtet "The Kyiv Independent" unter Berufung auf das ukrainische Einsatzkommando Süd. Als Ergebnis der ukrainischen Gegenoffensive wurden die Zerstörung von acht russischen Panzern, 17 gepanzerten Fahrzeugen, einer Haubitze und einer Orlan-10 Drohne sowie der Tod von 80 russischen Soldaten gemeldet.

+++ 03:41 Kiew moniert zögerliches Verhalten des IWF +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mangelnde Unterstützung seines im Krieg befindlichen Landes vorgeworfen. Im Unterschied zu den USA und der Europäischen Union, die bei der Unterstützung der Ukraine führend seien, "beobachten wir beim IWF eine ziemlich passive Haltung", sagte er beim internationalen Forum Yalta European Strategy (YES) in Kiew. Die Ukraine hatte im August beim IWF ein neues Hilfsprogramm beantragt. "Wir tun unser Bestes, wir haben ihnen die Dokumente übermittelt und wir rufen den IWF auf, seine Aktivitäten wirklich zu intensivieren", sagte Schmyhal.

+++ 02:46 Ukraine übernimmt Sicherung befreiter Orte +++
In den von den ukrainischen Kräften zurückeroberten Dörfern und Städten im Nordosten des Landes haben Sicherheitskräfte damit begonnen, die Identitäten der Einwohner zu kontrollieren. "Wir müssen nun die Hilfe leisten, die die Menschen hier brauchen und dann die Verbrechen dokumentieren, die die russischen Invasoren begangen haben", sagte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschenko. Reporter berichten von ausgebrannten Fahrzeuge mit dem "Z"-Symbol der russischen Armee. Außerdem lägen Munitionskisten und Müll in Stellungen verstreut, die die Russen offensichtlich in Eile aufgegeben hätten.

+++ 00:43 Kuleba: Je mehr Waffen, desto schneller endet der Krieg +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert im Kampf gegen Russland mehr Waffen. Die Gegenoffensive habe gezeigt, dass die Ukraine die Streitkräfte aus Moskau besiegen könne, sagt er bei einer Pressekonferenz mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Einige Verbündete seien am Anfang wegen des Risikos, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verärgern, zögerlich gewesen, Kiew Waffen zu geben. Die Ukraine höre dieses Argument aber nicht mehr. Die ukrainischen Streitkräfte hätten bewiesen, dass sie in der Lage seien, die russische Armee zu schlagen. Die Ukraine schaffe dies mit den Waffen, die dem Land geschickt worden seien. Je mehr Waffen die Ukraine erhalte, desto schneller werde sie gewinnen und der Krieg enden.

+++ 23:19 Selenskyj lässt Kohle-Lieferungen nach Polen prüfen +++
Die Ukraine erwägt, Polen 100.000 Tonnen Kraftwerkskohle zu liefern, damit das Nachbarland durch den Winter kommt. Er habe habe das Kabinett angewiesen, die Möglichkeit eines Exports von Kraftwerkskohle zu prüfen, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkyj in seiner abendlichen Video-Botschaft. Die Ukraine habe selbst genügend Kohle.

+++ 22:15 Ukraine: Seit Kriegsbeginn wollten 8000 Männer illegal das Land verlassen +++
Nach Angaben des staatlichen Grenzschutzdienstes haben seit Beginn des Krieges insgesamt 8000 Männer versucht, die Ukraine auf illegalem Weg zu verlassen. Demnach betreffen 5600 Fälle Personen, die dabei erwischt wurden, wie sie versucht haben, die Grenze außerhalb der offiziellen Kontrollpunkte zu überqueren. Seit dem Beginn der Invasion ist es Männern im Alter von 18 bis 60 Jahren, die für den Dienst an der Waffe geeignet sind, verboten, das Land zu verlassen. Ausnahmen gelten nur unter besonderen Umständen.

+++ 21:42 Putin zeigt sich vergnügt und weiht Riesenrad ein +++
Zum Teilrückzug der eigenen Truppen im Osten der Ukraine äußert sich Russlands Präsident Wladimir Putin bislang nicht - stattdessen weiht er in der Hauptstadt Moskau ein Kampfsportzentrum und ein Riesenrad ein. In einem von Staatsmedien veröffentlichten Video ist unter anderem zu sehen, wie Putin gemeinsam mit Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Nachmittag im Sportkomplex Luschniki steht und mit jungen Sportlern scherzt. Außerdem lässt er sich anlässlich des 875. Geburtstags der Stadt Moskau per Videoübertragung zur Eröffnung eines Riesenrads zuschalten, das nun das größte Europas sein soll. In sozialen Netzwerken zeigen sich mehrere Nutzer irritiert darüber, dass der Kremlchef sich an solch einem Tag Vergnügungsattraktionen widmet.

+++ 21:16 Selenskyj: In Gegenoffensive 2000 Quadratkilometer zurückerobert +++
Die Ukraine meldet im Zuge ihrer Gegenoffensive weitere Geländegewinne. Die ukrainischen Streitkräfte haben seit Beginn der Offensive ein Gebiet von mehr als 2000 Quadratkilometern zurückerobert, wie Präsident Wolodymyr Selenkyj in seiner abendlichen Video-Botschaft sagt.

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, als/lve/rts/AFP/dpa

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