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Er gehört zu München wie das Oktoberfest ...
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... und die Frauenkirche: ...
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… Der Olympiapark mit seinem luftigen Zeltdach ist eines der weltweiten Architektur-Meisterwerke des 20. Jahrhunderts.
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50 Jahre nach den Sommerspielen von 1972 ist er längst ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt.
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Wie verändert Olympia eine Region?
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Dafür sind die Spiele von München ein sehr anschauliches Beispiel.
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Die großstädtische Infrastruktur, die längst selbstverständlich erscheint, wurde damals zu wesentlichen Teilen vor den Spielen von 1972 gebaut.
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Der Zuschlag zu den Olympischen Spielen sorgte Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre in ganz München - und weit darüber hinaus - für einen beispiellosen Bauboom.
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Schließlich mussten Bauwerke wie Sportstätten, ...
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... Wohnungen (im Bild das Olympische Dorf) und Verkehrseinrichtungen aus dem Boden gestampft werden.
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"Das größte Fest der Welt bestrahlte schon eine Weile zuvor alles Leben der Stadt", berichtet der Münchner Reporter Karl Stankiewitz über die damalige Zeit.
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Der 93-Jährige schreibt seit Jahrzehnten über die bayerische Landeshauptstadt und hat die Entwicklung vor und nach den Spielen nun in dem Buch "München 1972 - Wie Olympia eine Stadt veränderte" zusammengefasst.
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Große Projekte waren damals die neue U-Bahn und auch der Bau der Münchner S-Bahn in die Vororte.
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Vor den Spielen wurde das Netz fertig und elementar für das Sportevent: "In den 17 Tagen während der Olympischen Spiele wurden über drei Millionen Menschen transportiert", betont der S-Bahn-Betreiber.
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Enorme Bedeutung erlangten die Spiele auch für den Bau von Wohnungen und Appartements für Studierende.
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So bietet das Olympische Dorf bis heute begehrten Wohnraum für Tausende Münchner, doch auch an anderen Stellen entstanden etliche neue Wohnhäuser.
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Unmittelbar an den Olympiapark angrenzend wurde zudem die "Pressestadt" aus dem Boden gestampft. Hier berichteten erst 4000 Journalisten von dem Weltereignis, dann zogen Münchner in die 28 Blocks ein.
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(Foto: imago/Reinhard Kurzendörfer)
Daneben wiederum lockt der ebenfalls 1972 eröffnete Konsumtempel Olympia Einkaufszentrum täglich zahlreiche Kunden an, ...
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... auch wenn das OEZ 2016 durch einen rassistischen Anschlag mit neun Todesopfern zu trauriger Berühmtheit kam.
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(Foto: picture alliance / Wagner)
Letztlich werden fast alle Bauten nach 50 Jahren noch genutzt, nicht nur weil die Olympiahalle nach wie vor zu den wichtigsten Veranstaltungsorten Süddeutschlands gehört ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... und der Münchner Olympiapark generell ein beliebter Freizeitort ist. (im Bild: der Olympiaberg)
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Längst nicht alle Gastgeberstädte in der olympischen Geschichte haben es geschafft, ihre Olympia-Architektur ähnlich nachhaltig zu nutzen. Das weltberühmte Zeltdach ist inzwischen neben Frauenkirche, ...
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... Rathaus ...
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(Foto: picture alliance / DUMONT Bildarchiv)
... und Stachus ein Wahrzeichen Münchens.
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Am Stachus, dem Karlsplatz, beginnt auch eine weitere Errungenschaft, die wenige Wochen vor den Olympischen Spielen Realität wurde: ...
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... die Fußgängerzone im Münchner Zentrum.
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Die Bedeutung der Spiele betonte auch Hans-Jochen Vogel, Münchner Oberbürgermeister während der Bauphase (im Bild links auf der Rückbank, auf dem Beifahrersitz ist der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann zu sehen).
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Nach den Spielen sprach der SPD-Politiker von einem "großen Zwiespalt", schließlich überschattete der Terroranschlag auf das israelische Team mit zwölf Todesopfern das Sportfest.
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(Foto: picture alliance / dpa)
"München wird mit diesem Zwiespalt leben müssen", schrieb Vogel in einer Bilanz in dem Buch "Olympia 1972", herausgegeben von Sportjournalist Harry Valérien: ...
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… "Eines allerdings wird bleiben: der Nutzen, den München aus den Spielen als Folge seiner Anstrengungen gezogen hat."
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Die U- und S-Bahn, die Fußgängerzone sowie der Olympiapark seien "Einrichtungen, um die uns viele andere Städte in und außerhalb der Bundesrepublik beneiden", sagte damals der vor zwei Jahren gestorbene Vogel.
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Der Olympia-Bauboom erfasste damals auch noch andere Regionen. So wurde in Augsburg, mehr als 60 Kilometer vom Münchner Olympiapark entfernt, in einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur etwas mehr als einem Jahr eines der höchsten Gebäude Bayerns errichtet.
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Der mehr als 115 Meter hohe Hotelturm sollte 1972 unbedingt bezugsfertig sein und zu Olympia Gäste empfangen.
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Das Gebäude wurde nach dem Vorbild der beiden "Marina City Towers" in Chicago entworfen ...
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... und wird wie das US-Original wegen des markanten Wabendesigns im Volksmund auch "Maiskolben" genannt.
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Der unter Denkmalschutz stehende Olympiapark ist den Münchnern letztlich lieb und auch teuer geworden.
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Denn die Kehrseite der bis heute rege genutzten Olympia-Bauwerke ist, dass seit Jahrzehnten immer wieder große Modernisierungsprojekte umgesetzt werden müssen.
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So muss das von dem Architekten Frei Otto (1925-2015) konstruierte Dach, das einst nur eine 15-jährige Lebensdauer haben sollte, in den kommenden Jahren bereits zum zweiten Mal grundlegend saniert werden.
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Die dafür derzeit angesetzten Kosten von 84 Millionen Euro dürften in Zeiten drastisch steigender Baupreise gerade einmal der Einstiegspreis sein.
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In einigen Jahren dürfte feststehen, ob und wann die Bundesrepublik den Olympiapark bei der UNESCO als Welterbe nominiert. Die Stadt München und der Freistaat werben gemeinsam dafür. (kse/dpa)
Park, Zeltdach, U-Bahn Wie München von seiner Olympia-Architektur profitiert
Wie prägt Olympia eine Stadt? Das ist in München sehr anschaulich zu beobachten. Bis heute werden viele der für die Sommerspiele 1972 entstandenen Bauten genutzt und der unter Denkmalschutz stehende Olympiapark ist eines der Wahrzeichen der bayrischen Landeshauptstadt.
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