Bilderserien
2024-08-07T130105Z-2002836920-RC20W8ACMYKH-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Fünfzig Munduruku-Krieger hacken sich mit Macheten durch das Unterholz des Amazonas-Regenwaldes. Dort übernehmen sie eine Aufgabe, um die sich eigentlich die brasilianische Regierung kümmern sollte: ...Bild 1 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130101Z-1571203838-RC2NX8A18NAP-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... Sie markieren die Grenze ihres angestammten Landes.Bild 2 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130128Z-1123593399-RC2YY8A6OUIC-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Die Männer bahnen sich einen sechs Meter breiten Weg durch die dichte Vegetation, die oft von den Baumkronen verdunkelt wird. Bild 3 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130035Z-1504814603-RC26X8AOJAHQ-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Nach jedem Kilometer halten sie an, um Schilder an die Baumstämme zu nageln. Auf ihnen ist zu lesen: "Bundesregierung, Sawré Muybu Territorium, geschütztes Land".Bild 4 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130045Z-1904187716-RC2LW8A1JNB1-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Es ist ein stiller, aber trotziger Akt eines Volkes, das seit Jahrzehnten darum kämpft, dass die brasilianische Regierung ihr angestammtes Land vollständig anerkennt, ...Bild 5 von 47 | Foto: REUTERS
Maschine-von-illegalen-Minenarbeitern
... ein Schritt, der rechtlichen Schutz gegen illegale Minenarbeiter und Holzfäller und sogar gegen die Infrastrukturprojekte der Regierung gewähren würde.Bild 6 von 47 | Foto: REUTERS
Juarez-Saw1
"Das ist nicht unsere Aufgabe. Die Regierung ist verpflichtet, das Land der Indigenen abzugrenzen, aber sie tut es nicht", sagt Juarez Saw, der Anführer des Dorfes Sawré Muybu.Bild 7 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130116Z-1645074012-RC20X8AUUC9X-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Die brasilianische Behörde für indigene Angelegenheiten, Funai, erklärte, dass sie nur wenig Personal habe, aber daran arbeite, die Grenzen der angestammten Gebiete festzulegen.Bild 8 von 47
2024-08-07T130125Z-1231615805-RC2MZ8ANV7CJ-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Die heute etwa 17.000 Munduruku leben seit Hunderten von Jahren am Mittel- und Oberlauf des Rio Tapajós in elf Gebieten, von denen nur zwei von der Regierung voll anerkannt und rechtlich geschützt sind.Bild 9 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130043Z-1574005134-RC29Z8AUDSXE-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Auf ihrer Expedition zur Abgrenzung ihres Landes werden die Männer von Frauen und Kindern aus ihrem Dorf begleitet.Bild 10 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130057Z-689242226-RC2AY8AU95J4-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
In dem Camp im Dschungel sind Hängematten zwischen den Bäumen gespannt ...Bild 11 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130123Z-1182610474-RC2GW8AKCLKV-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... und die Frauen bereiten Essen zu: Reis, Maniokmehl und Wild. Können die Jäger kein Wildschwein aufspüren, ernähren sich die Munduruku von Affen.Bild 12 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130125Z-385917460-RC2RZ8ANGUG6-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Während die Frauen kochen, springen die jungen Expeditionsteilnehmer in den Fluss.Bild 13 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130042Z-1651184067-RC29Z8A926RN-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das letzte Mal, dass die Munduruku die Grenzen ihres Gebiets gerodet haben, ist ein Jahrzehnt her. Seitdem hat sich der größte Regenwald der Welt dort mit wuchernder Vegetation ausgebreitet.Bild 14 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130046Z-836195725-RC26X8AOZYTX-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
"Wir kämpfen seit 25 Jahren darum, dieses Land zu schützen. Wir werden die Grenzen weiterhin säubern, um sie zu erhalten", erklärt Juarez Saw.Bild 15 von 47 | Foto: REUTERS
Weg-zu-illegaler-Mine
"Wenn wir das nicht tun, werden noch mehr Holzfäller und Minenarbeiter eindringen."Bild 16 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130132Z-2110326714-RC2HW8ATYS3R-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das indigene Gebiet Sawré Muybu, um das es geht, umfasst etwa 1780 Quadratkilometer Dschungel an den Ufern des Rio Tapajós.Bild 17 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130051Z-2002298078-RC2CW8AUTWXW-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Der einst unberührte Nebenfluss des Amazonas ist noch immer einer der einzigen großen Flüsse Brasiliens ohne Wasserkraftwerk.Bild 18 von 47 | Foto: REUTERS
illegale-Mine
Doch durch die Arbeit von illegalen Holzfällern und Goldgräbern werden die Flüsse verschmutzt und die Fische, von denen sich die Munduruku ernähren, mit lebensbedrohlichen Quecksilbermengen vergiftet.Bild 19 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130049Z-1348859531-RC2CW8AWAV3R-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Ihre Expedition zur Markierung ihres Landes hatten die Munduruku auf gewundenen Flussläufen begonnen: ...Bild 20 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130039Z-1562119683-RC23X8ASXLUL-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... Auf fünf langen Booten fahren sie langsam unter der dichten Vegetation hindurch.Bild 21 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130106Z-1376006059-RC2WZ8A29TU7-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Einmal stoßen sie dabei auf eine Anakonda und bereiten sich darauf vor, die riesige Würgeschlange im Wasser zu töten. Das Fett der Tiere wird von den Munduruku wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften verwendet. Bild 22 von 47 | Foto: REUTERS
Anaconda
Doch die Schlange hatte kurz zuvor eine Beute verschlungen und einen so angeschwollenen Körper, dass die Männer sie nicht in eines der Boote ziehen können.Bild 23 von 47 | Foto: REUTERS
gerettetes-Aeffchen2
Als die Jäger an einem anderen Tag einen Kapuzineraffen mitbringen, kommt ein Junge angerannt, um die beiden Affenbabys zu retten, die sich an ihre Mutter klammern.Bild 24 von 47 | Foto: REUTERS
gerettetes-Aeffchen
Er nimmt sie in seine Obhut und trägt sie für den Rest der 36 Kilometer langen Wanderung.Bild 25 von 47 | Foto: REUTERS
Wildschwein
Um Wild zu jagen, sind die Munduruku mit alten Schrotflinten bewaffnet.Bild 26 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130102Z-44756968-RC20W8AKPY9B-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Bei ihrer Expedition stoßen sie auch auf illegale Goldminenlager. Die Begegnungen dort verlaufen angespannt, aber friedlich.Bild 27 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130127Z-934506384-RC2AY8AWHZY5-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Der Kampf der Munduruku um ihr Land ist nach Ansicht von Umweltschützern und Umweltschützerinnen auch Teil des Kampfes, der verhindern soll, dass der Amazonas einen Point of no return erreicht.Bild 28 von 47
2024-08-07T130110Z-2067280473-RC2BY8AF2Z30-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das Wissen, die Praktiken und der rechtliche Status der brasilianischen Indigenen machen die Munduruku zu idealen Wächtern des Regenwaldes, ...Bild 29 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130058Z-1469356387-RC29Z8A8U9YO-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... der nach Ansicht von Umweltschützern der Schlüssel zur Verlangsamung der globalen Erwärmung ist.Bild 30 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130112Z-954164441-RC2BY8AAEX1I-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Die formelle Abgrenzung eines indigenen Territoriums ist daher ein wichtiger Schritt, um den in der brasilianischen Verfassung garantierten Schutz zu gewährleisten.Bild 31 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130124Z-1558838625-RC2ZW8A3UCT4-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Präsident Luiz Inacio Lula da Silva trat sein Amt 2023 mit dem Versprechen an, den Prozess der Anerkennung neuer Reservate wieder aufzunehmen, den sein Vorgänger Jair Bolsonaro gestoppt hatte.Bild 32 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130113Z-145890518-RC28Z8A32ZYW-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Lulas Regierung hat inzwischen zehn neue Reservate bestätigt. 62 indigene Gebiete warten aktuell auf eine Unterschrift.Bild 33 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130054Z-1646523324-RC2AY8AZ8W0V-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Etwa 200 weitere werden noch untersucht oder ihre Grenzen sind zwar festgelegt, werden aber noch nicht von der Regierung geschützt, was sie anfällig für Eindringlinge macht.Bild 34 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130103Z-1345799192-RC2RZ8ATS998-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Während die Befürworter es begrüßen würden, wenn die Regierung den Prozess beschleunigt, ...Bild 35 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130054Z-1827099976-RC2RZ8AGCYI1-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... bekommen Lulas Versprechen Gegenwind vom konservativen Kongress, der mächtigen Agrarlobby und einigen seiner eigenen politischen Verbündeten.Bild 36 von 47
2024-08-07T130104Z-813930081-RC20W8AE77LI-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Ihrer Meinung nach werden mehr Straßen, Eisenbahnen und Kraftwerke im Amazonasgebiet benötigt, um Arbeitsplätze zu schaffen.Bild 37 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130051Z-1044702181-RC2KW8AB2UPO-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das Ziel der Munduruku, das Sawré-Muybu-Gebiet zu markieren, wird auch von dem Plan zum Bau eines 8000-Megawatt-Staudamms behindert, der einen Großteil des Gebiets überfluten könnte.Bild 38 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130036Z-630913265-RC2KZ8AYN3E3-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das Projekt wurde 2016 von der Umweltbehörde Ibama auf Eis gelegt, weil die Munduruku nicht konsultiert wurden und es keine angemessene Abschätzung der Folgen für die indigene Gemeinschaft gab.Bild 39 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130117Z-303546194-RC2AY8A56J2D-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Im Mai forderte das kürzlich privatisierte Energieunternehmen Eletrobras laut der Regulierungsbehörde Aneel, die Studien zu aktualisieren.Bild 40 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130044Z-1814824256-RC26Z8ASPI4M-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
"Das zeigt, dass sie das Projekt nicht aufgegeben haben", sagt Suely Araujo, die als Ibama-Präsidentin das Vorhaben bereits archiviert hatte.Bild 41 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130113Z-1608204394-RC2G09AN6FEK-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das Sawré-Muybu-Gebiet wird auch indirekt durch Pläne der Regierung bedroht: Es soll eine 1000 Kilometer lange Eisenbahnlinie entstehen, ...Bild 42 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130051Z-1180536337-RC2HW8A18NOR-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
... auf der Getreide aus dem Agrarstaat Mato Grosso zu einem Hafen am Tapajós transportiert werden soll, um von dort zu größeren Schiffen auf dem Amazonas gebracht zu werden.Bild 43 von 47
2024-08-07T130128Z-1692043329-RC2B09AJIK1K-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Das Projekt wird von Landwirten und multinationalen Getreidehändlern unterstützt, um die Transportkosten zu senken.Bild 44 von 47
2024-08-07T130127Z-1006708770-RC28Z8AFTD54-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Die indigene Bevölkerung hingegen fürchtet, dass es Holzfällern, Landräubern und Bergleuten den Zugang zu ihrem Land erleichtern könnte.Bild 45 von 47 | Foto: REUTERS
2024-08-07T130040Z-43158750-RC2BY8AFIVB0-RTRMADP-3-BRAZIL-INDIGENOUS-LAND
Auch deswegen bringen die Munduruku am achten Tag dieser Expedition die 20. und letzte Tafel an.Bild 46 von 47 | Foto: REUTERS
Alessandra
"Wir betteln nicht, wir verteidigen unsere Rechte", betont Stammesmitglied und Aktivistin Alessandra Munduruku. "Und wir werden nicht aufgeben." (kse/rts)Bild 47 von 47 | Foto: REUTERS

Indigenes Gebiet am AmazonasMunduruku markieren ihr Territorium aus Protest selbst

17.08.2024, 09:24 Uhr

Das indigene Volk der Munduruku lebt in einem brasilianischen Amazonas-Gebiet, das durch illegale Minenarbeiter und Holzfäller bedroht ist. Weil die Regierung ihr Territorium bisher nicht vollständig schützt, schreiten die Munduruku jetzt selbst im Dschungel mit Schildern zur Tat.