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Die Bergungsarbeiten an dem im Suezkanal festsitzenden riesigen Containerschiff "Ever Given" kommen nur schrittweise voran. Doch die Hoffnung …
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… auf einen baldigen Durchbruch wächst. Insidern zufolge bereitet die ägyptische Kanalbehörde SCA die Schifffahrtsbranche auf ein Ende der Blockade vor.
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Ein Schiffsmakler in der ägyptischen Stadt Port Said am Nordende des Kanals sagte, die SCA habe Maklerbüros darüber informiert, ...
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... dass sie sich auf die mögliche Einfahrt weiterer Schiffe in den Kanal vorbereiten könnten.
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Ein weiterer Brancheninsider sagte, die SCA habe einen Plan skizziert, wie nach einer Bergung des querliegenden Frachters 133 Schiffe den Kanal rasch passieren könnten. Doch die Bergung …
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… des 400 Meter langen Frachters geht auch Tage nach der Havarie nur langsam voran. "Das Heck des Schiffs …"
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"… hat sich in Richtung Suez bewegt", sagte der Chef der SCA, Osama Rabie. "Aber weil die Tide deutlich fiel, mussten wir die Arbeiten unterbrechen."
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Einen Zeitrahmen für die Freilegung nannte Rabie nicht. Sowohl ein technisches Problem als auch menschliches Versagen seien nicht auszuschließen.
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Bei den Manövern der Schlepper zur Freilegung spielten mehrere Faktoren eine Rolle, vor allem die …
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… Windrichtung sowie Ebbe und Flut, sagte Rabi. Es handle sich um einen "komplizierten technischen Einsatz".
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Auch am Samstag versuchten mehrere Schlepper, den seit Dienstag querliegenden Frachter wieder flottzumachen.
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Nach Angaben des SCA-Chefs stauen sich wegen der Blockade bereits rund 320 Schiffe auf beiden Seiten des Kanals.
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Darunter befinden sich derzeit auch elf rumänische Frachter mit lebenden Tieren an Bord - nach Angaben von Tierschützern handelt es sich um 130.000 Schafe.
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Die Veterinärbehörde in Bukarest sagte, die Betreiber hätten versichert, "dass es ausreichend Nahrung und Wasser an Bord für die kommenden Tage gibt".
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Tierschützer fürchten den Tod der Tiere an Bord der Schiffe. "Die Situation ist sehr bedrohlich", erklärte die Organisation Animals International.
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Es drohe eine "maritime Katastrophe für lebende Tiere in noch nie dagewesenem Ausmaß". Sollte die Blockade anhalten, müssten weitere Schritte überlegt werden, erklärten die Veterinärbehörden.
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Eine Möglichkeit sei dann, die rumänischen Frachter umzuleiten und die Tiere in anderen als den geplanten Ankunftshäfen zu entladen.
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Die dänische Reederei Maersk spricht von einem "Verkehrschaos". Nach Angaben des Seefahrts- und Logistikunternehmens GAC sind wegen des Staus bereits die Ankerplätze um die Stadt Suez überfüllt.
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Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet dadurch den kürzesten Schifffahrtsweg zwischen Asien und Europa.
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Die Reedereien scheuen den langen Umweg um den afrikanischen Kontinent, dessen Südspitze auf der Alternativroute am Kap der Guten Hoffnung umfahren wird.
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Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat inzwischen begonnen, erste Schiffe auf den Umweg um das Kap der Guten Hoffnung zu schicken. Die Fahrten verlängern sich dadurch um rund eine Woche.
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Zugleich gelten die Gewässer vor der Küste Westafrikas, insbesondere im Golf von Guinea, als besonders gefährlich wegen möglicher Überfälle von Piraten.
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Die mit der Freilegung beauftragte niederländische Bergungsfirma Smit Salvage hofft nun, das Schiff zu Wochenbeginn wieder freizubekommen.
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Voraussetzungen seien aber stärkere Schlepper, Baggerarbeiten und Flut, sagte der Chef des Smit-Mutterkonzerns Boskalis, Peter Berdowski, dem Sender "Nieuwsuur".
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"Wir wollen es nach dem Wochenende erledigen, aber es muss alles passen", sagte Berdowski. Der Bug der "Ever Given" sei im lehmigen Sand festgefahren.
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Das Heck könnte als Hebel genutzt werden, um das Schiff flottzumachen, sagte Berdowski.
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Starke Schlepper sollten am Wochenende am Unglücksort eintreffen sowie ein Kran an Land.
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"Sollte es uns nächste Woche nicht gelingen, das Schiff loszukriegen, müssen wir etwa 600 Container vom Bug abladen, um das Gewicht zu reduzieren." Das werfe die Bergungsarbeiten mindestens um Tage zurück.
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Wo die Container abgestellt werden könnten, sei noch offen. Experten hätten zudem gewarnt, dass das Abladen komplex und langwierig sei.
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Zuletzt wurde versucht, mit Baggern Zehntausende Tonnen Sand vom Bug des Schiffes zu räumen und ...
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... es somit aus seiner Querlage zu befreien.
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Die Arbeiten wurden aber am späten Freitagabend unterbrochen.
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Der 224.000 Tonnen schwere und 59 Meter breite Frachter gehört zu den größten Containerschiffen der Welt und war am Dienstag wegen starker Winde auf Grund gelaufen.
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Nach Angaben der Betreiber gab es außerdem einen Stromausfall an Bord. Am Schiff selbst sei aber kein Schaden entstanden.
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Es sei kein Wasser in die "Ever Given" gelaufen, auch gebe es keine Probleme mit Steuerung und Antrieb. "Sobald sich das Schiff wieder bewegt, sollte es operationsfähig sein."
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Durch den Suezkanal werden etwa 30 Prozent des weltweiten Containervolumens verschifft und etwa zwölf Prozent aller Waren.
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2020 durchfuhren fast 19.000 Schiffe den Kanal, im Schnitt gut 50 am Tag. Der Allianz-Versicherung zufolge wurden im Jahr 2019 etwa 13 Prozent des gesamten Welthandelsvolumens durch den Kanal befördert.
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Eine Analyse von Volkswirten des Versicherers kommt zu dem Ergebnis, dass die Blockade pro Woche zu Einbußen von sechs bis zehn Milliarden Dollar für den Welthandel führt.
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Besonders betroffen dürften Russland und Saudi-Arabien sein, die beiden Staaten, die am meisten Öl durch den Kanal schicken.
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Indien und China sind dagegen die größten Importeure, teilten Analysten von Vortexa mit. Auch die deutsche Wirtschaft dürfte der Stau teuer zu stehen kommen.
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Deutschlands Maschinenbauer etwa spüren Engpässe bereits auch ohne Stau - vor allem bei Lieferungen von elektronischen Bauteilen aus Asien.
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Die Blockade könne die Situation nun weiter verschärfen, warnte der Branchenverband VDMA. Mit Auswirkungen rechnet dessen Chefvolkswirt Ralph Wiechers aber erst in einigen Tagen.
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Die Blockade trifft auch andere Branchen. "In der Chemieindustrie und bei ihren industriellen Kunden sind momentan die Lieferketten aus Asien unterbrochen", sagte Henrik Meincke, Chefvolkswirt des Verbands der Chemischen Industrie.
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Dadurch komme es zu Engpässen bei wichtigen Vorprodukten. "Sollte es am Wochenende nicht gelingen den Suezkanal wieder freizubekommen, wird sich die Lage deutlich verschlechtern."
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Der Ölpreis hingegen "hatte nur bei Bekanntwerden der Havarie kurz angezogen, um dann wieder zu sinken», hieß es beim Mineralölwirtschaftsverband.
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Öllieferungen aus dem Nahen Osten machten mit zuletzt sechs Prozent den kleinsten Teil der Versorgung in Deutschland aus. "Mit Versorgungsknappheiten in Europa ist daher nicht zu rechnen."
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Es wäre ein schwerer Image-Schaden für Ägypten und den Kanal, wenn die Freilegung der "Ever Given" noch Tage oder gar Wochen dauern sollte.
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Außerdem entgehen Ägypten wegen der Blockade hohe und für den Staat wichtige Einnahmen. Denn für jede Durchfahrt kassiert die staatliche Suezkanal-Behörde umgerechnet rund 250.000 Euro Gebühren. (mra, rts/dpa/AFP)
Mega-Stau im Suezkanal Wie Experten die "Ever Given" bergen wollen
Bagger, Schlepper und eingeflogene Experten sind seit Tagen im Dauereinsatz, aber die "Ever Given" steckt weiter verkeilt im Suezkanal. Im Schifffahrtsdrama, das den weltweiten Handel empfindlich trifft, wächst nun die Hoffnung auf ein baldiges Ende. Doch den riesigen Frachter zu bewegen, ist eine Herkulesaufgabe.
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