Sicherheit für Zivilbevölkerung Rufe nach einer "humanitären Waffenruhe" werden lauter
21.10.2023, 14:33 Uhr Artikel anhören
UN-Generalsekretär António Guterres fordert "viel mehr" Hilfe für die 2,4 Millionen Bewohner des palästinensischen Gebietes.
(Foto: AP)
Nahrung, Wasser und Medikamente: Die ersten Hilfslieferungen treffen im Gazastreifen ein. Um deren Sicherheit und die der Zivilbevölkerung zu garantieren, machen sich UN und mehrere europäische Staaten für eine Feuerpause stark.
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich für eine "humanitäre Waffenruhe" im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas starkgemacht. Zum Auftakt eines internationalen Nahostgipfeltreffens in Kairo forderte Guterres weltweites "Handeln zur Beendigung dieses schrecklichen Albtraums". Im Gazastreifen ereigne sich derzeit eine "humanitäre Katastrophe", bekräftigte der UN-Chef.
Guterres' Äußerungen erfolgten nur wenige Stunden, nachdem erste Hilfslieferungen über Ägypten im Süden des Gazastreifens eingetroffen waren. Der UN-Generalsekretär forderte "viel mehr" Hilfe für die 2,4 Millionen Bewohner des palästinensischen Gebietes. Die Palästinenser bräuchten eine "anhaltende Lieferung von Hilfe" nach Gaza, fügte er hinzu.
Ägypten hat angesichts der Eskalation des Nahostkonflikts zum "Cairo Summit for Peace" geladen. Zu den Teilnehmern gehören der jordanische König Abdullah II., Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, EU-Ratspräsident Charles Michel sowie Außenministerinnen und Außenminister mehrerer EU-Staaten. Deutschland wird von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vertreten. Vertreter Israels sind nicht vor Ort.
"Müssen alle Zivilisten schützen"
Mit seiner Forderung steht Guterres nicht allein. Das französische Außenministerium forderte ebenfalls eine Feuerpause, um die Sicherheit der Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerung zu garantieren. "Dieser Zugang muss dauerhaft sein, um den gesamten humanitären Bedarf der Zivilbevölkerung in Gaza zu decken." Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez forderte einen Waffenstillstand. "Wir müssen alle Zivilisten schützen, sowohl die Geiseln, die zu ihren Familien zurückkehren müssen, als auch diejenigen, die im Gazastreifen leiden", sagt der Sozialist in Kairo. "Und der einzige Weg, dies zu erreichen, ist mehr humanitäre Hilfe und ein humanitärer Waffenstillstand."
Die radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach israelischen Angaben mindestens 1400 Menschen getötet sowie rund 200 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Angriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete dort massive Luftangriffe. Nach Angaben der Hamas wurden seit Kriegsbeginn mindestens 4137 Menschen in dem Gebiet getötet und 13.162 weitere verletzt.
Quelle: ntv.de, mba/AFP