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Zeitenwende im Vatikan: Die katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt.
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Die Suche nach einem neuen Bischof von Rom startet, nachdem Papst Benedikt XVI aus Altersgründen zurücktritt.
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Am Dienstag, den 12. März ziehen sich die Kardinäle zur Konklave in der Sixtinischen Kapelle zurück, um das 266. Oberhaupt der katholischen Kirche seit dem Heiligen Petrus zu bestimmen.
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Noch Mittwochnachmittag weist nichts darauf hin, dass die 115 Kardinäle zu einer schnellen Entscheidung kommen könnten.
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Zwar wird der Schornstein über der Sixtinischen Kapelle, aus dem bei einer Einigung der Kardinäle traditionell weißer Rauch aufsteigt, nicht aus den Augen gelassen, ...
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... doch außer ein paar vorwitzigen Möwen ist dort nichts zu sehen.
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Stattdessen steigt zweimal schwarzer Rauch auf und bedeutet den Gläubigen, ...
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... dass sie weiter warten müssen.
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Keine leichte Übung im verregneten Rom.
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Viele verharren im Gebet.
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Andere suchen eher weltliche Ablenkung.
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Für sie gibt es am Nachmittag Abwechslung: Kein Geistlicher, sondern der US-Basketball-Star Dennis Rodman lässt sich blicken.
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"Ich möchte überall auf der Welt sein, wo ich gebraucht werde", erläutert Rodman seine Stippvisite ...
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... und lässt dann sein T-Shirt sprechen: Rodman macht sich stark für einen ersten schwarzen Papst und unterstützt damit offenbar den ghanaischen Kardinal Peter Turkson, dem gute Chancen eingeräumt werden.
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Andere suchen einen dezenteren Weg, um ihren Wunschkandidaten mit guten Gedanken zu unterstützen - diese Frau betet mit einem Bild des italienischen Kardinal Angelo Scola in den Händen, der bei dieser Wahl als Favorit gilt.
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Nicht nur in Rom - ...
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... weltweit warten die Anhänger der katholischen Kirche betend auf ihr neues Oberhaupt - wie hier in Buenos Aires, Argentinien.
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Dann ist es endlich soweit: Am Mittwochabend um 19.05 Uhr steigt Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf.
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Doch die Farbe ist zunächst nicht zu erkennen: Zunächst erscheint er schwarz, dann grau.
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Schließlich bricht der Applaus aus: Weißer Rauch signalisiert die Wahl des neuen Papstes.
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Der Jubel der Gläubigen ....
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... übertönt beinahe das feierliche Glockengeläut.
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Nicht wenige werden von ihren Gefühlen überwältigt.
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Die Menge setzt sich in Bewegung.
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"Es lebe der Papst" ertönt vielsprachig aus tausend Kehlen.
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Die für die Wahl benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit für die Wahl des neuen Heiligen Vaters wird im fünften Wahlgang erreicht.
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Damit treffen die Kardinäle ihre Entscheidung schneller als erwartet. Mit etwas mehr als 26 Stunden gehört das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers von Benedikt XVI. zu den kürzesten der Kirchengeschichte.
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Doch auch, wenn der weiße Rauch die 1,2 Milliarden Katholiken weltweit darüber informiert, dass sie ein neues Oberhaupt haben ...
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... müssen sie sich zunächst weiter in Geduld üben, bis sie seinen Namen erfahren.
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Denn bevor das neue Kirchenoberhaupt sich auf der Loggia des Doms zeigt, um den Apostolischen Segen "Urbi et Orbi" zu spenden, muss es noch eingekleidet werden. Eine kleine Auswahl an päpstlichen Gewändern in verschiedenen Größen steht bereit.
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Eine gute Stunde müssen die Gläubigen warten - die Ungeduld steigt, die "Viva Il Papa"-Rufe werden lauter.
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Dann erscheint die Schweizer Garde.
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Der Kardinalprotodiakon Jean-Louis Tauran tritt auf den Balkon des Petersdoms ...
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... und ruft den zehntausenden Fahnen schwenkenden Menschen die ersehnten Worte zu: "Habemus Papam!"
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Und dann erscheint der neue Papst: ...
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Es ist der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio.
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Überschäumende Freude in der Metropolitan Kathedrale in Buenos Aires, der Heimat des neuen Papstes.
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"Brüder und Schwestern, Buona Sera", begrüßt der neue Papst Franziskus ruhig die ihm zujubelnde Menge und übt sich in Demut: Wie es scheine, hätten ihn die Kardinäle vom Ende der Welt ausgesucht.
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Dabei ist seine Wahl nichts weniger als eine Sensation: Mit Jorge Bergoglio kommt zum ersten Mal ein Papst aus Lateinamerika.
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Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Bergoglio eher als Außenseiter unter den Favoriten in die Papstwahl.
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Der oft "Kardinal der Armen" genannte Erzbischof von Buenos Aires und Primas Argentinien bevorzugt ein möglichst unauffälliges Auftreten - auch in Rom geht er lieber im dunklen Mantel und ohne Kardinalshut auf die Strasse.
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Bergoglio wird am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Mit 21 Jahren geht er ins Priester-Seminar.
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In den letzten Jahren kollidiert Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisiert Korruption und Armut, außerdem wendete er sich erfolglos gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.
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Als Papst will er gemeinsam mit den Gläubigen den "Weg der Brüderlichkeit, der Liebe" gehen.
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Als erstes spendet der Gewählte den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdenkreis)...
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... und schließt auch seinen Vorgänger Benedikt XVI. in sein Gebet ein.
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Zum Abschluss bittet Franziskus die Gläubigen auf dem Petersplatz, für ihn zu beten.
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"Morgen werde ich zur Heiligen Jungfrau beten, damit sie Rom beschützt", kündigt der neue Papst an ...
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... und verabschiedet sich schlicht mit den Worten: "Gute Nacht und gute Erholung."
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Die werden viele seine frischgebackenen Anhänger nach diesem aufwühlenden Tag gut gebrauchen können. (sla)
Habemus Papam! Jubel für Franziskus
Es ist eines der kürzesten Konklaven der Kirchengeschichte und sorgt dennoch für eine Sensation: Erstmals in der Geschichte steht ein Lateinamerikaner an der Spitze der römisch-katholischen Kirche. Der für Katholiken in Rom und der ganzen Welt bewegende Tag in Bildern.
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