
(Foto: imago images/Westend61)
Jeder Fußballtrainer freut sich über Spieler, die mit beiden Füßen gleich gut schießen können - kann er doch strategisch ganz anders agieren und seine Spieler einsetzen. Für einen Manager ist es dagegen eher zweitrangig, ob er beide Hände oder Füße gleich gut einsetzen kann. Aber die Fähigkeit, beide Hände gleichwertig einzusetzen, die sogenannte Ambidextrie kann im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle spielen. Angewendet im Management bedeute organisationale Ambidextrie auf der einen Seite das Hauptgeschäft eines Unternehmens effizient zu machen und "gleichzeitig was Neues aufzumachen", erklärt Digital-Berater Jan Rodig in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

Jan Rodig arbeitet typischerweise mit Geschäftsführern und Aufsichtsräten zusammen.
(Foto: Jan Rodig)
Will man wissen, wie es bei der digitalen Transformation um den deutschen Mittelstand steht, dann kommt man an Jan Rodig kaum vorbei. Seit mehr als zehn Jahren hilft er Unternehmen auf dem Weg in die digitale Welt. Ein klares "Jein" von ihm gibt es auf die Frage, ob Corona einen digitalen Schub gegeben hat. Klar nutzten jetzt viele Programme wie Teams und Zoom und behaupten, Deutschland habe jetzt Digitalisierung verstanden. "Doch wo ist jetzt der große Effekt? Waren das die großen Probleme, die wir hatten, dass wir online keine Klebezettel kleben konnten?", fragt Rodig und gibt die Antwort gleich hinterher: "Ich glaube nicht."
Klar sei Deutschland jetzt offener für Innovationen und E-Commerce gehe vorwärts, aber der entscheidende Punkt sei, dass "man die berühmten mutigen Innovationen in neue Geschäftsmodelle und große Ideen nicht gemacht hat", resümiert Rodig. Dazu kämen Umsatzverluste und unproduktive Schulden durch Corona. Innovationen bräuchten naturgemäß viel Geld und "dafür ist jetzt einfach weniger da."
Rodig hält nicht viel davon, den Mittelstand nur schlecht zu reden. Denn dieser sei in Deutschland so erfolgreich, weil er so innovativ in der Vergangenheit war. "Das könne aber auch zum Problem werden. Denn wenn du zu lange erfolgreich warst, kann das durchaus die Ursache für das zukünftige Scheitern sein" zitiert Rodig den langjährigen Intel-Chef Andy Grove.
In der Regel seien die Unternehmer aber sehr aufgeschlossen und wollten etwas verändern. Es bleibe ihnen auch nichts übrig, schaut man sich die Veränderungen an. Welche Beispiele Jan Rodig mitgebracht hat und wie sich der deutsche Mittelstand gegen die Übermacht der Chinesen behaupten kann, erzählt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland".
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Quelle: ntv.de