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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Diana Rigg und Curd Jürgens während der Dreharbeiten zum Spielfilm"Mörder GmbH", Venedig, 28. April 1968)
1968 steht für Rebellion, freie Liebe und Aufbruch.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Doch Robert Lebeck (1929-2014), einer der bedeutendsten Fotojournalisten der Nachkriegszeit, stellte fest: "Das Jahr der Studentenunruhen fand ohne mich statt."
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Richard Nixon während des Vorwahlkampfs zur Wahl des 46. Präsidenten der USA, Manchester, New Hampshire, 16. Februar 1968)
In Paris brannten die Barrikaden und in Berlin demonstrierten Studenten vor dem Springer-Haus, er aber sei mit seiner Kamera immer an anderen Orten gewesen.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Zeitungslesende als sichtbares Zeichen der neuen Pressefreiheit, Prag, 17. April 1968)
Und das war ein Glücksfall. Denn dort fand er eindrucksvolle Motive, in denen sich die gesellschaftlichen Umbrüche spiegeln - jenseits der heute gängigen 68er-Klischees.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Passanten vor der Silhouette der Prager Burg, Prag, 17. April 1968)
Dass sein Blick ein ganz besonderer war und vor allem Stimmungen und Atmosphären galt, ist aktuell in der Schau "Robert Lebeck. 1968" im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Kinderkadetten in einer amerikanischen Militärakademie, USA, 20. März 1968)
Viele der ausgestellten Fotos wurden im Magazin "Stern" abgedruckt.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Mutter und Tochter auf dem Bootssteg aus der Fotoserie "Die geschiedene Frau", 5. Juni 1968)
So bebilderte Lebeck 1968 eine Interviewserie mit Frauen, die mit zementierten Geschlechterrollen brachen und sich von ihren Ehemännern hatten scheiden lassen.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Die Affektmörderin Gisela Kreutzmann während eines Freigangs im Hamburger Hafen, 14. Oktober 1968)
Ein anderes Mal gerät das erwachende bundesrepublikanische Interesse an Sex-and-Crime-Storys in den Fokus: Lebeck begleitete die Mörderin Gisela Kreutzmann während eines Freigangs. Seine Bilder illustrierten Auszüge aus Kreutzmanns im Gefängnis verfassten Lebensbeichte.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Joseph und Eva Beuys mit ihren Kindern Wenzel und Jessyka im Beuys-Raum der 4. documenta, Kassel, 27. Juni 1968)
Eine Vielzahl der gezeigten Bilder ist erstmals öffentlich zugänglich. Zum Beispiel das von Filz-, Kupfer- und Fett-Künstler Joseph Beuys, das ihn mit seiner Familie inmitten einer seiner Installationen auf der 4. documenta zeigt.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Demonstranten während der Eröffnungsrede der 4. documenta, Kassel, 27. Juni 1968)
Und dort fing Lebeck dann doch ein wenig Aufbegehren ein, denn die Protestwelle erreichte auch die Schau in Kassel: Die Eröffnungsfeier wurde von Künstlern gestört, da sie mit der Konzeption der documenta nicht einverstanden waren und aktuelle Kunstformen wie Fluxus und Happening vermissten.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Rudi Dutschke, Wortführer der deutschen Studentenbewegung, bei einer Rede in der Prager Karls-Universität, 3. April 1968)
Auch eines der bisher unbekannten Fotos: Rudi Dutschke bei seiner Rede zu Beginn des "Prager Frühlings" in der Hauptstadt der damaligen Tschechoslowakei am 3. April 1968.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Papst Paul VI. im Flugzeug auf dem Weg nach Bogotá, Kolumbien, 22. August 1968)
Als im August sowjetische Soldaten in Prag einmarschierten, war Lebeck in kirchlicher Mission unterwegs. Er saß in dem Flugzeug, das Papst Paul VI. ins kolumbianische Bogotá brachte.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Pilger einer christlichen Sekte während der Messe für die kolumbianischen "Campesinos" beim Papstbesuch in Bogotá, Kolumbien, 23. August 1968)
Das Kirchenoberhaupt machte 1968 gleich mehrmals von sich reden: In Deutschland bekam er den Namen "Pillenpapst" verpasst, da er den Katholiken Verhütungsmittel verbot. In Bogotá betrat er als erster Papst südamerikanischen Boden.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Pilger mit Bannern, Fahnen und Kirchentafeln beim Papstbesuch in Bogotá, Kolumbien, 23. August 1968)
Lebecks Fotos werfen ein Schlaglicht auf die Begeisterung der dortigen Gläubigen …
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Militärpolizisten schützen Papst Paul VI. vor dem Andrang Hunderttausender Gläubiger in Bogotá, Kolumbien, 22. August 1968)
… und machen gleichzeitig die Zeichen des Militärstaats sichtbar.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Jackie Kennedy und ihre Schwester Lee Radziwill in der St. Patrick's Cathedral, New York, 7./8. Juni 1968)
Zwei Monate zuvor war Lebeck dabei, als der ermordete Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy zu Grabe getragen wurde ...
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Joseph Patrick, der älteste Sohn des ermordeten Präsidentschaftskandidaten, an der Spitze der Sargträger bei der Beerdigung von Robert F. Kennedy auf dem Nationalfriedhof von Arlington, 8. Juni 1968)
... und brachte bewegende Bilder mit zurück nach Deutschland.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Abschied von Robert F. Kennedy an der St. Patrick's Cathedral, New York, 7./8. Juni 1968)
Die Anteilnahme am gewaltsamen Tod Kennedys war enorm. Unzählige Menschen drängten sich an den Gleisen, auf denen ein Sonderzug den Leichnam nach New York überführte, um Abschied zu nehmen.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Trauernde mit Kruzifix in der ausgestreckten Hand, New York, 7. Juni 1968)
Für einen Ausnahmemoment waren die US-Amerikaner in ihrer Trauer vereint, schienen soziale Herkunft, Milieu und Hautfarbe keine Rolle zu spielen.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Reihenhaussiedlung in Detmerode, Wolfsburg, 22. Juni 1968)
In Deutschland stand 1968 ein urban-automobiler Geburtstag auf dem Programm: ...
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Fotomodell im Kofferraum eines VW 411, Wolfsburg, 31. Juli 1968)
... Wolfsburg feierte sein 30-jähriges Jubiläum als VW-Stadt.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Schweißer in den Produktionshallen des Volkswagenwerks, Wolfsburg, 21. Juni 1968)
Lebeck besuchte aus diesem Anlass die Produktionsstätte des Verkaufsschlagers Käfer …
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, VW-Käfer in der Neubausiedlung Detmerode, Wolfsburg, 22. Juni 1968)
… und entdeckte vor den Häusern der neu entstehenden Trabantensiedlungen Exemplare in freier Wildbahn.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Auftakt zum Schützenfest, Wolfsburg, 22. Juni 1968)
Er ließ sich durch die Stadt treiben, fotografierte dekorierte Damen bei einem Schützenfest …
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Spaziergänger und Jugendliche vor der St. Annen-Kirche und den Schornsteinen des Volkswagenwerks, Wolfsburg, 21. Juni 1968)
… sowie Alltagsszenen …
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Die Neubausiedlung Detmerode in Wolfsburg, 22. Juni 1968)
… und die neue Architektur der Vorstädte.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Demonstration protestantischer Kinder gegen die britische Armee, Belfast, Ende 1968)
Ende 1968 entstand eine von Lebecks ersten Farbserien: Der religiöse Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland schien kurz vor der Eskalation zu stehen. 1969 explodierte die Gewalt.
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(Foto: Archiv Robert Lebeck, Allein im Hotelbett, Hamburg, 14. Oktober 1968)
Die Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg läuft bis zum 22. Juli 2018. Der begleitende Katalog (320 Seiten, 226 Abbildungen, 38 Euro) ist beim Steidl Verlag erschienen. (kse)
Von "Pillenpapst" bis VW-Käfer Robert Lebeck - 1968 ganz anders fotografiert
Er fotografierte den "Pillenpapst", die kollektive Trauer um den ermordeten Robert Kennedy und eine Mörderin: Robert Lebeck war 1968 mit seiner Kamera in aller Welt unterwegs. Auch ein bisschen Revolte ist zu sehen.
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