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Seit 130 Jahren zieht das legendäre Moulin Rouge das Publikum in seinen Bann.
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Am 6. Oktober 1889 wird das berühmte Etablissement, das seinen Namen der Nachbildung einer roten Mühle auf dem Dach verdankt, eröffnet.
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Längst ist der Name zum Synonym für viel nackte Haut und ein Übermaß an Straußenfedern geworden.
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Jedes Jahr kommen 600.000 Zuschauer, um sich von den Choreografien ...
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... und den ausgefeilten Kostümwechseln verzaubern zu lassen.
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Die Hälfte der Gäste sind bis heute Franzosen.
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Für jede Show werden etwa 1000 Outfits in Werkstätten hergestellt, die das Moulin Rouge oft schon seit Jahrzehnten beliefern.
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Kostüme, Kopfbedeckungen, Schuhe und Schmuck für die aktuelle Produktion "Féerie" kosteten allein vier Millionen Euro.
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Schuhmacherin Marion Leclout gehört zu den 33 Kostümmacherinnen, die jeden Tag in den Werkstätten arbeiten.
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Nach jeder Show sind Reparaturen nötig. Sorgfalt, Präzision, Geduld und Perfektionismus gehören zu den Tugenden der Menschen hinter den Kulissen.
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Am Ende zählt die perfekte Illusion, das gilt auch für die Tänzerinnen und Tänzer.
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Sie werden überall auf der Welt gecastet, Voraussetzung sind eine klassische Tanzausbildung und Größen-Mindestanforderungen. Elegante und muskulöse Körper sind erwünscht, ...
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... am Ende entscheiden aber die Persönlichkeit, das Charisma und die Fähigkeit, Choreografien mit Klasse umzusetzen, darüber, ob man am Moulin Rouge tanzt oder nicht.
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Die Tänzerinnen haben 10 bis 15 Kostümwechsel pro Show, manchmal müssen sie schon nach 90 Sekunden wieder auf die Bühne.
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Hinter der Bühne läuft dann ein eingespieltes Szenario ab.
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Die Tänzer eilen heran, eine Armee von Assistenten nimmt ihnen die bunten, oft mit Strass verzierten Kostüme ab.
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Bis zu ihrem nächsten Einsatz verbleiben sie auf langen Garderobenstangen.
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Die aufwändigen Konstruktionen, die auf der Bühne die Illusion von Schmetterlingsflügeln erzeugen, werden auf langen Tischen abgestellt.
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Unzählige Schuhe in allen Farben und Formen stehen ebenso bereit.
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Die Tänzer und Tänzerinnen schnappen sich das nächste Outfit und verschwinden schon Sekunden später wieder in Richtung Bühne.
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Währenddessen bereiten die Assistenten schon wieder alles für den nächsten Wechsel vor.
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"Wenn ich hinter die Bühne eile, weiß ich genau, wohin ich gehen muss, was ich tun muss, wo mein nächstes Kostüm für den nächsten Teil ist", sagt Claudine Van Den Bergh.
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"Das gesamte Team, einschließlich Tänzern, Helfern und Technikern, muss sehr organisiert sein", meint die 27-jährige Irin, die seit sieben Jahren im Moulin Rouge tanzt.
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Ein kleiner Fehler oder eine kleine Verzögerung und der ganze perfekte Auftritt gerät in Gefahr.
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Die Aufführungen im Moulin Rouge folgen noch immer der Tradition, als sich Frauen, die tagsüber Wäsche wuschen, nachts in Tänzerinnen verwandelten.
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Sie malte schon Henri de Toulouse-Lautrec Ende des 19. Jahrhunderts auf Werbeplakaten für das Moulin Rouge.
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Heute treten jeden Abend 60 Interpreten aus 14 Ländern in zwei Shows auf.
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Die Gäste können die Vorstellungen von elegant eingedeckten Tischen aus verfolgen. Das erstklassige Essen wird seit einiger Zeit direkt vor Ort gekocht.
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Jedes Jahr werden während der Vorstellungen allein 250.000 Flaschen Champagner getrunken.
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Nacht für Nacht wird in den Vorstellungen ein Mythos lebendig.
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Kaum ein Platz in dem 1000 Gäste fassenden Zuschauerraum bleibt leer.
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Die Auftritte in den bis zu fünf Kilogramm schweren Kostümen erinnern häufig eher an Akrobatik als an Tanz.
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In unzähligen Trainingsstunden wird eingeübt, was später so magisch leicht wirkt.
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Höhepunkt des Abends ist noch immer der legendäre Can-Can, der das Moulin Rouge unsterblich gemacht hat. (sba)
130 Jahre Showbusiness Hinter den Kulissen von "Moulin Rouge"
600.000 Menschen sehen jedes Jahr im legendären "Moulin Rouge" die berühmten Tanz-Shows. Was als Nebenverdienst armer Wäscherinnen begann, ist zu einem Millionengeschäft geworden, in dem jede Pose sitzen muss und jede Sekunde zählt.
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