Schnellster auf dem Sachsenring AC Schnitzer macht Z4 zur Rennmaschine
18.03.2015, 10:54 Uhr
Mehr als 110 Kilogramm hat der Z4 beim Umbau durch AC Schnitzer verloren, dafür aber unglaublich an Leistung gewonnen.
Tuner können eine Menge ausrichten, was Fahrdynamik und Motorisierung betrifft. Dass sie dazu aber ein Auto komplett umbauen, kommt nicht alle Tage vor. So aber hat AC Schnitzer aus einem schnöden BMW Z4 einen waffenscheinpflichtigen ACZ4 5.0d gezaubert.
Eigentlich hätten die Jungs bei AC Schnitzer gleich selbst ein Auto bauen können, statt den BMW Z4 einer Kur zu unterziehen, denn letztlich ist beim ACZ4 5.0d kein Stein auf dem anderen geblieben. Das Kernstück des Umbaus ist die Implementierung des M50d-Triebwerkes, das auch in einer Wuchtbrumme wie dem X6 seine Arbeit verrichtet. Das bedeutet, dass der Roadster nunmehr mit 430 PS und einem gigantischen Drehmoment von 840 Newtonmetern unterwegs ist. Um dieser Kraftentfaltung Herr zu werden, wurden kurzerhand die Hinterachssperre und das Hinterachsgetriebe aus dem M3 gegen die Serienhinterachse getauscht. Das manuelle Getriebe musste einer 8-Gang-Automatik mit Pedals-Sportschaltung weichen.
Rennsportgene für den Rundkurs
Auch die Fahrdynamik des ACZ4 5.0d musste im Zuge der Leistungssteigerung optimiert werden. Ein stufenlos einstellbares Rennsportfahrwerk, das die Z4 Karosserie gleichzeitig auch 30 Millimeter tiefer legt, kommt in Verbindung mit der an der Vorderachse verbauten Leichtbau-Hochleistungsbremsanlage zum Einsatz. Hinzu kommt ein Aerodynamik-Umbau, der den Boliden aber nicht nur schärfen soll - er trägt auch maßgeblich dazu bei, den Anpressdruck zu erhöhen. Das Kit besteht aus einem Frontspoiler, Sport-Kotflügeln, beide aus Karbon, zwei Bonnet Vents, einem zweiteiligen Heckspoiler sowie einem Karbon-Heckschürzeneinsatz, der den Schalldämpfer optimal integriert.
In der Summe bedeutet das: Der ACZ4 5.0d katapultiert sich in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und rennt ungebremst locker über die 300-km/h-Marke. Bei einem Test der "Auto Bild Sportscars" soll der Schnitzer-Diesel den Sachsenring in 1:37,22 Minuten umrundet haben. Das wiederum macht ihn zum schnellsten Selbstzünder, der den Rundkurs je absolviert hat.
Richtig abgespeckt
Allein durch die neue Motorisierung und die Veränderung der Aerodynamik würde die Leistungskurve nicht so nach oben schnellen. Hier spielt auch der konsequente Leichtbau eine entscheidende Rolle. So wichen beispielsweise das elektrohydraulische Blechdach und der Kofferraumdeckel wesentlich leichteren Kunststoffanfertigungen. Insgesamt wurden so 90 Kilogramm eingespart. Der serienmäßige Schalldämpfer wurde durch einen Leichtbau-Schalldämpfer ersetzt. Das wiederum verringert das Gewicht der Abgasanlage um weitere 19 Kilogramm. Ebenfalls durch die 19-Zoll-Leichtbau-Schmiedefelgen, die mit 265er Gummis bespannt sind, wird Gewicht gespart. Das Ergebnis aller Maßnahmen sind 131 Kilogramm, die der ACZ4 weniger wiegt als sein Serienbruder. Letztlich beträgt das Kampfgewicht 1469 Kilogramm.
Im Innenraum schärfen orange lackierte Interieurleisten, Rennschalensitze aus Karbon und Aluminium-Pedale die Optik. Leider ist der ACZ4 5.0d ein unverkäufliches Konzeptfahrzeug, und so nicht von der Stange zu haben. Wer aber um alles in der Welt einen solchen Renner sein Eigen nennen möchte, der muss tief in die Tasche greifen. Für 113.965 Euro lässt sich AC Schnitzer überreden, den Technologieträger nachzubauen.
Quelle: ntv.de