Israel-Krieg im Liveticker +++ 17:50 Nahost-Konferenz endet ohne Ergebnis +++
Eine von Ägypten kurzfristig einberufene Nahost-Konferenz in Kairo endet ergebnislos. Die eingeladenen Staats- und Regierungschefs sowie die Außenminister einigen sich nicht auf eine gemeinsame Erklärung. Die arabischen Staats- und Regierungschefs verurteilen bei dem Gipfeltreffen die israelische Bombardierung des Gazastreifens. Die Europäer fordern indes, dass die Zivilbevölkerung geschützt werden sollte.
+++ 17:31 Habeck: Kein Nachteil für Israel durch Energielieferungen aus Katar +++
Der Import von fossilen Rohstoffen aus arabischen Staaten habe laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nicht signifikant zur Gefährdung Israels beigetragen. Die Gaslieferungen aus Katar - welches die Palästinenser finanziell unterstützt - seien in der Vergangenheit minimal gewesen und jetzt nicht groß, sagt der Vizekanzler m Rande einer Tagung zur Klimatransformation in Mannheim. Das Land habe seine Unterstützung für die Palästinenser zudem mit Israel abgesprochen. Seinen Worten nach sei der Zusammenhang also nicht vergleichbar mit dem Nachteil der Ukraine durch die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. Die Rolle Katars müsse im Vergleich differenzierter betrachtet werden, so Habeck. "Da sehe ich es also nicht, dass Deutschland durch Energiekäufe Israel in den Rücken gefallen ist."
+++ 17:03 Geschäftsinhaber in Berlin-Neukölln lassen Läden aus Protest gegen Israel geschlossen +++
Im von vielen Migranten bewohnten Berliner Stadtteil Neukölln sind zahlreiche Geschäftsinhaber einem Streikaufruf aus Protest gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen gefolgt. In der normalerweise belebten Geschäftsstraße Sonnenallee seien rund 80 Prozent der Ladengeschäfte geschlossen geblieben, teilt die Polizei mit. Zuvor hätten "Personengruppen" in der Straße Flyer verteilt, die Geschäftsinhaber aufforderten, ihre Geschäfte zum Zeichen des Protests geschlossen zu lassen. In der Neuköllner Sonnenallee sind viele Läden, Werkstätten und Gastronomiebetriebe angesiedelt, die von Menschen aus dem arabischen Raum betrieben werden. Viele Palästinenser leben und arbeiten in der Straße. In den vergangenen Tagen war in ihr immer wieder zu anti-israelischen Protesten zum Teil mit gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.
+++ 16:40 Schweiz ermittelt wegen möglicher Geldzahlungen an Hamas +++
Die Schweizer Bundesanwaltschaft nimmt Ermittlungen zu einer möglichen Finanzierung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas mit Geld aus der Schweiz auf. Aktiv geworden sei die Bundesanwaltschaft schon vor "einigen Wochen" und damit vor dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, sagt Bundesstaatsanwalt Stefan Blättler dem Schweizer Radio SRF. Nähere Angaben zu dem Verfahren macht er nicht. Anders als die Europäische Union und die USA stuft die Schweiz die Hamas bislang nicht als Terrororganisation ein. Lediglich der Islamische Staat (IS), Al-Kaida und einige mit ihnen verbundene Gruppierungen sind in der Schweiz verboten.
+++ 16:19 Israels Armee trifft "Terrorzellen" im Libanon +++
Israels Armee hat nach erneutem Beschuss aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge zwei "Terrorzellen" im Süden des Nachbarlands angegriffen. Dabei habe es "Treffer" gegeben, teilt das Militär mit. Ob es Tote oder Verletzte im Libanon gab, ist unklar. Aus dem Libanon waren den Angaben nach mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden. Israelische Medien melden unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter. Die beiden 35 Jahre alten Thailänder wurden den Angaben nach in ein Krankenhaus gebracht.
+++ 15:48 Israel setzt Vorbereitungen für Bodenoffensive in Gaza fort +++
Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die "nächste Phase des Kriegs" im Gazastreifen fort. Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, heißt es in einer Mitteilung des Militärs. "In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", heißt es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen. Kommandeur Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagt den Angaben zufolge: "Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen."
+++ 15:15 Friedensaktivistin wohl unter Hamas-Geiseln +++
Unter den mehr als 200 Geiseln im Gazastreifen wird auch eine israelisch-kanadische Friedensaktivistin vermutet. Vivian Silver werde seit zwei Wochen vermisst, bestätigt ihr Sohn Yonatan Zeigen der dpa. Er gehe davon aus, dass die 74-Jährige aus dem Kibbutz Beeri im Gazastreifen festgehalten werde. "Wir waren noch in Kontakt, bis die Bewaffneten sie mitnahmen." Silver ist als Aktivistin der Organisation Women Wage Peace bekannt. Sie gehörte nach Angaben ihres Sohns auch zu Freiwilligen, die seit Jahren kranke Kinder aus Gaza an der Grenze abholten und zur Behandlung in israelische Krankenhäuser fuhr.
+++ 14:46 Deutschland und Partner verlangen Rücksicht auf Zivilisten in Gaza +++
Deutschland, Großbritannien und Frankreich mahnen Israel zur Rücksichtnahme auf die Zivilisten im Gazastreifen. "Der Kampf gegen die Hamas muss mit der größtmöglichen humanitären Rücksicht auf die unschuldigen Männer, Frauen und Kinder in Gaza geführt werden", sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei der Nahostkonferenz in Kairo. Der britische Außenminister James Cleverly sagt, er habe die israelische Regierung zur Wahrung internationalen Rechts und zum Schutz von Zivilisten in dem Gebiet aufgerufen. Die französische Außenministerin Catherine Colonna erklärte, ein humanitärer Korridor in den Gazastreifen könne Anlass eines Waffenstillstands sein.
+++ 14:24 Israel: Hisbollah will in Kämpfe eingreifen +++
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat sich nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers "dazu entschieden, an den Kämpfen teilzunehmen". Dafür zahle die Hisbollah einen Preis, sagt Joav Galant. Israel müsse wachsam sein und sich auf jedes mögliche Szenario vorbereiten, so Galant weiter. "Uns erwarten große Herausforderungen."
+++ 13:59 Hamas: Zahl der Todesopfer im Gazastreifen steigt auf 4385 +++
Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel ist nach Angaben der radikalislamischen Organisation auf 4385 gestiegen. Darunter seien 1756 Kinder und 967 Frauen, teilt das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Seit dem 7. Oktober seien 13.561 weitere Menschen durch israelische Angriffe verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 13:32 Vermisste Deutsche tot in Israel aufgefunden +++
Seit dem Überfall auf das Kibbuz Nir Oz vor zwei Wochen gilt eine 68-jährige Deutsche als vermisst. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist die Leiche der Frau gefunden worden. Ihr Ehemann, ihre Tochter und die beiden Enkelkinder werden weiterhin vermisst.
+++ 13:17 Frankreich und Spanien fordern Feuerpause in Gaza +++
Frankreich begrüßt das Anlaufen von Hilfslieferungen in den Gazastreifen und fordert eine humanitäre Feuerpause. "Dieser Zugang muss dauerhaft sein, um den gesamten humanitären Bedarf der Zivilbevölkerung in Gaza zu decken", teilt das Außenministerium in Paris mit. Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez fordert einen Waffenstillstand. "Wir müssen alle Zivilisten schützen, sowohl die Geiseln, die zu ihren Familien zurückkehren müssen, als auch diejenigen, die im Gazastreifen leiden", sagt der Sozialist beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo. "Und der einzige Weg, dies zu erreichen, ist mehr humanitäre Hilfe und ein humanitärer Waffenstillstand."
+++ 12:54 Israel: 550 von Hamas abgefeuerte Raketen schlugen im Gazastreifen ein +++
Der Sprecher der israelischen Armee, Admiral Daniel Hagari, erklärt, dass in den vergangenen Tagen ein Fünftel der von palästinensischen Terrorgruppen abgefeuerten Raketen im Gazastreifen eingeschlagen sind. "Mehr als 550 von der Hamas und dem Islamischen Dschihad abgefeuerten Raketen sind fehlgeschlagen und haben unschuldige Zivilisten in Gaza getötet. Sie töten ihre eigenen Zivilisten", so Hagari.
+++ 12:50 Jordaniens König bezeichnet Israels Angriffe als Kriegsverbrechen +++
Jordaniens König Abdullah II. kritisiert Israels Angriffe im Gazastreifen in einer wortgewaltigen Rede scharf. Das "unerbittliche Bombardement in Gaza" sei "auf jeder Ebene grausam und skrupellos", sagt Abdullah II. beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo. "Es ist eine kollektive Strafe für eine belagerte und hilflose Bevölkerung. Es ist ein eklatanter Bruch des humanitären Völkerrechts. Es ist ein Kriegsverbrechen." Dabei übt Abdullah II. auch Kritik an der Weltgemeinschaft, die zum Konflikt schweige. "Je mehr die Krise an Grausamkeit gewinnt, desto weniger scheint es die Welt zu interessieren." Die Botschaft an die arabische Welt sei dabei klar: "Palästinensische Leben sind weniger wert als israelische. Unsere Leben sind weniger wert als die anderer."
+++ 12:40 Kein Treibstoff aus Ägypten nach Gaza geliefert +++
Mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Armee kein Treibstoff in das Palästinensergebiet gebracht worden. Es handele sich lediglich um Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente für die Palästinenser im südlichen Abschnitt des Küstenstreifens, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.
+++ 12:31 Ex-General Brick: Israel sollte 6000 inhaftierte Hamas-Terroristen gegen Geiseln eintauschen +++
Ex-General und IDF-Ombudsman Yitzhak Brick spricht sich für einen Gefangenenaustausch aus, um das Leben der Geiseln zu retten. "Noch haben wir die Möglichkeit, sie lebendig zu bekommen", sagt er gegenüber Israel Heute. "Israel sollte die von der Hamas geforderten 6000 Terroristen aus den Gefängnissen nach Gaza entlassen. Es ist besser, wenn sie in ihren Tunneln hausen anstatt in unseren Gefängnissen. Bei aktiver Terrorbeteiligung wären sie sogar ein legales Ziel."
+++ 12:20 Abbas: "Wir werden niemals unser Land verlassen"
Die palästinensische Bevölkerung wird nach Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Nahost-Krieg bis zum Schluss ausharren. "Wir werden niemals gehen. Wir werden niemals unser Land verlassen. Wir werden aufrecht auf unserem Land stehen bis zum Ende", sagt Abbas beim Gipfeltreffen in Kairo. Das "wehrlose palästinensische Volk" müsse jetzt einen heftigen Krieg durchstehen. "Der Strudel der Gewalt erneuert sich ständig, weil es an Rechten für die Palästinenser mangelt und diese vernachlässigt werden."
+++ 12:10 Jäger: Kein Akteur will Kriegsausweitung +++
Die wirklich entscheidenden Akteure im Israel-Krieg - Israel selbst, Hamas, Hisbollah, der Iran und die USA - sind nicht beim Friedensgipfel in Kairo vertreten, wie Thomas Jäger betont. Bei ntv führt der Politikwissenschaftler aus, warum aktuell keiner der Parteien an einer Ausweitung des Krieges interessiert sein kann.
+++ 11:55 Israels Botschafter sieht "Zeitenwende" durch Hamas-Angriff +++
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, bezeichnet den Hamas-Überfall auf Israel als "Zeitenwende" für sein Land. Es gebe immer noch 200 Leichen, die nicht identifiziert werden konnten, sagt er auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Braunschweig. Der Kampf gegen Hamas gehe auch Deutschland an. "Es ist ein Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei." Prosor kritisiert auch muslimische Verbände in Deutschland. Von diesen gebe es ein "ohrenbetäubendes Schweigen" zu dem Hamas-Angriff.
+++ 11:29 Altkanzler Schröder: Wenn Israel zu aggressiv vorgeht, wird die Stimmung kippen +++
Altkanzler Gerhard Schröder mahnt Israel, bei seinen Angriffen verhältnismäßig vorzugehen. "Es ist das Recht Israels, sich zu verteidigen", sagt er der "Berliner Zeitung". "Aber: Es gibt auch im Völkerrecht den Hinweis, dass die Verteidigung verhältnismäßig sein muss. Wenn Israel zu aggressiv vorgeht, wird die Stimmung kippen. Ich möchte nicht in den Schuhen von Netanjahu stecken. Sein Volk erwartet von ihm, entschieden zu reagieren. Gleichzeitig darf es zu keiner Eskalation der Gewalt kommen."
+++ 11:02 Sprengsatz nahe der israelischen Botschaft in Zypern explodiert +++
Nahe der israelischen Botschaft in Zyperns Hauptstadt Nikosia ist ein kleiner Sprengsatz explodiert, der keinen Schaden anrichtete. Die Polizei nahm vier Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren in Gewahrsam, wie der zyprische Rundfunk unter Berufung auf die Behörden berichtet. Der Sprengsatz sei von geringer Leistung gewesen. Er explodierte demnach am frühen Samstagmorgen rund 30 Meter vom Eingang der Botschaft entfernt. Der Sprengsatz bestand aus einem metallischen Gegenstand, der mit Material gefüllt war, das auch für Feuerwerk benutzt wird, wie es in Berichten zyprischer Medien hieß. Die vier in Gewahrsam genommenen Männer sollen aus Syrien stammen, berichten örtliche Medien weiter.
+++ 10:42 Israelischer Diplomat: Westen hofft auf Verschiebung der Bodenoffensive +++
Die USA und mehrere europäische Regierungen befürchten nach der Freilassung von zwei Geiseln durch die Hamas, dass eine Bodeninvasion im Gazastreifen die Freilassung weiterer Geiseln auf absehbare Zeit zunichtemachen würde. Das sagt ein hoher diplomatischer Beamter gegenüber der "Times of Israel". Jede der Regierungen habe Staatsbürger unter den Geiseln. Die Regierungen würden erkennen, dass eine Bodenoffensive sehr wahrscheinlich ist. Sie würden Israel nicht raten, überhaupt keine Bodenoffensive zu starten, sondern wollen abwarten, um zu sehen, ob zusätzliche diplomatische Bemühungen erfolgreich sein können.
+++ 10:25 Hilfsgüter passieren Gaza-Grenze nur unter "strengen Auflagen" +++
Zwanzig Lastwagen mit Hilfsgütern passieren die Grenze zum Gazastreifen - jedoch nicht ohne strenge Auflagen, wie ntv-Reporter Gordian Fritz erläutert. Die Ausgabe erfolgt unter genauer Beobachtung, zudem dürfen sich die Fahrzeuge nur in einem bestimmten Raum bewegen.
+++ 10:01 Weißes Haus revidiert Biden-Aussage zu Verschiebung von Israels Bodenoffensive +++
Das Weiße Haus revidiert die Äußerung von US-Präsident Joe Biden, Israel solle seine erwartete Offensive im Gazastreifen aufschieben, bis mehr Geiseln der Hamas freigelassen werden. Während dem Boarding der Air Force One wurde Biden von einem Reporter gefragt, ob Israel die Militäroperation im Gazastreifen verschieben solle, worauf er mit "Ja" antwortete. "Der Präsident war weit weg. Er hat die ganze Frage nicht gehört", wird ein Sprecher des Weißen Hauses zitiert. "Die Frage klang wie 'Möchten Sie, dass mehr Geiseln freigelassen werden?' Er hat sich zu nichts anderem geäußert."
+++ 10:00 Scholz begrüßt erste Hilfslieferungen in Gazastreifen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt das Anlaufen von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. "Es ist gut und wichtig, dass jetzt erste humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza kommt. Sie brauchen Wasser, Nahrung und Medikamente - wir lassen sie nicht allein", schreibt Scholz auf der Plattform X, früher Twitter. Die Bundesregierung setze sich weiter über alle Kanäle dafür ein, das Leid in diesem Konflikt zu lindern, schrieb der SPD-Politiker.
+++ 09:54 Israel bestätigt Tod eines Soldaten bei Beschuss aus dem Libanon +++
Die israelische Armee bestätigt den Tod eines Soldaten an der Grenze zum Libanon. Der 22-jährige Oberfeldwebel der Reserve sei am Freitag während eines Angriffs aus dem Libanon mit einer Panzerabwehrrakete getötet worden, erklärt das Militär.
+++ 09:25 Grenze geöffnet - Erste Hilfslieferungen in Gazastreifen laufen an +++
Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Einige Lastwagen fuhren von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen ist. Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden.
+++ 09:05 Israel ruft Bürger zum Verlassen von Ägypten und Jordanien auf +++
Israel warnt vor Reisen nach Ägypten, Jordanien und Marokko. Es wird befürchtet, dass israelische Reisende zur Zielscheibe derjenigen werden, die über den anhaltenden Krieg wütend sind. Die Alarmstufe für Ägypten (einschließlich der Sinai-Halbinsel) und Jordanien wird auf 4 angehoben und alle Israelis, die sich in diesen Ländern aufhalten, werden aufgefordert, diese so schnell wie möglich zu verlassen. Für Marokko wird die Gefahrenstufe auf 3 angehoben.
+++ 08:43 Israel greift Ziele der Hisbollah im Libanon an +++
Die israelische Armee (IDF) greift weiterhin Ziele der Hisbollah im Libanon, "als Reaktion auf Raketenabschüsse und Panzerabwehrraketen, die auf Israel abgefeuert wurden", an. Israelischen Medienberichten zufolge wurde nahe der libanesischen Grenze ein israelischer Soldat durch eine Panzerabwehrrakete getötet.
+++ 08:18 US-Botschaft in Israel: Rafah-Übergang in Kürze geöffnet +++
Laut der US-Botschaft in Israel könnte der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten am Samstagmorgen geöffnet werden. Die US-Vertretung erklärte in einem Beitrag in den sozialen Medien, sie habe Informationen erhalten, nach denen es um 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) so weit sein könnte. Die Botschaft signalisierte, dass damit Ausländer das von Israel abgeriegelte Küstengebiet verlassen könnten. "Wir wissen nicht, wie lange er (Rafah) für ausländische Bürger geöffnet bleiben wird, um den Gazastreifen zu verlassen", heißt es weiter.
+++ 08:12 Röttgen sieht Nahost-Konflikt an Weggabelung +++
Nach der Eskalation der Gewalt infolge des Großangriffs der Hamas auf Israel sieht der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen den Nahen Osten vor einer historischen Weggabelung: "Wir stehen jetzt an einer Gabelung, an der es entweder zu einem Flächenbrand kommt oder der Grundstein für eine politische Lösung gelegt wird", sagt Röttgen der "Augsburger Allgemeinen". "Allen ist klar, den Israelis am allermeisten, dass auch die militärische Zerschlagung der Hamas dauerhaft nur etwas bringt, wenn es im Anschluss eine politische Perspektive für die Palästinenser gibt", erklärt der CDU-Außenexperte. "An einem Flächenbrand hat in der gesamten Region - außer der Hamas und dem Iran - niemand ein Interesse", betont Röttgen. "Das macht etwas Hoffnung, dass eine Ausweitung verhindert werden kann", erklärt er.
+++ 07:40 EU-Kommission mahnt: Humanitäre Hilfe ist eine Verpflichtung +++
Die EU-Kommission fordert Ägypten und Israel auf, ab sofort regelmäßige Hilfslieferungen in großem Stil in den umkämpften Gaza-Streifen zu lassen. "Es ist wichtig, dass die humanitären Konvois nach Gaza jetzt starten, ohne jede weitere Verzögerung. 20 Lastwagen sind allerdings nur wie ein Tropfen in einem Ozean, verglichen mit dem ungeheuren Bedarf, den die Menschen in Gaza haben", sagt der für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic der "Welt am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Es sei, "eine rechtsverbindliche Verpflichtung gemäß dem humanitären Völkerrecht" und kein Luxus, den Menschen in Gaza Zugang zu lebenswichtigen Gütern zu gewähren.
+++ 07:10 Israel bombardiert Scharfschützenstellungen im Gazastreifen +++
Die israelischen Streitkräfte (IDF) greifen nach eigenen Angaben in der Nacht zahlreiche Einrichtungen der Hamas im Gazastreifen an. Dazu gehören Kommandozentralen und verschiedene andere Infrastrukturen der Terrorgruppe, so die IDF. Das Militär habe auch eine Reihe von Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Scharfschützenstellungen getroffen. Palästinensische Medien berichten ebenfalls über schwere Bombardements des Gazastreifens. Dabei seien im Norden des Gazastreifens mindestens 27 Menschen getötet worden, weitere 45 wurden verletzt.
+++ 06:38 Biden: Hamas-Anschlag sollte saudisch-israelische Normalisierung stören +++
US-Präsident Joe Biden vermutet, der Großangriff auf israelische Zivilisten am 7. Oktober könne darauf abgezielt haben, eine von Riad angestrebte Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu stören. Auf einer Wahlkampfspendenaktion sagt Biden am Freitag: "Einer der Gründe, warum die Hamas gegen Israel vorging ... sie wussten, dass ich mich mit den Saudis zusammensetzen würde". "Wissen Sie was? Die Saudis wollten Israel anerkennen." Die mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten hatte für Außenminister Antony Blinken während seiner Reise nach Riad im Juni oberste Priorität, obwohl er einräumte, dass in nächster Zeit keine Fortschritte zu erwarten seien.
+++ 06:06 Bericht: "Konkrete Hinweise" vor Hamas-Anschlag ignoriert +++
Ohne Quellen zu nennen, berichtet Channel 12, dass Israels Sicherheitsbehörden am 7. Oktober "verräterische Anzeichen" eines bevorstehenden Angriffs der Hamas ignoriert hätten. Es habe "konkrete" Hinweise auf eine "Schlacht" an diesem Tag gegeben, bei der eine "Gruppe" von Terroristen versuchen werde, über die Grenze einzudringen, heißt es in dem Bericht. Die Hamas hätten das Ziel gehabt, die Kontrolle über eine oder zwei Gemeinden zu übernehmen und Menschen zu entführen. Die Anzeichen seien in einer Runde von hochrangigen Militär- und Shin-Bet-Beamten, darunter Armee-Stabschef Herzi Halevi, erörtert worden. Es wurde jedoch keine Warnung ausgegeben. Dem Fernsehbericht zufolge fand die Beratung gegen 4 Uhr morgens statt, der Angriff der Hamas begann um 6.29 Uhr - letztlich starben dabei 1400 Menschen. Der Shin-Bet-Geheimdienst habe lediglich ein kleines Einsatzteam in das Grenzgebiet geschickt. Als die Hamas die Grenze an mehreren Stellen durchbrach, nahm die Einheit an den Kämpfen in einem der angegriffenen Kibbuzim teil.
+++ 05:13 Experte: Iran, China und Russland sind Profiteure des Kriegs +++
Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen und die drohende regionale Ausweitung könnte laut einem Experten den Westen und den Rest der Welt noch weiter auseinandertreiben. "Global betrachtet droht der Krieg in Nahost die Feinde einer regelbasierten Weltordnung weltweit zu stärken", sagt der Israel-Experte Stephan Vopel von der Bertelsmann Stiftung. Der Iran, aber auch China und Russland profitierten von einer "anti-israelischen Stimmungsmache unter den Bevölkerungen arabischer und muslimischer Staaten".
+++ 03:59 Vater und Ex-Mann der befreiten Geiseln "in Tränen aufgelöst" +++
Der Vater der befreiten Geisel Natalie Raanan berichtet dem "Boston Herald" von seiner Erleichterung über die Nachricht, dass die junge Frau und ihre Mutter Judith wieder in Sicherheit sind. Seiner Tochter gehe es "gut", zitierte das Blatt den Vater. "Ich bin in Tränen aufgelöst". Seine Ex-Frau und ihre Tochter seien in Israel gewesen, um den 85. Geburtstag der Großmutter zu feiern, berichtete die Zeitung weiter. US-Präsident Joe Biden sprach unterdessen nach Angaben des Weißen Hauses mit den freigelassenen Geiseln, ein Foto, das israelische Medien verbreiten, soll bei dem Telefonat zeigen. Biden habe ihnen die volle Unterstützung der Regierung dabei zugesichert, sich "von dieser schrecklichen Tortur" zu erholen, so das Weiße Haus.
+++ 03:37 Biden lässt Bitte um Verschieben der Gaza-Offensive dementieren +++
Das Weiße Haus bemüht sich, den Eindruck zu zerstreuen, Biden würde Israel dazu drängen, die geplante Bodenoffensive im Gazastreifen aufzuschieben, bis weitere Geiseln aus den Händen der Hamas freigekommen sind. Der US-Präsident habe eine entsprechende Frage, die er bejaht hatte, nicht vollständig gehört, so eine Sprecherin. Die "Times of Israel" berichtet derweil unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, sowohl die USA als auch andere westliche Länder versuchten Israel sehr wohl dazu zu bewegen, den Militäreinsatz noch nicht stattfinden zu lassen.
+++ 02:05 Biden wünscht sich Aufschub der Bodenoffensive +++
Die Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen verzögert sich. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die USA die Regierung Netanjahus darum gebeten hat. Auf eine Frage von Journalisten, ob er sich wünsche, dass Israel abwarte, um weitere Verhandlungen über Geiselbefreiungen zu ermöglichen, antwortete US-Präsident Biden israelischen Medien zufolge mit "Ja".
+++ 01:48 Zentralrat der Muslime: Antisemitismus ist Sünde im Islam +++
Der Zentralrat der Muslime mahnt pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland zur Zurückhaltung. "Ich mache mir wirklich große Sorgen", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, in den ARD-"Tagesthemen". Auf den Straßen seien derzeit Hass, Gewalt und Antisemitismus zu erleben. "Ich appelliere auch insbesondere an die Muslime, gerade an Demonstrationen sich jetzt zurückhaltend zu beteiligen und auch genau hinzuschauen, wer die Betreiber sind." Es sei allerdings auch wichtig, dass Menschen, die zum Beispiel Angehörige im Gaza-Streifen verloren haben, ihre Trauer zum Ausdruck bringen könnten, sagte Mazyek. "Ich verhehle nicht, dass es auch Muslime gibt, die antisemitisch sind, und das müssen wir bekämpfen", sagte der Zentralrats-Vorsitzende. Jede Form von Antisemitismus oder Rassismus sei eine Sünde im Islam.
+++ 00:29 Putin schickt stellvertretenden Außenminister zu Kairoer Friedenskonferenz +++
Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow wird an einer Friedenskonferenz zum palästinensisch-israelischen Konflikt in Kairo teilnehmen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Außenministerium. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat für Samstag eine Friedenskonferenz in Kairo einberufen, an der neben Staats- und Regierungschefs aus der Region auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und weitere EU-Außenminister teilnehmen sollen.
+++ 23:07 Rotes Kreuz bringt freigelassene Geiseln zurück nach Israel +++
Die beiden von der Hamas freigelassenen Geiseln sind mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach Israel gebracht worden. "Die Freilassung der beiden Geiseln ist ein Hoffnungsschimmer", teilt IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric mit. Das IKRK ist im Rahmen des humanitären Völkerrechts beauftragt, sich um das Wohlergehen von Gefangenen zu kümmern. Das IKRK sei bereit, auch bei der Freilassung der anderen rund 200 Geiseln zu helfen. "Wir sind bereit, die verbliebenen Geiseln zu besuchen", so Spoljaric. Dafür sei eine Einigung der beteiligten Seiten nötig. Sie rief diejenigen, die die Geiseln festhalten, dazu auf, diese mit allem Nötigen, auch medizinisch, zu versorgen. "Sie müssen die Gelegenheit bekommen, mit ihren Verwandten oder Freunden Kontakt aufzunehmen."

Die befreiten Geiseln Natalie (l.) und Judith Raanan werden von Gal Hirsch, dem Beauftragten der israelischen Regierung für Geiseln und Vermisste, in Empfang genommen.
(Foto: Israelische Sicherheitskräfte)
+++ 22:28 Israel meldet Tötung von hochrangigem Hamas-Ingenieur +++
Die israelischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge einen hochrangigen Ingenieur der Hamas im Gazastreifen getötet. Demnach leitete Mahmoud Sabih eine Einheit, die Waffen, darunter Drohnen, für die Terrorgruppe entwickelte. Die Truppe soll ihre Erfahrungen auch mit anderen Terrorgruppen im Nahen Osten geteilt haben.
+++ 22:11 Biden "überglücklich" über Geisel-Freilassung +++
US-Präsident Joe Biden begrüßt die Freilassung zweier US-Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Ich bin überglücklich, dass sie bald wieder mit ihrer Familie vereint sein werden, die von Angst gequält war", teilt Biden in Washington mit. Er sagt den beiden Frauen "die volle Unterstützung" der US-Regierung zu und bedankt sich bei den Regierungen Israels und Katars "für ihre Partnerschaft" bei der Arbeit an der Freilassung der Geiseln. Israel hatte zuvor bestätigt, dass der israelische Verantwortliche für die Entführten und Vermissten, Brigadegeneral Gal Hirsch, die zwei Frauen an der Grenze des Gazastreifens empfangen habe.
+++ 21:38 Zentralratspräsident: Kein Generalverdacht gegen Palästinenser +++
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland spricht sich trotz israelfeindlicher Demonstrationen dagegen aus, Palästinenser unter einen Generalverdacht zu stellen. Es könne niemals so etwas wie einen Generalverdacht gegen Palästinenser geben, sagt Josef Schuster dem SWR-Hauptstadtstudio. Es müsse aber gesichert sein, "dass es bei solchen Demonstrationen nicht zu antisemitischen, judenfeindlichen Äußerungen kommt, oder auch Äußerungen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen. Das ist leider bei fast allen dieser Demonstrationen so nicht der Fall", kritisiert der Zentralratspräsident.
+++ 21:04 "Gaza-Streifen gäbe einen suuuper Parkplatz" - Kritik an Ex-FDP-Minister Niebel +++
Ein Post des früheren FDP-Entwicklungsministers Dirk Niebel zum Krieg Israels gegen die Hamas sorgt für Kritik. "Ich finde ja, der Gaza-Streifen gäbe einen suuuper Parkplatz am Mittelmeer", schrieb Niebel am 9. Oktober auf seiner Facebook-Seite. "Das ist widerlich und zeigt, dass es einen Grund gibt, dass es eine FDP vor 2013 und nach 2013 gibt", sagt die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann dazu. Die FDP war 2013 nach Regierungsbeteiligung aus dem Bundestag geflogen. Die Reaktionen von Niebels 3864 Facebook-Freunden reichen von "menschenverachtend" bis "im Kern sehe ich es genauso". Niebel teilt mit, er habe nicht vor, seinen Post zu löschen. Er habe auch nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass die Palästinenser das Gebiet verlassen sollen. Als Grund für seinen Post gibt er an: "Ich habe einen 40 Jahre alten 'Overlander', mit dem ich immer gerne an landschaftlich reizvollen Plätzen stehe. Der Gaza-Streifen hatte beim bedingungslosen Abzug Israels 2005 alle Voraussetzungen, ein solcher privilegierter Stellplatz (Parkplatz) zu werden."
+++ 20:37 Gallant: Israel wird "neue Sicherheitsrealität" im Gazastreifen schaffen +++
Das Ziel Israels in seinem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen ist die Schaffung einer "neuen Sicherheitsrealität" für die Israelis. Dies sagt Verteidigungsminister Yoav Gallant in einer Rede vor Parlamentariern über Israels Kriegsziele. Demnach sind "drei Stufen" geplant. Die erste Stufe sei die "Militärkampagne" mit Lufteinsätzen, gefolgt von "Manövern mit dem Ziel, die Terroristen und die Infrastruktur der Hamas zu neutralisieren". Die zweite Stufe bestehe aus "Einsätzen mit niedriger Intensität", um "die letzten Widerstandsnester zu beseitigen" und "ein völlig anderes Sicherheitsterrain" zu erreichen. Die dritte Stufe werde "das Ende der Verantwortung Israels für das Schicksal des Gazastreifens und die Schaffung einer neuen Sicherheitsrealität für die Bürger Israels" beinhalten, so Gallant.
+++ 19:59 Umfrage: Israelis sehen Verantwortung für Sicherheitsmängel bei Netanjahu +++
Eine große Mehrheit der Israelis ist einer Umfrage zufolge der Meinung, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Verantwortung für Sicherheitsmängel im Vorfeld des Hamas-Großangriffs vor knapp zwei Wochen trägt. Diese Ansicht äußern laut der Zeitung "Maariw" 80 Prozent der am Mittwoch und Donnerstag befragten 510 Israelis. Selbst in den Reihen von Netanjahus Likud-Partei sind 69 Prozent der Meinung, Netanjahu müsse die Verantwortung übernehmen. Dies hat er bisher nicht eindeutig getan. Doch Netanjahus Popularität leidet: 48 Prozent sind der Meinung, dass der Oppositionspolitiker und frühere Verteidigungsminister Benny Gantz ein besserer Regierungschef wäre. Nur 28 Prozent halten Netanjahu für die bessere Wahl. Für die erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen sprechen sich 65 Prozent aller Befragten aus.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, mba/jog/dpa/AFP/rts