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Alljährlich im Mai, gelegentlich auch im April, in Schaltjahren im Juni, feiern Buddhisten (wie hier in Sri Lanka) ...
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... am Vollmond im Monat Vaisakha des buddhistischen Kalenders weltweit das Vesak-Fest, ...
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... auch bekannt als Buddha-Tag.
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Gefeiert wird an diesem Tag Geburt, Erleuchtung und Tod des Buddha (Lampionparade in Seoul).
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Damit ist klar: Vesak ist ein fröhliches Fest (Seoul).
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Allerdings wird nicht nur gefeiert, sondern auch meditiert und rezitiert (Java).
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Arme und Bettelmönche erhalten Geschenke, ... (Java)
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... die Tempel werden geschmückt (Seoul), ...
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... gelegentlich auch mit Geld und Gold (Bangkok), ...
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... die Gläubigen meditieren und singen Mantras (tibetischer Tempel in Malaysia).
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Im christlichen Sinne gebetet wird nicht - im Buddhismus gibt es keine Götter, die angebetet werden könnten (Sri Lanka).
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Die regionalen Ausprägungen des Vesak-Festes sind so vielfältig wie der Buddhismus (Laden in Colombo, Sri Lanka).
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Im Westen helfe das Fest beim innerbuddhistischen Dialog, sagt die Berliner Buddhismus- und Meditationslehrerin Marianne Wachs im Interview mit n-tv.de.
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In Berlin beispielsweise treffen sich an diesem Tag regelmäßig Buddhisten aus allen Traditionen. (Das Bild wurde allerdings in einem Temple Sri Lanka aufgenommen.)
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Drei Hauptlinien gibt es im Buddhismus:
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Theravada (Mönche in Sri Lanka), ...
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... Mahayana (tibetischer Tempel in Malaysia) ...
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... und Zen (liegender Buddha in Japan).
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Theravada ist der südliche, der frühe Buddhismus, der auf Buddha selbst zurückgeht (Geschäft für Buddha-Statuen in Bangkok).
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Siddhartha Gautama, der Begründer des Buddhismus, kam vor rund 2500 Jahren als Prinz in Nordindien zur Welt (Tempel in Colombo, Sri Lanka).
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Der Überlieferung zufolge verließ er den Palast im Alter von 29 Jahren, um als Bettelmönch durchs Land zu ziehen (Mönche auf der indonesischen Insel Java).
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Beim Meditieren unter einer Pappelfeige - auch bekannt als Buddha- oder Bodhibaum - wurde ihm schließlich die Erleuchtung zuteil: ...
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Leben ist Leiden, die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung, Ziel ist es, diese Ursachen des Leidens zum Erlöschen zu bringen (Tempel auf Java).
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Seine Einsichten predigte Siddhartha 45 Jahre lang - bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren (Pagode in Vietnam).
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Als älteste Form des Buddhismus nimmt der Theravada für sich in Anspruch, am nächsten an der Lehre des Buddha zu sein (Vesak in Kambodscha).
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Theravada ist heute in Ländern wie Sri Lanka, Thailand (Bild), Kambodscha und Laos beheimatet.
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Mahayana entstand etwa fünf Jahrhunderte nach Buddhas Tod. Die Wurzeln liegen ebenfalls in Indien - heute findet sich diese Form des Buddhismus vor allem in China, Tibet und Korea (Bild).
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Der Zen-Buddhismus entstand wiederum einige Jahrhunderte später in China und kommt heute in erster Linie aus Japan.
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"Zen war innerhalb des Mahayana eine Bewegung, die zurück zum ursprünglichen Buddhismus wollte, zurück zum Einfachen und Realistischen", erläutert Marianne Wachs, die sowohl Theravada- als auch Zen-Buddhistin ist.
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Sie sagt: "Der ursprüngliche Buddhismus ist sehr viel realistischer, der geht allein vom Geist aus und von der Frage, wie man den Geist entwickeln kann. ... (Mönch in Myanmar)
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... Daneben gab es immer den Volksbuddhismus, in dem der Mahayana seine Wurzeln hat. Daher kommen auch die metaphysischen Elemente, die es im Theravada so nicht gibt."
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Metaphysische Elemente - dazu zählt auch das Konzept der Wiedergeburt.
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Buddha habe "wahrscheinlich nicht an Wiedergeburt geglaubt", sagt Wachs (Vesak-Feier in Seoul).
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Im Zen gebe es dazu eine Geschichte: "Ein Schüler fragt einen Zen-Meister, was nach dem Tod kommt. Der Zen-Meister antwortet trocken: War ich vielleicht schon mal tot?" Diese Haltung mache Zen und Theravada zu sehr realistischen Lehren, so Wachs (Lotus-Laternen zur Feier des Vesak-Festes in Südkorea).
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Sie betont allerdings, dass Buddha "gar nichts gegen diesen Volksbuddhismus hatte". In den überlieferten Lehrreden gebe es eine Stelle, in der jemand ihm vorhalte, er habe einem Bauern gerade erzählt, wenn der sich ethisch einwandfrei verhalte, dann werde er in einem schönen Reich wiedergeboren (Vedak in Kuala Lumpur).
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Buddha entgegnet: Lass ihn doch daran glauben. Er verhält sich dadurch in diesem Leben gut, und wenn er dann stirbt, ist es sowieso egal (Vedak auf Java).
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Auf die Frage nach einem Leben nach dem Tod sagt Wachs: "Es gibt weder Schluss noch Anfang, es gibt nur Bedingungen, die zusammenkommen, und Bedingungen, die sich verändern. Es gibt nicht ein festes Ich." (Vedak in Vietnam)
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Auch die Vorstellung, Buddha sei nach seinem Tod ins Nirwana eingegangen, passt nicht zur Philosophie von Zen und Theravada (Vedak in Seoul):
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"Nirwana ist kein transzendentes Reich, sondern das Erlöschen von Gier, Hass und Verblendung und damit von allem Leiden", sagt Wachs. "Es gibt ein Nirwana zu Lebzeiten." (Vesak in Colombo)
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Im tibetischen Mahayana-Buddhismus gibt es allerdings durchaus die Vorstellung des Kreislaufs von Geburt und Wiedergeburt.
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"Aber selbst der Dalai Lama sagt, wenn der Westen nicht an die Wiedergeburt glauben will, ist das nicht schlimm, Hauptsache, man verhält sich ethisch korrekt", so Wachs.
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Von dem Theravada-Brauch, zum Vesak-Fest Vögel und andere Tiere freizulassen, hält sie nicht so viel. Der Sinn dieses Brauchs sei, den Tieren zu helfen.
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Allerdings würden die Tiere nur für dieses Fest gefangen. "Das ist ein Volksbrauch, da darf man nicht so genau dahinter schauen."
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Bei allen Unterschieden zwischen den buddhistischen Lehren gibt es doch eine zentrale Gemeinsamkeit, so Wachs: ...
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"Gemeinsam ist allen Richtungen die Entwicklung von Weisheit und Mitgefühl, die Erkenntnis, dass es nichts Ewiges, Unabänderliches und Substanzhaftes gibt, nur dynamische Zusammenhänge, und die Erkenntnis, dass das Leiden dadurch entsteht, dass man Dinge will, die man nicht bekommen oder nicht behalten kann, und andere nicht will, die man aber bekommt, ohne es verhindern zu können."
Vesak-Fest Buddhisten feiern Geburt, Erleuchtung und Tod des Buddha
Weltweit begehen Buddhisten das Vesak-Fest. Vor allem im Westen treffen dabei höchst unterschiedliche Konzepte des Buddhismus aufeinander: Die einen glauben an die Wiedergeburt, andere nicht. Gemeinsam ist ihnen das Ziel, Gier, Hass und Verblendung erlöschen zu lassen und sich so von allem Leiden zu befreien.
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