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Deutschland feiert 33 Jahre Wiedervereinigung. Und obwohl die DDR untergegangen ist, ist sie nicht spurlos verschwunden.
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Ob in Supermarktregalen, an Straßenkreuzungen oder in der Alltagssprache - ein wenig DDR findet sich auch in der heutigen Bundesrepublik noch.
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Ein A bis Z über Stars aus dem Osten, deutsch-deutsche Missverständnisse und echte Dauerbrenner.
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A wie Ampelmännchen: der Star unter den Relikten der DDR. Freundlich mit Hut und deutlich agiler als die West-Variante weist es seit 1969 den Fußgängern den Weg über Kreuzungen.
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Entworfen hat den "Roten Steher" und den "Grünen Geher" der Verkehrspsychologe Karl Peglau.
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Die beiden legten nach dem Mauerfall ein erstaunliches Comeback hin - auf Ampeln, aber auch auf T-Shirts, Tassen und anderen Souvenirs.
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In vielen Städten existieren sogar ganz eigene Ampelmännchen-Kreationen: ...
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... Zum Beispiel regeln in Bremen die Bremer Stadtmusikanten ...
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... und in Mainz die Mainzelmännchen den Fußgängerverkehr.
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B wie Broiler: Auch das ostdeutsche Grillhähnchen hat es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Was weniger bekannt ist: ...
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... Die Wortkreation Broiler ist an das englische "to broil", grillen, angelehnt. Dessen Wurzeln liegen wiederum im französischen "bruler", übersetzt brennen oder rösten.
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Ein echter Dauerbrenner, der Broiler.
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C wie Comics: Das DDR-Comic schlechthin war "Mosaik". Zeichner Hannes Hegen ließ die drei Kobolde Dig, Dag und Digedag von 1955 bis 1975 Abenteuer erleben.
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Nach einem Bruch zwischen Hegen und dem FDJ-Verlag des "Mosaik" kamen die Abrafaxe - und blieben bis heute.
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"Mosaik" erscheint monatlich, nach Angaben des Steinchen für Steinchen Verlags in einer gedruckten Auflage von 105.000 Exemplaren. Zwei Drittel der Abonnenten wohnen im Osten, die restlichen Comics gehen in den Westen.
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D wie DEFA-Filme: Fernsehen zu Weihnachten ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"? Undenkbar! Neben dem Märchen-Dauerbrenner entstanden in der DDR-Filmfabrik DEFA rund 700 Spielfilme, ...
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... darunter Klassiker wie "Jakob der Lügner" oder "Spur der Steine".
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E wie Eierbecher-Huhn: Der Kult-Eierbecher für den Frühstückstisch. Vor allem Kinder liebten und lieben das Plastikhuhn. Auch heute noch in Souvenirshops oder im Internet zu kaufen.
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F wie Filinchen: Das Knusper-Brot wird heute immer noch hergestellt, von der Gutena Nahrungsmittel GmbH in Apolda. Das Waffelbrot ist nicht so herzhaft wie Knäckebrot und wird eher mit süßen Aufstrichen gegessen.
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G wie Grüner Pfeil: Die Ampel zeigt Rot, aber Rechtsabbiegen ist trotzdem erlaubt? Möglich macht es der Grüne Pfeil, seit 1994 auch im Westteil der Republik. Hamburg galt mit 360 Schildern mal als Grünpfeilhauptstadt.
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Doch wegen steigender Unfallraten - die Autofahrer missachteten das Anhaltegebot - stand der Grüne Pfeil viel in der Kritik und wurde mancherorts wieder abmontiert.
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H wie Halloren Kugeln: Sahne- und Kakaocreme umhüllt von Zartbitterschokolade - für viele Süßmäuler sind Halloren Kugeln unwiderstehlich.
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1804 in Halle/Saale gegründet, ist Halloren eine der ältesten Schokoladenfabriken Deutschlands. Die Kugeln gibt es seit 1952. Heute werden 180 Millionen Stück jährlich verkauft.
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I wie Intershop: Die Waren der DDR-Einzelhandelskette konnten nur mit konvertierbaren Währungen, später auch mit Forumschecks, jedoch nicht mit Mark der DDR bezahlt werden.
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Ein unvermeidbarer Nebeneffekt war, dass DDR-Bürger dadurch einen begrenzten Einblick in das Warenangebot des Westens bekamen.
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J wie Jägerschnitzel: Die nächste Gelegenheit für deutsch-deutsche Missverständnisse. Lässt Westdeutsche im Osten entgeistert auf eine panierte Jagdwurstscheibe starren.
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Ostdeutsche im Westen sind enttäuscht, wenn sie ein gebratenes Stück Fleisch statt des erhofften Lieblingsessens aus Kindertagen vorgesetzt bekommen.
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K wie Karlsbader Schnitte: Kennt jeder in Deutschland, heißt in Ost und West bloß unterschiedlich. Die Karlsbader Schnitte ist ein Toast Hawaii - Toastbrot, Schinken und Ananas - und das Ganze wird mit Käse überbacken.
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L wie Legende von Paul und Paula: Gefragt nach ihrem Lieblingsfilm, antwortete Altkanzlerin Angela Merkel: "Die Legende von Paul und Paula".
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Die Geschichte über die Suche nach Liebe und Glück im DDR-Alltag mit seiner Enge und seinen Konventionen ...
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... darf sich heute "Kultfilm" nennen. Kam 1973 in die Kinos, entstand bei der DEFA.
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M wie Mauer: Die Berliner Mauer ist das Symbol der deutsch-deutschen Teilung. Sie umschloss West-Berlin einst auf 155 Kilometern Länge.
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Die Mauer fiel 1989, ...
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... wurde von "Mauerspechten" zwecks Souvenir-Gewinnung bearbeitet und seit 1990 systematisch abgerissen.
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Einzelteile sind heute über die ganze Welt verstreut, in Berlin selbst finden sich nur noch Reste am authentischen Ort.
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N wie Nicki: T-Shirt? Sagte in der DDR kein Mensch. Das legere Kleidungsstück war für Groß und Klein ein Nicki. Inzwischen tragen die Menschen hüben wie drüben T-Shirts.
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O wie Olsenbande: Egon, Benny und Kjeld, die drei Gauner der Olsenbande, erheiterten über Jahre die DDR-Zuschauer. Seit dem ersten Film im Jahr 1968 waren die drei dänischen Gangster Kult.
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Ihr Erkennungsmerkmal: geniale Coups, die am Ende doch immer scheiterten. Die 14 Filme verkörpern viel Improvisationstalent, was die Beliebtheit in der DDR und auch Polen und Ungarn erklären könnte.
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P wie Pittiplatsch: Ein kleiner Kobold mit losem Mundwerk - so tritt "Pittiplatsch, der Liebe" in der Kindersendung "Sandmännchen" seit 1962 auf.
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Sagt ständig "Ach, du meine Nase" und hält seine Freunde, die Ente Schnatterinchen und den Hund Moppi, ordentlich auf Trab.
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Q wie Qek: Er ist klein, weiß und rundlich: der Wohnwagen "Qek Junior". Sieht gegen die aktuellen Modelle auf den Campingplätzen zwar etwas mickrig aus, hat aber seine Fans.
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Genau wie das "Dübener Ei", ...
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... oder der Faltwohnwagen "Klappfix".
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R wie Russisch: Musste jedes DDR-Schulkind lernen. Von vielen ungeliebt, sind die einst erworbenen Sprachkenntnisse häufig kaum noch vorhanden.
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Nur ein Wort, sagt der Schriftsteller Wladimir Kaminer, habe jeder ehemalige Bürger der DDR gespeichert: "Dostoprimetschatelnosti" ("Sehenswürdigkeiten").
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S wie Sandmännchen: Was das Ampelmännchen im Straßenverkehr, ist das Sandmännchen im Fernsehen.
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Der freundliche Bartträger hatte 1959 im Deutschen Fernsehfunk der DDR seinen ersten Auftritt.
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Die westdeutsche Konkurrenz hat er überlebt.
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Heute streut das Sandmännchen im Auftrag der ARD den Kindern Schlafsand in die Augen.
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T wie Trabant: Auf die zweitaktmotorisierte Pappschachtel auf vier Rädern mussten die DDR-Bürger zehn Jahre und länger warten.
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(Foto: imago/Martin Müller)
Der erste Trabi wurde 1955 in den Sachsenring-Werken Zwickau hergestellt, der letzte im April 1990. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes sind aktuell noch mehr als 32.000 Trabis in Deutschland zugelassen.
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V wie Volkssolidarität: Gegründet in der Nachkriegszeit, gibt es die Volkssolidarität als großen Sozialverband noch immer.
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Rund 43.000 Mitarbeiter und Ehrenamtler betreuen rund 110.000 Menschen in Altenheimen, ...
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... Kindergärten und anderen Einrichtungen.
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W wie Worcester-Sauce: Die korrekte Aussprache war vielen DDR-Bürgern unbekannt. Sie kippten sich "Wortschestersoße" aufs Würzfleisch. Beliebtes "Mitnahmeobjekt" aus DDR-Gaststätten, obwohl dort häufig bis zur Geschmacklosigkeit verdünnt.
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(Foto: picture alliance / dpa Themendienst)
Ragout fin mit Worcestersauce steht noch immer auf so mancher Vorspeisenkarte.
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X, Y, Z: "Von Anton bis Zylinder - Das Lexikon für Kinder": das Standard-Nachschlagewerk für Generationen von DDR-Kindern. Wird heute noch verlegt: Mehr als 1450 Stichwörter erklären die Welt. Hat wie alle gedruckten Lexika scharfe Konkurrenz durch Wikipedia & Co. (Text: Friederike Schicht und Birgit Zimmermann, dpa)
"Geher", "Steher", Broiler Das Erbe der DDR: Von Ampelmännchen bis Halloren-Kugeln
Vor 33 Jahren wird die Einheit Deutschlands vollzogen. Doch noch bis heute sind Reste der Deutschen Demokratischen Republik sichtbar. Eine Übersicht, wo und wie das DDR-Erbe Deutschland bis heute beeinflusst.
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