Bilderserien
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Seine Jugendstil-Häuser am Naschmarkt versetzten konservative Zeitgenossen in eine Art Schockzustand, …Bild 1 von 53 | Foto: imago/Maria Gänßler
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… mit seiner "Kirche am Steinhof" eckte er bei der Monarchie an: ...Bild 2 von 53 | Foto: imago stock&people
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… Die Bauwerke von Otto Wagner weisen den Weg in die Moderne - zu einer Zeit, als in Wien alles auf den Historismus der Belle Époque eingestellt war. (Schützenhaus am Kaiserbad, 1908)Bild 3 von 53 | Foto: imago stock&people
Wagner-Denkmal
Heute gilt Wagner, dessen Todestag sich am 11. April 2018 zum 100. Mal jährt, als einer der bedeutendsten Architekten und Stadtplaner Wiens im Fin de Siècle, in der Zeit um 1900.Bild 4 von 53 | Foto: imago stock&people
Stadtbahnstation-Schoenbrunn-2
Unter dem Motto "Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein" hat er das urbane Gesicht der Metropole maßgeblich mitgeprägt, …Bild 5 von 53 | Foto: imago stock&people
Postamt-bis-2017-Sonderausstellungen-zu-Design-und-Architektur
… neue Baustoffe wie Eisen und Glas verwendet und seine Gebäude von der Fassade über die Heizungsanlagen bis zu den Möbeln als Gesamtkunstwerke gestaltet.Bild 6 von 53 | Foto: imago stock&people
Wagner-Portraet-Wikipedia-Walter-Anton
Wagner, geboren am 3. Juli 1841 in einem Wiener Vorort als Sohn eines königlich-ungarischen Hofnotars und dessen Frau, wuchs in einer Zeit auf, in der sich seine Heimatstadt städtebaulich neu orientierte.Bild 7 von 53 | Foto: Walter Anton / Wikipedia
Ringstrasse-Parlament-2
Als er sein Architekturstudium begann, waren gerade die Stadtmauern um die Altstadt Wiens geschliffen worden und ab 1860 entstand die Ringstraße. Sie sollte die Hauptstadt der Monarchie mit prunkvollen Kultur- und Verwaltungsbauten sowie Wohnpalais repräsentieren. (im Bild: das österreichische Parlament)Bild 8 von 53 | Foto: imago/blickwinkel
Staatsoper-Wien-2
An der Akademie der bildenden Künste wurde Wagner Schüler der Ringstraßen-Architekten Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg, die für die Prachtallee gemeinsam die Staatsoper im Stil der Neorenaissance konzipierten.Bild 9 von 53 | Foto: imago/PEMAX
Parlament-Budapest-Entwurf-Wiki-Robert-Schediwy
Zu Beginn seiner Laufbahn nahm Wagner europaweit an vielen Wettbewerben teil. Seine Entwürfe bescherten ihm gute Platzierungen und viel Aufmerksamkeit. Aber sie wurden nie realisiert - wie zum Beispiel sein Konzept für das neue Budapester Parlament.Bild 10 von 53 | Foto: Robert Schediwy / Wikipedia
Synagoge-Budapest-2
An einem anderen Bau in Budapest war er hingegen beteiligt: Anfang der 1870er-Jahre errichtete er die Synagoge Rumbach utca (in der Rumbach-Straße) nach Wunsch des Auftraggebers im orientalisierenden Stil.Bild 11 von 53 | Foto: imago/viennaslide
Otto-Wagner-1883-A1010-Wien-Hohenstauffengasse-3-p2
Sein erster Auftrag aus öffentlicher Hand war 1884 die Länderbankzentrale in Wien. Sie ist ein Vorbote von Wagners späterer Architektur: An der Vorderfront noch mit einer Gründerzeit-Fassade versehen, kam die Rückansicht bereits ohne Zierrat aus. Im Inneren erprobte Wagner einen neuartigen Grundriss.Bild 12 von 53 | Foto: Heardjoin / Wikipedia
Harmoniegasse-Gebaeudeensemble
Seine zunehmende Skepsis gegenüber dem Historismus spiegelt sich auch an seinen zahlreichen Wohnhäusern (im Bild: das Ensemble in der Harmoniegasse, 1864). Viele davon sind sogenannte Zinshäuser, die er, um Geld für neue Projekte zu verdienen, an Großbürger verkaufte.Bild 13 von 53 | Foto: imago stock&people
Grabenhof-Wikipedia-Thomas-Ledl
Während der Grabenhof (1873/74) noch ganz historistisch geprägt ist, …Bild 14 von 53 | Foto: Thomas Ledl / Wikipedia
Hosentraegerhaus-Otto-Wagner-Wien-DSC-9998w
… lässt das Gebäude an der Universitätsstraße (1887) den Palais-Stil der Belle Époque hinter sich. Es ist vergleichsweise dekorarm gestaltet und vertikal gegliedert - was ihm den etwas spöttischen Namen "Hosenträgerhaus" einbrachte.Bild 15 von 53 | Foto: Pez i / Wikipedia
Neustiftgasse-40-Otto-Wagner
In seiner Mitte der 1890er-Jahre entstandenen Schrift "Moderne Architektur" plädierte Wagner für einen "Nutzstil", der Ästhetik und Funktionalität vereinen sollte. (im Bild: Neustiftgasse 40, Wagners letzter Wohnbau)Bild 16 von 53 | Foto: Thomas Ledl / Wikipedia
ankerhaus
Dass Wagner sich auf dem Weg zum multifunktionalen Großstadthaus befand, zeigt das zu dieser Zeit entstandene "Ankerhaus" mit seinen Fronten aus Stahl und Glas im unteren Bereich und dem Atelier auf dem Dach, …Bild 17 von 53 | Foto: Heardjoin / Wikipedia
Hundertwasser
… das ab 1971 von Friedensreich Hundertwasser genutzt wurde.Bild 18 von 53 | Foto: picture-alliance / dpa
Postamt-4
1894 nahm Wagners Karriere an Fahrt auf. Er übernahm eine Professur, gewann beim Wettbewerb für den Generalsanierungplan von Wien einen der beiden ersten Preise und wurde zum Oberbaurat der Stadt berufen.Bild 19 von 53 | Foto: imago stock&people
Donaukanal-Nussdorfer-Wehr-Wikipedia-Welleschik
Es folgten zwei Großprojekte, die ihn über Jahre beschäftigten: Zum einen konzipierte er im Zuge der Regulierung der Donau das Nussdorfer Wehr …Bild 20 von 53 | Foto: Welleschik / Wikipedia
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… samt dem dazugehörenden Verwaltungsgebäude.Bild 21 von 53 | Foto: imago stock&people
Stadtbahn-Bild-fuer-Einleitung
Zum anderen erfüllte sich sein Traum, an Wiens urbaner Neuausrichtung mitwirken zu können: Er durfte die Stadtbahn gestalten und komponierte eine beeindruckende Gesamtheit, ...Bild 22 von 53 | Foto: imago stock&people
Stadtbahn-Bruecke-ueber-die-Zeile-Wikipedia-Gryffindor
… die von den Viadukten und Brücken …Bild 23 von 53 | Foto: Gryffindor / Wikipedia
Stadtbahn-Hofpavillon-Hietzing
… über die Stationsgebäude …Bild 24 von 53 | Foto: imago/viennaslide
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… bis hin zu den Fahrkartenschaltern, der Beleuchtung und den Sitzgelegenheiten reicht.Bild 25 von 53 | Foto: imago stock&people
Stadtbahn-Hietzing
Heute steht die komplette Anlage unter Denkmalschutz.Bild 26 von 53 | Foto: imago stock&people
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Die meisten der Stationen sind im damals heiß umstrittenen Wiener Jugendstil erbaut.Bild 27 von 53 | Foto: imago stock&people
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1899 schloss Wagner sich der "Secession" um Gustav Klimt an, die gegen den traditionellen, rückwärtsgewandten Kunstbegriff rebellierte. (im Bild: das Ausstellungshaus der Künstlervereinigung von Joseph Maria Olbrich, einem Schüler Wagners)Bild 28 von 53 | Foto: imago/Rüdiger Wölk
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Über das "Majolikahaus" ranken sich üppige Blumendekorationen in leuchtendem Rot - aufgemalt auf glatten Keramikplatten, die an der Fassade angebracht sind.Bild 29 von 53 | Foto: imago/McPHOTO
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Das weiße, goldbeschlagene Gebäude des Ensembles beschreibt einen Viertelkreis und bildet eine ausgefallene Lösung für ein Eckhaus.Bild 30 von 53 | Foto: imago/McPHOTO
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Auch im Inneren der Häuser lässt der Jugendstil an jeder Ecke grüßen: Fahrstühle …Bild 31 von 53 | Foto: imago stock&people
Jugendstil-Detail
… und Treppen sind mit der typisch floralen Ornamentik versehen.Bild 32 von 53 | Foto: imago stock&people
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Als eines der bedeutendsten Gebäude des Wiener Jugendstils gilt Wagners "Kirche zum Heiligen Leopold" (1907). Sie ist besser bekannt unter dem Namen "Kirche am Steinhof", …Bild 33 von 53 | Foto: imago stock&people
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… da sie auf dem Gelände der "Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke Am Steinhof" steht.Bild 34 von 53 | Foto: imago stock&people
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Das Krankenhaus heißt heute Otto-Wagner-Spital, da der Architekt auch die Pläne der damals modernsten und größten Nervenheilanstalt Europas überarbeitete.Bild 35 von 53 | Foto: imago/viennaslide
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Dass es sich um eine Kirche für psychisch kranke Patienten handelte, stellte spezielle Anforderungen an Wagner, alles musste bis ins kleinste Detail durchdacht werden. Zum Beispiel durfte das Gestühl wegen der Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken aufweisen.Bild 36 von 53 | Foto: imago stock&people
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Wichtig war ihm auch hier ein in allen Einzelheiten homogenes Ergebnis. Mit dem weißen, marmorverkleideten Kubus und der weithin sichtbaren goldenen Kuppel wollte er zeigen, dass zukunftsweisende Bauelemente auch bei sakralen Gebäuden ihre Berechtigung haben.Bild 37 von 53 | Foto: imago stock&people
Franz-Ferdinand
Doch die Modernität konnte nicht alle überzeugen. Bei der Eröffungszeremonie kam es zu einem Eklat mit weitreichenden Folgen: Erzherzog Franz Ferdinand war anwesend und mäkelte, ihm sei der Maria-Theresien-Stil lieber.Bild 38 von 53 | Foto: imago/United Archives International
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Wagner wagte einen Erklärungsversuch: Zur Zeit der Monarchin habe es verzierte Kanonen gegeben, inzwischen seien sie glatt, an der Funktionalität hätte das aber nichts geändert.Bild 39 von 53 | Foto: imago/SKATA
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Der Erzherzog war erbost - und sorgte dafür, dass Wagner keinen öffentlichen Auftrag mehr erhielt.Bild 40 von 53 | Foto: imago/Arcaid Images
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Einer allerdings war zu diesem Zeitpunkt schon in trockenen Tüchern: der Bau des 1912 fertiggestellten Postsparkassenamts. Das achtgeschossige Gebäude gilt neben der Kirche als Wagners Hauptwerk. Es bildet einen bahnbrechenden Gegenpol zu den anderen Gebäuden auf der Ringstraße, …Bild 41 von 53 | Foto: imago stock&people
Kriegsministerium
… beispielsweise zum sich gegenüber befindlichen k.u.k. Kriegsministerium, das ganz dem imperialen Geschmack von Thronfolger Franz Ferdinand entsprach.Bild 42 von 53 | Foto: imago/Rüdiger Wölk
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Auch für das Postsparkassenamt verwendete Wagner modernste Materialien - Stahl, Aluminium und in besonders spektakulärer Weise Glas: Im Kassenraum fällt durch eine doppelte Glasdecke und einen gläsernen Boden Tageslicht bis in die Kellerräume.Bild 43 von 53 | Foto: imago stock&people
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Das Innere ist durchweg schlicht, ökonomisch und praktisch geplant, um den Angestellten ein angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten.Bild 44 von 53 | Foto: imago/robertharding
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Die Fassade des Bürogebäudes soll an einen Geldspeicher erinnern: Die Granitplatten der oberen Etagen sind mit 17.000 Alu-Nieten befestigt.Bild 45 von 53 | Foto: imago stock&people
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Auch für sich und seine Familie - er hatte sieben Kinder von drei Frauen - baute Wagner Gebäude, an denen die architektonischen Stationen seines Schaffens sichtbar werden. Die historistische "Villa Wagner I" entstand ab 1886 in Hütteldorf, am Rande des Wienerwalds.Bild 46 von 53 | Foto: imago stock&people
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Bis 1911 fanden in der Villa legendäre Empfänge und Sommerfeste statt, auf denen sich von Gustav Klimt bis Alma Mahler-Werfel das Who is Who der Wiener Gesellschaft traf.Bild 47 von 53 | Foto: imago/Volker Preußer
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1912 verkaufte Wagner die Villa, in deren Obergeschoss sich ein römisches Bad befindet. Heute beherbergt das Haus das Privatmuseum des Malers Ernst Fuchs.Bild 48 von 53 | Foto: imago stock&people
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Nach dem Verkauf zog der 71-jährige Wagner mit seiner Frau in die neu gebaute, kleinere "Villa Wagner II" auf dem Nachbargrundstück um, die fast ohne Verzierungen auskommt und eine zeitlose Nüchternheit ausstrahlt.Bild 49 von 53 | Foto: imago stock&people
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Seine letzten Lebensjahre verbrachte Wagner in seinem Mietshaus in der Döblergasse, das in einem ebenso sachlichen Stil erbaut ist.Bild 50 von 53 | Foto: Thomas Ledl / Wikipedia
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Dort starb er genau sieben Monate vor Ende des Ersten Weltkrieges an Wundrose. Nach seinem Tod …Bild 51 von 53 | Foto: imago stock&people
Stadtbahn-Gleise-Schoenbrunn
… geriet Wagner in Vergessenheit, obwohl er einer der Wegbereiter der schlichten und reduzierten Bauhaus-Architektur ist, die bald alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Erst in den 1960er-Jahren wurde Wagner wiederentdeckt, …Bild 52 von 53 | Foto: imago stock&people
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…als Künstler, der mit seinen architektonischen Visionen seiner Zeit weit voraus war und dessen Bauwerke bis heute Wiener und Wienbesucher begeistern.Bild 53 von 53 | Foto: imago stock&people

Architekt im Fin de SiècleAls Otto Wagner in Wien die Moderne probte

11.04.2018, 08:30 Uhr

Otto Wagner ist in Wien allgegenwärtig, seine Bauwerke gehören heute zu den beliebtesten Fotomotiven. Die Maxime des Jahrhundertwende-Architekten: "Die einzige Herrin der Kunst ist die Notwendigkeit." Das Ergebnis war vielen seiner Zeitgenossen zu modern.