Politik

Röttgen im "ntv Frühstart" "Das Drehbuch der Hamas durchkreuzen"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
FSRöttgen.JPG

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen setzt weiterhin auf diplomatische Eindämmung des Nahost-Konflikts. Eine besondere Rolle komme den arabischen Staaten zu. Diese müssten zum Maßhalten ermutigt werden, statt in die Falle der Hamas zu laufen.

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen dringt auf weitere diplomatische Bemühungen im Nahost-Konflikt. Jedes verhinderte Treffen wie zwischen US-Präsident Biden und dem jordanischen König Abdullah sei bedauerlich. "Das sind genau die Dinge, die Hamas will, dass nicht gesprochen wird, dass eskaliert wird, dass nur Gewalt herrscht", sagte Röttgen in der ntv-Sendung "Frühstart" und fügte hinzu: "Das Drehbuch der Gewalt, das die Hamas geschrieben hat, Iran mitgeschrieben hat, das muss man durchkreuzen." Vielmehr müsse versucht werden, Sicherheit für Israel wiederherzustellen, ohne die Zivilbevölkerung dabei zu Schaden kommen zu lassen. Das sei schwierig, ein Dilemma. Aber es gelte, kein Mitspieler im Drehbuch der Hamas zu sein, das sei das Wichtigste.

Nachdem in Gaza ein Krankenhaus von noch ungeklärter Seite beschossen worden war und die dort regierende Hamas - mutmaßlich übertrieben - Hunderte Tote gemeldet hatte, waren zahlreiche muslimisch geprägte Staaten auf Distanz zu Israel gegangen. Jordaniens König sagte ein Treffen mit dem US-Präsidenten als wichtigsten Unterstützer Israels kurzfristig ab.

Die diplomatischen Einflussmöglichkeiten der Europäer sind Röttgen zufolge eher begrenzt, aber beileibe nicht unwichtig. Es gelte weiter Solidarität zu zeigen und zu bekunden, an der Seite des angegriffenen Volkes und Staates Israel zu stehen. "Das ist wichtig und nicht zu unterschätzen als Signal, weil es ja auch die Narrative gibt, dass Israel sozusagen am Ende noch verantwortlich dafür ist", sagte Röttgen. Es herrsche auch ein Kampf der Interpretationen, der Narrative, ein Meinungskampf. "Darum ist es wichtig, dass die Europäer klare Position im Grundsatz beziehen."

Arabische Regierungen unter Druck

Röttgen sieht im Nahost-Konflikt die arabischen Regierungen in einer zentralen Rolle, denn diese würden "den Druck der Straße ganz anders spüren." Dieser Druck werde in Jordanien und Ägypten etwa durch die Muslimbrüderschaft ausgelöst. Es gelte jetzt diese Regierungen zu unterstützen, "couragiert zu sein" und "für Maß zu sorgen". Das sei wichtig. Da könne Deutschland und Europa etwas tun.

Arabischen Staatschefs müsse klargemacht werden, dass es derzeit außer Hamas, Hisbollah und Iran nur Verlierer gebe. Es müsse auch den Palästinensern vermittelt werden, dass sie die "ersten Geiseln von Hamas" seien. Den Menschen in Gaza müsse klargemacht werden: "Es wird gewollt, dass ihr sterbt, weil das der Plan der Hamas ist, und erkennt alle, dass das alles gegen euch gerichtet ist, nicht nur gegen Israel", sagte Röttgen. Im Grunde wüssten das die Menschen auch.

Quelle: ntv.de, ako

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen