Schlicht, praktisch und gut Fünf Gebrauchte für Fahranfänger
25.04.2022, 10:39 Uhr Artikel anhören
Das erste Auto muss nicht das Schnittigste sein. Besser ist, wenn es in der Anschaffung preiswert und für die Zukunft zuverlässig ist.
(Foto: Collage)
Wer sich als Fahranfänger ein Auto anschaffen will, muss häufig von seinen Traumvorstellungen Abstand nehmen, weil die einfach zu teuer sind. Aber wer sagt denn, dass ein schlichter Gebrauchter keinen Spaß machen kann. Noch dazu, wenn er das Budget nicht übermäßig belastet, weil er beim TÜV keine Zicken macht.
Für viele Fahranfänger steht irgendwann die Anschaffung des ersten eigenen Autos an. Wer nicht auf spendable Erziehungsberechtigte oder Verwandte zurückgreifen kann, entscheidet sich in der Regel für einen Gebrauchten. Um unangenehme Folgekosten zu reduzieren, sollte der Gebrauchtwagen zuverlässig sein. Dazu fünf Tipps in der Klasse unterhalb von 10.000 Euro, orientiert an der Platzierung im aktuellen TÜV-Report (Altersklasse 6 bis 7 Jahre).
VW Sportsvan

Der VW Sportsvan ist eher dem Namen nach ein sportliches Auto. Seine praktischen Vorzüge sind aber beachtlich.
(Foto: VW)
Vermutlich steht der 4,43 Meter lange VW Sportsvan nicht ganz oben auf der Liste von jungen Menschen, die mit Stolz in ihr erstes Auto steigen wollen. Denn, dem höher gelegten Golf-Derivat hängt trotz der Namensbezeichnung ein eher altbackenes Image an. Hier lässt noch der Vorgänger Golf Plus grüßen. Das Platzangebot und die Variabilität sind aber gut; das Motorenangebot reicht von 83 PS bis zu 150 PS. Aber das Wichtigste: Der Sportsvan schlägt sich über alle Jahrgänge bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) fast tadellos. Die Fahrzeuge absolvieren die HU im Vergleich zu allen untersuchten Fahrzeugen hinsichtlich der Kategorien "ohne", "geringe" und "erhebliche" Mängel deutlich besser.
Suzuki SX4 S-Cross

Ein SUV und wirklich nicht hässlich ist der Suzuki SX4 S-Cross. Allerdings gibt es nur zwei Motorisierungen.
(Foto: Suzuki)
Der 4,30 Meter lange Suzuki SX4 S-Cross gehört der Gattung SUV an, ist aber handlich und übersichtlich und, sieht zudem auch noch recht schick aus. Die Insassen können sich dank des 2,60 Meter langen Radstands über ordentliche Platzverhältnisse freuen. Die Motorenauswahl ist übersichtlich, ein 1,6-Liter-Saugbenziner mit 120 PS und 1,6-Liter-Diesel mit ebenfalls 120 PS sind im Angebot. Für den Benziner steht alternativ zum manuellen Fünfgang-Getriebe auch ein CVT-Getriebe zur Wahl, das der Interessent vorher aber tunlichst ausprobieren sollte, bevor er sich dafür entscheidet. In der Regel fällt es europäischen Ohren schwer, sich an den ständig hoch drehenden Motor zu gewöhnen. Optional kann ein Allradsystem geordert werden. Der Suzuki SX4 S-Cross schlägt sich bei den TÜV-HU gut. Im Schnitt liegt er über den Ergebnissen aller untersuchten Fahrzeugen. Gebrauchtwageninteressenten sollten aber die Lichtanlage genau inspizieren und auf Ölverlust achten.
Mazda2

Der Mazda2 ist ein echter Kleinwagen. Aber auch er punktet durch seine Zuverlässigkeit.
(Foto: Mazda)
Es muss nicht immer VW Polo sein: Der Mazda2 (Typ DE, 2007 bis 2014) ist mit seiner Länge von 3,89 Metern ein kurzer Kleinwagen, der dank seiner Linienführung eine gute Figur abgibt. Vorne sitzt man recht kommod, sind die Gäste mittelgroß, reicht der Platz auch im Fond. Angeboten wurde der Mazda2 als Zwei- und als Viertürer. Wie für Stadtautos üblich, liegt der Fokus auch beim Mazda2 auf Benzinern. Wer eine eher gemächliche Fahrweise bevorzugt, der kommt bereits mit dem 1,3-Liter-Aggregat aus, das es mit 75 PS und 84 PS gibt. Durchaus flott ist man mit dem 102 PS starken 1,5-Liter-Benziner unterwegs. Der letzte Jahrgang des Typ DE erreicht beim TÜV-Report unter den 6 bis 7-jährigen Gebrauchten eine solide Bewertung. Seine Mängelquote liegt unter dem Segmentdurchschnitt. Achten sollte man auf Lenkung und Fahrwerkskomponenten.
Mitsubishi ASX

Eine Schönheit war der Mitsubishi ASX noch nie. Aber, er bietet für seine Größe ordentlich Platz und ist beim TÜV eine sichere Bank.
(Foto: Mitsubishi)
Bei der Wahl "sexiest car" hätte der Mitsubishi ASX sicherlich wenig Aussicht auf Erfolg. Der 4,30 Meter lange Crossover punktet eher durch innere Werte als mit schicken Formen. Die älteren Jahrgänge des seit 2010 erhältlichen und seitdem immer wieder gelifteten Japaners wirken eher unscheinbar. Das Platzangebot ist ordentlich, die Verarbeitung ebenfalls. Innen geht es eher robust als edel zu. Ein 1,6-Liter-Benziner leistet 117 PS und ein 1,8 Liter-Diesel kommt auf 150 PS. Automatikfreunde suchen nach dem 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS; dieser fuhr serienmäßig mit Allrad vor, optional war eine Automatik erhältlich. Der ASX absolviert die einzelnen Prüfungskategorien der HU besser als der Durchschnitt. Schwächen zeigt er bei der Bremsanlage und den Bremsscheiben.
Toyota Auris
Der Toyota Auris (Typ E18, 2012 bis 2019) ist ebenfalls ein Kandidat, der mehr durch Sein als Schein punktet. Als Fünftürer streckt sich der Kompakte auf eine Länge von 4,28 Metern, die Touring Sports genannte Kombiversion auf 4,56 Meter. Der Innenraum überzeugt mehr durch Funktionalität als Ambiente. Beim Platzangebot bewegt sich der Japaner auf Klassenniveau. Bei den Motoren dominiert der aus dem Prius stammende Hybridantrieb. Der kombiniert einen 1,8-Liter Benziner mit 99 PS mit einem 92 PS starken E-Motor. Die Gesamtleistung liegt bei 136 PS, der Durchschnittsverbrauch bei 3,5 bis 3,9 Litern. Die TÜV-Prüfer finden wenig zu meckern. Die untersuchten Fahrzeuge kommen auf eine geringere Mängel-Fehlerquote als der Durchschnitt. Bei den Bremsbauteilen sowie bei der Beleuchtung gibt es jedoch leicht erhöhte Fehlerquoten.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x