Politik

Statt Wahlkampfauftritt Bedrohte AfD-Chefin Weidel urlaubt auf Mallorca

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Die Hintergründe des Vorfalls sind derweil nicht genau bekannt.

Die Hintergründe des Vorfalls sind derweil nicht genau bekannt.

(Foto: picture alliance / Metodi Popow)

Hinweise, die auf einen Anschlag gegen sie hindeuten, veranlassen AfD-Chefin Weidel, ihre Teilnahme an einem Wahlkampfauftritt abzusagen. Stattdessen gibt es eine Video-Botschaft. Jetzt wird bekannt: Währenddessen hielt sich Weidel an der mallorquinischen Ostküste auf.

Nachdem Alice Weidel einen Wahlkampfauftritt am gestrigen Tag der Deutschen Einheit wegen einer Anschlagsdrohung absagen musste, wird jetzt bekannt: Zum Zeitpunkt der Veranstaltung hat sich die AfD-Chefin auf Mallorca aufgehalten. Nach "Spiegel"-Informationen wurde Weidel am Nachmittag des 3. Oktober gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin an der mallorquinischen Ostküste in einem Strandrestaurant gesehen.

Auf Anfrage der Zeitung bestätigte Weidels Büro den Urlaubsaufenthalt. "Es ist korrekt, Frau Weidel hat sich mit ihrer Familie zum besagten Zeitpunkt auf Mallorca aufgehalten", zitiert der "Spiegel" Weidels persönlichen Sprecher. Zehn Tage vor dem abgesagten Wahlkampfauftritt habe es am 23. September allerdings tatsächlich einen sicherheitsrelevanten Zwischenfall gegeben.

Nach dem "doch sehr aufrührenden Ereignis" sei die Familie der Empfehlung gefolgt, "einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war", zitiert die Zeitung ihren Sprecher. Frau Weidel habe sich "nach den bedrohlichen Eindrücken dafür entschieden, bei ihrer Familie zu sein". Sie habe sich "aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden, ihren Aufenthaltsort zu kommunizieren". Seit wann Weidel auf Mallorca weilte, ob sie sich noch immer dort aufhält und seit wann der Urlaub auf der spanischen Ferieninsel geplant war, ließ Weidels Sprecher laut "Spiegel" unbeantwortet.

Ein Sprecher der Partei hatte zuvor mitgeteilt, es hätten sich "Hinweise verdichtet (...), die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten." Weidel und ihre Familie seien deshalb "von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort" gebracht worden. Auf der Wahlveranstaltung in Mödlareuth selbst verkündete ein AfD-Vertreter, Weidel und ihre Familie wurden aus ihrer privaten Wohnung evakuiert und an einen sicheren Ort gebracht. "Sie darf nicht aus diesem Safehouse raus, sie muss untergetaucht bleiben bis auf Weiteres", sagte er. Im Anschluss wurde eine Video-Botschaft von Weidel abgespielt. Darin sagt die AfD-Chefin: "Ich würde nichts lieber tun, als heute bei euch zu sein, aber ich kann es leider nicht."

Die Hintergründe des Vorfalls sind derweil nicht genau bekannt. Die Polizei des Schweizer Kantons Schwyz, wo Weidel und ihre Familie einen Wohnsitz haben, bestätigte auf "Spiegel"-Anfrage lediglich einen "Polizeieinsatz" am "Samstag, 23. September 2023". Das für den Personenschutz von Politikern zuständige Bundeskriminalamt (BKA) teilte mit, die Absage von Weidels Teilnahme an der Veranstaltung am Dienstag sei "nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA" erfolgt. Darüber hinaus könne die Behörde "zu taktischen Maßnahmen oder Gefährdungsmomenten keine Auskunft geben".

Quelle: ntv.de, jki

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